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The Tale of the Universe travelling Girl

Vorläufiger Titel
von

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9.

Ein leises Geräusch weckt mich aus meinem tiefen Schlaf. Sonst holt mich nichts aus dem Schlaf, aber gerade bin ich aufmerksam wie ein Luchs. Ich liege nicht mehr auf seinem Schoß, sondern auf ein paar übereinander gelegten Kleidungsstücken. Langsam richte ich mich auf und versuche im Kopf klar zu werden. Lailah und Zaveid liegen nebeneinander, wie ein altes Pärchen. Wenigstens haben sie sich versöhnt… So wie ich Eizen kenne hat er sich aus dem Staub gemacht und will sich den Stein krallen. Im Nebenraum ist es relativ dunkel, nur von dem schimmernden grünen Stein geht kühles Licht aus. Und wie erwartet steht Eizen daneben und hält die Hand über dem Stein. Sofort haste ich los und will mich auf ihn werfen, da hat er den Stein schon berührt. Ein wilder Wind durchfährt den Raum, der sich zu einem Wirbel formt. Genauso war es auch als ich hergekommen bin… Der Geruch von frischem Wind und Wiese erfüllt den Raum. Ich erwische Eizen am Arm, dieser dreht sich überrascht um.

“Das darfst du nicht tun!” rufe ich gegen den Wind an, doch er macht den Schritt weiter und nimmt mich mit hinein in den Sog. Es ist vergleichbar mit einer Achterbahnfahrt, wild und durcheinander wirbeln die Farben an mir vorbei. In meinen Ohren rauscht es und unsere Haare fliegen uns ins Gesicht. Das ist genauso wie als ich hierher gekommen bin und aus dem Himmel flog, buchstäblich. Eizen umklammert meine Hand fest, sie ist warm und erinnert mich daran, dass ich noch lebe und hier durch die Dimensionen fliege. Auf einmal ist alles vorbei und wir fliegen hinaus in einen kalten blauen Himmel. Um mich herum fliegen weiße Schneeflocken und wirbeln in einem Schneesturm zwischen uns. Unter mir erkenne ich eine Stadt, dessen Dächer mit weißen fluffigen Schnee bedeckt sind.

Die Landung ist kalt und ziemlich unangenehm. Eizen streckt triumphierend den Arm aus dem Schnee hervor, in der Hand den grünen Stein. Was wären wir nur ohne diesen?

“Wo sind wir hier?” Ich klopfe mir den Schnee aus der Kleidung und sehe mich um. Alte Häuser im Fachwerkstil, Schnee und einen gepflasterten Weg. Das größte Gebäude in der Stadt steht ein Stück entfernt im Zentrum. Eiserne Straßenlampen beleuchten den Weg.

“Das hier ist das Winterdorf… hier war ich bisher nur einmal.” Eizen richtet sich auf und klopft den Schnee aus den Haaren. “Warum wir ausgerechnet hier herkommen…”

Es ist kalt, aber viel macht mir das seltsamer Weise nicht aus. Niemand ist in unserer Nähe, also kann ich nicht einmal das genaue Datum bestimmen. Wo sind wir, welche Zeit? Die verschiedenen Dimensionen existieren nebeneinander mit verschiedenen Zeitlinien. Und diese hier gehört eindeutig zu Eizen.

Er läuft einfach vor zwischen den Häusern entlang, ich folge ihm einfach und frage ihn lieber nicht, warum er den Stein genommen hat und er darüber kein Wort mehr erwähnt. Und jetzt bin ich mitgekommen, und was ist wenn ich meinen Preis zahlen muss? Das verwirrt mich und was wird es sein? Diese Frage schwirrt mir schon immer im Kopf herum. Eizen führt mich um die Häuserreihe herum bis zu einem kleinen anliegenden Wald. Zwischen den Bäumen bleibt er stehen und deutet mir, still zu sein und mich zu verstecken. Ich sehe durch die Äste auf eine kleine Gruppe Reisender, die an einem kleinen Lagerfeuer sitzen und sich über etwas unterhalten. Einzelne Wortfetzen fliegen zu uns herüber.

“Du solltest wissen, dass es eine große Aufgabe ist. Ohne das wird die Welt für immer unter den Daemon leiden müssen:” Sagt eine junge Frau mit unglaublich langem schwarzen Haar. Dort sitzt eine leicht jüngere Version von Eizen, er trägt wieder einen dunklen Mantel und sein Blick ist kühl und ernst. Fast wie seine Schwester.

“Das ist mir klar. Daher mache ich diese Reise, um mein eigenes Ich zu finden und andere Lösungen, alles zum Besseren zu klären.” antwortet Eizen und blickt von den Flammen hoch.

Die Frau in der knappen Kleidung nickt nur.

“Sei dir im Klaren, dass du immer deine Schwester hast und du trotzdem auf sie aufpassen musst. Das sollte dein Grund zum Kämpfen sein, sonst endest du wie Zaveid.” Dieser Kommentar lässt den heutigen und den früheren Eizen aufzucken.

“Keine Sorge, aus mir wird kein Daemon. Dafür gibt es genug zu kämpfen.” Eizen, der heutige nimmt meinen Arm und zieht mich ein Stück weiter fort.

“Tut mir Leid, aber dieses Versprechen habe ich nie gehalten.” meint er bitter und starrt in die Ferne.

“Bitte, was geschehen ist ist geschehen! Die Vergangenheit solltest du ruhen lassen und dich auf das jetzt konzentrieren. Auch wenn das hier nicht unser jetzt ist…” meine ich und grinse ein wenig unbeholfen.

“Trotzdem, ich hätte einiges besser machen können.” Er vergräbt sein Gesicht in dem Mantel. Beruhigend komme ich ihm näher und halte seine Hand. Auch wenn mich das eine Menge meiner Überwindung meiner Schüchternheit kostet.

“Danke, dass du da bist.” Die Tränen stehen ihm wieder in den Augen.

“Sei keine Heulsuse, du bist ein Mann deiner selbst! Und ich bin deine Freundin, daher werde ich dir damit helfen. Deine Schwester hat dir schließlich auch verziehen.” Eizen seine dunklen Augen sind mit kleinen grünen Tupfen gesprenkelt und die Lippen haben eine so schöne Form wie sie mir noch nie so richtig aufgefallen ist. Unsere Gesichter sind uns so nah…

Ich räuspere mich und rücke ein Stück fort.

“Können wir wieder zurück? Wer weiß, welchen Preis wir dafür zahlen müssen?” Eizen grinst schief. “Jetzt habe ich wieder einen passenden Kommentar parat.”

“Genau so, der fröhliche aufmunternde Eizen soll es sein! Das alte Ich kann warten.” Ich packe nach dem Stein in seiner Jackentasche. Er ist warm und die Oberfläche angenehm rau. Bevor er noch etwas sagen kann, öffnet sich das Portal direkt unter unseren Füßen und reißt uns herab in eine unendliche Reise in die Tiefe.

“Hab ich was falsch gemacht?” schreie ich gegen den Wind an. Sein Blick sagt mir genug, ja das habe ich. Wo werden wir herauskommen?

Unser Fall endet in einem großen Baum voller Blätter. Eine Eiche, fällt mir auf. Und dann fällt mein Blick auf das Gebäude vor mir. Das hier ist meine Welt, aber dieses Gebäude wollte ich nie wieder sehen müssen. Am Besten die ganze Welt nicht mehr! Geschockt bleibe ich zwischen den Ästen sitzen.

“Was ist los?” fragt Eizen und sieht mich besorgt an.

“Nur etwas...das etwas warum ich überhaupt in deiner Welt war.” Ich entferne die Äste aus der Kleidung und rutsche den Stamm herab. Dort fährt das dunkle Auto vor und die Türen öffnen sich. Die Personen die aussteigen kenne ich nur zu gut, ich habe alles verdrängt und vergessen, aber jetzt kommt es wieder hoch.

Meine Freundin mit ihrem wippenden Zopf steigt vor mir aus, dann kommt mein Ich aus der vorherigen Zeit. Die anderen kann ich nicht einmal ansehen, weil es mir wieder schmerzhaft hochkommt.

Eizen steht hinter mir und legt mir beruhigend eine Hand auf die Schulter. Als wir hineingegangen sind, deute ich Eizen mir zu folgen. Dieses Gebäude ist eine alte Schule, die ich selbst nie besucht habe. Innen kenne ich noch genau den Weg, alles ist wie eingeprägt in meinen Kopf.

“Warte, gleich geht es los.” sage ich zu ihm und gehe vorsichtig um die Ecke. Dort gehe ich gerade mit meiner Freundin auf die Toilette. Aber leider weiß ich genau was passieren wird.

Die andere Person, ihr Haar dunkel und die Augen noch dunkler. Sein Aussehen ist ein wenig türkisch, die Kleidung elegant mit Hemd und Hose. Bis zu jenem Moment hatte ich ihn gemocht.

Er verschwindet in die Toilette, dann folgt einige Sekunden später ein Krachen. Jetzt hat er sie eingesperrt. Dann wird er auf mich zu gehen, mich küssen und sagen, dass alles gut wird. Kurz darauf komme ich herausgeschossen und suche den schnellsten Weg nach unten, nur bin ich nicht gewappnet gegen die Kraft des Feuers. Die Flammen starten in der Toilette, wachsen und fressen sich herab bis hin zu den Treppen. Der Weg führte mich nach oben auf den Dachboden, das war mein einziger Ausweg. Und dort hatten mich dann die Flammen eingeholt und dieser Stein hatte mich in die andere Welt geworfen.

“Hey, beruhige dich.” Eizen drückt meine Hand und meine Schultern beben noch heftiger.

“Das ist schrecklich, du vertraust ewig jemanden und dann wirst du zusehen müssen, wie deine Freundin verbrennt?”

“Es ist wirklich tragisch, aber du hast mir gelernt, im jetzt zu leben. Also bitte, du schaffst das!” Er küsst mich sanft auf die Lippen und ein warmes Gefühl breitet sich in meiner Brust aus und vertreibt den Kummer. So lieb und weich, seine Haare duften nach Naturo. Ich verkneife mir die Tränen und klammere mich fest an ihn.

“Lass uns gehen bevor uns die Flammen einholen.” Gemeinsam berühren wir den Stein, unser gemeinsames Ziel ist unsere neue Heimat. Der Wirbel kommt schnell und saugt uns fort von dem brennenden Gebäude. Die Kühle streicht mir über die Haut und erfrischt mich durch und durch. Eizens Blick ist voller Liebe und erfüllt mich mit Glück. Die Landung ist dieses Mal anders, es ist als würde ich schweben. Unter uns liegt der Tempel in dem wir übernachten, und wir sind weit darüber nur fallen wir nicht. Etwas seltsames breitet sich um uns herum aus, etwas kaltes mit langen Fingern greift es nach mein Herz.

“Deinen Preis musst zu zahlen.” eine Stimme taucht auf einmal in meinem Kopf auf. “Du wirst hier gefangen bleiben in dieser Welt und dein Wesen verändern. Sonst töte ich dich. Oder ihn.” flüstert die Stimme eiskalt und ein Schauer durchfährt mich.

“Als was muss ich hier bleiben?”

“Dir ist nicht gestattet zu fragen, tun oder lassen.” Ganz schön frech.

“Wer bist du? Ich denke, ich möchte nicht sterben.” antworte ich und ignoriere die Stimme einfach. Wie auf mein Wort falle ich hinab, auch Eizen fällt neben mir herab aus dem Himmel.

Der kalte Griff um mein Herz wird immer fester, sodass ich meine Zähne zusammenkneifen muss, um nicht vor Schmerz zu schreien. Den Aufprall auf den Boden spüre ich nicht mehr, es ist alles in eine Kälte gehüllt die alle Gefühle einfach aufsaugt. Als es sich lichtet, sehe ich die Welt mit anderen Augen. Es ist, als ob man mir diese geöffnet hat, jeder Grashalm und jedes Blatt haben ihr eigenes Leben.

“Wow…” hauche ich leise und sehe meine Hände an. Meine Aura schimmert leicht um meine Finger, und auch Eizen hat eine Aura um sich herum. Ich falle ihm in die Arme und hole tief Luft.

“Mein Preis hat etwas seltsames mit mir gemacht, ich sehe alles so anders!” platze ich heraus und versuche mich zu sammeln.

“Das stimmt, du leuchtest von innen heraus!” Eizen drückt mich feste, dann schiebt er mich ein Stück beiseite um mich genauer zu betrachten.

“Aber bei dir ist alles okay, ich bin so erleichtert!” Glücklich liegen wir einander in den Armen. die anderen kommen gerade heraus, Edna sieht eher unbegeistert aus. Eizen reicht ihr etwas zerknickt die Kugel zurück.

“Es tut mir wirklich leid!” entschuldigt er sich und kniet vor ihr nieder.

“Sei froh, dass dadurch nur deine Freundin eine Seraphform bekommen hat und nicht mehr!” Überrascht sehen mich die anderen an und ich grinse etwas unbeholfen.

“Das ist ja unglaublich!” Lailah stürzt sich auf mich und drück mich an sie. “Jetzt bist du wie wir!” Ich lache und fühle mich auf jeden Fall befreiter.

“Wir werden jetzt für immer und ewig zusammen reisen können.” Eizen nimmt meine Hände und lächelt mich lieb an.

“Du wolltest doch ein Schiff haben?” hacke ich nach. Edna klappt ihren Schirm zusammen.

“Wenn dann komme ich mit euch.” Sie hatte den Stein wieder zurück auf das Podest gelegt.

“Das kannst du natürlich!” Wir umarmen uns alle fest.

“Dann ist die Reise zu ende?” Zaveid sieht ein wenig traurig aus. “Wir werden das Land erkunden, aber werden doch sicher zurückkommen, mein alter Freund.” Eizen klopft ihm auf die Schulter. Glücklich nehme ich meine Sachen von Lailah entgegen. Für neue Abenteuer bin ich immer offen.



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