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Die Kräfte in dir

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
An dieser Stelle möchte ich Sharksliebling danken. Es ist schön, dass das du meine Fanfic immer liest und ich hoffe du bleibst auch weiterhin dran.
Also vielen, vielen Dank! Komplett anzeigen

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Sichtwechsel zu Yuraki

Es war alles schwarz. Doch diese Dunkelheit war mir nicht fremd. Nein, sie fühlte sich so warm und samtig an. Aber da ich das nun bemerkt hatte, wusste ich, dass ich gerade dabei war aufzuwachen. Noch während ich verschlafen die Augen öffnete, hörte ich Schreie von draußen. Erst nahm ich sie gar nicht richtig wahr. Verwirrt versuchte ich zu hören, wer da gerade so laut schrie. Wenn ich richtig gehört hatte, waren es mehrere Personen. Es waren anscheinend alles Stimmen, die zu Leuten gehörten, die ich nicht kannte. Noch immer etwas verschlafen, drehte ich mich auf die Seite und schloss die Augen erneut, genervt von dem Lärm. Plötzlich hörte ich eine mir vertraute Stimme. Jedoch waren es keine Worte, sondern ebenfalls Schreie. Mit einem Ruck saß ich aufrecht. Und dann, ganz plötzlich war es still. Ich stand auf. Warum hatte ich das Gefühl, dass ich wusste, was da draußen gerade passiert war? Schritte. Sie wurden immer lauter. Jemand lief gerade in Yuris Versteck, also genau in meine Richtung. Ich machte mich kampfbereit, doch wer mir da entgegen kam, war niemand den ich fürchten musste. Sofort erkannte ich das lilane Haar und die amethystfarbenen Augen von Yuri. Er stützte sich an der Wand ab, in der Hoffnung sie würde ihm den benötigten Halt geben. Erst dann sah ich, dass er mit Blut überströmt war. Geschockt blieb ich wie angewurzelt stehen. Yuri versuchte einen Schritt zu laufen, doch seine Knie knickten ein und er fiel. Ich hechtete vor und schaffte es ihn vor dem Aufprall auf den harten Boden zu retten. „Yuri!?“ Als ich meine Hand wegnahm, war sie voller Blut. Ich schüttelte ihn, rief seinen Namen. Nach ein paar Minuten kam er zu sich. „Yuri was ist passiert?“ Yuri öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch heraus kam nur ein schmerzvolles Stöhnen. Egal was passiert war, seine Verletzungen mussten versorgt werden. „Yuri kannst du mich hören? Du musst die Wunden heilen. Du verlierst viel Blut.“ „Geht nicht.“, antwortete er zwischen zwei Atemzügen. „Wieso?“ „Keine Kraft mehr.“ Vorsichtig drehte ich Yuri auf den Rücken und legte seine Hände auf seinen Bauch. „Bitte du musst es versuchen.“ Er versuchte sich zu konzentrieren, aber es funktionierte nicht. „Yuraki...“ „Sprich nicht.“, unterbrach ich ihn, doch er redete weiter. „Hilf mir. Leg deine Hände auf meine.“ Ich wusste nicht, wie ihm das helfen sollte. Meine eigenen Heilungskräfte reichten nicht aus, um solche Verletzungen zu heilen. Yuri zuckte kurz, als ich meine Hände auf seine legte. Sie waren ganz kalt. Wer hatte ihn nur so zugerichtet? Ich schaute Yuri an, hoffend in seinem Blick eine Antwort zu finden, aber er hatte die Augen schon wieder geschlossen. „Höre auf meine Stimme, spüre die Kälte unter deinen Händen, fühle den Schmerz, den ich fühle. Konzentriere dich bloß auf mich.“ Obwohl ich Yuri kaum verstand, weil er so leise redete, wusste ich, dass ich machen sollte, was er verlangte. Ich richtete jeden einzelnen meiner Gedanken auf ihn und plötzlich spürte ich etwas mir fremdes. Es war kalt und doch beruhigend, warm und doch irgendwie schmerzhaft. Ich blinzelte. Dann sah ich, was vor meinen Augen gerade passierte. Unter unseren Händen leuchtete ein grünes Licht hell und stark. Es war das Gleiche wie vorher, als Yuri mich geheilt hatte. Aber das war ja nicht das besondere daran. Ich fühlte mich mit Yuri verbunden, wie als hätten wir einen gemeinsamen Körper. Einen Moment lang glaubte ich seine Erinnerungen sehen zu können, aber sie verschwanden sofort wieder. Seine Fähigkeiten und meine Kraft führten dazu, dass fast alle der Wunden verschwanden. Als ich merkte, dass diese besondere Verbindung abriss, zog ich meine Hände zurück. Ich erwartete, dass er etwas sagen würde, aber Yuri bewegte sich nicht. Unsicher, ob ich etwas sagen sollte, wartete ich ab. Dann öffneten sich seine Augen und er schaute mich mit unfokussierten Augen an. „Danke Yuraki.“ Schließlich beschloss ich, ihn auf das Bett zu legen. Auch dort rührte er sich nicht, obwohl er ganz sicher bei Bewusstsein war. „Yuri was ist passiert?“ „Sie waren da. Sie haben mich gefunden.“ Seine Stimme war klar, doch noch immer ganz leise. Ich rückte etwas näher an ihn heran, um ihn besser verstehen zu können. „Wer hat dich gefunden Yuri?“ Yuri holte tief Luft. „Die Soldaten der Akademie. Sie waren hier, um mich zu holen und sie wissen auch, dass du dich bei mir versteckst. Sie wollen uns beide zurückbringen, zurück zur Akademie.“ Seine Worte wurden immer leiser, bevor Yuris Stimme dann vollständig versiegte. Alarmiert schaute ich auf, doch da sich seine Brust langsam hob und senkte, schloss ich daraus, dass er schlief. Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Mir wurde alles klar. Yuri hatte vor dem Versteck gegen die Soldaten der Akademie gekämpft. Nicht nur für seine, sondern auch für meine Sicherheit. Nun wusste ich auch, wieso er keine Kraft mehr hatte. Ich wusste nicht, wie lange er gekämpft hatte, aber es war jedenfalls keine kurze Zeit gewesen. Wahrscheinlich hatten ihn so viele Gegner angegriffen, dass er immer wieder schwer verletzt wurde. Sicherlich hat er sich geheilt, doch irgendwann geht auch einem erfolgreichen Experiment, wie Yuri, die Kraft aus. Wenn uns so viele Duellsoldaten angegriffen hatten, waren wir hier nicht mehr sicher. Wir mussten fort und das am besten noch bevor der neue Tag anfing. Eigentlich wollte ich Yuri nicht bewegen. Bestimmt hatte er noch immer Schmerzen, wenn auch nicht so stark wie vorhin. Doch da musste er jetzt durch. Ich wollte mir nicht ausmalen, was passieren könnte, wenn wir im Versteck bleiben würden. Vorsichtig nahm ich den Verletzten huckepack. Ich erhielt ein schwaches Stöhnen als Beschwerde, was ich aber ignorieren musste. Nachdem ich mich versichert hatte, dass kein Soldat in der Nähe war, verließ ich das Versteck. Mich erwartete ein schreckliches Bild. Überall lagen Soldaten der Akademie, verletzt und wahrscheinlich schon halb tot. Ihre Gesichter waren gezeichnet von Angst und Schmerz. Ich war überrascht, wie viele es waren. Kein Wunder, dass Yuri vollkommen erschöpft zusammengebrochen war. Prüfend warf ich einen Blick über meine Schulter zu Yuri. Sein warmer Atem strich mir in kurzen Abständen über den Rücken. Ich musste lächeln. Niemand hatte sich zuvor so für mich eingesetzt, geschweige denn das eigene Leben für mich riskiert. Ich lief los, einen blutigen Schauplatz zurücklassend. Mir war bewusst, dass ich damit alles hinter mir lassen würde. Vielleicht würde ich es später bereuen gegangen zu sein, aber im Moment war das wohl eine bessere Entscheidung als zu bleiben. Ich richtete meine Augen an den Horizont, in die Zukunft. Ich musste stärker werden, für mich, für Yuri. Ich wollte nicht untätig herumstehen, wenn er für mich alles in seiner Macht stehende tut. Das Gras raschelte unter meinen Füßen. Meine Sinne waren überempfindlich. Mit Yuri in diesem Zustand, war es unmöglich mich und gleichzeitig ihn zu verteidigen. Langsam bannte ich mir den Weg durch die Außenstadt, immer darauf achtend niemand versehentlich über den Weg zu laufen. Nach ungefähr zwei Stunden verließen wir endgültig Paradise City. Ich drehte mich, um einen Blick auf die Stadt zu werfen, in der ich jahrelang gelebt hatte. Erinnerungen wurden wach, auch so manche an friedvollen Sommertagen, aber das war nun vorbei. Wenn die Akademie uns suchte, mussten wir uns verstecken oder handeln. Ich beschloss Yuri zu helfen seinen Bruder Yuya zu retten. Ich wollte nicht, dass er genauso leiden muss wie ich damals vor so vielen Jahren. Niemand sollte so schrecklich leiden, nie wieder. Schließlich führten mich meine Schritte weg und der Wald verschluckte uns beide. Langsam wurde auch ich müde, aber ich musste weiter. Dann schließlich, als es schon etwas dämmerte, fand ich einen gut von Blicken abgeschirmten Platz, wo wir rasten konnten. Vorsichtig legte ich Yuri auf einem Haufen Blätter nieder, die ich zuvor etwas ausgebreitet hatte. Meine Schultern schmerzten etwas, aber das war nicht schlimm. Endlich kam ich etwas zur Ruhe. Ich beobachtete Yuri. Vor ein paar Stunden hatte er noch kaltblütig mit Soldaten der Akademie gekämpft. Ob er mir wohl beibringt, wie er kämpft? Müde gähnte ich und verschob die Frage auf später. Ich lehnte mich an einen Baum, wo ich Yuri gut im Blick hatte, aber ihm nicht allzu nah war. Ich schloss meine Augen. Was diese Nacht passiert war, würde den weiteren Verlauf meines Lebens gravierend verändern. Doch ich war glücklich. Es gab also doch jemanden, der mich wertschätze. Was für ein schöner Gedanke. Ein Gedanke, der nun endlich wahr war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sharksliebling
2016-10-06T07:06:27+00:00 06.10.2016 09:06
Hey~♡

Bitteschön ist auch richtig toll deine FF ^.^
Ich mag es wie du alles beschreibst ich kann mir alles super vorstellen und das ist mir sehr wichtig kann ich sowas nicht lese ich es nicht ^^
Ach ich liebe mein Yuri einfach XD na~ ich freue mich schon auf das nächste Kapitel ^^

Lg, Vanessa ♡
Antwort von:  secret_of_stars
08.10.2016 11:40
Ich versuche immer alles so gut wie möglich zu beschreiben, denn mir geht es da genau wie dir. Es ist wichtig, dass der Leser in meine erschaffene Welt eintauchen kann. Scheint als würde mir das ja sehr gut gelingen. XD
Danke für deinen Kommi. :-)


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