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TOXIC

von

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Prolog

Prolog:

Die schönsten Träume von Freiheit werden im Kerker geträumt

 

- Johann Christoph Friedrich von Schiller

 

 

Er achtete nicht wohin er rannte. Er wollte einfach nur fort, und das so schnell und so weit es nur möglich war. Der junge Mann hastete regelrecht durch das Dickicht des Waldes, ohne Rücksicht auf Verluste.

Und als wollte ihn der Wald selbst nicht hergeben, krallten sich wild wuchernde Äste und Zweige von Dornengewächsen in seine Kleidung, versuchten ihn halten.

Selbst als ein spitzer Zweig, den er auf der Seite seines blinden Auges zu spät bemerkte seine Wange regelrecht aufschlitzte, ignorierte er den pochenden Schmerz.

Sein rotes Blut rann seine blasse Haut hinunter, als der Schwarzhaarige den Waldrand trotz aller Widerstände erreichte.

 

Doch was er sah, lies ihn alle Kraft verlieren. Seine Beine wurden schwer und vermochten ihn nicht mehr zu tragen. Er klammerte sich regelrecht an einen der größeren Bäume, suchte nach Halt als sein Blick starr auf das gerichtet war, was vor ihm lag.

 

Eine weite Ebene, eingegrenzt von einer Gebirgskette. Überzogen mit vielen Wäldern und ein kleinerer Fluss schlängelte sich seinen Weg durch die scheinbar unberührte Natur – nirgends gab es Anzeichen von Zivilisation. Als hätte kein Mensch vor ihm diesen Ort auch nur jemals gesehen.

 

Und es war genau diese Erkenntnis, die ihn in die Knie Zwang. Hier war niemand. Er war alleine. Alles war umsonst gewesen.

 

Der Schrei eines Greifvogels lies seinen Blick zum Himmel wandern. Er sah das Tier, welches majestätisch am wolkenlosen Himmel schwebte. Frei. Er streckte seine geschundene Hand nach ihm aus, als könnte er den Vogel greifen, sich ebenso in die Luft erheben und einfach davon fliegen. Doch die bittere Wahrheit war, dass er ein Mensch war – er konnte nicht fliegen und würde es nie können.

Jetzt, als sein Körper langsam zu Ruhe kam, spürte er auch den Schmerz auf seiner Wange, welche immer noch blutete – inzwischen lief ihm das Blut über den Hals hinunter bis auf den Kragen seines Mantels, der die Flüssigkeit gierig aufsaugte. Er strich über seine schmerzende Wange.

 

'Was habe ich getan um so zu enden?' fragte er sich still. Der Blick auf die Ebene erfüllte ihn nun seltsamerweise mit einer eigenartigen Ruhe und Resignation.

Wie im Selbstgespräch flüsterte er zu sich selbst „Warum kann ich jetzt nicht einfach hier sterben?... bevor.....“

Er wusste es nicht ob es an dem Geruch seines Blutes lag oder an der Erschöpfung und den Schmerzen, aber er begann zu lachen. Erst leise, doch bald war es ein manisches Gelächter was die Stille um ihn herum verdrängte.

Er wischte sich mit der Hand, die noch immer auf seine Wunde in seinem Gesicht gedrückt war, nun quer über sein feminines Gesicht, hinterließ eine blutige Spur und starrte mit einem angsteinflößenden Lächeln, immer noch schallend lachend ins Leere

'...bevor ich komplett den Verstand verliere....' dieser Gedanke, der plötzlich in seinen Kopf trat, unterbrach die seltsame Szene. Der Schwarzhaarige verstummte.

 

Ein Windstoß wirbelte seine langen Haarsträhnen herum, die ihm fransig ins Gesicht hingen. Der Wind strich angenehm kühl über seine Haut. Und dann passierte es einfach so. Erst war es eine einzelne Träne die über seine Wange rollte, doch dann konnte er seinen Frust und die Verzweiflung nicht mehr zurückhalten. Der Tränenstrom hörte gar nicht mehr auf. Er kauerte sich zusammen presste noch immer weinend und zitternd seine dünnen Arme an seinen schmächtigen Oberkörper, endgültig dem Zusammenbruch nahe.

 

'…. Ich.... bin verloren...'

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ravenchild
2021-01-29T21:16:46+00:00 29.01.2021 22:16
Danke erst mal das du mir die PDF Geschickt hast, nichts destotrotz möchte ich gerne hier auch für jedes Kapitel nach dem Lesen mal meinen Kommentar abgeben. ^^ Der Prolog ist in jedemfall ein einstieg der Lust auf mehr macht und eine düstere Atmosphäre aufbaut. Man will direkt wissen was da jetzt überhaupt Lampe ist. Und ich glaube du hast recht, die Story wird sicher was für mich sein und das verhalten erinnert mich direkt ein klein wenig an meinen eigenen OC xDD Ich mag auch die art wie du schreibst in dem kleinem Prolog bereits und denke mal das der Schreibstyle sich nicht ändert x3 So bin dann mal auf dem weg zum erstem Kapitel.


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