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Dies ist unser Ninjaweg, dattebayo!

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Das Schöne an einem Geburtstag

5. Kapitel: Das Schöne an einem Geburtstag
 

Neria saß oben auf einer der Klippen am äußersten Grenze von Sunagakure. Die Sonne schien gnadenlos auf ihren Nacken und wenn ihre Haut nicht durch den Schal geschützt wäre. Es war mittags und die meisten Einwohner des Dorfes hatten sich in den kühlenden Schatten zurückgezogen. Kaum Jemand wollte sich der Hitze aussetzten. Sie hingegen wollte ihren Platz nicht verlassen und hatte auch kein Interesse daran sich abzukühlen. Stattdessen betrachtete sie den Horizont, der zeitgleich auf die Grenze ihrer Welt war. Es war einer von Yuris und ihrer Lieblingsplätze. Hier hatten sie sich oft gefragt, was wohl hinter ihrem Horizont lag. Sie hatten dann hier gesessen und zusammen ihrer Fantasie freien Lauf gelassen. Ein wenig beneidete sie Yuri, da diese mi ihrem Vater bis an die Grenze des Windreiches vorgedrungen und gestern mit ihrem Vater zurückgekehrt war. Umso neugieriger war sie auf die Geschichten, die Yuri ihr gleich erzählen würde. Schließlich waren sie für nun verabredet.
 

Ihre Ohren vernahmen das Klacken von Steinen, die zu Boden rollten. Sie wandte den Kopf und erblickte, die neben ihr an der Klippe hochkletterte. Ihre Stirn glänzte von Schweiß auf Grund der körperlichen Anstrengung, doch es machte ihr wenig aus. Ein freudiges Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, als sie ihre Freundin entdeckte und sie fiel ihr um den Hals. Neria lachte und umarmte ihre Freundin. Schließlich lösten sich die beiden voneinander und Neria starrte Yuri gebannt an. Neugierde glomm in ihren Augen und sie hibbelte vor Aufregung. Zu gerne würde sie wissen, was hinter dem Horizont von Sand verborgen lag.

Neria neigte sich zur Seite und kramte in einer Tasche, die sie mit hier hoch geschleppt hatte. Mit einem breiten Grinsen holte sie Kekse heraus, welche ihre Mutter gebacken hatte. Yuri liebte Kekse und Süßigkeiten. Sie hatte sich für einfache Butterkekse entschieden, da diese nicht in der Sonne schmelzen. Yuri strahlte, als sie die gelblichen Kekse entdeckte.
 

„Hast du sie für mich mitgebracht?“, fragte sie.
 

„Na klar. Ich dachte, so kannst du mir deine Reise noch besser erzählen.“
 

„Du bist neugierig, hmm?“
 

„Total!“
 

„Also schön…“ Yuri lächelte und nahm den ersten Bissen von ihrem Keks. Neria hingegen nahm einen Schluck von dem kühlen Tee, den sie ebenfalls eingesteckt hatte. Der angenehme Geschmack von Zitrone rann ihre Kehle hinab. „Es war einfach unglaublich. Wir sind bis an die Grenzen des Feuerreiches vorgedrungen“
 

„Wow…“, sagte Neria erstaunt und sah sie voller Begeisterung an. Das war das Aufregendste was einer bisher erlebt hatte. Ihr Herz schlug aufgeregt, denn sie wollte sich vorstellen, was Yuri gesehen hatte. Ihr Vater wollte sie nie mitnehmen, wenn er auf eine Mission außerhalb des Dorfes musste und auch generell wollte er ihr die Welt hinter den Klippen nicht zeigen. Insgeheim hoffte Neria aber, dass ihr Vater sie mitnehmen würde, wenn sie älter war. „Wie ist es dort?“
 

„Ganz anders als hier.“, erklärte Yuri mit leuchtenden Augen und nahm einen weiteren Bissen. „Im Grenzbereich gibt es einen Wald. Riese, grüne Bäume und Gras. Es ist unglaublich.“
 

Mit ihren Armen umfing Yuri die Größe der Bäume. Nerias Augen weiteten sich vor Staunen. In Sunagakure gab es nicht mehr als knochige Bäume und kniehohe Sträucher. Bloß in ihrem Gewächshaus gab es ein paar Bäume, aber einen ganzen Wald kannte Neria nur aus einem Bilderbuch, aus dem ihre Mutter ihr immer vorgelesen hatte. Es soll wie ein grünes Meer aus Blättern sein. Allerdings hatte Neria auch noch nie das Meer gesehen. Hier gab es noch nicht einmal Rinnsale. Das Wasser für die Versorgung des Dorfes wurde aus unterirdischen Wasseradern gewonnen und verbrauchtes durch Maschinen wiederaufbereitet.
 

„Einen Wald? Wirklich?“ Yuri nickte und ihre blauen Augen strahlte. „Das musst du mal sehen, Neria. Sie sind so groß und mächtig. Es macht unglaublichen Spaß von Ast zu Ast zu springen.“

„Man...das klingt toll…ich werde glatt neidisch.“ Neria lachte und reichte Yuri die Flasche mit dem Tee. Dankbar lächelte ihre Freundin und nahm einen Schluck.
 

„Da war es auch kühler und nicht so heiß wie hier.“
 

„Das klingt noch besser.“, lachte das blonde Mädchen und band sich diese zu einem tiefsitzenden Knoten. Unter ihren Haaren staute die Hitze sich bisher zu sehr. Sicherlich waren sie Hitze gewöhnt, doch das hieß nicht, dass man sie nicht mehr wahrnahm.
 

„Ich habe viel Neues gesehen und gelernt. Eines war jedoch nicht toll.“
 

„Was denn?“ Neria runzelte die Stirn und sah sie verwundert an. Yuris Gesicht verfinsterte sich und ihre Augen wanderten zum Himmel. „Es war der letzten Tag unserer Suche. Am Abend wollten wir die Rückreise beginnen, da hat uns ein Jo-Nin aus Konohagakure gestellt.“
 

Neria verschluckte sich fast an ihrem Tee und sah Yuri mit großen Augen an.
 

„Ein Jo-Nin aus Konoha?“ Yuri nickte und biss sich auf die Unterlippe.
 

„Ein großer, weißhaariger, dessen linkes Auge von einer Maske und seinem Stirnband bedeckt war.“
 

„Klingt unheimlich.“, sagte Neria unbehaglich. „Wieso hat er euch gestellt.“
 

„Er wollte wissen, was wir im Grenzbereich wollten. Er war so gemein zu Papa.“ Yuri verzog das Gesicht.
 

„Aber er ließ euch gehen.“, sagte Neria aufmunternd und tätschelte ihre Hand. Yuri sah sie an und musste beim Anblick ihres Lächelns ebenfalls lächeln. „Gaara hat dich vermisst.“
 

Yuris Lächeln flackerte und ein trauriges erschien auf ihrem Gesicht.
 

„Wie geht es ihm?“
 

„Soweit ganz gut. Ich habe jeden Tag mit ihm gespielt.“ Unwillkürlich wanderte ihre Hand zu der Tasche in ihrer Kleidung in der sie die Blume aufbewahrte. Bisher war sie noch nicht zerbrochen und wie angekündigt trug sie sie immer bei sich. „Aber zwei Tage sind wenig und er wird mit jedem Tag trauriger, wenn ich gehe.“
 

„Wollen wir dann zu ihm gehen? Du hast ihn heute noch nicht getroffen oder? Und ich möchte ihm auch von meiner Reise erzählen.“
 

Neria schüttelte den Kopf. Gaara hatte ihr gestern ohnehin gesagt, dass er morgens keine Zeit hätte. Außerdem hatte sie vermutet, dass er beide von ihnen eh lieber sah. Er hatte nicht so ausgeglichen und fröhlich mit ihr alleine gewirkt. Sie seufzte leise. Immer wieder fühlte sie bei diesem Gedanken einen Stich. Was war das nur für ein Gefühl in ihr? Sie erkannte sich selbst kaum wieder. Ihre Augen senkten sich kurz hinab.
 

„Wollen wir dann los?“, frage Yuri und Neria nickte. Schnell verstauten sie die Kekse und den Tee in ihrer Tasche und rannten dann los um ihren Freund zumindest für eine kurze Zeit aus der Dunkelheit zu retten.
 

~*~
 

Wenige Minuten später erreichten sie die Villa der Kazekagevilla. Mittlerweile kannten sie den Wachplan ganz genau und konnten genau abpassen, wann sie am besten in Gaaras Zimmer schleichen konnten. Neria ergriff einen kleinen Stein, der noch nicht zu Sand gemahlen wurde. Zielsicher warf sie ihn gegen das Fenster und fing ihn auf, als er zu Boden fiel. Für einen Moment geschah nichts. Während Yuri sicher stellte, dass keine Wache kam, warf Neria erneut den Stein.
 

Endlich öffnete sich das Fenster und Gaara spähte verwundert nach unten. Neria blickte hoch, grinste und winkte. Der Junge runzelte die Stirn und schien sichtlich verwundert, dass sie ihn besuchten. Neria hingegen pfiff das vereinbarte Zeichen, damit Yuri wusste, dass das Fenster geöffnet war. Nacheinander kletterten sie das Pflanzengitter hinauf. Monatelange Übung hatten sie noch schneller werden lassen. Neria erreichte den Sims und schwang sich galant in den Raum, wo sie sofort erstarrte. Der Raum war über und über mit Luftballons gefüllt, sodass die Decke gar nicht mehr zu erkennen war. Geschenke stapelten sich bergeweise und drohten wie der schiefe Turm zu kippen. Ihre Augen weiteten sich und plötzlich wurde ihr heiß und kalt. All das konnte nur eines bedeuten und der Gedanke bereitete ihr massives Unbehagen.
 

„Gaara...was?“, stotterte Neria und blickte umher.
 

„Hallo, Gaa…“ Auch Yuri sprang und realisierte das Gleiche, was Neria wenige Augenblicke wahrgenommen hatte. „…ra.“

Gaara stand verschüchtert im Raum. Ihm war dieser Überfluss sichtlich unangenehm. Nerias und Yuris Familie waren nicht arm, doch gegen die Stellung des Kazekage war ihr Lebensstil nichts.
 

„Ich konnte euch heute Morgen nicht treffen…“, setzte er langsam an und ließ seinen Blick schweifen. Es war nicht schwer zu übersehen, dass die Geschenke eine Bürde für ihn waren und ihm kein Glück schenkten. Gaaras Familie glaubte, dass Liebe zu kaufen wäre. So könnten sie das Monster ruhigstellen ohne ihm nahe zu sein. So war ihre Vorstellung. Dass sie Gaara damit nur verletzten und verängstigten, war ihnen wohl nicht klar oder aber es war ihnen egal. „…war, dass ich heute Geburtstag habe.“
 

Erstaunte Stille herrschte in dem Raum. Neria und Yuri sahen sich sprachlos an und schämten sich. Seit Monaten waren sie nun mit Gaara befreundet und sie hatten noch nie daran gedacht ihn nach seinem Geburtstag zu fragen. Was waren sie nur für Freunde? Unbehaglich sahen sie sich an.
 

„Gaara…es tut uns leid, wir wussten nicht…“, stotterte Yuri nervös.
 

„Wir haben gar kein Geschenk für dich.“
 

Gaara schüttelte schnell den Kopf und zum ersten Mal seit sie durch das Fenster geklettert waren, sah er sie an.
 

„Das stimmt nicht. Ich habe es zu früh bekommen.“ Ein Lächeln flackerte um seine Lippen. „Eure Freundschaft ist euer Geschenk.“
 

Neria und Yuri sahen ihn verwundert an, doch sein Gesicht zeigte, dass er die Wahrheit sprach. Ihn bedeutete ihr Wohlwollen mehr als alle Geschenke, die sich in seinem Zimmer türmten. Sie hatten ihm das Einzige geschenkt, was man nicht kaufen konnte und doch etwas war, dass er brauchte. Da fiel Neria etwas ein.
 

Hastig begann sie wieder einmal in ihrer Tasche zu kramen, bis sie fand wonach sie suchte.
 

„Hier, ich habe noch von Mama gebackene Kekse. Möchtest du sie haben?“, fragte sie und hielt ihm die kleinen Hafertaler hin. Sie lächelte verunsichert, als sie zitternd darauf wartete, ob er die kleine Gabe annahm oder nicht.
 

„Kekse, die deine Mutter gebacken hat?“, wiederholte Gaara erstaunt und betrachtete die Kekse, als wären sie ein Wunder. Neria nickte und hielt sie ihm hin. Vorsichtig nahm Gaara sie, drehte sie wie eine Kostbarkeit in den Händen.

„So etwas habe ich noch nie gegessen?“
 

„Hat deine Mutter dir nie Kekse gebacken?“, fragte Yuri verwundert. In diesem Augenblick verfinsterte sich Gaaras Blick und er wandte sich von ihnen ab. Einige Momente herrschte eine eiserne Stille in denen sich Neria und Yuri verwundert ansahen.
 

„Meine Mutter ist bei meiner Geburt gestorben…“, erklärte Gaara schließlich mit kalter Stimme. Die Mädchen hingegen erstarrten. Das hatten sie nicht gewusst, doch sie hätten es können. Immerhin hatten sie noch nie von der Frau des Kazekage gehört. Wäre sie noch am Leben, wäre sie im Dorf bekannt.
 

„Das tut uns leid, Gaara.“, sagte Neria betroffen und ließ die Schultern sinken.
 

„Ich habe sie nie kennengelernt, aber Temari und Kankuro sagen, dass sie nett war.“ Traurig schloss er die Augen und holte tief Luft. Neria und Yuri sahen sich an, dann gingen sie zu ihm, legten ihre Arme um seine Schultern und lehnten ihre Köpfe gegen ihn.
 

„Es tut uns leid, Gaara.“, sagte Yuri erneut. „Wir wollten die Stimmung nicht ruinieren.“
 

„Schon gut…ihr wusstet es nicht.“ Gaara holte tief Luft und war sichtlich darum bemüht ruhig zu bleiben. Neria und Yuri konnten nur vermuten, was Shukaku in ihm gerade anstellte. Über seinen Kopf hinweg sahen sich die beiden an und begannen ein Geburtstagslied zu singen, welches in Sunagakure Tradition war. Tränen begann in Gaaras Augen zu brennen, doch es waren Tränen des Glücks. Leicht lehnte er sich an seine Freunde und beiden zogen ihn auf den Boden. Yuri ergriff einige Blätter Papier und Buntstifte und so begann jeder von ihnen zu malen. Erstaunlicherweise begann jeder von ihnen das Gleiche zu malen. Jedes ihrer Bilder zeigte sie drei zusammen. Sie lachten und hatten Spaß, während sie anschließenden mit den Bauklötzen spielten. Es war dieser Augenblick in dem Neria wirklich glaube, dass sie ihr Versprechen halten könnte. Sie verstanden sich so selbstverständlich und natürlich. Endlich taten sie ihm gut. Neria fühlte sich glücklich bei diesem Gedanken. Wie konnte sie auch nur ahnen, dass ihr Versprechen eher zerbrechen würde, als sie es dachten?



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