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Karma is a Bitch

von

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Zwischenkapitel 2 (Killer)

Kid war wieder mal langweilig.

Es wunderte mich nicht, dass er auf das andere Schiff sprang um sich dort eine Beschäftigung zu suchen.

Ich schaute ihm vom Vogelnest aus zu, wie er die Crew des Doktors rumscheuchte.

 

Ich lehnte meinen Arm auf das Holz und schaute verträumt zur See.

Nichts zu sehen.

Ich seufzte, schaute einer letzten Möwe zu, wie sie sich vom Wind treiben lies.

 

 

Stunden später kam mein Käpten wieder.

Ich inspizierte gerade das leere Deck und musste hart Schlucken als ich die roten Streifen auf Kids Oberkörper sah.

Ich fragte ihn woher er diese hatte.

 

Er hatte Doktorspiele mit dem anderen Kapitän gespielt?

Ich schmunzelte.

Wollte nicht darauf eingehen und dachte mir meinen Teil dazu.

 

Kid knallte mir die Tür vor der Nase zu und lies mich im Gang stehen.

Ich widmete mich wieder meinen Aufgaben.

 

-----

 

In der Nacht wurde es ziemlich unruhig.

Ich saß gerade in der Kombüse, als es anfing heftig zu donnern und der Wind die Scheiben zum Klirren brachte.

Eilig lief ich los, riss die Tür zum Deck auf und konnte die ersten Flocken, die vom Himmel fielen erkennen.

Kurze Zeit später wurden es immer mehr, sie nahmen Gestalt an.

 

Ich musste Kid holen!

 

Ich hämmerte gegen seine Tür.

Nachdem ich mich versichert hatte, dass er sich die Sache ansehen wird, rannte ich zu unseren Crewmitgliedern und informierte diese ebenfalls.

Schlagartig setzten sie sich in Bewegung.

 

Oben auf dem Deck traf ich auf meinen Boss, machte noch eine scherzhafte Bemerkung über das Wetter und kämpfte mit ihm gegen die Schneebälle.

 

Unsere Crew hatte ziemliche Probleme.

Kid nahm ihnen ja auch jede Verteidigungsmöglichkeit, riss ihnen mit seiner Fähigkeit die Waffen aus ihren Händen.

Zum Glück waren meine Sicheln nicht aus Metall, ich kannte Kid zu gut und ein waffenloser Vize war nun wirklich nicht zu gebrauchen.

 

 

Ich knallte mit meiner Schulter schwer gegen eine Kiste, als unser Schiff von einer Schneemasse getroffen wurde.

Ich keuchte auf.

Krampfend hielt ich mir meine Schulter, richtete meinen Blick auf meinen sich aufrappelnden Käpten.

Er versucht doch nicht?

 

Doch das tat er, er wollte uns beschützen!

Er hob beide Arme und verstärkte seinen Radius.

Dieser Idiot!

Seine Verletzungen schaltete er einfach aus.

Und jetzt stand er da, kämpfte unter Schmerzen, sein Blut floss aus allen Öffnungen!

Ich versuchte mich aufzustellen, es gelang mir nur nicht.

Ich wedelte ihm mit meinem Arm zu, wollte ihn auf mich aufmerksam machen, wollte ihm sagen, er solle es lassen.

 

"KID...!"

Zwecklos, der Wind verschluckte meine Stimme.

 

Mein Blick richtete sich auf ein schwarzes etwas, das auf meinen Kameraden zurannte.

War das der Arzt?

 

Eine riesige Schneekugel flog von Oben auf die beiden, sie wurde durch eine Kuppel aufgehalten.

Also war er es doch.

 

Die nächste Kugel steuerte auf ihn zu.

Danach verschwammen die Gestalten, meine Sicht wurde durch das Weiß eingeschränkt.

 

Die Kuppel vergrößerte sich, legte sich über unser beider Schiffe und schirmte die Gefahr ab, auch die Flocken prallten daran ab.

 

Ich atmete auf, zog meinen schmerzenden Körper an einer Kiste hoch und lies meinen Blick über unsere Männer gleiten.

Sie waren am Leben!

 

So schnell wie der Sturm kam, verschwand er auch wieder.

 

Ich sah das riesige metallische Schild mitten auf unserem Deck und klopfte.

Ging es den beiden gut?

 

Mein Kapitän meldete sich und ich trat zur Seite.

 

Als sich das Metall in alle Richtungen verteilte, stellte ich erleichtert fest, dass sie mehr oder weniger in Ordnung waren.

 

Unser Schiff hatte einen großen Schaden erlitten.

 

 

 

 

Nachdem Kid beim Arzt war, hatte er sichtlich gute Laune, verschwand auch gleich unter Deck.

Mir war bewusst, dass mein Käpten seinen Sieg, naja mehr oder weniger, feiern wollte.

Ich schickte unsere Mannschaft zum Aufräumen.

 

Wärend ich auf dem Deck umher lief, sprang der Chirurg auf unser Schiff.

Er lies seinen Blick suchend umher wandern. Als er mich erblickte sprach er mich an.

"Lass`mich mal einen Blick auf deine Schulter werfen.", seine Stimme klang besorgt.

Der mit seinem Helferkomplex.

Ich zuckte mit den Schultern und ging mit ihm zu seinem Schiff.

Seine Crew warf mir tödliche Blicke zu, ich war hier wohl kein gern gesehener Gast.

 

"Setz dich."

Ich tat wie mir geheißen und setzte mich auf einen Behandlungsstuhl, schwieg.

 

"Das hat uns ganz schön überrascht.", murmelte mein Behandelnder, eher zu sich selbst.

 

"Die neue Welt ist recht stürmisch.", stellte ich fest.

Der Arzt schaute mich an, nachdem er mein T-Shirt aufgerissen hatte.

Er lächelte.

"Jetzt können wir sogar ein paar Schneemänner bauen!", scherzte er.

 

Er tupfte die brennende Flüssigkeit auf meine Wunde, weswegen ich kurz zuckte.

 

"Sag mir nicht dass du auch Angst vor Nadel oder Faden hast.", er klang erheitert.

Wie konnte der Kerl nur das eben erlebte ausblenden und seelenruhig arbeiten?

Ich schüttelte den Kopf.

Schon hatte er den ersten Stich über meine Wunde gesetzt.

 

Schweigen.

Der Arzt murmelte irgendwas zu sich selbst. Das einzige was ich verstand war sowas wie `Teufel` und `Höhle des Löwen`.

 

Schimpfte er gerade über Kid?

 

"Du hast eine Verabredung mit Kid?", hakte ich nochmal nach.

Er sah mich an und grummelte.

Also lag ich richtig.

 

Ich musste schmunzeln.

Deswegen war der Käpten also so fleißig am Werk.

 

"Er ist echt ein ganz schönes Loch, wenn`s um Alkohol geht, musst du wissen."

Sollte er ruhig wissen worauf er sich einließ.

 

"Ich weiß.", seufzte er.

Und trotzdem hatte er angenommen?

 

Das wird bestimmt lustig, das darf ich später nicht verpassen.

 

"Wir sind hier fertig.", gab er bescheid, drehte sich wieder Richtung Ausgang und verschwand.

 

 

----

 

Es war schon spät, als der Käpten der Heart-Piraten die besagte Höhle des Löwen betrat.

Ich begrüßte ihn, er erschrack, hatte wohl niemanden erwartet.

Seine nächste Bemerkung war wieder so typisch.

Vielleicht sollte ich wirklich mal über einen Jobwechsel nachdenken?

Nein, definitiv nicht.

 

Ich führte ihn durch den Flur.

Er schien sich interessiert unserer Einrichtung zu widmen.

Ich mochte den schwarzen Farbton, es ist eine beruhigende Farbe.

 

Horrorfilm?

Was meinte er damit?---

Ah.

 

Haahaa, der war echt gut.

Der hätte von Kid kommen können, wie sagte er doch gleich, als wir unser Schiff aussuchten:

`Zu unserem Gruselkabinett brauchen wir auch eine ordentliche Horrorshow `

Ich musste einfach laut auflachen.

 

Meinem wartenden Käpten schien unsere erheiterte Stimmung gar nicht zu gefallen, weswegen er uns anbrüllte, aber das war ich ja gewohnt von ihm, ignorierte es gekonnt und nahm das Gespräch mit dem Doktor wieder auf.

 

Ich setzte mich neben Kid und fing ebenfalls an zu trinken.

Der Arzt entfernte sich von uns, ich unterhielt mich mit meinem Befehlshaber.

 

Wir waren ziemlich vertieft in unsere Gespräche, vergaßen die Zeit.

Das schien meinem Gegenüber auch aufgefallen zu sein, er warf dem anderen Kapitän einen Blick zu und forderte ihn zum Trinkduell auf.

 

Ich war wie immer Schiedsrichter, schließlich war ich der Nüchternste und der Denker.

 

Ich gab beiden Parteien ihr Getränk und schaute ihnen zu wie sie eine Flasche nach der anderen wegzogen.

 

----

 

Der erste, der den Kopf auf den Tresen fallen lies war der Chirurg.

Sollte nicht heißen, er hatte verloren, denn beide hatten so ziemlich gleich viel runtergewürgt, nur Kid hatte ja zuvor schon eine ganze Menge intus.

 

Sie lallten sich lautstark an.

Ich nahm mein Glas und trank einen Schluck, richtete meine Augen auf die beiden Häufchen Elend und belustigte mich an ihrem Anblick.

 

Kid provozierte seinen Gegner mit irgendwelchen unverständlichen Worten, worauf hin dieser zum Angriff über ging.

Die beiden Vögel gaben echt ein komisches Duo ab.

 

Es kam wie es kommen musste und beide fielen lautstark auf die Schnauze.

Sie keuchten bei dem Aufprall auf und ich lehnte mich mit meinem Glas ein wenig über den Tresen, um den ganzen Comedy-Akt mitzuerleben, ich wollte keine Sekunde verpassen.

 

Ich musste einfach kichern bei dem Anblick der beiden Idioten, die wie Fische an Land zappelnd auf dem Boden verharrten.

 

Kid legte seinen Kopf neben den des Docs, murrte Unverständliches,

nahm dann die Schulter seines Gegenübers und warf ihm giftige Blicke zu.

Worum es da wohl ging?

Verstanden die sich überhaupt?

 

Stille kehrte ein.

Das Rauschen der Wellen vor dem Fenster erklang im Raum.

 

Ich rieb mir die Augen.

Ich hätte schwören können, um das ulkige Duo wäre pinkes Konfetti geflogen, ehrlich.

 

Ich trank mein halb volles Gefäß aus und stellte es auf den Tisch ehe ich zu meinem Kumpel rüber ging, ihn an der Schulter hochzerrte und ihn in sein Zimmer schubste, so besoffen hatte ich ihn lange nicht mehr erlebt.

Die Schuhe zog ich ihm auch noch aus, der Kerl war mir auf jeden Fall was schuldig!

 

Danach schnappte ich mir die andere Schnapsleiche und warf ihn mir über die Schulter.

Der Betrunkene knurrte nur, fiel aber dann wieder in Trace.

 

"Du bleibst heute Nacht hier!"

Ich glaube kaum, dass er mich verstanden hatte.

Der konnte ja keinen Schritt mehr gehen, konnte er doch genauso gut hier bleiben und seinen Rausch ausschlafen.

 

Ich ging in meinem Kopf die verschiedenen Schlafmöglichkeiten durch.

Ersatzbetten hatten wir keine, wir hatten ja auch so gut wie nie Gäste.

Sollen die beiden Saufköppe sich eben ein Bett teilen, die können sich in ihrem Zustand eh nicht die Köpfe einschlagen.

 

"Kids Bett ist das Einzigste, was für zwei reicht.", erklärte ich ruhig.

 

Ich schmiss den Doc neben Kid aufs Bett und deckte beide zu.

Jetzt musste ich doch dem Arzt auch noch die Schuhe ausziehen.

Nächstes Mal verlang ich aber Kohle dafür!

 

Beide schnarchten friedlich vor sich hin.

Ich wischte mir mit meiner Hand über die Stirn.

Die beiden waren echt anstrengend.

 

Als ich die Zimmertür geschlossen hatte kamen mir vier Gestalten entgegen.

Drei davon waren von der Crew des Chirurgen und Heat wurde von ihnen brutal durch die Gegend geschubst.

 

Der Bär sprach mich an.

"Wo ist unser Käpt`n?", wollte er fordernd wissen.

 

Ich zeigte auf die Tür, öffnete sie einen Spalt und deutete auf die beiden Schnarchenden Trunkenen.

 

Seine Männer schauten ungläubig auf die Schlafenden und warfen mir dann einen bösen Blick zu.

Der Typ mit den orangenen Haaren plärrte.

"Wie konntest du das zulassen??", warf er mir vor.

Ich zuckte mit den Schultern.

"Ist ihre Sache.", gab ich als Kommentar.

 

Die drei schauten mich noch einen Moment an.

 

Was soll`s, wenn sie schon mal hier waren.

 

"Wollt ihr was trinken?", fragte ich sie, deutete auf die offene Tür unserer Bar.

 

Sie tauschten ein paar fragwürdige Blicke aus, ehe der Typ mit der Kappe mit der Aufschrift `Penguin` , sein Wort an mich richtete.

 

"Wieso eigentlich nicht..."

 

Zu fünft, Heat konnte natürlich auch nicht nein sagen, setzten wir uns an den Tresen.

 

Ich schenkte ihnen ein paar Gläser ein, dem Plüschbären etwas nicht alkoholisches und fing ein Gespräch an.

"Sagt mal war euer Kapitän immer schon so ein schräger Vogel?", fragte ich sie.

Er war schließlich alles andere als normal.

Sollte nicht heißen, dass Kid einer von dieser Sorte gewesen wäre.

 

Die drei Angesprochenen kicherten, nahmen sich ihr Glas und drehten sich nach einem Schluck ihres Getränkes zu mir.

"Aaaalso.....", begann der Bär.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Angel_Cas
2016-09-23T19:08:12+00:00 23.09.2016 21:08
Oh enel....
Ich musste so schmunzeln und lachen :'D
Killer...du bist einfach geil!! XD ❤👍❤👍❤


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