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Carry My Soul

A Tale Of Two Lost Souls
von
Koautor:  Avennia

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Von Stupor und Irrwichten

Snapes Schlaf war traumlos, dafür hatte er am darauffolgenden Morgen Tinte an der Wange abgezeichnet. Als er sich schlaftrunken erhob bemerkte er dass er wohl beim Lesen eingeschlafen sein muss. Kurz sah er sich blinzelnd um und sein erster Weg führte ihn ins

Badezimmer. Er lies die Nachtrobe an sich hinuntergleiten, stieg aus seiner Unterwäsche und stellte sich unter eine eiskalte Dusche welche er jedoch immer wärmer werden lässt und so vergingen wohl gut fünfzehn bis zwanzig Minuten während denen er mit geschlossenen Augen unter dem Wasser stand.
 

Etwas verwirrt erwachte Ave am Morgen und rieb sich schlaftrunken die Augen. Noch im Halbschlaf mühte sie sich aus dem Bett, wankte zur Tür und suchte kurzweilig die Orientierung, bevor sie auf das Bad zusteuerte und hinein tapste. Da sie noch halb schlief, bemerkte sie nicht das leise, verräterische Plätschern und trat zum Waschbecken. Sich flüchtig selbst entgegensehend und über die wirren Haare grinsend, drehte sie den Wasserhahn auf, um sich einen Schwung ins Gesicht zu werfen. Dass sie dabei wohl die Wärme im Wasser des Professors stahl, bemerkte sie nicht.
 

Severus bemerkte ihr Eindringen ins Bad und seine Privatsphäre anfangs nicht, erst als sie sich das Wasser auf und ihm somit das warme Wasser abdrehte schauderte er unter der Kälte, zog die Schultern hoch. Sein erster verärgerter Blick galt dem Duschkopf und er versuchte die Wärme höher zu regulieren. Als der Erfolg ausblieb sah er sich nach einem Tuch um und erkannte nun den Grund für den kühlen Abschluss. Kurz war er geschockt dass sie sich so unverfroren ins Bad geschlichen hatte, drehte das Wasser ab, schob eine Hand über seinen Schoß und griff mit der anderen nach dem an der Wand hängendem Tuch, drehte ihr den Rücken zu und schlang es sich um die Hüften "..Sie könnten wenigstens anklopfen.." murrte er, stieg nass aus der Dusche, sammelte seine Kleider ein, schob den schlanken mit Narben übersäten blassen Körper an ihr vorbei und verschwand in sein Schlafgemach
 

Tropfend rann das Wasser noch an ihrem Gesicht herab, als sie den Kopf hoch riss und wie erstarrt in den Spiegel sah. Im nächsten Moment kniff sie jedoch die Augen zu, stolperte zurück und hob sich die Hände vor das Gesicht, denn diesen Anblick...! Ihr Herz schlug holprige Saltos in ihrer Brust, ihr Atem ging stoßweise und der Kopf schwirrte. Nie... NIE in ihrem Leben hätte sie je DAMIT gerechnet! Professor Snape... beinahe vollständig nackt! Noch lange, nachdem er das Bad verlassen hatte, stand sie so dort und wagte nicht, die Hand sinken zu lassen. Nur zögerlich linste sie zwischen den Fingern hindurch und prüfte, ob die Luft rein war. Im nächsten Moment brannten ihre Wangen. Denn nicht nur die Tatsache, dass sie ihren ehemaligen Lehrer und nun Kollegen fast nackt gesehen hatte, schockierte sie. Es war ebenso die Tatsache, dass sie nur in Hotpants und Top in diesem Badezimmer stand! Mit zittrigen Gliedern stolperte sie zur Türe, wagte vorsichtig einen Blick hinaus und huschte geschwind in ihr Zimmer. "Oh Gott...!", war das Einzige, was sie immer wieder vor sich her nuschelte, während sie wie verrückt nach ordentlichen Klamotten suchte und völlig durch den Wind herum wuselte. Hope beobachtete das Theater, sagte jedoch nichts dazu. Sie hörte weit mehr, als ihr lieb war. Nach einer Weile gähnte sie. »Hätte ich dir sagen sollen, dass er duschen ist?"«, schnurrte sie höhnisch. Avennia warf ihr einen finsteren Blick zu, hatte sich in ihre Lehrkleidung geworfen und eilte aus den Gemächern des Professors, ehe sie ihm nochmals über den Weg laufen konnte. Gewiss würde sie ihm nicht ewig verborgen bleiben... aber zumindest das Frühstück konnte zwischen ihnen liegen.
 

Von ihrem hin und her Huschen bekam er nichts mit, er war damit beschäftigt sich abzutrocknen, Unterwäsche, Hemd, Hose, Gehrock und Umhang anzuziehen und.. ja, sich die Haare magisch zu trocknen. Einen Föhn empfand er als entmannend. Ein kurzer Blick durch seine Privatgemächer verriet ihm ihre Abwesenheit. Wie konnte sie vor ihm fertig sein? Das muss eine ziemlich eilige Flucht abgegeben haben.. er wollte sich bereits aus der Tür ins

Büro schieben als er sich an die Katze erinnerte. Severus wandte sich zu ihr um "..ich glaub euch zwei nun euer kleines Geheimnis.. und lasse dir die Türen auf, falls du im Schloss umherstreifen willst.. Avennia wird mir dann ja heute Abend sagen ob ich mit der Absicht richtig liege" Bei Merlins Bart.. jetzt redete auch noch er mit der Katze.. er musste unbedingt raus, an die frische Luft, auf seinem Weg in die große Halle machte er einen Schlenker durch den Innenhof, verweilte ein zwei Minuten bevor er sich durch den Lehrereingang in die große Halle begab um zwischen Avennia und Professor Vektor Platz zu nehmen. Sein Blick glitt kurz zu ihr bevor er nach Kaffee und Stulle griff "..Guten Morgen"
 

Es war wahrlich der schnellste Abgang, den sie jemals hingelegt hatte. Noch unterwegs ordnete sie ihr langes Haar, Strich die letzten Falten aus den Sachen und richtete den Umhang. Schüler die ihren Weg kreuzten, warfen ihr fragende oder auch verwirrte Blicke zu. Ob sie ahnten, wer die junge Frau war? Obgleich die Tatsache ihres wirren Aussehens und dem hektischen Gang eher die Frage aufwarf, ob es ihr gut ging. Dennoch sprach sie niemand an. Erst, als sie die große Halle erreichte, durchfuhr ein kaltes Schaudern ihren Leib und ihr wurde eines nur zu deutlich bewusst. Sie gehörte nicht mehr den Schülern an und konnte sich zwischen Umhängen und Tuscheleien verstecken. Nein. Ihr Platz war am Lehrerpult... Genau dort, wo auch Snape sein würde. Mit unruhigem Blick und steifem Gang lief sie zwischen den langen Tischen entlang, strebte ihren Platz an, der ihr freundlicherweise von McGonagall gezeigt wurde. Erst als sie saß, entspannte sie sich etwas. Genug, um nach einem Becher Kaffee zu greifen, der ihr im nächsten Moment dann auch beinahe im Hals stecken blieb. Hustend versuchte sie die heiße Brühe hinab zu würgen. Ihr Herz raste erneut und wieder versteifte sie sich, als seine dunkle Stimme neben ihr erklang. Es wagen und ihn ansehen, tat sie nicht. Stattdessen massakrierten ihre Finger die Tasse. "Guten Morgen", entrann es genuschelt ihren Lippen.
 

Auf das genuschelte 'Guten Morgen' hin hob er eine Augenbraue und betrachtet sie kurz von der Seite bevor er leicht den Kopf schüttelte. Den Aufriss um den Umstand, dass sie ihn nackt, und das nicht mal gänzlich, gesehen hatte verstand er unter erwachsenen Menschen nicht. Natürlich gab es angenehmeres, wenngleich ihr morgendlicher knapper Anblick wohl teils eine Entschädigung war. Snape wandte den Blick von ihr und betrachtet das morgendliche Gespräch, scheinbar erkannten nun einige Schüler dass Avennia die Referendarin des verhassten Zaubertr.. Lehrers für Verteidigung gegen die Dunklen Künste sein musste. Die Blicke die man ihr zuwarf schwankten von Belustigung zu Schadenfreude oder auch Mitleid. Vorwiegend Mitleid. Da man ihr auch noch ansah dass sie an diesem Morgen nicht gerade glücklich schien wurden sie bald zum Mittelpunkt des Schülergesprächs. Das störte ihn allerdings nicht. Er setzte die Tasse an die schmalen Lippen und trank seinen morgendlichen Kaffee, aß von der Stulle und kaute andächtig, genoss die wenigen noch ruhigen Minuten vor dem Unterricht und der Schar wissbegieriger Schüler
 

Es war nicht so, dass Avennia noch nie einen Mann nackt gesehen hatte. Ganz nackt. An diesen Anblick durfte sie sich schon vor einiger Zeit gewöhnen und auch in anderen, viel tieferen und intimeren Dingen war sie bewandert. Dennoch stellte es gewaltige Unterschiede dar, ob sie nun irgendeinen Mann nackt sah... Oder ob sie den Mann nackt sah, der Jahre ihres Lebens ihr Professor gewesen war. Langsam führte sie die Tasse an ihre Lippen und nahm noch einen Schluck des dunklen Gebräus. Unweigerlich blitzte das Bild des Professors vor ihrem inneren Auge auf und sie spürte ihre Wangen heiß werden, während ihr törichtes Herz weitere Saltos schlug. In all den Jahren war ihr nie aufgefallen, wie attraktiv und muskulös er war... Nicht, dass es sie vorher wirklich interessiert hätte. Nun bekam sie den Anblick jedoch nicht aus dem Kopf. Dafür entgingen ihr die Blicke und das Munkeln der Schüler. Und auch die Zeit des Frühstücks. Versunken bemerkte sie ihren knurrenden Magen erst, als es beinahe zu spät war. Rasch löste sie sich von ihren Gedanken, verscheuchte das Bild und stellte die Tasse nieder, bevor sie zu einem Brötchen griff.
 

Snape hatte sein eigentliches Frühstück bereits verspeist und wollte sich erheben bevor er wieder kurz zu Avennia sah, die er bisher, teils weil sie seine Aufmerksamkeit auch nicht suchte, keines Blickes gewürdigt hatte. Als er bemerkte dass sie noch etwas hinterherhinkte schüttete er sich eine zweite Tasse Kaffee aus. "..Doppelstunde Drittklässler, Doppelstunde Erstklässler und Doppelstunde Fünftklässler.." munkelte er ihr zu. Es gab sicherlich spannenderes, aber das war nun mal sein Stundenplan für den vermaledeiten Montag. Er ließ sich die Zeit die sie zum Frühstücken brauchte, stand dann jedoch auch ohne Umschweife auf als Avennia fertig war. Severus erwartete von ihr, dass sie ihm folgte. Sie begaben sich in seinen neuen Klassenraum und ehe die Schüler ankommen würden wies er sie grob in den drankommenden Stoff ein.
 

Genüsslich aß sie das Brötchen, vernahm jedoch Bewegung neben sich und sah endlich zu Snape. Kurz versucht den Rest des Gebäcks liegen zu lassen, was ihr wirklich schwer gefallen wäre, vernahm sie, dass er doch noch nicht aufbrechen wollte. Stattdessen goss er sich noch einen Kaffee ein. Es war merkwürdig ihn anzuschauen, denn das Bild in ihrem Innern ließ sich nicht zur Gänze verscheuchen. Sich ihrem Essen zuwendend, vernahm sie seine leisen Worte und nickte sacht. Na das war ja ein toller erster Tag. Kaum dass er sich schlussendlich erhob, verließ auch sie ihren Platz und lief an seiner Seite entlang. Schweigend folgte sie ins Klassenzimmer, nahm die Unterweisungen auf und bemühte sich, alles zu behalten. Die Stille, die sich mit dem vererben seiner Stimme erhob, wurde alsbald wieder unterbrochen. "Es tut mir leid.. Wegen heute Morgen", fluchend bemerkte sie, dass sie weit weniger selbstbewusst klang, als sie gehofft hatte und ihre Wangen begannen wie schon zuvor sich zu erhitzen. "Ich war im Halbschlaf und habe nicht darüber nachgedacht. Es wird nicht mehr vorkommen". Auf weitere solch peinliche Situationen konnte sie gern verzichten, wenngleich dieser Anblick.... Sie räusperte sich und schüttelte den Kopf.
 

Der klassische Irrwicht für die Drittklässler, Verteidigungszauber für die Erstklässler und den Stupor für die Fünftklässler. Nicht nur trockene Theorie, vor allem auf die Praxis legte er wert. Er will sich nie sagen müssen dass einer seiner Schüler im Ernstfall durch Dunkele Mächte wegen mangelnde Ausbildung den Tod erfuhr. Als er sich bereits umwenden wollte um an sein Lehrerpult zu treten forderte Avennia wieder seine Aufmerksamkeit. Auf ihre Entschuldigung hin hob er lediglich eine Augenbraue, für ihn war die Thematik längst abgehakt "..dem ist leicht entgegen zu wirken.. ich werde mir angewöhnen, die Tür hinter mir zu verschließen" anfangs hatte er an einen Duschplan gedacht, aber das kam ihm dann doch zu kleinlich vor. Seine Seelen lösten sich nur kurz von ihren um ihre errötenden Wangen zu studieren. Warum war ihr das so peinlich? Er hatte sie bemerkt ehe sie einen Blick auf ihn erhaschen konnte und sie hatte gerade mal seinen Rumpf, sicherlich keine allzu intime Stelle für einen Mann, erblickt. An den Umstand dass es sie derart beschäftigte weil er sieben Jahre lang ihr Lehrer gewesen ist dachte er jedoch nicht. Mit diesen Worten wandte er sich ab und bereitete die Stunde der Drittklässler vor welche alsbald eintreffen würden.
 

Ave ließ sich schweigend in die einzelnen Bereich einweisen, wenngleich sie mit den meisten Dingen schon zu tun hatte. Und das in keinem Unterricht. Insgeheim wünschte sie sich, es hätte zu ihrer Zeit auch schon Snape die Verteidigung, statt der Zauberkünste gelehrt... Dann

wäre ihr so einiges an Langeweile erspart geblieben. Sich auf die Lippe beißend erwiderte sie seinen Blick und nickte langsam. "So kann ich zumindest nicht im Halbschlaf hineinplatzen..", pflichtete sie bei. Dass er nicht verstehen konnte, weshalb es ihr so unangenehm war, bemerkte sie nicht. Stattdessen atmete sie durch, sah sich um und ging in die entgegengesetzte Richtung zu den hintersten Reihen. Sie war gespannt, wie sich die Schüler schlugen und, ob Snape noch immer solch Angst und Schrecken verbreitete. Der letzte Gedanke ließ sie schmunzeln.
 

Nun, sagen wir er verstand ihr Unwohlsein ihm gegenüber, aber er wollte vermeiden dass der Fokus ihrer beruflichen Beziehung auf diesem Zwischenfall lag. Was war da wirksamer als gepflegtes Ignorieren? Den Irrwicht hatte er aus Blacks Haus, gerade nahm er Molly Weasleys Vision ihrer toten Söhne als Beispiel und beschrieb ihre Unfähigkeit sich zu bewegen "..es gibt Wesen, die Sie nicht nur physisch, sondern auch psychisch angreifen können.. und jene sind ab und an die Gefährlichsten, denn man hat eine Furcht vor ihnen, die einen lähmen kann.." erläuterte Snape und sei es wegen seiner lebhaften Erklärungen oder dem Gemunkel über seine Leistungen als heimlicher Kriegsheld, die Schüler brachten ihm mehr Respekt als Furcht entgegen. Es wäre sicherlich peinlich wenn der Irrwicht bei der Hälfte der Schüler zu seinem Double wurde.. auch ein Severus Snape musste umdenken und seine Methoden dem Fach anpassen
 

Obwohl sie Jahre in seinem Unterricht verbracht hatte, hing sie an den Lippen des Professors und lauschte seinen Worten. Sie fühlte sich in eine frühere Zeit versetzt und obwohl es etwas vertrautes, etwas geborgenes auf sie ausübte, schwang dem ganzen auch ein schaler Beigeschmack mit. Sie konnte die Vision von Molly nicht sehen. Zu erdrückend waren die damit aufkommenden Erinnerungen. Sie brauchte keinerlei Vision. Sie war selbst dabei gewesen und hatte am eigenen Leib gespürt, wie sich Todesangst anfühlt. Für die jungen Schüler vor ihr musste es dennoch spannend sein. Sicherlich malten sie sich aus, wie sie einmal gegen das Böse kämpften und Mut bewiesen. Dass es um Falle des Falls jedoch anders kommen würde als sie wissen könnten... War ein Makel in ihrem Geflecht. Avennia wandte den Blick von Mollys Vision ab und schrieb weitere Notizen, während sie die Schüler genau beobachtete. Mehr Respekt und Ehrfurcht als Angst oder Hass erfüllte den Raum und sie lächelte unweigerlich. Schon immer hatte sie sich gewünscht, dass man den Professor würdigen würde... Und endlich taten sie es. Nachdenklich biss sie auf das Ende ihres Stiftes und ihre Seelen wanderten wieder nach vorn, würde den Blick Snape's flüchtig einfangen und festhalten. Ein ungeahnter Stolz machte sich in ihr breit. Snape würde sie alle zu großartigen Zauberern heranziehen, das wusste sie.
 

Nun da Tom Riddles Fluch nicht länger auf diesem Lehrposten liegt würde Severus diese Stelle sicherlich bis an sein Lebensende innehalten. Gewiss waren, so wenige Jahre nach dem Krieg, einige seiner Metaphern hart.. einige Schüler die gerade in dieser Stunde hinter den Schulbänken saßen hatten Freunde und Familie verloren, und das sah er ihnen auch an. Nicht an Tränen in den Augenwinkeln, sondern dem entschlossenen Funkeln in dem Augen. Und genau damit arbeitete er in seinem Kurs. Verteidigung. Bis zum bitteren Ende. Er ließ einige der Schüler an dem Irrwicht üben, ihre Angst zu überwinden, verteilte sogar Lob wenn es einem Schüler, ob Slytherin, Gryffindor, Ravenclaw oder Hufflepuff, besonders gut gelang und einige verließen den Klassensaal sogar mit einem Lächeln und aufgeregtem Gespräch. Snape bemerkte den Blick seiner Referendarin und lies sie seinen Schülern seine Aufmerksamkeit für einige Sekunden stehlen. Lag.. stolz in diesen Seelen? In Anbetracht dessen dass sie seine alten Lehrmethoden kannte beschämte es ihn gar.. mit einem fast entschuldigenden kurzen Hochzucken seiner Mundwinkel wandte er sich ihr ab als ein Ravenclaw noch einige Fragen zu dem Irrwicht hatte, da danach die Erstklässler dran kämen nahm Severus sich die Zeit. Er war sicherlich nicht zu einem 'Kumpellehrer' geworden.. aber zu einem Lehrer, dessen Wissen man sich anzuzapfen nicht länger scheute.
 

Das Stiftende verharrte in der Luft, als sich ihre Blicke trafen und aneinander banden. Offen, ehrlich und bekennend sah sie ihm entgegen, wenngleich sie die Verwunderung nicht verbergen konnte, als er tatsächlich seine Mundwinkel hob. Dann war der Moment vorbei und der Bann gebrochen. Trotzdem beobachtete sie weiter und schmunzelte über das aufgeregte Getuschel der Schüler. Nein. Solch Aufregung und Spaß, gar Freude am Lernen hatte es in ihrer Zeit nicht gegeben. Nicht, bei Severus Snape. Nachdem sich der Raum allmählich geleert hatte, atmete sie auf und schlug ihr Buch zu. Es war eine Wohltat, als der Irrwicht zurück in seinen Käfig kam. "Sie haben mittlerweile eine wirklich eindrucksvolle Art zu lehren. Ich kann nicht nachvollziehen, wie die Schüler der fünften dabei so schlecht abschneiden können", ertönte ihre Stimme und hallte von den alten Mauern wider. Langsam ließ sie den Blick durch den Raum gleiten und genoss das Gefühl von Heimat in ihrer Brust.
 

Snape verschloss die Schublade des Schrankes aus dem Hause Black gerade magisch, damit nicht ein neugieriger Schüler verleitet war es noch einmal auf eigene Faust mit dem Irrwicht aufzunehmen sich in Gefahr bringen konnte [die Zeit mit Potter hatte ihn einiges gelehrt..] bevor er sich ob ihrer Worte stirnrunzelnd umwandte. "Mittlerweile?" kam es etwas eisiger als er selbst es beabsichtigte "..meine Lehrmethoden waren immer eindrucksvoll.. wenn man denn ein Auge dafür hatte, wie Sie beispielsweise.. haben Sie ihre UTZ nicht mit Ohnegleichen in Zaubertränke abgeschlossen?" Ein Faktor der für seine ständig üble Laune verantwortlich war bestand nun ja nicht länger. Er musste nicht mehr bei jedem von Dumbledores Aufträgen um sein Leben bangen, und diesen Druck von den Schultern zu haben tat verdammt gut. "..das lag an dieser Aufgabe.. ich war zwei Wochen abwesend und der Ersatz war miserabel.. ich werde die Stunden die der Ministeriumsfutzel abgehalten hat wiederholen müssen, scheinbar blieb nicht viel von dessen Geschwafel in den Köpfen hängen"
 

Ein altbekanntes und vertrautes schaudern rann ihren Rücken hinab, ließ die Härchen in ihrem Nacken stehen, als wären sie elektrisiert. Früher hatte sie das Gefühl verabscheut, nun schloss sie flüchtig die Augen und genoss es. Allein seine Stimme vermochte es, diese Regung in ihr auszulösen, wenn er ohne jegliches Gefühl zu reden begann. Früher war es ihr nie gelungen ihn zu verstehen. Diese Kälte, die sein Gemüt zu beherrschen schien. Heute konnte sie es. Erfahrungen lehrten sie die Kälte. Heute hatte sie keine Furcht mehr vor ihm oder versteckte sich panisch. Damals glich sie eher einem Mauerblümchen, dass in all der Zeit zu einer Rose herangewachsen war. Einer Rose mit langen, spitzen Dornen, die nur darauf warteten, sich in das Fleisch derer zu bohren, die ihr zu nahe kamen. Schmunzelnd hob sie ihm den Blick entgegen, herausfordernd. "Früher folgte man ihrem Unterricht wohl aus Furcht davor, was mit jenen geschieht, die nicht aufmerksam sind.", gestand sie - trat auf ihn zu. In gebührendem Abstand blieb sie stehen. "Ich hatte schon immer Spaß daran, ihren Worten zu folgen und daher war es ein leichtes, mit ohnegleichen abzuschließen". Sich das Haar hinter die Ohren streichend, nickte sie langsam und schnalzte mit der Zunge. "Das Ministerium denkt, seiner Weisheit folgt ein jeder. Dass sie nicht aus den Fehlern lernen, die sie machen, zeigt nur, wie töricht das ist. Aber das erklärt dann auch die Noten."
 

Snape hatte ein Gespür für Angst entwickelt und wenngleich ihr Erschaudern sicherlich nicht auf Angst zurückzuführen war, entging ihm diese körperliche Unterbewusstseinsreaktion nicht, das kurze Schließen der Augen.. und er wusste nicht ganz was er davon halten sollte. Ignorieren hieß jedoch das altbekannte snapische Hausmittel. "..nun, wenn man nicht weiß wie viel Lebenszeit einem bleibt verschwendet man sie nicht gerade gerne an Hohlköpfe die glauben ich stünde zu ihrem Vergnügen am Lehrerpunkt.. aber die Zeiten sind ja nun vorbei.." Die Augenbrauen hoben sich um Millimeter als er bemerkte was da über seine Lippen gekommen war. So tiefe Einblicke wollte er keinem geben.. als Avennia dann auch noch so selbstsicher auf ihn zuschritt schluckte Severus leer, schon fast leicht nervös "Zaubertränke sind auch im Grunde einfach.. wenn man sich an meine Anweisungen hält" kommentierte er ihr kleines Spaßgeständnis und als ihm weitere Details ihrer Regungen auffielen kamen in ihm zwei Fragen auf, weshalb er jede einzelne so gut bemerkte ohne es darauf anzulegen und Avennia jene von sich abgab. Die Nähe wurde ihm etwas unangenehm, er tat zwei Schritte zum Lehrerpult zurück und besah sich eher demonstrativ den Stundenplan, Severus wusste dass nun die Erstklässler dran waren "..ah ja.. genau, die kleine 'Duellier Club' Doppelstunde.. nun hier werden wir beide wohl in den hinteren Bänken teilnehmen, der Präsident des Duellierclubs gibt ihnen ein paar kleine niedliche Zauber mit auf dem Weg.. es ist besser, sie lernen es in ihrem ersten Jahr von Siebtklässlern.. es hat sich herausgestellt dass es nicht.. sonderlich gut ankommt wenn ich den Zauberstab 'gegen' sie erhebe"
 

Die grünen Seelen lagen mit einem unergründlichen Blick für die Dauer eines Augenblickes auf ihm. Unbeirrt seiner Worte oder Regungen. Es schien beinahe, als ob sie ihn studierte, wenngleich sie ihn durchaus sehr gut kannte. Zumindest was seine Reaktionen und Launen anging. Immerhin waren ihr sieben Jahre geblieben, um sich alles einzuprägen. Dann löste sie ihren Blick mit einem Blinzeln, so als wäre ihr nicht bewusst gewesen, wie sehr sie ihn taxierte. Als er sich zwei Schritte entfernt, betrachtete sie nachdenklich seine Füße, biss sich schweigend auf die Lippe und vollzog eine Halbdrehung. "Ich bin gespannt, welch Talent die Erstklässler unter Beweis stellen", erwiderte sie nur und Schritt durch die Reihen von Bänken. Langsam ließ sie ihre Fingerspitzen über das Holz mehrerer Tische gleiten und versank in längst vergangene Erinnerungen. Zwiespältig erwies sich die Rückkehr ins Schloss. Einerseits heimisch und unendlich vertraut, andererseits Hüter so vieler Geheimnisse. Ein tiefes Durchatmen war zu vernehmen, als sie schließlich an den hintersten Reihen stehen blieb und über die Schulter nach vorn sah. Die Offenbarung Snape's bestätigte sie nur in ihrem Verdacht, dass er nicht immer solch Stärke besaß wie er gern glauben machen wollte. Aus Respekt ließ sie es jedoch unkommentiert.
 

Severus hätte sie für eine Bemerkung zu diesen Worten aus dem Klassensaal geworfen, soviel hätte festgestanden. "..in der ersten Stunde geht es weniger um Leistung.. sie haben ihre Stäbe erst seit einigen Wochen und ich bin schon heilfroh wenn sie die richtig halten.. " Es waren elfjährige Kinder. Sie durften noch Fehler machen, geschützt durch die alten Mauern. Severus sah erst wieder zu ihr als sie sich ihm abwandte, beobachtet das Streichen ihrer Finger über das abgestumpfte Holz.. was wohl ab und an in ihr vor ging? In ihrem Gesicht ließ sie jedenfalls nicht lesen. Der Präsident aus dem Duellierclub und ein anderer Siebtklässler kamen gerade in den Klassenraum "..ah Flintch.. keine Minute zu spät" meinte er, denn die Erstklässler müssten auch jeden Augenblick auftauchen "..ich muss gestehen dass ich heilfroh bin, diese Stunde nicht länger selbst halten zu müssen.. Sie finden mich bei Miss Drakon in der hinteren Bank.." und damit würde er ihn, wie die letzten Male auch, den Erstklässlern überlassen. Flintch war es nicht anders gewohnt und hatte mehr Freude dran als dass es ihn störte. Die Erstklässler kamen herein, verwundert ihren Lehrer hinter einer Schulbank zu sehen. Wie magisch angezogen näherten sie sich der rasch aufgestellten Bühne.
 

Noch während er sprach, ließ die sich an der Bank nieder und legte die Hände auf den Tisch, faltete die Finger ineinander. "Natürlich. Niemand von uns war je von Anbeginn jene, die wir nun sind", erwiderte sie auf seine Worte, ehe sie auch schon Gesellschaft bekamen. Aufmerksam musterte sie die Neuankömmlinge, nickte Ihnen zu. Erst, als Snape neben ihr saß und der Raum sich füllte, sprach sie wieder. "Es hat sich viel verändert... Nicht nur hier und doch Umfangen uns die Mauern voller Güte. Sie messen nicht, wer wir sind, sie prüfen nicht. Sie breiten einfach die Arme aus und heißen uns willkommen. Es ist schön die Schüler nun zu sehen. Fernab jedweder Kriege und Machtkämpfe.. ", flüsterte sie, beobachtete dabei Flintch bei seinen Erklärungen und schenkte Snape nur dann und wann einen Blick." Es erfüllt mich mit Erleichterung, dass ihnen vieles erspart geblieben ist.. ", folgte es leiser, wie zu sich selbst, als wäre nicht beabsichtigt gewesen, dass er es hört.
 

Severus verfolgte Flintchs 'Programm' nur halbherzig, er kannte den jungen Hufflepuff und wusste dass er ihn nicht an der Hand zu nehmen brauchte. Ohne Avennia anzusehen drangen ihre Worte an sein Ohr und gerade war er froh dass das schwarze Haar sein Gesicht wie einen Vorhang umgab. Wie sie so bildlich einfing, was er über die Jahre an.. ja, Zuneigung durch diese Gemäuer erfahren hatte.. sei es auf seiner Flucht vor Potter und den Rumtreibern oder Momenten in denen er weder ein noch aus wusste.. und diese Mauern hatten ihm stets halt gegeben, ihn daran erinnert, wofür er bereit gewesen ist sein Leben zu geben.. und es sich offensichtlich mehr als gelohnt hatte. Jeder Tag an dem er nach dem Krieg unterrichten durfte war für ihn die Frucht all der Jahre die er zwischen den Fronten gestanden hatte, ihm nur widerwillig getraut wurde. Nun endlich einen festen Platz zu haben und sogar den Ruhestand planen zu können war für ihn etwas sehr wertvolles, etwas, was er nie zu erreichen glaubte. Und doch saß er hier und bildete sogar eine neue Lehrkraft für Verteidigung gegen die Dunkelen Künste aus. Ein leeres Schlucken reichte nicht um die Gefühle die bei den Gedanken gerade in ihm aufkamen einzudämmen. Snape erhob sich wortlos mitten in der Unterrichtsstunde und verließ den Klassenraum, seine Schritte führten durch den Korridor des dritten Stocks und als er eine kleine Nische gefunden hatte konnte die sonst ach so starke Fledermaus nicht anders als die Stirn gegen den kalten Stein zu legen und mit einem leichten Lächeln auf den schmalen Lippen stumm die Tränen den feuchten Augenwinkeln entspringen lassen
 

Scheinbar vollkommen konzentriert beobachtete sie Jun Flintch. Ihre Worte waren verstummt, nicht ahnend, was sie mit Ihnen ausgelöst hatte. Doch nicht nur ihn ergriffen sie. In ihrem Innern kämpften Schwermut und Erinnerung um dir Vorherrschaft. Trotzdem sah man ihr nichts an, außer das leichte aufeinander pressen ihrer Lippen. Erst, als sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung vernahm, ließ sie von den Schülern ab und sah Snape nach. Fragend zogen sich ihre Brauen zusammen und sie verharrte einen Moment, bevor auch sie sich erhob. "Machen Sie weiter Flintch. Keine Ablenkung!", rief sie nach vorn, verließ ebenfalls den Klassenraum und sah sich im Korridor um. Lautlos waren ihre Schritte, als sie sich von einem unbestimmten Gefühl leiten ließ und bald schon fand, wen sie suchte. Dennoch hielt sie Abstand. Ihre Lippen öffneten sich, aber sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Also schwieg sie, wandte ihm den Rücken zu und sah hinaus. "Nach all der Zeit scheint es dennoch, als wäre es gestern gewesen...", hauchte sie leise. Sie wollte nicht in seine Privatsphäre eindringen, wollte nicht, dass er sich entblößt oder verfolgt fühlte. Trotzdem sollte er wissen, dass sie nun an seiner Seite schritt.
 

Sie würde den Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste so vorfinden wie er sich angelehnt hatte, mit der Stirn gegen die kühle, wärme spendende Mauer des Korridors, die Fingerspitzen dicht an seinem Körper an den Stein lehnend als versuche er einen Puls zu erspüren.. Snape lauschte ihren Worten, ein abschätzendes hmmen war sein erster Kommentar "..nein.. so mag es Ihnen vielleicht vorkommen.." scheinbar hatte er mit dem Vergangenen besser abgeschlossen als sie. Für ihn war der Schrecken, das Grauen welche er erlebt hatte ein abgeschlossenes Kapitel, an welches er sich zwar noch erinnerte, sich davon aber nicht verfolgt fühlte "..es ist bereits Jahre her.." raunte die tiefe ölige Stimme dem Schloss entgegen "..die Worte welche Sie vorhin sprachen waren passender" nach einigen Sekunden löste er sich aus seiner Haltung, strich sich die Feuchte des Steines von der Stirn. Es gab wohl besseres als in einer Nische kauernd dabei erwischt zu werden wie man mit dem Schlossgestein kuschelt.. andererseits hatte sie an diesem Morgen bereits weitaus schlimmeres gesehen, wozu also die falsche Scham.. Severus wandte sich zu ihr um, betrachtet sie nachdenklich "..Sie sehen die Bilder immer noch vor sich, wenn Sie durch dieses Schloss wandern.. nicht?"
 

Den Blick weiter gen Horizont gerichtet, vernahm sie nur seinen Atem und das Rascheln von Stoff, als er sich von der Wand Abstieß und umwandte. Ein tiefes Durchatmen folgte seiner Stimme und sie schloss die Augen. Viele Jahre... Ja. Da hatte er Recht. Unbewegt blieb sie dort stehen, hatte die rechte Hand zur Faust geballt und ließ ihre Gedanken treiben. Erst, als er sie direkt ansprach und zu ersten Mal überhaupt Interesse an ihr selbst zeigte, drehte sie den Kopf - sah ihm entgegen. War es ihm ernst? Wollte er wirklich in sie hinein, statt an ihr vorbei sehen? Lange Zeit schwieg sie, fing seinen Blick mit dem ihren und erkannte das verräterische Schimmern vergangener Tränen in seinen Augen. Neid wog in ihr auf. Lange hatte sie das Privileg schon verloren, sich ihren Gefühlen so hingeben zu können. "Jeden Augenblick...", flüsterte sie schließlich und zerbarst dir Stille, die sie umgab.
 

Severus betrachtet sie als hätte er gerade in einen sauren Apfel gebissen.. er konnte nur zu gut nachvollziehen wie sie sich fühlen musste. So wie sie die Gesichter ihrer gefallenen Freunde vor sich sah, hatten ihn die Seelen seiner ersten Opfer verfolgt.. und er vermochte sie bis heute noch nicht zu vergessen. Er würde ihr dies auch nicht raten. Hatte Avennia nicht selbst gesagt dass das Schicksal einen formt? Wer wäre er, vergangenes Schicksal zu verneinen. Nun war Snape es der einige Schritte auf sie zu ging und kurz vor ihr stehen blieb. Seine schwarzen Seelen funkelten noch von den entkommenden Tränen und war es aus dem Gefühl heraus, ihr dafür etwas schuldig zu sein oder dem eigenen vergangenen Empfinden in solchen Momenten auf eine Form des Halts und Trosts zu hoffen.. er hob die Arme, langsam, um ihr die Möglichkeit der Flucht nicht zu nehmen, schließlich hatte er nicht ihr Einverständnis, lies die großen Hände an ihren Oberarmen hinaufgleiten bevor er sie mit sanftem Druck an sich zog, seine Arme um sie legte.. in den ersten Sekunden wusste er nicht, was ihn dazu getrieben hatte, es war alles andere als seine Art und doch.. erkannte er einen Teil von sich in Avennia wieder. Tief atmete er aus und konnte deutlich spüren wie seine Wangen sich zu erwärmen begannen. "..sie werden nicht vergehen.. das.. ist unser Fluch.. und unser Segen.." raunte er ihr als eine Art väterlichen Rat ans Ohr
 

Die grünen Seelen blieben auf ihm ruhen, verloren sich in den tiefen seiner Dunkelheit. So oft hatte sie ihn gesehen, so lange ihn gemustert und dennoch. Nach all der Zeit bot er noch immer Geheimnisse und übte eine unbestimmte Faszination auf sie aus. Erst, als er auf sie zukam, den Abstand zwischen ihnen immer mehr verringerte, schluckte sie und blinzelte. Seine Autorität, seine Erscheinung und die plötzliche Nähe ließen ihren Atem stocken. Das

was dann geschah, drang später zu ihr durch, verstand sie im ersten Moment nicht. Erst, als sie sich in seiner Umarmung wiederfand, stieß sie den Atem aus. Ein leichtes schaudern ließ sie erzittern und seine leisen Worte jagten eine Gänsehaut über ihren Leib. Nicht wissend, wie sie darauf reagieren sollte, hob sie nur zögerlich die Hände und wollte sie ihm an die Seiten legen - ließ es jedoch. "Es gilt sich den Schatten des Vergangenen zu stellen und nicht an ihnen zu zerbrechen", hauchte sie mit zittriger Stimme. Sein Geruch benebelte ihre Sinne und die Wärme die er ausstrahlte lud dazu ein, sich vollends in seine Umarmung fallen zu lassen. Trotzdem blieb sie steif und rührte sich nicht. Die plötzliche Nähe verwirrte sie. "Danke..", fügte sie an, ehe sie sich von ihm löste und etwas Abstand zwischen sie brachte. Etwas unsicher blickte sie ihn an, biss sich auf die Lippe und sah in die Richtung des Klassenraumes. "W-wir sollten zurück..."
 

Snape war sicherlich alles andere als ein 'Kuschelbär', jedoch wusste er um die Gepflogenheiten einer Umarmung.. und dass er in eben dieser gerade recht allein und teils verloren da stand. Es war wohl.. eine eher schlechte Idee gewesen. Sie jedoch nun von sich zu stoßen oder abrupt zu lösen hielt er für mehr als unangebracht, war er schließlich der Initiator gewesen "Nicht ganz.." widersprach er Avennia bevor er sich wieder von ihr lösen würde "..so manch einer.." Severus wollte lediglich nicht von sich selbst sprechen und verallgemeinerte seine kleine Weisheit "..findet seinen Frieden wenn er die Schatten.. in ein anderes Licht rückt" Jahrzehnte lang war er stark und bissig gewesen, ähnlich wie sie, diszipliniert in Körper und Geist, stets unter Spannung.. vielleicht mochte es auch daran liegen dass er älter war und diesen verinnerlichten Lebensstiel nicht hat weiterführen wollen.. nach einer Zeit hatte ihn das, was andere wohl als sein typisches Verhalten bezeichnen würden, nicht länger erfüllt. Sein Innerstes, seine Seele hatte Änderung gefordert und es war, wie er für sich entdeckte und ihr sicherlich nicht entgangen ist, ein Segen für alle. Snape musterte seine Referendarin einen Moment lang prüfend.. vielleicht.. konnte sie auch ihre Schatten verändern.. wenngleich es ein langer und gar schmerzhafter Weg für sie würde. Ihre Worte rissen ihn aus seinem inneren Monolog. Genau.. der Unterricht. Er unterdrückte ein leises fluchen "..Sie haben recht.. das sollten wir.." stimmte Snape zu und löst sich aus der Nische, nicht flüchtend, schließlich war es am besten wenn sie zeitgleich ankämen
 

Es war merkwürdig und das konnte sie nicht leugnen. Nicht, dass Snape Gefühle zeigte und auf sie zuging. Mehr nur der Gedanke, welches Vorbild er all die Jahre für sie gewesen war. Welche Stellung er hatte und wie viel Respekt ihm gebührte. Unsicher biss sie sich erneut auf die Lippe und sah ihn wieder an. Noch immer spürte sie seine Wärme, den sanften Druck seiner Hände auf ihren Armen und sie begann ihn mit anderen Augen zu sehen. "Dafür bin ich hier. Um die Schatten zu einem Teil meines Lebens zu machen und um sie zum Guten zu wenden. Jede Erfahrung bereichert uns... Mich. Und manches... Will ich nicht vergessen.", hauchte sie und ein flüchtiges, schwaches Lächeln huschte über ihre Lippen. Sie wollte ihn nicht vor den Kopf stoßen, ihn nicht strafen für den Versuch sie zu trösten und versuchte eine andere Art Nähe zuzulassen. Die Körperliche hinterließ einfach zu viele Schmerzen. Gerade, als Bewegung in seine Gestalt kam, zog sie seinen Duft nochmal tief in ihre Lungen, verinnerlichte Note und Nuance. Es war schon eine große Ehre, an seiner statt eines Tages vorn zu stehen. Und das als ehemalige Schülerin aus dem Hause Rawenclaw. "Professor...?", begann sie leise, hielt dann inne und schien nach Worten zu suchen. "Es mag mir nicht zustehen... Doch es ist schön zu sehen, dass sie allmählich Frieden finden...", denn das hatte sie sich immer für ihn gewünscht. Auch, weil sie nachvollziehen konnte, wie schmerzlich sein Verlust und die Bürde der Liebe für ihn war. Langsam löste sie sich aus dem Stand und würde ihm zurück zum Klassenraum folgen.
 

Als er bereits wieder etwas Abstand zwischen sie gebracht hatte drangen ihre Worte an sein Ohr und das Schwarz suchte Grün. Ihre Worte waren beeindruckend und scharfsinnig.. aber was hatte er auch anderes erwartet, so kannte er Avennia. Ihr kurzes Lächeln lenkte seinen Blick auf ihre Lippen und fast überrascht zuckte die linke Augenbraue um einige Millimeter hoch "..schön, dass Sie es sich nicht haben nehmen lassen.. ein kleiner Rat von einem alten Griesgram.. Lächeln tut, und ich konnte es selbst kaum glauben, tatsächlich.. gut.. sogar wenn man sich nur eine Minute selbst wie von Lockhards Amnesia getroffen halb geisteskrank morgens im Spiegel anlächelt" mit einem sanften Schmunzeln wollte er sie einen kurzen Augenblick mit der doch scheinbar absurden Vorstellung wie er sich morgens vorm Spiegel selbst anlächelte alleine lassen, sah dann jedoch zu ihr zurück als sie ihn wieder ansprach. Nun konnte er einem längeren, tatsächlichen Lächeln nicht länger widerstehen und es musste ihr Antwort genug sein. Sicherlich hatte jeder in Hogwarts bis hin zum letzten Hausgeist bemerkt sie sein Gemüt sich gewandelt hatte.. ihm gegenüber ausgesprochen dass man ihm diesen, sie hatte es so passend als Frieden beschrieben, gönnte, hatte man bisher jedoch nicht
 

Grün versank in Schwarz. Mal wieder. Dennoch unterbrach sie den Blickkontakt nicht, bis er schließlich auf ihre Lippen sah und die Brauen hob. Leicht den Mundwinkel hebend, begann sie schließlich leise zu lachen und schüttelte den Kopf. Dieses Bild, das er in ihren Kopf pflanze... War wirklich großartig amüsant. Ob er es wirklich tat? Das Lachen verebbte rasch und sie schenkte ihm einen Seitenblick, wurde an andere Dinge im Badezimmer erinnert. Ihre Wangen brannten leicht, doch ließ sie nicht zu dass die Scham erneut Oberhand gewann. Es war sein Lächeln, offen und ehrlich, dass sie innehalten ließ und sie kam nicht umhin diesen Anblick vollkommen in sich aufzunehmen. Ihr wurde warm ums Herz, denn scheinbar tat es ihm gut, die Dinge offen und ohne Scheu vor ihm auszusprechen. "Morgens im Spiegel anlächeln... Soso Professor.", erwiderte sie schließlich, ordnete flüchtig ihre Haare und blieb vor dem Klassenzimmer stehen. "Es scheint Ihnen gut zu tun..", damit wurde sie wieder ernst und nickte ihm entgegen. Das Lächeln schwand und nur das Funkeln in ihren Augen verriet noch, dass es dieses Lächeln gegeben hatte.
 

Avennias Reaktionen zu verfolgen wurde mittlerweile zu seiner liebsten Tätigkeit. Sie vermochte, wie er, viel mit wenig auszudrücken und so bemühte er sich kein Zucken und keine Regung zu verpassen. Ihr Lachen jedoch warf ihn fast um. Snape betrachtete seine Referendarin als wäre sie eine Nachterscheinung, leicht verwundert hing sein Blick an ihr. Wer hätte gedacht.. dass er andere gar zum Lachen bringen könnte? Severus selbst wohl am aller wenigsten. Wie schade dass er auch der Grund war aus dem ihr Lachen wieder verebbte, er hätte ihrem Klang noch so gerne gelauscht, zumal es eher ein seltenes Privileg war welches sie ihm erteilt hatte. Aus dem Augenwinkel bemerkte er ihre wieder aufkommende Röte und wie sich im gleichen Augenblick ein sanftes Ziehen in seinem Magen breit machte welches sicher nichts mit Hunger zu tun hatte, er jedoch nach den Jahren nicht gänzlich zuordnen kann.. oder will. Bevor er den Klassenraum wieder mit ihr betreten würde sah er kurz zu ihr, wie sie sich die Haare richtete und noch einige Worte an ihn "..ich muss mir doch erst selbst ansehen was ich meinen Mitmagiern vielleicht zumute.. interessanterweise ist das Gefühl dabei tatsächlich berauschend" Ab und an hatte er diese schrecklich offenen und direkten Momente, jedoch nur bei wenigen Auserwählten und dann nur wenn er die Stimmung für angemessen empfand "..ich muss gestehen mit Ihren leicht geröteten Wangen sehen Sie doch recht.. liebreizend aus.. heute Morgen auch bereits. " ein kurzes Schmunzeln huschte über die schmalen Lippen, er war sich sicher dass es das letzte war was Avennia von ihm hören wollte, jedoch hat sich ihre Vorlage so schön angeboten. Zurück im Klassensaal hatte Flintch den Kurs bereit beendet und beantwortete den Schülern noch einige Fragen bis zum Ende der Stunde. So lange würde Snape wieder auf seinem vorherigen Platz sitzen
 

Seine beinahe studierenden, beobachtenden und aufmerksamen Blicke entgingen ihr nicht, doch fand sie es wider erwarten nicht unangenehm oder unpassend. Im Gegenteil. Sie selbst vermochte oft ihren Blick nicht von ihm abwenden zu können. Ihr entging auch nicht, wie überrascht und erstaunt er war, als das Lachen über ihre Lippen kam. Sie selbst war ein wenig überrumpelt von dem plötzlichen Ausbruch, aber wer hätte bei diesem Gedanken nicht lachen müssen? Ihre Wangen brannten noch immer leicht, während sie die Hände hinter dem Rücken verschränkte und unbewusst eine ihm nur zu vertraute Pose einnahm. Gerade erwartete sie noch, dass er die Türe zum Klassenzimmer öffnete, da wandte er sich nochmal zu ihr um und sie kam nicht dazu, ihre unverhohlene Überraschung zu verbergen. Vollkommen perplex blinzelte sie ihn an, biss sich auf die Lippe und spürte, wie die Wärme in ihren Wangen noch zunahm, bevor die dichten Wimpern niedergeschlagen wurden und sie sich leise räusperte. "Ich danke Ihnen, Professor." Innerlich stöhnte sie auf. Ein Danke!? Ernsthaft? Jedoch wusste sie auch nicht, wie sie sonst hätte reagieren sollen. Immerhin war es ein Kompliment... aus SEINEM Mund! Wild sprang das Herz gegen ihre Brust und sie musste sich dazu zwingen, ruhig zu atmen, wenngleich ein Schwall Adrenalin durch ihre Adern brauste. Ihr blieb jedoch keine Zeit, in der Unsicherheit zu versinken, denn rasch öffnete er die Türe und sie befanden sich wieder in der Klasse. Sofort sah man die Veränderung. Die aufbauschenden Gefühle zurückdrängend und Gedanken beiseite schiebend, wurde ihre Miene ernst und ihre Schultern strafften sich automatisch. Die Hände blieben auf dem Rücken, als sie sich an einen der hintersten Tische lehnte und zu den Schülern sah - ihnen und Snape lauschend, wobei letzterer wesentlich öfter ihren Blick auf sich ruhen spüren konnte.
 

Wie schwer es einem doch fallen konnte, ein breites Grinsen über Stunden zu unterdrücken. Dass sie sich für seinen kleinen direkten entwaffnenden Kommentar auch noch bedankte fand Snape mehr als.. ja, knuffig. Knuffig war das einzig passende Wort für die Reaktion der sonst so distanzierten und kämpferisch kalten Ordenshexe. Dass er ihr ab und an, natürlich nur wenn sie unter sich waren, Gefühle entlocken konnte, beflügelte ihn und vielleicht schwang sogar eine Note Stolz mit, nachdem er Jahre lang selbst ein emotionaler Krüppel war, doch scheinbar ein Gefühl für die feinen Nuancen bekommen zu haben. Severus würde nie wagen zu behaupten dass sie vom gleichen Schlag wären, jedoch wohl vom selben Gemüt.. 'sich selbst' gegenüber zu stehen hatte schon etwas amüsantes an sich. Nachdem Flintch den Kurs beenden hatte musste Snape die Erstklässler mahnen ihre Zauber nicht in Korridoren oder Gemeinschaftsräumen zu üben, allerdings können sie sich gerne im Duellierclub einschreiben. Somit entließ er sie auch, ohne Aufgaben auf Meter von Pergament, schließlich galt es das Aufregende was sie erlebt hatten zu verarbeiten und das wollte er ihnen nicht mit Hausaufgaben überschatten. Die Pause nutzte Severus um die Übungspuppen aufzustellen, hölzerne, denn an ihnen prallten die Flüche nicht zurück. Er hatte sie aus dem Raum der Wünsche retten können. Es war zwar anstrengend gewesen die durch das Höllenfeuer zerstörten Requisiten magisch wieder herzustellen, aber in seinem Klassenraum machten sie doch was her.. und wenn er einen ganz guten Tag hatte erzählte er der Klasse gar die Geschichte wie der Auror Potter in genau dem gleichen Schuljahr wie sie die Schülerinitiative DA ins Leben rief. Was auch immer mit Snape passiert war nach der Nahtoderfahrung und den Jahren nach dem Krieg in denen seine Wunden heilen konnten, er schien wirklich nur noch nach vorn zu blicken und seine Vergangenheit als Geschichtenerzähler zu wahren. Er war ein Zeitzeuge und beglich so das letzte bisschen Schuld die er glaubte zu tragen.
 

Lange noch nach seinen Worten brannten ihre Wangen und sie hörte seine Stimme stetig in ihren Gedanken. Genauso ärgerte sie sich über ihre Reaktion. Danke? War das wirklich alles was ihr dazu einfiel? Merkwürdig beflügelt folgte sie dem Kurs und haderte mit sich selbst. Nach außen hin bemerkte man jedoch nichts. Vollkommen ernst hielt sie den Blick nach vorn gerichtet, die Miene unbewegt und ihre Körperhaltung sprach von stolz. Dennoch nagte es an ihr. Der Wandel, den der Professor vollzogen hatte faszinierte und entwaffnete sie zugleich. Wie sollte sie damit umgehen? Nachdem die Schüler gegangen und sie alleine waren, schwieg sie, während sie ihm half die Puppen aufzustellen. Ihr entging nicht, woher diese Übungsgeräte stammten und die Erinnerung legte sich schwer auf ihr Gemüt, ließ sie noch tiefer in das Schweigen driften. Snape konnte sehen, dass sie wankte und nachdenklich war. Mit langsamen Bewegungen streiten ihre Finger über das Holz. Ein schwermütiges Seufzen entwich ihr unbewusst und als sie sich ihrer gewahr würde, schrak sie auf, starrte Snape entgegen. "Was liegt nach den letzten Stunden an?", wollte sie mit zögerlicher Stimme wissen, von sich ablenken.
 

Nach dem schon fast ausgelassenen Gespräch auf dem Flur entging ihm ihr Schweigen nicht. Loyal schwieg er mit Avennia und überließ sie ihren Gedanken, sammelte jedoch wie ein Trankmeister die kleinen Hinweise welche wohl auf die Bestandteile ihrer Grübelei hindeuteten. Dass sie ihm ohne Aufforderung half erfreute ihn, sie ließ jedoch ob ihres Nachdenkens an Tempo nach und bald war die Holzpuppe über die ihre Finger strichen die einzige die noch nicht aufgestellt war. Er öffnete sie am Rücken und spannte die Federn um später Energie für den mechanischen Antrieb zu haben und steckte als sie die Stille brach mit dem ganzen Arm in der Mechanik "..nach der letzten Stunde können Sie tun und lassen was sie wollen solange Sie sich nicht ohne Erlaubnis der Schulleiterin vom Schulgelände begeben" Die frechen Sprüche schienen ihm wohl ausgegangen zu sein und so verflüchtigte er sich wieder in Präzision und Anweisungen. Ein Rucken, ein Knarzen und die Puppe hob die Zauberstabhand "Aaha.. wusste ich doch dass ich dich wieder hinkriege.." murmelte er und verschloss die Holzklappe wieder.
 

Sie war ihm dankbar dafür, dass er ihr Schweigen respektierte und nicht versuchte, sie aus sich herauszulocken. Dennoch fiel ihr auf, dass sie langsamer wurde und begann rascher ihre Arbeit zu vollziehen. Es war nicht gut, wenn sie sich so lange in ihren Gedanken aufhielt. Nicht gut, die Erinnerungen zu nahe an sich heran zu lassen, weshalb sie sich vor ihnen verschloss und schließlich die Hände aneinander rieb, wobei sie den Professor beobachtete. Es sah merkwürdig aus, wie er dort mit dem Arm in der Puppe steckte. Mit einer erhobenen Braue und kaum merklich zuckendem Mundwinkel befand sie es als ziemlich amüsant. Allerdings wandelte sich ihre Miene, als er sprach. "Verzeihen Sie, Professor. Doch mittlerweile brauche ich wohl kaum noch eine Genehmigung, sollte ich das Gelände verlassen wollen..", erwiderte sie kühl und impulsiver als eigentlich gewollt. Ihr fiel auf, dass auch er wieder ruhiger geworden war. Leise räuspernd wandte sie den Blick von ihm ab und ließ ihn durch den leeren Raum schweifen. "Zumindest ... sollte ich aus diesem Alter heraus sein.", fügte sie leiser hinzu. Sein Murmeln sorgte dafür, dass sie ihn erneut betrachtete und die Arme leicht vor der Brust verschränkte. "Noch ein wenig mehr und die Holzpuppe wird Sie heiraten wollen..". Huch! Wo war das denn hergekommen?! Blinzelnd öffnete sie ihre Lippen, schloss sie wieder und lächelte entschuldigend. Immerhin war es nichts Böses.
 

Es war als hätte sich ein Schatten über das lange, kantige Gesicht gelegt als sie ihm so aufmüpfig antwortete, er hob langsam den Kopf und sah sie einige Sekunden lang lediglich an. Sie konnte seine Schläfen mahlen sehen, anscheinend schluckte er seine erste Antwort hinab und wählte die zweite, sanftere "..aus diesem Alter heraus sein? Für wen halten Sie sich? Jeder Lehrer hat McGonagall um Erlaubnis zu bitten wenn die Reise weiter als Hogsmeade gehen soll.. haben Sie bei der Einweisung nicht zugehört?" Wenngleich seine Worte wohl etwas unsanft gewählt waren, seine Stimme nahm ihnen den Groll. Das wäre ja schön, wenn die Lehrer kamen und gingen wie es ihnen beliebte. Davon abgesehen dass Hogwarts genug Zuhause für alle war verließen die meisten das Schloss nicht einmal während den Ferien, meist nur im Auftrag des Schulleiters. Ob ihres Kommentars zu seiner wohl etwas bizarren Haltung gegenüber der Puppe hob er eine Augenbraue "Das hier würde auch nur einer Holzpuppe gefallen.." immerhin hatte er bis zur Schulter im Inneren der Vorrichtung gesteckt "..bei genauerem Abwägen wäre eine Holzpuppe als Gemahlin nichts schlechtes.. sie stört nicht, nörgelt nicht, widerspricht nicht, bringt mir nichts durcheinander, schreibt mir nicht vor, wie viel ich trinken soll.." inmitten seiner Aufzählung seufzte er jedoch.. da kam der alte Griesgram wieder durch. Meist brachte Severus ihn zum Schweigen sobald er ihn bemerkte. Er räusperte sich, richtete den Stab auf jede einzelne Puppe und prüfte sie bevor er seine Schüler darauf loslassen würde welche sich vor der Klassensaaltür ansammelten
 

Die grünen Seelen verengten sich, als die Schatten über sein Gesicht zogen und er zu sprechen begann. Die Lippen aufeinander pressend, spürte sie den altbekannten Trotz, hielt sich aber zurück. Stattdessen funkelte sie ihn herausfordernd an. "Ich weiß sehr wohl, wer ich bin Professor und dennoch - der Weg nach Hogsmeade ist mir wohl bekannt und auch, welche Einvernehmlichkeiten damit verbunden sind", erwiderte sie leise, atmete ein und sah weg. Fokussierte bedeutungslose Gegenstände. Sie spürte, dass er sie nicht rügen - nur darauf hinweisen wollte, doch mochte sie es überhaupt nicht, wenn man sie bevormundete. Dann kam sie sich immer ein wenig dumm vor. Und das war sie nicht. Seine Ausführungen über die Vorzüge der Holzpuppe als Frau, lenkten ihren Blick schließlich zu ihm zurück und die Brauen hoben sich ein wenig ungläubig. "Eine Holzpuppe kann weder Wärme spenden, noch vertreibt sie Einsamkeit und die Gespräche am Feuer des Abends wären ziemlich einseitig. Auch wenn die stetige Abwesenheit eines vertrauten Menschens nichts Fremdes mehr ist, glaube ich nicht, dass sie damit glücklich werden würden", schlussfolgerte sie und schluckte. Die Einsamkeit hatte auch bei ihr Einzug gehalten und die schmerzliche Leere mit dem ständigen Beweis des Fehlens gefüllt. Wenn man einmal geliebt hatte und seiner Liebe beraubt wurde, gab es nichts schwierigeres, als diese zurückbleibende Zerrissenheit zu beheben. Und statt sich ihren Schmerzen, der Wahrheit und den damit einhergehenden Erinnerungen zu stellen, hatte Ave eine Mauer um all die verräterischen Emotionen gezogen, hütete sie wie einen geheimen Schatz, den niemand finden durfte. Gerade deshalb verstand sie ihn nur zu gut.
 

Snape ging nicht auf ihre murrende Antwort ein, schließlich wollte er keinen Streit vom Zaun brechen, er hatte sich nur etwas im Ton vergriffen. Eine Entschuldigung dafür würde sie von ihm allerdings nicht hören. Dass sie ihm seine Argumentation über die Vorzüge von Holz zu Mensch nicht glaubte verwunderte ihn nicht, er klang nicht überzeugend und glaubte auch nicht wirklich selbst daran. Nach ihrer ausführlichen Erklärung legt er die Zauberstabhand an die Hüfte und betrachtet sie aus dunklen Seelen. Wie es seine Gewohnheit geworden war brüskierte er mit Offenheit "..als würde sich jemand dafür interessieren mir Wärme zu spenden, meine Einsamkeit zu vertreiben.. wenn Sie es so sehen wollen, Miss Drakon, bin ich

doch schon längst mit den Holzpuppen verheiratet" Natürlich wünschte er sich ab und an eine zweite Seele an seiner Seite, hoffnungslosen Träumen jagte er jedoch nicht länger nach. Severus konnte die Fünftklässler nicht länger warten lassen und lies sie herein, da sie bereits erwarteten dass diese Stunde praktisch wird legten sie ihre Bücher und Schultaschen ab und sammelten sich um den aufgebauten Übungsplatz "Da sind sie ja alle, gut, keiner fehlt, und ich will nach dieser Stunde keinen in den Krankenflügel tragen müssen, hören Sie also erst zu ehe Zauberstäbe geschwungen werden." Snape schritt zu Avennia und stellte sich neben ihr auf "..das ist Miss Drakon, meine Referendarin, Sie wird mir jetzt bei einer kleinen Vorführung behilflich sein.." er brachte mehrere Schritte zwischen sie, so dass sie sich wie in einem Duell gegenüberstanden "Der Schockzauber erzeugt mit dem Zauberspruch Stupor einen roten Lichtblitz der das Opfer auf der Stelle bewusstlos macht und so außer Gefecht setzt. Wenn der Schockzauber trifft, wird das Opfer zurückgeschleudert. Wenn Menschen allerdings von mehreren Schockzaubern gleichzeitig getroffen werden, so bewirkt der ihnen versetzte heftige Schock schwere gesundheitliche Schäden und kann sogar zum Tod führen. Übersetzt heißt der lateinische Begriff "Stupor" etwa Ich lasse <etwas> "erstarren". Erst der Gegenzauber Enervate erweckt magisch Betäubte wieder. Schockzauber werden benutzt um Angriffe von Menschen oder gefährlichen magischen Wesen abzuwehren, um selbst magisch gegen Gegner vorzugehen ohne sie dauerhaft leblos zu machen oder um Drachen transportfähig zu machen. Allerdings prallt der Zauber an der dick gepanzerten Haut von Drachen und manchen anderen Tierwesen ab, so dass beispielsweise erst sieben gleichzeitig von Drachenwärtern abgesandte Schockzauber einen Drachen wirklich bewusstlos machen.. und ehe" sein Blick ging zu einer Schülerin die bereits nach hinten tuscheln wollte "..sie darüber spekulieren.. auch für mich reicht ein einziger Schockzauber" der beschämte Blick zu ihren Füßen bestätigte seinen Verdacht "..Miss Drakon wird es ihnen nun vorführen" mit diesen Worten wandte er sich der Klasse ab und Avennia zu, dabei zuckte sein Mundwinkel an der Seite hoch welche den Schülern abgewandt war.. wenn es noch eine Rechnung aus alten Zeiten gab sie sie mit ihrem Peiniger und Zaubertranklehrer offen hatte, so war das unter anderem auch eine Gelegenheit des Ausgleichs.
 

Es war nur ein leises Schnauben, das sie auf seine Worte erwiderte und ein sachtes Kopfschütteln. Er tat ihr leid, gleichwohl wusste sie aber auch nicht, was sie tun sollte. Sie konnte sich aber nicht vorstellen, dass er sich mit den Puppen zufrieden gab. Zufrieden war. Ihr blieb jedoch auch keine Zeit etwas zu sagen, denn schon füllte sich der Raum und Severus ließ sich nicht bitten, mit dem Unterricht anzufangen. Nichts von dem, was kommen würde ahnend, lauschte sie seinen Worten und musste unweigerlich schmunzeln. Was für ein Tag.. Und nach all den Jahre war sie nicht müde geworden, seinen Lehren zu lausche. Als er sie jedoch vorstellte und als Gehilfen benannte, blinzelte sie verwirrt, versuchte in seinem Blick nach einer Antwort zu suchen. Stattdessen führte Snape eine lange Rede aus und ließ sie im Dunkeln bis... Ihr beinahe die Gesichtszüge entgleisen und sich ihre Augen kaum merklich weiteten. Grün starrte fassungslos in schwarz und sie war versucht, zu fragen, ob es sein Ernst war. Die Antwort konnte sie jedoch in seinen Augen lesen. So presste sie ihre Lippen aufeinander, zog mit einem Durchatmen ihren Zauberstab und richtete ihn auf den Professor. Bei den Schülern herrschte ehrfürchtiges schweigen, schienen sie beinahe die Luft anzuhalten. Ave nahm sich vor, dass sie das dem Professor heimzahlen würde, konzentrierte sich jedoch. "Stupor!", stieß sie schließlich aus und Snape würde wohl regungslos umfallen. Ein Raunen ging durch die Menge, es wurde getuschelt und manche traten näher. Ave brauchte einen Moment um sich von seinem Anblick los zu reißen, ehe sie die jungen Zauberer ansah. "Verwendet diese Zauber nie zum Spaß. Solch ein Sturz kann eurem gegenüber undankbare Schmerzen hinterlassen. Und während ich den Professor wieder auf die Beine hole, stellt sich ein jeder von ihnen vor eine Puppe und übt den Zauber.", in ihrer Stimme schwang eine unbekannte Strenge mit. Kaum, dass die Kinder sich abgewandt hatten, kniete Ave neben Severus und sprach leise den Gegenzauber.
 

Er war nicht die Art Mann die auf Mitleid aus war. Natürlich wusste er tief im inneren dass diese Leere welche die Liebe hinterlassen hatte nie alleine durch Arbeit und Hingabe füllen konnte, aber er ließ sich auch nicht davon abhalten, glücklich zu sein mit dem was er hat. Seit kurzer Zeit, oder genau genommen einem Tag jedoch spürte er wie ihm beim Unterrichten ab und an die Brust vor Stolz schwoll. Snape würde es nie zugeben, ihre Wertschätzung seiner 'Wandlung' war ihm jedoch viel wert, auch wenn es für Avennia etwas zu spät war. Die schwarzen Seelen blickten in ihre, er hatte sich in Kampfposition begeben um den Schülern ebenfalls die Ernsthaftigkeit nahe zu legen, richtete die eigene Zauberstabspitze auf seine Referendarin und sah ihren fassungslosen Blick. Severus hatte sie bewusst ins eiskalte Wasser geworfen, teils weil er.. ja, wenn er ehrlich zu sich war genoss er es sie dann und wann zu pikieren, andererseits war es ihr gegenüber auch ein großer Vertrauensbeweis. Wer der noch ganz bei Trost war ließ sich freiwillig von einem Stupor treffen? Als Avennia ihren Stab auf ihn richtete spürte er jedoch wie sein Herz einige Takte schneller schlug und das Blut in seinen Ohren rauschte. So fühlte man sich also, wenn man ihr auf offenem Feld gegenübertrat, Auge in Auge.. lag es an ihm oder war die Spannung in der Luft zum Greifen? Snape atmete tief aus und machte sich auf den Aufprall ihres Fluches auf seine Brust bereit auf welche sie zielte, die Intensität des roten Lichtstrahles ließ ihn noch erkennen dass sie sich keineswegs zurück hielt bevor ihn nach einem starken Rückstoß bereits die Schwärze umfing noch ehe sein leblos wirkender Körper dumpf auf dem alten Holzboden aufschlug. Die Ohnmacht war zeitlos, sie könnte ihn liegen lassen und beim Erwachen wäre es ihm vorgekommen als hätte sie ihn gerade erst von den Füßen gerissen. Bei all der Strenge die er während des Unterrichtes ausstrahlte hatte sein Gesicht nun fast etwas friedliches, wenn die Ruhe die auf ihm lag auch gespenstisch wirkte. Würde er ihre liebliche Stimme vernehmen können hätte er ihrer Anweisung mehr als zugestimmt. Nachdem sie den Gegenzauber sprach und ihn aus seiner Ohnmacht erlöste war das erste was er tat reflexartig nach ihrer Zauberstabhand zu greifen. Das Atmen schmerzte ihn leicht "..Sie schonen mich aber auch überhaupt nicht.." raunte Snape ihr zu und sah sie an, für einen Augenblick klärte sich sein Blick als ihn ein Gefühl ergriff welches ihm so lange fern war dass er es gleich wieder verbannte und seine Seelen sich wieder vor den ihren verhüllten. Ein Blick im Raum umher verriet ihm dass sie die Klasse zum Üben angeleitet hatte. Er lag bereits viel zu lange auf diesem Boden und erhob sich langsam, lies sich von ihr helfen wenn sie ihn stützen wollte. Nein, ihr Stupor war nicht von schlechten Eltern gewesen
 

Als sie neben ihm am Boden kniete, musste sie den plötzlich aufkommenden Drang, seine Haare aus dem Gesicht zu streichen, unterdrücken. Ihr Herz wurde schwer und sie schluckte fest, denn dieser Anblick erinnerte sie an etwas, an das sie nie wieder denken wollte. Dennoch blieb sie professionell, atmete durch und straffte die Schultern. »Nicht vor den Schülern Ave... und am Besten gar nie!«, erklang es in ihrem Innern und sie nickte unmerklich. Nie war wohl die beste Möglichkeit. Kaum entrann der Gegenzauber ihren Lippen, da griff Snape plötzlich nach ihrer Hand und sie erstarrte. Zurückgeworfen in einen Augenblick purer Verzweiflung und allumfassender Angst, konnte sie sich nicht rühren. ...

Sein Atem ging röchelnd, kaum noch wirklich dazu in der Lage, seinen Körper mit genügend Sauerstoff zu füllen. Blut quoll aus der Wunde und benetzte den Boden, auf dem er lag. Die Augen geschlossen, wirkte er beinahe schlafend, wäre da nicht das leise Murmeln gewesen, dass unerklärlicher Weise noch über seine Lippen drang. Sie warf sich neben ihm auf die Knie und plötzlich schien all das gelernte in ihrem Kopf zu verschwimmen. Nein.. das durfte nicht sein! Tränen rannen über ihre Wangen, fielen auf ihn hinab. Was konnte sie tun?! Denk nach! Da! Ein Zauber milderer Heilung... das ihn das nicht retten würde, wusste sie. So hielt sie ihren Zauberstab gen Himmel und schloss die Augen. "Expecto Patronum...", flüsterte sie voller Inbrunst, kaum dazu fähig lauter zu sprechen und sah für einen Augenblick dem milchigen Licht nach, welches ihr Schneeleopard hinterließ. Lange währte ihr Blick jedoch nicht, denn ein leises Husten erinnerte sie daran, dass sie etwas tun musste...

Überrascht zuckte sie zusammen, als die Stimme von Severus ihre Gedanken übermannte und sie in die Wirklichkeit riss. Blinzelnd sah sie auf ihn hinab, noch vollkommen gefangen von dem schrecklichen Moment und musste sich ein erleichtertes Aufseufzen verkneifen. Stattdessen schaffte sie es nur zu lächeln. Ob ihm das verräterische Schimmern in ihren Augen entging? "Wie... sollen sie lernen, wenn ich Sie schone...?", brachte sie mit brüchiger Stimme hervor und spürte die Wärme seiner Hand, die ihr auf sanfte Art und Weise Sicherheit versprach und sie aus dem Schrecken ihrer Erinnerung herausführte. Natürlich würde sie ihm aufhelfen, als er sich dazu entschloss, aufzustehen und langsam nur, die Hand aus seiner lösend. Aufgewühlt und schmerzlich zurückgeworfen. "Professor...? Wenn sie erlauben, ich... müsste mir kurz die Beine vertreten", kam es leise, zögerlich und sie vermied den Blick in seine Augen. Ein dicker Kloß hatte sich in ihrem Hals niedergesetzt, der verhinderte, dass sie lauter sprechen konnte.
 

Nachdem er den Blick von den übenden Schülern abgewendet hatte und wieder zu ihr aufsah konnte er, ihr Handgelenk haltend, spüren, wie sie erstarrte. Es schien ein starkes Gefühl zu sein welches von ihr Besitz ergriff, sie scheinbar sogar mit sich riss. In vergangene Erinnerung? Snape ahnte um Avennias schwere Vergangenheit, etwas unbewusst strich sein Daumen über den Stoff der ihren Unterarm verhüllte und ihre Seelen blickten immer noch so fern. Nachdem er das Wort an sie richtete löste sich dieser schon fast schockartige Zustand und wirkte erleichtert. Nun war Severus' Verstand wach, es musste einen Zusammenhang zwischen der jetzigen Situation und ihrem gedanklichen Rückfall geben, aber er konnte beim besten Willen nichts Passendes zusammenfügen. Ihr Lächeln hielt ihn vom weiteren Denken ab und er konnte sich nicht erwehren dass ein leichtes sich ebenfalls auf seine Lippen legte "..Sie haben mir wortwörtlich den Atem geraubt und mir den Boden unter den Füßen hinweg gezogen.. und selbst wenn ich gewollt hätte wäre es mir, außer Übung wie ich bin, schwer gefallen ihren Fluch abzuwehren.." es hörte sich fast so an als würde er ihre Leistung loben, aber es lag mehr dahinter. Er war.. stolz auf sie. Wenngleich er speziell mit ihrer Ausbildung nur einen Bruchteil zu tun gehabt hatte bewunderte er wie scharf der Stahl war aus den sie sich selbst geschmiedet hatte. Als er wieder auf den Beinen stand spürte er wie er immer noch ihre Hand hielt und lies sie langsam los "..danke" raunte er und nickte leicht ob ihrer Bitte. Was auch immer passiert war als das Schwarz ihn umfangen hatte, es schien sie aufgewühlt zu haben. Da sie seinen Blick mied merkte er dass es ihn nichts anging "..natürlich.. ich bekomme die Fünftklässler schon alleine gebändigt"
 

Für einen flüchtigen Moment sah sie zu ihm auf, nahm seine Worte wahr und verinnerlichte jedes Einzelne von ihnen. Früher galt sein Lob als etwas, dass man sich hart verdienen musste und er vergab es nur sehr selten. Nun so etwas wie Lob... und Stolz von ihm zu bekommen, beflügelte sie - obwohl in ihrem Kopf alles außer Fugen geriet und sie vollkommen verwirrt war. "Ich.. fühle mich geehrt Professor..", war das Einzige, was sie wirklich deutlich herausbekam, als sich ihr Blick auch wieder abwandte. Wenigstens war es kein Danke. Nicht schon wieder. Eine undankbare Kälte nahm den Platz seiner Hand ein, als er diese zurückzog und sie betrachtete ihre etwas nachdenklich, bevor sie nickte. Ihre Brauen zogen sich leicht zusammen, als er sich bedankte, doch sie schaffte es nicht, dies in eine Verbindung zu bringen, sondern wandte sich ab und verließ bemüht langsam den Raum. Sicherlich gab es den einen oder anderen Schüler, der das ganze Schauspiel mitbekommen und ihr nachgesehen hatte, doch das kümmerte sie nicht. Kaum dass sie den Klassenraum verlassen hatte, schnappte sie verzweifelt nach Luft und hielt sich die Hand an die Brust, während ihre Füße sie auf ungesehenen Pfaden zum Büro des Professors trugen. Kaum, dass sie die Tür des Gemaches verschloss, brach der Damm und ihre Tränen rannen die zarte Haut ihrer Wangen hinab. Sich gegen das Holz lehnend, versuchte sie noch immer verzweifelt den Sauerstoff in ihre Lungen zu ziehen, doch der Kloß in ihrem Hals wurde nur größer. Hope war es, die Ave an der Tür lehnend fand, an der diese inzwischen hinab gesunken war, und legte sich auf ihren Schoß - beruhigend schnurrend. »Erinnerungen...?«, wollte die Katze wissen und tapste mit ihrer Pfote behutsam dann und wann eine Träne von Ave´s Wange. Diese nickte, schloss die Augen und umarmte ihre kleine Freundin, während sie die Mauern mühsam wieder aufstellte und langsam die Schmerzen zurückdrängte.



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