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The Tale of the Universe travelling Girl

Vorläufiger Titel
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Meine erste Self-Insert! Ich hoffe, euch allen genug zu erklären, eine tolle FF zu liefern und auch diesesmal mehr Gefühl einzubringen. Viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen

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1.

Erst war dort nur Hitze. Hell glühende, orangefarbene Flammen die sich in alles um sie herum fraßen. Das Holz knisterte und die Dachbalken glühten auf, als ein weiterer herab krachte und zischend zu Asche zerfiel. Die Flammen leckten an allem, fraßen es auf und hinterließen nur Asche. Ich spüre den Boden nicht mehr, alles ist so schrecklich warm und der Kopf benebelt. Vorsichtig krabbele ich einen Schritt nach vorne und suche einen Weg durch die Flammen.

Aussichtslos. Alles versperrt von den hungrigen Flammen. Warum mir? Warum habe ich immer dieses Unglück, das mich nicht loslässt, selbst wenn ich in einem brennenden Haus eingesperrt bin?

Beruhige dich, sage ich zu mir. Alles wird gut. Auch wenn es gerade nicht so aussehen mag, ich habe immer noch eine Chance. Das Atmen fällt mir immer schwerer, ich spüre wie es in meiner Lunge kratzt und sie nach Sauerstoff schreit. Ich möchte hier raus, auf einmal habe ich meinen Lebenswillen wiedergefunden. Vielleicht mag ja alles ein wenig düster aussehen und habe immer wieder mit dem Gedanken gespielt, zu sterben. Aber jetzt wollte ich einfach nur leben. Mit dem Hemd vor dem Mund versuche ich so wenig ein zu atmen wie ich nur kann und achte auf jeden Schritt den ich mache. Das Holz knirscht gefährlich und die Hitze brennt auf meiner Haut. Bitte, ich verzeihe mir selbst wenn ich hier fort kommen kann!

Gefährlich nah bricht ein Dachbalken herab und zerfällt zu Asche neben mir. Erschrocken weiche ich zurück und spüre die Hitze an meinem linken Bein. Der Weg ist versperrt, ich werde hier elendig verbrennen! Panik macht sich in meiner Brust breit. Das will ich doch, sterben, flüsterte die Stimme in mir. Erschöpft sinke ich auf den Boden und merke den Ruß in meiner Lunge. Dann ist das mein Schicksal, welches ich annehmen werde, sage ich mir.

Aber wenn du heute noch an Wunder glaubst, dann bist du genauso wunderbar wie ich. Es ist wahr, es gibt Wunder. Und genau als ich am tiefsten Punkt bin und beinahe aufgegeben hatte, tut sich etwas zwischen den Flammen. Es flimmert in einem sanften grün, wie ein kleiner Nebel mit glitzernden Sternen. Der Wind roch nach Gräsern, nach etwas wunderbaren was in mir das Gefühl von Geborgenheit gab. Es ist wie etwas, wonach man schon immer gesucht hatte. Vorsichtig krabbele ich zu dem Loch und berühre es. Ein leichter Sog zog an meinen Fingern, als ob es meine Hand nimmt und mich an einen anderen Ort bringen wird. Die Flammen kommen immer näher, dann überkommt mich das Gefühl als würde ich fliegen. Mein Herz ist schwerelos und die Hitze gegen frischen wind getauscht. Um mich herum wirbeln verschiedene Farben und ich fühle mich einfach perfekt. Abrupt hat es ein Ende, ich falle einfach aus dem Himmel. Ja, um mich herum ist alles blau hell und die Wolken sind kühl und flauschig. Der Boden kommt immer näher, das grün rast mir erschreckend schnell entgegen.

Ich schreie nach Hilfe, aber was soll schon passieren? Felder, wie in einem Märchen saftig grün und ein paar Bäume, mehr sehe ich nicht. Und wieder bin ich bei der Sache mit dem Schicksal und den Wundern. Dieses Wunder habe ich so gar nicht erwartet.

“Hab dich!” rief auf einmal eine männliche Stimme von rechts. Jemand packt mich an der Hüfte und wir fliegen immer noch erschreckend schnell dem Boden entgegen.

“Was...ich habe Angst!” Der Wind ist so stark, dass ich den Kopf nicht drehen kann und meinen Retter sehen kann. Wir werden langsamer und schweben sanft auf eine der grünen Wiesen. Meine Beine geben nach und ich lande erschöpft auf dem Gras. Die Luft ist frisch, sie reinigt meine Lungen und der Himmel ist so blau wie ich es noch nie gesehen habe. Es fühlt sich an, als ob ich Himmel wäre und alle meine Sorgen sich in Luft aufgelöst haben. Langsam drehe ich den Kopf zu der Gestalt neben mir um. Mein Kopf und die Lungen fühlen sich wieder klar an.

Seine Haare sind lang und weiß, die Spitzen verfärben sich in einem sanften grün. Auf dem Kopf trägt er einen Zylinder mit silbernen Verzierungen, sein verschmitztes Grinsen ist breit. Ich hebe die Hand vor die Augen, um ihn genauer zu erkennen.

Der Körper ist nicht schlecht trainiert, er sieht einfach aus, als ob er direkt aus meiner Fantasie entsprungen sei. Vielleicht ist er das auch? Und ich bin längst tot? …

“Hallo, du bist schon da oder?” Er winkt vor meinem Gesicht mit einem leichten Grinsen. Ich springe wieder auf, mir wird ein wenig schwindelig.

“Ja, aber eben gerade bin ich noch aus dem Himmel gefallen! Was ist das?” Ich hole tief Luft.

Von einem brennenden Haus hinein in eine Idylle neben einem wirklich hübschen Typen. Das ist technisch unmöglich.

Aber das hier ist nicht diese Welt wie ich sie kenne, also gelten auch nicht die normalen Regeln, oder? Vorsichtig berühre ich seinen Oberkörper. Ist er echt? Die Haut war warm und wirklich weich.

“Oh, meine Lady, dass sie gleich so rangehen müssen!” Er lacht und ich ziehe erschrocken die Hand weg.

“Das ist nicht witzig! Ich habe einfach keine Ahnung, was hier vor sich geht! Ich wollte doch einfach nur testen, ob du auch wirklich bist!” Sofort spüre ich, wie mir die Hitze in die Wangen steigt.

“Also ich finde es wirklich amüsant, so etwas ist mir noch nie passiert. Da mache ich meine Pause, liege entspannt auf der Wiese und mir fällt da ein hübsches Mädchen aus dem Himmel entgegen! Da musste ich einfach helfen, aber du zeigst mir Dankbarkeit aber wirklich großzügig!” Er verschränkt die Arme, eine Strähne fällt ihm ins Gesicht so dass er einen fast rebellischen Eindruck macht.

Ich seufze und wende mich ab. “Wo bin ich hier?”

“Das hier-” er breitet seine Arme aus und schwenkt sie herum, “- das hier ist Glenwood. Dieser hübsche Kontinent hat eine Menge zu bieten. Gerade bist du auf der Seite von Rolance, aber das Highland ist so nicht einfach zu erreichen.”

Die neuen Informationen sauge ich auf wie einen Schwamm. Um mich herum blühen vereinzelt wundervolle Blumen in verschiedenen Farben auf, das Gras ist so grün wie ich es noch nie gesehen habe. Als Dorfkind habe ich jedes Mal auf das neue das Feld vor meiner Tür aufblühen gesehen, aber dieses hier war einfach atemberaubend.

“Darf ich dich nach deinem Namen fragen?” Erschrocken zucke ich zusammen. “Eher würde ich gerne zuerst deinen Namen erfahren.” Er pustet sich die Locke von der Stirn und kommt mir einen Schritt näher.

“Mein Name ist Zaveid. Ich bin ein Seraph und bin älter, als ich aussehe.” Er tippt sich an den Hut. “Ich habe die Welt gesehen, und zwar schon seit knapp 1000 Jahren.”

Das ist ganz schön seltsam. Für mich sind Seraphe engelsartige Wesen, denn dieses Wort bezeichnet auch Engel. Aber er hat keine Flügel, sondern weiße Verzierungen, die sich von Oberkörper bis Rücken ziehen. An der Hüfte baumelt eine Schusswaffe mit einer hübschen Verzierung.

“Mein Name ist Eve. Ich bin werde erst einmal 19 Jahre alt.” Nervös tippele ich von einem Fuß auf den anderen.

Er streckt mir galant seine Hand hin. “Schön dich kennenzulernen. Du erinnerst mich an eine alte Begleiterin aus alten Reisezeiten…” Sein Blick schweift ab in die Ferne. “Na dann, soll ich dich in die nächstgelegene Stadt bringen?” Nur, wie sind hier Städte? Glenwood machte einen netten Eindruck, auch wenn ich bisher nur eine Wiese gesehen habe. Es gibt magische Kräfte, da dieser Typ mich gerettet hatte, indem er flog! Das ist schon ein Traum, seit ich jung bin. Möglicherweise war es doch was Positives, hier gelandet zu sein. Das Warum nagt in mir, aber ich schiebe es einfach beiseite.

“Dann mal los, Mister.” Die langen Lederbänder an seinem Arm schweben hinter ihm her.

Der Wind ist eine sanfte Brise und lässt das Gras hin und her wiegen. Ein paar Felsen ragen mitten aus dem nichts auf, ein großer Baum spendet Schatten für ein paar seltsam verformte Wesen. Sie haben ihre spitzen Köpfe auf die Pfoten gelegt und schlafen. Das ist wahrscheinlich auch besser so. Ich nehme wieder Schritt mit Zaveid auf, der schon ein Stück voraus ist. Mir fällt seine Waffe auf.

“Was ist das, was erschießt du damit?” Ich deute neugierig auf seine Schusswaffe. Zaveid holt sie im Gehen aus dem Halfter. “Das hier ist mein wertvolles Stück, ich hatte sie zeitweise für einen guten Zweck ausgeliehen. Sie hat schon so viel durchgestanden…” fast liebevoll streicht er über das silberne Emblem, das an der Waffe angebracht ist. “Wirklich hübsch, muss ich gestehen. So etwas gibt es bei mir nicht.” kommentiere ich.

“Möchtest du einmal halten?” Er reicht sie mir und ich nehme sie ein wenig ehrfürchtig in die Hände. Leicht, aus einem festen Material gefertigt und liegt gut in der Hand. Mehr als das was ich aus Videospielen gelernt habe, weiß ich nicht.

“Diese hier ist wirklich hübsch, muss ich sagen.” meine ich und reiche sie ihm wieder zurück.

Zaveid sein Blick schweift in die Ferne. “Vor vielen Jahren haben wir damit die Welt gerettet.” Er sieht ein wenig melancholisch aus, also hacke ich nicht weiter nach. Aber die Welt zu retten, das war etwas großes. Doch Zaveid antwortet von selbst.

“Ich bin nur ein einfacher Seraph, doch einst hat eine der mächtigsten Seraphe über diese Erde gewacht. Dann gab es einen großen bösen Mann, ich habe mich dem Trupp zum Welt-Retten angeschlossen und wir haben die Erde gerettet.” Er zuckt mit den Schultern, ein verschmitztes Grinsen auf den Lippen. Nachdenklich laufe ich neben ihm her. Eine Welt, in der Seraphe und eine Art von Magie existieren, und mächtige Seraphe, die die Erde beschützen. Das ist einfach eine ganz schön fantastische Sache.

Vor uns liegen Weizenfelder, ein paar Arbeiter gruben gerade die Erde um. Zaveid winkt ihnen zu und einige von ihnen winken zurück.

“Es gab eine unglaublich lange Zeit, da konnten die Menschen uns nicht sehen, uns Seraphe.” Überrascht sehe ich ihn an, sein Blick ist ernst. Er steckt die Hände lässig in die Hosentaschen. “Gehört alles zu der Böser-Typ- Geschichte.” Wir gehen an dem Feld vorbei, sofort meldet sich meine Allergie zurück.

Ich wische an meiner Nase herum und laufe ihm hinterher. Ein wenig gespannt bin ich schon, denn jetzt bin ich hier und muss ja ein Zuhause finden. Doch hatte ich bisher noch keine Ahnung gehabt, wo es mich hinführen würde. Die Sonne geht immer tiefer unter, alles ist in ein angenehmes Orange getaucht.

“Mir gefällt es hier immer besser... murmele ich in mich hinein, als Zaveid auf einmal freudig mit dem Finger in die Ferne zeigt.

“Dort sind die Tore zu Lastobell! Die Stadt ist noch immer in der Fertigstellung nachdem ein Sturm sie teilweise zerstört hat. Aber es dürfte immer noch ein recht hübscher Ort sein.”

“Mann, kannst du mich tragen, meine Beine schmerzen!” Ich hatte noch nie eine gute Ausdauer geschweige denn genug Kraft um so viele Kilometer auf einmal zu laufen. Erschöpft stütze ich mich auf die Knie. Zaveid sah mich kurz an, dann bückt er sich und wendet mir seinen Rücken zu.

“Komm, steig auf Kleines.”

“Ich bin nicht klein!” Er lacht. “Für mich schon, jung und noch so klein im Vergleich zu mir.” Ich seufze und steige auf. Die Arme schlinge ich um seinen Hals. Mit einem Ruck sitze ich ein Stückchen weiter oben und fühle mich wieder wie als ein kleines Kind. Die Aussicht ist einfach hübsch und meine Beine danken es mir sofort. Zaveid legt einen ganzen schönen Zahn zu, der Wind peitscht uns entgegen, als er über die Wiese flitzt. Anscheinend meint er es ernst, mich schnell abzuladen. Die Tore Lastonbells sind sehr hoch und aus dunklem Holz, davor sind auch zu späterer Stunde ein paar Wachen positioniert. Die Mauern der Stadt sind so hoch, dass man sie nicht einmal überklettern kann. Vorsichtig lässt Zaveid mich von den Schultern. Meine Füße berühren endlich wieder Boden.

“Du hast keinen Pass, oder?” Entschuldigend schüttele ich den Kopf. Ich bin gerade erst in dieser anderen Welt angekommen und sollte einen Pass besitzen?

“Lass mich das machen, der Anführer der Garde in Rolance ist gut mit mir bekannt.” Er lässt mich ein paar Meter entfernt stehen und geht lässig auf die Garde zu. Diese strecken sich durch und stellen ihre spitzen Speere gerade neben sich. Eine ganz schöne Arbeit, den ganzen Tag das Dorf zu bewachen...zumindest am Tor zu stehen und nichts zu machen, wäre wirklich nicht meine liebste Tätigkeit. Der Seraph winkt mir zu, ich laufe schnell zu ihm.

“Danke sehr!” er winkt ihnen im gehen noch einmal, dann öffnen sich die großen Tore vor uns. die Stadt ist wirklich wunderschön, im Vergleich zu denen die ich besuchen durfte in meiner Welt. Die Häuser sind klein, ein wenig gedrungen mit passend roten Dächern. Der große Glockenturm fällt mir sofort auf.

“Der ist ja wunderschön!” Überrascht laufe ich zu der kleinen Mauer, die das Gelände an der Kirche abgrenzt. Die Glocken leuchten in einem strahlenden Gold, eine größer als die andere.

“Nun, diese Glocken waren mal echt, jetzt hat man sie gegen automatische ausgewechselt. Aber wir haben hier trotzdem einen Seraph, der auf die Stadt aufpasst.” Zaveid hat die Hände locker in der Hosentasche, er sieht ein wenig so aus, als ob er in alten Erinnerungen schwelgt.

“Was sind diese Seraphe jetzt genau?” Diese Frage liegt mir schon eine ganze Weile auf der Zunge. Zaveid nimmt die Hände aus den Taschen.

“Komm mit rein, dann kann ich es dir zeigen.”

Die Kirche ist klein, mit zwei Reihen Sitzbänken und einem kleinen Altar. Dort sitzt eine hübsche Frau in einem lilafarbenen Kleid.

“Das hier, “ er schiebt sie an den Schultern vor, “Das ist ein Seraph. Früher haben die Menschen an sie geglaubt und mit ihnen zusammengelebt, dann eine Zeit lang nicht mehr und jetzt sind wir wieder in Harmonie miteinander. Sie hat den Segen für diese Stadt gegeben.”

Die hübsche Frau mit dem kurzen dunklen Haar beugt sich vor und berührt meine Stirn.

“Ich kann eindeutig spüren, dass du nicht von hier bist…” flüstert sie und nimmt den kühlen Finger wieder fort.

“Fragen sie mich nicht, aber ich weiß auch nicht wie es dazu kam. Aber hier gefällt es mir, wirklich!” Sie lacht und dabei sieht sie wirklich hübsch aus.

“Von mir hast du meinen Segen. Möge dir nichts schlechtes zustoßen können!” Zaveid verbeugt sich vor ihr, also mache ich es genauso. Wieder vor den Toren der Kirche lacht meine Begleitung auf einmal.

“Was denn?” frage ich überrascht. “Du wunderst dich über Seraphe, aber nicht dass ich dich aus dem Himmel gepflückt habe.”

“Wärst du nicht gekommen, dann wäre ich nicht mehr. Also sehe ich es realistisch.” Das brachte ihn zum überlegen. “Nun, ich habe das Element Wind. Andere können Wasser oder Feuer-Artes nutzen, aber das sind eben andere.”

“Was sind Artes?” frage ich wie belämmert. Er klopft mir grinsend auf die Schultern.

“Das ist eine Art, in der man diese “Magie” beschwört. Nicht jeder kann das und wir Seraphe haben eben unsere speziellen Fähigkeiten.” Mir erklärt es endlich alles, ich kann diese Magie irgendwie in der Luft spüren. Etwas das man nicht greifen kann, aber existiert.

“Keine Sorge, Menschen können Artes lernen, wenn sie wollen!” er zwinkert mich an und geht einfach geradeaus in eine kleinere Gasse. Seufzend folge ich ihm. Anscheinend habe ich nicht einmal einen Hauch einer Ahnung, was es bedeutet, in dieser Welt zu leben. Der Windseraph steht mit verschränkten Armen vor einem kleinen Haus, vor dem eine rote Türkise hängt. Ein kleines Aufklappschild sagt “Gasthaus”, na endlich.

“Morgen müssen wir dir dann erstmal anständige Klamotten besorgen.”

“Warum kümmerst du dich so gut um mich?” stelle ich ihm als Gegenantwort und er zuckt nur mit den Schultern.

“Ich kann es einfach nicht zulassen, dich ganz alleine und hilflos zurück zu lassen. Aber wenn du hier bleiben wirst, dann wirst du dich wie alle anderen hier anpassen.” Langsam lasse ich mir die Sätze durch den Kopf gehen. Wie die anderen werden… ich denke, das ist hier eine bessere Option als in meiner Welt. Gemeinsam gehen wir in das Gasthaus. Ein junger Mann schickt mich in ein Zimmer im hinteren Bereich, in dem zwei Betten stehen und ein kleiner Nachttisch. Erschöpft lasse ich mich auf das Bett fallen. Draußen ist es dunkler geworden, die großen Glocken Lastonbells schimmern im Sternenlicht.

“Schlaf dich aus, ich kümmere mich schon um deine Sachen, wie gesagt.” Ein wenig misstrauisch lehne ich mich in die Kissen, da fallen mir schon bald die Augen zu.
 

Tags darauf wache ich auf, als ob ich einen Schlaf des Jahrtausends gehabt hätte. So gestärkt habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. Langsam richte ich mich auf und sehe in den Spiegel an der gegenüberliegenden Wand. Erschrocken fasse ich nach meinen Haaren. Sie sind nicht mehr vollkommen blond, es ist als ob jemand ein wenig lila dazu getan hätte. Bilde ich mir das nur ein? Einerseits war es schon immer ein Wunsch von mir gewesen, lilafarbene Haare zu haben. Auch wenn ich die vielen Blicke der anderen hätte ertragen müssen. Andererseits war es auch ganz schön komisch. An der Bettkante hängt eine dunkle Hose, ein Hemd und ein Paar Stiefel und Handschuhe. Ich ziehe sie an und bewundere mich selbst, ich sehe ein wenig aus wie eine Abenteurerin mit den großen Stiefeln und den lockeren Hosen. Mit einem Lächeln im Gesicht gehe ich hinaus und sehe Zaveid an einen der Tische sitzen. Seine Haltung zeigt, dass er aufbruchsbereit ist. Damit überfällt er mich auch sogleich.

“Nun, du hast jetzt alles. Ich möchte nicht unhöflich wirken, aber ich habe vor, so schnell wie möglich meine Mission zu beenden.” Enttäuschung macht sich in mir breit.

“Aber, wenn ich schon da bin, dann solltest du mich mitnehmen! Es gibt noch so viel zu sehen, und das ist die Möglichkeit!” Zaveid lacht laut. “Aber das hier ist eine besondere Art von Mission.” Ich werde keinen Rückzieher machen, rede ich mir ein.

“Ich komme mit!”

“Du hast doch gar keine Ahnung ,worum es gehen wird!” Sein Blick ist ein wenig entgleist. “Ich muss meinen Freund befreien.”

Ich entgegne “Klingt doch lustig!” und ziehe mir die Handschuhe an. “Er ist ein Drache, und das seit mehr als 1000 Jahren.” eröffnet er mir und ich sehe ihn überrascht an. Zaveid meint es vollkommen ernst.

“Wie soll das Ganze denn funktionieren?” Zaveid erklärt mir, dass er eine besondere Patrone in seiner Schusswaffe geladen hätte, die nur durch eine besondere Mixtur und eines Ereignisses herstellbar war. Und dafür hat er schon lang genug gebraucht.

“Dieser Böse Mann hat mir das ermöglicht, und jetzt sollte ich auch meine Pflicht erfüllen.”

Ein wenig neugierig frage ich nach, “Du hast ihm eine Pflicht versprochen?”

Wir gehen nach draußen, heute sind die Straßen ein wenig mehr belebt.

“Ich habe seine Schwester all die Jahre beschützt. Jetzt wo sie alt genug ist, um auf sich selbst Acht zu gebe, werde ich ihn wieder unter die Seraphe holen.” Er klingt sehr entschlossen, also möchte ich ihm dabei helfen.

“Du kannst ja nicht einmal eine Waffe führen!” Da hatte er mich doch an einem wunden Punkt erwischt. “Wenn man Fantasie hat, dann kann ich auch ein Schwert führen. Gib mir einfach eines, ich habe schon mit einem selbst gebauten herumgespielt.” erkläre ich ihm. Das ist zwar etwas anderes als ein echtes Metall-Schwert, aber einen Versuch ist es auf jeden Fall wert. Gemeinsam verlassen wir die Stadt, ich mit neuer Ausstattung und einem hübschen Schwert an meiner Hüfte baumeln.



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