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Not enough

von

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Not enough

 Zu wenig. Nicht genug.

Nicht genug….

Ich war einfach nicht genug…

Mit aufgerissenen Augen starrte Marry zu der Gestalt am Rande des Abhangs herauf. Soras Gesicht war ausdruckslos und nichtssagend. Das rote Haar wehte verspielt nach hinten, doch ihre grausamen schwarzen Augen fixierten das fallende Mädchen mit so einer Hingabe, über die Marry sich nur so gefreut hätte - wenn es andere Umstände gewesen wären.

Nicht genug…

Ich war nicht genug, um sie zu ändern.

Um ihr zu zeigen, wie gut sie ist.

Traurig lächelte Marry etwas. Die Hand, die sie ausgestreckt hatte, schloss sie zu einer Faust, dann senkte sie das letzte Mal die Augenlider.

Es tut mir leid.

Das letzte woran sie dachte waren Soras strahlende, einzigartige Augen.

 

 

 

Marry lächelte noch immer. Still stand Sora neben dem toten Mädchen und stupste deren Schulter mit ihrer Schuhspitze an, als wollte sie überprüfen, ob der Körper noch darauf reagieren würde. Durch die Bewegung schwenkte der Kopf der Kleineren etwas zur Seite, die Tränen glitzerten noch auf ihren roten Wangen.

Ruhe.

Die Ghoula kniete sich hin und betrachtete weiter das, was sie getan hatte. Ihr Plan war aufgegangen, ganz ohne irgendein Problem oder Zwischenfall - Doch sie war einfach zufrieden.

Noch nicht, dachte sie. Erst musste sie ihren Hunger stillen.

Sanfter als jemals zuvor ergriff sie Marrys Hand und zog sie etwas hoch, den Mund senkte sie so weit, bis ihre Lippen den Arm berührten.

Sora aß ohne zu würgen, es war so wie jedes Mal zuvor, bevor das alles geschehen war, doch sie konnte nicht genießen, sie schmeckte nicht mal irgendetwas. Plötzlich und schnell sprang sie auf und wischte sich das Blut aus dem Mundwinkel. Ungläubig packte sie an ihre Wangen und starrte dann ihre tränennassen Finger an. Ihre Lippen zitterten, ein Schluchzen brach ihr heraus und schwach viel sie auf die Knie. Einen Moment lang tat sie nichts anderes als zu weinen, dann schluckt sie und schüttelte schnell den Kopf. Was hatte sie da überhaupt getan?

Ob Ghoul oder nicht, einen Menschen hatte sie niemals zuvor mit ihren eigenen Händen umgebracht. Was sollte sie nur tun? Wenn jemand das erfahren würde, würden die anderen Ghoule sie aufgrund ihres Verstoßes ebenso tot machen wie es Marry vor ihr war.

Wenn jemand das erfahren würde, würde die Polizei nach ihr suchen.

Sie konnte nirgendwo hingehen, niemand würde sie vor diesen Konsequenzen schützen. Niemand außer Marry. Langsam griff sie nach ihr, dann zog sie den leblosen Körper an sich und drückte ihn weiter schluchzend an sich. Sie konnte einfach nicht glauben, dass sie die Einzige verloren hatte, die sie in ihrem Leben geliebt hatte.

Jedes Mal ab diesem Moment, wenn Sora ihre Augen schloss, hatte sie das Gefühl Marrys Stimme wispern zu hören.

 

„Ich wünschte ich wäre gut genug gewesen um dich vor diesem Weg zu beschützen“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Marry2kfan
2017-09-14T21:35:27+00:00 14.09.2017 23:35
tolles kapitel wie immer :3
Von:  Avocado
2017-08-21T15:36:39+00:00 21.08.2017 17:36
Ich liebe dieses Kapitel. Erst fand ich Marry viel zu aufdringlich und daher echt unsympathisch, aber der Epilog hat sie echt humaner gemacht 😍
Deine allerliebste Avocado


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