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Im Auge des feuers

von

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Absturz

Absturz

Entspannt lehnte ich mich in den bequemen Sitz des Flugzeuges, das mich von Brasilien nach Deutschland bringen sollte; nach Hause, aber ich würde Brasilien vermissen. Wehmütig dachte ich daran, wie ich neue Menschen kennen gelernt hatte, und wie Maurice mir Martials Arts beigebracht hatte. Und an meine erste Medaille! Ja, das Austauschjahr in Brasilien hatte sich wirklich gelohnt. Grinsend dachte ich daran, wie mein Vater mich nach den Mädchen ausfragen würde und seufzte danach. Müde griff ich nach meinem Rucksack und holte aus diesem meinen Mp4-Player raus. Gerade, als ich mir die Ohrstöpsel ins Ohr stecken wollte, ging ein Ruckeln durch den Flieger. Auf einmal hörte ich die Stewardess rufen: „Bitte schnallen Sie sich an, auch wenn es nur ein Paar Turbulenzen sind!“
 

Schnell schnallte ich mich an. Ich begann zu schwitzen, als das Flugzeug plötzlich zur Seite schaukelte doch, dieses mal heftiger, ich sah nach draußen in die dunklen Wolken, aus denen Blitze zuckten. Und musste schlucken. Auf einmal wurde ich gegen meinen Vordersitz gedrückt und mir war klar, dass sich das Flugzeug mit der Nase voran dem Ozean näherte und wir abstürzen würden. Trotz dieser Tatsache würde ich nicht meine Augen schließen, auch keine Tränen vergießen. Auf einmal zersprangen die Scheiben. Und ich spürte meinen Gurt reißen, und ich wurde herum geschleudert. Ich verlor die Orientierung und spürte nur noch, wie sich etwas in meine Brust bohrte – und dann wurde es dunkel um mich herum.
 

Als ich meine Augen aufschlug, sah ich verschwommene Gesichter und weiße Anzüge, oder eher weiße Rüstungen. „Los los los, ab in die Krankenstation mit ihm“, hörte ich eine Stimme sprechen, dann spürte ich noch, wie ich angehoben wurde, bevor ich mein Bewusstsein verlor und ins Dunkel fiel, aus dem ich erst sehr viel später wieder aufwachen sollte.
 

Langsam öffnete ich meine Augen und starrte an die weiße Decke über mir. Meine Augen brannten und generell tat mir alles weh. Langsam versuchte ich mich aufzurichten, musste es aber sein lassen; ich schrie vor Schmerzen kurz auf und fiel zurück auf das Bett. Auf einmal hörte ich ein Sirren, und kurz darauf noch eins, und plötzlich hörte ich eine Stimme: „Du bist also wach, das ist erfreulich, wir hatten die Befürchtung, dass du die ersten drei Nächte nicht überleben würdest. Doch hattest überlebt, und nach diesen drei Tagen lagst du drei Monate lang in einem tiefen Koma.“ Ich nickte nur, meine Verletzungen mussten schlimm gewesen sein. „Ich möchte dich nun fragen, wie ihr auf Kamino abstürzen konntet?“ Ich runzelte die Stirn. Kamino? War das nicht aus diesen Star-Wars-Filmen, die mein jüngerer Bruder immer ansah?
 

Vorsichtig drehte ich meinen Kopf und sah einen dunkelhäutigen Mann, der eine dunkelbraune Tunika trug. Ich wusste nicht, ob das Kleidungsstück so hieß, jedenfalls trug er darüber noch eine zweite Tunika, die etwas dicker zu sein schien. Dazu trug er noch eine Schärpe und einen Allzweck-Gürtel mit verschiedensten Taschen. Instinktiv erkannte ich ihn. Mein Bruder mochte ihn nicht, da er immer so kühl war. „Das kann nicht sein, Sie wollen mich pranken, stimmt's? Sie können jetzt damit aufhören, Mace Windu zu spielen.“ Diese Aussage sorgte dafür, dass der Jedi-Meister nur eine Augenbraue hochzog.
 

Mein Blick huschte zu einem Gegenstand, der mir davor gar nicht so aufgefallen war; es war das Lichtschwert. Und sofort setzte mein Gehirn alles zusammen. Meine Schmerzen waren real und und auch mein Gehör und Tastsinn funktionierten perfekt. Also musste ich irgendwie in die Star-Wars-Welt gelangt sein, doch wie, wusste ich nicht. „Entschuldigen Sie bitte, aber wo befinde ich mich denn genau?“ Die Antwort des Jedi-Meisters war sachlich und direkt: „Sie befinden sich auf Kamino, im Trakt für Schwerverletzte, da sich in Ihrer Brust ein mannsgroßes Metallstück befand. Ihre Beine mussten wir durch neue ersetzen, da ihre alten unter Trümmern zerquetscht wurden.“
 

Es dauerte mehrere Sekunden, bevor ich verstand, was der Jedi-Meister gesagt hatte. Sofort bäumte ich mich auf, ignorierte die Schmerzen. Mir fiel auf, dass mehrere Schläuche in meinem Körper steckten, doch das war mir egal. Mit einem Schwung entfernte ich die Bettdecke und sah auf meine Füße. Dort, wo einst meine Füße gewesen waren, schaute ich nun auf zwei Metallprothesen, die genauso aussahen wie richtige Füße, wären sie nicht schwarz-silbern gewesen. Ungläubig bewegte ich meine Zehen, und die Zehen an der Prothese taten es auch. „Unglaublich! Ich würde gerne aufstehen.“ Doch auf einmal durchzuckte mich wieder Schmerzen, und ich sank zurück. „Du solltest dich ausruhen, auch wäre es nett, wenn Sie mir erzählen würden, wie es zu dem Unfall kam.“
 

Eilig nickte ich und erzählte ihm, was passiert war. Ab und an fragte der Jedi-Meister etwas, und ich erklärte ihm geduldig die Dinge, die dieser wissen wollte, und über die ich etwas sagen konnte. „Das, was du mir da erzählt hast, ist wirklich höchst interessant, doch jetzt muss ich erst einmal Bericht erstatten; jedoch würde ich gerne noch wissen, wie du heißt.“ Ich biss mir auf die Lippen. Ich mochte meinen Namen nicht wirklich – ob es wohl auffallen würde, wenn ich ihm einen falschen Namen nennen würde? Ich würde es wohl darauf ankommen lassen. „Mein Name ist Ares, es freut mich, Sie kennen zu lernen.“ Ich bemerkte, wie der Jedi-Meister nur eine Augenbraue hochzog, bevor er das Zimmer verließ.
 

Erst danach brach ich in Tränen aus und begann ausgiebig zu weinen; dabei sollte man das mit 17 Jahren nicht mehr machen, doch bei dem Gedanken an meine Familie und an meine verlorenen Beine musste ich einfach weinen. Wie lange ich weinte, wusste ich nicht, nur dass ich irgendwann einschlief. Es war kein schöner Schlaf, ich wachte mehrmals in der Nacht auf und schrie mir die Seele aus dem Leib, weil ich Albträume hatte. Nachdem ich dann zum zehnten Mal wach geworden war, blieb ich wach und suchte meine Erinnerung ab nach allem, was ich über Star Wars wusste. Das war dann doch mehr, als ich gedacht hatte. Ich musste erst einmal herausfinden, ob ich in den normalen Star-Wars-Filmen war oder in The Clone Wars.
 

Doch das würde, wie ich hoffte, nicht so schwer werden. Dann dachte ich noch über vieles andere nach. Es war schon einige Zeit vergangen, als ich wieder ein Zischen und dann auch noch Schritte hörte. Meinen Kopf drehend sah ich, dass Mace Windu wieder da war. In seinen Armen hielt er einen Stapel Kleidung. „Der Rat will dich sehen, deshalb muss ich dich zum Tempel mitnehmen. Zieh das bitte an. Solltest du Hilfe brauchen, klopfe einfach an die Tür.“ Als er das sagte, schritt er auf mich zu und entfernte die Schläuche aus meinem Körper. Anschließend verließ er das Krankenzimmer. Mühsam und unter Schmerzen richtete ich meinen Oberkörper auf.
 

Erst danach schwang ich meine Beine aus dem Bett, so dass sie den Boden berührten. Es war nicht mehr dasselbe Gefühl wie zu Zeiten meiner eigenen Beine. Langsam versuchte ich zu stehen, es klappte auch, selbst die ersten Schritte funktionierten erstaunlich gut. Auch wenn es nicht mehr dasselbe war, da die Prothesen bis hoch zu meinen Knien gingen. Ein Blick an mir herunter zeigte mir, dass meine Brust eine einzige große Narbe war. Schnell schaute ich woanders hin und zog mich an, eine graue Hose und ein ärmelloses Shirt. Auf den Umhang verzichtete ich, der sähe doch albern an mir aus. So angezogen klopfte ich an die Tür. Diese öffnete sich daraufhin und Mace Windu nickte mir zu: „Folgen Sie mir bitte.“ Damit ging er voran. Als ich ihm folgte, traten je zwei Klone rechts und links hervor und flankierten mich. Ein Blick nach hinten und ich wusste, dass auch hinter mir ein Klon stand.
 

So folgte ich Mace Windu durch die klinisch weiß gestrichenen Gänge. Ab und an kamen uns andere Klone entgegen, diese sahen immer gleich aus, doch viele hatten Tattoos. Mich interessierte dies nicht wirklich; ich machte mir viel mehr Sorgen darum, was wohl ihm Tempel passieren würde. Ich war so in Gedanken, dass ich gar nicht bemerkte, wie wir ins Freie gelangten – besser gesagt auf eine Art Landesteg. Denn vor mir stand eine Luftschiff. Ich kannte sie vom Sehen, in ihnen wurden Klone transportiert! Auf einmal überrollte mich eine Schmerzwelle; ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, anscheinend mit Erfolg, denn keinem schien etwas aufzufallen.
 

Angespannt hielt ich mich an der Halteschlaufe fest; ich hielt sie sogar so fest, dass meine Knöchel weiß hervortraten. Niemand sagte etwas, und das war wahrscheinlich auch besser so. Auf einmal ruckte es und ich wurde blass. „Okay, wir steigen aus und gehen schnell zur Ratskammer, keine Unterbrechungen, verstanden! Gut!“ Mit diesen Worten stieg Mace Windu aus. Ich war ihm dicht auf den Fersen – das heißt, wäre es gewesen, wenn ich nicht gestolpert und fast hingefallen wäre, da mich die Schmerzen wieder überrollten und ich mich noch nicht an meine neuen Prothesen gewöhnt hatte. Doch einer der Klone hielt mich an meiner Schulter fest und verhinderte somit, dass ich stürzte. „Danke!“ Dank seines Helmes konnte ich sein Gesicht nicht sehen, etwas, was mir nicht gefiel.
 

Der Klon nickte nur und wir gingen weiter. Die Leute, denen wir auf dem Weg zur Ratskammer begegneten, sahen mich nur seltsam an und tuschelten dann. Doch mich störte dies nicht; über mich war schon oft getuschelt worden. Dann kamen wir an einer Tür an, vor der Mace Windu stehenblieb und sich zu mir umdrehte. „Versuche, so höflich wie möglich zu sein und beantworte ihre Fragen präzise.“ Ich nickte nur schnell, dann trat Mace Windu ein, verbeugte sich kurz und setzte sich an einen freien Platz. Ich trat eher zögerlich in den Raum, in dem Stühle in einem Kreis angeordnet waren, und auf jedem von ihnen saß ein Ratsmitglied.
 

Mein Blick blieb an einem grünen, sehr kleinen Typen hängen, und mir fiel sein Name ein: Yoda hieß das Wesen – er galt, so weit ich weiß, als der stärkste Jedi. Ich nickte ihm kurz zu, da ich nicht glaubte, dass mein Körper für eine Verbeugung zu haben war. „Gegrüßt seien du, mein Name seien Meister Yoda.“ Ich schwieg und nickte. Ein anderer aus dem Kreis fuhr fort: „Wir hörten von eurem Unfall, und auch Mace Windu hat uns schon von dem Gespräch mit euch unterrichtet. Dürfen wir euch ein paar Fragen stellen?“ Ich nickte nur und fing an ihre Fragen zu beantworten. Yoda stellte wohl die meisten Fragen. Ich erkannte auch noch Obi Wan.
 

Nach vier Stunden Verhör – also mir kam es jedenfalls so vor – holte Yoda ein komisches Gerät hervor und tippte dort etwas ein. „Ares, so du heißen, wir dir dafür danken, dass du uns beantwortet hast alle Fragen.“ Obi Wan nickte mir zu. „Jedoch können wir dich nicht gehen lassen, denn wir fanden einen Medi-Clorianerwert von 78,6 Prozent in deinem Blut.“ Ich zog eine Augenbraue hoch: „Entschuldigen Sie, aber was meinen Sie damit?“ Ich wusste instinktiv, dass mir die Antwort nicht gefallen würde.
 

Und ich behielt Recht. „Nun. Das heißt, dass du machtempfindlich bist und somit ausgebildet werden musst, denn sonst könnten schlimme Dinge passieren.“ Ich durchbohrte Mace Windu mit meinen Blicken. „Und was ist, wenn ich mich weigere?“ Als ich das fragte, sah ich Yoda an, der nur seufzte. „Dann wir dich einsperren werden.“ Ich knirschte mit meinen Zähnen. „Also gut, und wer soll mich bitte schön ausbilden?“ Kurz schienen die Jedi-Meister zu überlegen, doch dann stand eine seltsam aussehende Frau auf. „Ich, Shaak Ti, werde dich ausbilden.“ Ich beobachtete die Reakionen der Jedis. Die meisten nickten zustimmend. „Dann es beschlossen ist.“ Bei diesen Worten ging Shaak Ti aus dem Raum und rief über ihre Schulter: „Kommst du, Padawan?“ Ich lief ihr, so schnell es ging, hinterher, auch wenn ich keine Ahnung hatte, was jetzt kommen würde.
 

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Die Idee kam mir einfach beim Musikhören. Ich würde mich freuen, wenn ihr mir eure Meinung dazu sagt – natürlich müsst ihr das nicht, aber es wäre schön. Mit diesen Worten verlasse ich euch. Alles Gute Proteos.



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