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Unwetter

von

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Seine Augen

An die Scheiben sammelte sich mehr und mehr der Regen, es würde ein Gewitter aufkommen. Auf den Straßen sah man vereinzelt Menschen eilig den Weg nach Hause eilten. Irgendwo auf einem Balkon stand eine junge Frau und blickte mit leerem Blick auf die Straße herunter. Weit weg war der erste Vorbote eines Gewitters zu hören.
 

„Es ist wie fünf Wochen, witzig…“, sprach sie monoton und nachdenklich in die Stille hinein und lehnte sich gegen den Rahmen des Balkons. Ja, seitdem ging es ihr nicht aus dem Kopf und jetzt die ersten Regentropfen auf ihrem Arm zu spüren, lies es alles noch ein Stück lebhafter ins Gedächtnis rufen. Es gehörte ganz klar zu den Dingen, welche man im Vorfeld nicht so kommen sah. Oder doch? War es die logische Konsequenz der Dinge gewesen? Hatte es kommen müssen? Noch vor Jahren hätte sich Sakura nichts sehnlicher gewünscht, allerdings kam doch mit dem Alter die Reife?
 

„Scheinbar nicht immer.“
 

Sie schüttelte sich, ja sie musste es sich aus dem Kopf schlagen, schließlich war es doch eine einmalige Sache gewesen. Sakura hatte sich einfach einmal ihren Gefühlen hingeben – oder doch eher dem Verlangen.
 

Donner.
 

Plötzlich war das Bild wieder da, von seinen Augen, die alles in ihren Bann zogen und dem Gefühl von Vollkommenheit.

„Hör auf Sakura schlag es dir einfach aus dem Kopf.“, tadelte sich die junge Frau und schloss die Balkontür, der Himmel hatte sich verdunkelt und die vereinzelten Tropfen waren nun zu einem ausgewachsenen Schauer herangewachsen. Die junge Kunochi beschloss sich mit einem Buch abzulenken und ging in ihr Schlafzimmer und warf sich rücklings auf ihr Bett und starrte für einen Moment zur Decke. Ein Blitz erleuchtete den Himmel und als es erneut donnerte, krallte sich die junge Frau mit einer Hand in die Tagesdecke, welche auf dem Bett lag. Sie biss sich auf die Lippen, warm drehten sich ihre Gedanken nur immer wieder darum? Es war ein Abend gewesen, ein einziges Mal, ein Ausrutscher – oder doch eher ein Gefühl der Macht? Egal was es nun war, wie es nun nannte oder auslegen würde, Sakura war eins klar – sie wollte es wieder.
 

Einige Wochen zuvor war es ebenfalls ein herrlicher Sommertag gewesen, die Lage hatte sich seit dem Kriegsende in allen großen Ninjadörfern sichtlich entspannt. Man hörte aus allen Ecken nur positives. So hatten Sunagakure und Konohagakure gerade einmal sieben Monate nach Kriegsende den Bau einer Bahnstrecke beschlossen, die das Reisen zwischen den Dörfern stark verbessern sollte. An diesem Tag war das Projekt beschlossen worden und Sakura verabschiedete sich nach getaner Arbeit von Tsunade und trat den Weg in ihren Feierabend an. Allerdings lief sich nicht direkt nach Hause, sondern machte im Blumenladen der Yamanakas halt und kaufte diverse Kräuterstöcke und eilte weiter Richtung Dorfrand. Das Ziel war das Anwesend der Uchihas was nicht mehr leer stand. Sasuke war zurückgekehrt und er und Sakura hatten in den vergangenen Monaten wieder vermehrt freundschaftlichen Kontakt und trafen sich nun in unregelmäßigen Abständen. Meist beschränkte sich auf einen Tee, doch Heute war das erste Mal, das der letzte der Uchihas Saskura zu sich nach Hause eingeladen hatte, um gemeinsam etwas zu kochen. Der Himmel wies immer mehr Wolken auf und ein unangenehmer Wind schlug Sakura entgegen als sie über das Anwesend zur Eingangstür lief. Sie klopfte, kurz darauf waren Schritte zu hören und da stand er. Sakura schürte ihr Herz gegen die Brust schlagen, allerdings ignorierte sie es. Nein alte Gefühle sollten keinen Platz haben, dass hatten sie beide doch beschlossen.
 

„Hallo“
 

„Hallo“, antworte der schwarzhaarige Sasuke und deute mit einer Handbewegung an, dass Sakura eintreten sollte.
 

„Du hast ganz schon viel getan. Es sieht wirklich wieder wohnlich aus.“, sprach sie als beide in der Küche Platz nahmen und Sakura, Sasuke die Kräuter präsentierte. Dieser blickte jeden einzeln Storck kritisch an und sprach nichts.
 

"Du hast keine Ahnung was das für Kräuter sind, nicht wahr?“

Sasuke sah leicht verärgert zur Seite, es erinnerte Sakura sofort an ihre Zeit in der Akademie, immer, wenn dem Uchiha etwas nicht passte oder er keine Ahnung hatte setzte diesen Blick auf.
 

"Nein. Ich kann schließlich auch Reis mit Ei essen, das schmeckt auch ohne Kräuter.“, sagte er etwas kleinlaut.

Sakura lachte.
 

„Na gut. Komm ich zeig dir mal was.“, sprach sie und begann Kräuter zu schneiden und Reis zu waschen. Eine Stunde später saßen beiden vor leeren Tellern im Wohnzimmer des Hauses und dem Regen zu.
 

„Es war wirklich sehr lecker. Danke.“, sprach Sasuke und schenkte Sakura noch etwas Sake in ihren Becher.
 

„Ach keine Ursache. Immerhin hast du mit einer Präzession das Fleisch geschnitten, da würde jeder Profikoch alt außen.“
 

„Für was so ein Sharingan nicht gut ist.“, antwortete er. Beide lachten. Sakura nippte an ihrem Drink und sah nach draußen in den verwilderten Garten. Wie gut es plötzlich alles lief, es gab keine Reibereien mehr, kein Ärger, kein Schmerz. Wieso mussten erst duzende Menschen dafür sterben, damit sie mit diesem Mann hier sitzen konnte? Die Welt war eben doch verschroben, verdreht und verdammt verrückt.

Nach einigen Sekunden des Schweigens, blickte die junge Kunochi zu Sasuke, der gerade sein Besteck auf den Teller legte.
 

„Wie klappt es mit dem Arm?“

Er sah auf.
 

„Ganz okay, man nur ganz durchstrecken funktioniert immer noch nicht so ganz.“
 

„Oh, alles klar. Soll ich es mir mal ansehen. Der Verband sitzt ganz schön eng.“
 

„Ach, mach dir nicht die Umstände.“, sprach der Uchiha, doch hatte sich Sakura schon längst erhoben und ließ sich nun direkt neben Sasuke nieder.
 

„Steck den Arm aus.“
 

„Du musst wirklich nicht“
 

„Jetzt halt still.“, kam als Konter und Sasuke schweig.

Vorsichtig wickelte Sakura die Bandagen vom Arm und betrachtete mit kritischen Blick die Wunde.
 

„Ich weiß, dass es schon etwas her ist, aber du darfst den Arm noch nicht so belasten.“

Sasuke sah wortlose zu wie seine Teamkollegin, vorsichtig seinen Arm untersuchte und mit ihren zarten Fingern in vorsichtig reinigte und neu Verband. Sie trat dies mit großer Sorgfalt und Hingabe. Sasuke spürte plötzlich Schuldgefühle in ihm aufsteigen. Wehmütig sah er ihr zu und schien erst jetzt zu begreifen, was alles schiefgelaufen war.
 

„Ich war ein Idiot.“

Sakura stockte und sah auf: „Sasuke ich…“
 

„Doch es ist so. Entschuldige.“

Der Uchiha versuchte Blickkontakt zu seinem Gegenüber aufzubauen, eine Reaktion aus ihrem Gesicht lesen zu können, Wut, Zorn oder Hass spüren, allerdings geschah nichts der gleiche. Sakura verband weiter seinen Arm und lächelte.
 

„Weißt du, dass es mir lieber wäre, wenn du mich jetzt anschreien würdest.“
 

„Damit du einen Grund hast mir aus dem Weg zu gehen?“ Sasuke spürte das komische Gefühl in seinem Magen. Die junge

Kunoichi hatte präzise die Wahrheit analysiert.
 

„Das kannst du vergessen. Jahrelang wollte ich mit dir Zeit verbringen, in deiner Nähe sein. Das gebe ich jetzt nicht auf.“, erklärte sie und schnitt das Ende des Verbands ab. Nun konnte der Uchiha sich ein Grinsen nicht verkneifen.
 

„Du hast dein Temperament nicht verloren.“
 

Beide lachten.
 

So saßen beide noch eine ganze Weile da und redeten, ausgelassener als je zu vor. Einige Zeit später standen beide an der großen Eingangstür und waren im Zuge sich zu verabschieden.
 

„Also… es hat mir wirklich sehr viel Spaß gemacht. Wir sollten das wiederholen.“, sprach Sakura in einem leicht wehmutigen Ton.
 

„Ging mir genauso.“
 

Es donnerte.
 

Die junge Frau blicke gegen Himmel, die Wolken hatten sich zu einem ausgewachsenen Gewitter versammelt.
 

„Ich sollte mich langsam ranhalten, bevor mich das Unwetter erwischt.“
 

„Ist gut…“, antwortete der Uchiha und beide wandten sich einander zu um sich zu verabschieden.

Normalerweise winke die Haruno dem schwarzhaarigen zu, doch an diesen Abend drückte sie ihn kurz an sich, als die hereingebrochenen Nacht für einen Wimpernschlag hell erleuchtet und ein ohrenbetäubender Donner ertönte und sich ein großer Arm um sie schlung. Beide blickten sich in die Augen. Konnte Sakura seinen Herzschlag spüren? Oder war es ihrer der plötzlich so stark gegen ihre Brust hämmerte. Im Grunde war es auch egal. Während der Regen immer stärker wurde, ließen sich beide Treiben. Jahre waren ins Land gegangen, doch dort auf der Veranda küssten sie sich. Wie lange hatte sich Sakura nach diesem Moment gesehnt, wie lange hatte sie sich damit abgefunden, dass Sasuke nie mehr an ihrer Seite sein würde und jetzt schien alles über sie herein zu brechen.
 

„Du kannst auch noch einen Moment bleiben.“, säuselte es in ihr Ohr.
 

„Ja das wäre gut.“

So ging Sakura ein weiteres Mal in das Haus des Uchiha. Allerdings verlief dieses zweite Mal anderes ab. Wild, Hemmungslos und ohne jeden Zwang. Eng verschlungen und tief atmet sank die Kunochi auf ein Bett und spürte wie alles um sie herum mehr und mehr einem Rausch glich. All die angestauten Gefühle schienen endlich frei zu sein. Endlich konnte sie atmen, den Stunden wo sie diesem Mann hinterher geweint hatte Lebewohl sagen und die Zweisamkeit genießen. Sakura war glücklich, berauscht von der Anwesenheit des Mannes, den sie eigentlich schon immer verehrt hatte, gab sie sich alle dem hin. Eigentlich wollte sie standhaft sein, Sasuke zeigen, dass sie über ihn hinweg war, doch als er ihre Bluse bereits ihre Bluse geöffnet hatte und ihren Bauch küsste, war der Kunochi eins klar – nun wollte sie alles von ihm.
 

„Hör bloß nicht auf.“, schurrte sie in ein Kissen, als sich der Uchiha ein weiteres Mal sie leidenschaftliche küsste und beide sich immer mehr allem materiellen zu entledigen schienen und nun ganz in einem Wirrwarr aus alten Gefühlen, nie Gesagtem und dem Bedürfnis nach Sex gefangen waren und es genossen.
 

Jetzt einige Wochen später konnte Sakura gar nicht mehr sagen, wie lange ihre gemeinsame Nacht angedauert hatte, es überwiegten die Erinnerung an die weichen Laken, das unbedingte Gefühl von Macht und Erhabenheit und seine Augen. Ja, in der Tat, die Augen des Uchihas hatten die Haruno schon lange in ihren Bann gezogen. Allerdings hatte sich ihr Ausdruck in dieser Nacht verändert. Sasuke hatte sie nicht mehr von oben herab angesehen, wie all die Jahre zuvor, in dieser Nacht strahlten seine Augen Anerkennung, Liebe und Zuneigung aus.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  flllunicorn
2017-02-07T11:20:46+00:00 07.02.2017 12:20
So süß.
Auch ein toller OS !!

LG Laura <3
Antwort von:  MadMatt
07.02.2017 14:22
Vielen lieben Dank, freut mich immer so nette Worte zuhören

LG MadMatt
Von:  Animegirl-4_Ever
2017-01-31T16:05:34+00:00 31.01.2017 17:05
Es schreit nach einer Fortsetzung!!!
Sehr sehr gut geschrieben nur paar Rechtschreibfehler haben sich reingeschlichen.
Sonst ein echt schöner One-Shot!!
LG
Von:  Cosplay-Girl91
2016-11-24T23:28:58+00:00 25.11.2016 00:28
Tolles Kapitel:)
Sehr schön geschrieben.
Lg
Von:  soelki89
2016-09-05T12:53:49+00:00 05.09.2016 14:53
😍 schön. Echt toll geschrieben.
Von: abgemeldet
2016-09-01T20:25:40+00:00 01.09.2016 22:25
Voll süß♡♡♡

Lg
Von:  youjissi
2016-09-01T04:28:38+00:00 01.09.2016 06:28
Wow, das ist eine schöne Fanfiction. Dein Schreibstil gefällt mir sehr. Was so ein Unwetter alles anrichten kann. ^~^
Schreibst du vielleicht noch eine Fortsetzung? Ich würde sie so gerne lesen.

LG
Antwort von:  MadMatt
02.09.2016 09:32
Vielen lieben Dank für deinen Kommentar :) In der Tat überlege ich an einer Fortsetzung. Allerdings wird das noch ein bisschen dauern.

LG


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