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Ruf der Sterne

von

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Spezial: Elsternpelz

Der schwarz - weiße Kater streckte sich im Schein de Mittagssonne. Er war heute schon auf zwei Patrouillen gewesen und er wollte am Nachmittag noch zwei schaffen. Außerdem wollte Elsternpelz noch die Nachtwache übernehmen, obwohl er die erst vor einigen Tagen übernommen hatte. Eine helfende Pfote hatte noch nie geschadet. So konnte er sein Ansehen im Clan verbessern und sein Versprechen gegenüber Tigerfell halten. Der Kater nahm sich etwas vom Frischbeutehaufen und sah zur Kinderstube, als er im Augenwinkel etwas Weißes aufblitzen sah. Stolz erkannte er seine zwei Söhne, die gemeinsam spielten. Schwarzjunges passte immer gut auf Eisjunges auf, weil dieser taub war. Aber das war noch lange kein Grund den weißen Kater nicht zu mögen oder gar zu verstoßen! Wenn er alt genug war, würde er Eisjunges alles beibringen, was er wissen musste. Es war sicher eine Herausforderung, aber das war es ihm wert. Seine zwei Söhne wuchsen gut heran, aber für seine Tochter, Elsternjunges, konnte er nur hoffen, dass sie gesund wird. Die Kleine litt schon seit ihrer Geburt an einer Krankheit und das machte Tigerfell zu schaffen. Sie hatte zu früh geworfen, weswegen zwei Jungen Totgeburten waren. Als dann klar wurde, dass noch ein Junges sterben könnte war es um die Mutter geschehen. Sie war keine schlechte Katze, aber so etwas prägte einen. Tigerfell konnte sich nur noch auf Elsternjunges konzentrieren und legte ihr Wohl über ihr eigenes und das der Brüder. Natürlich konnte er es am Anfang nicht glauben, dass sie die Namen ihrer Söhne nicht kannte und diese oft hungern ließ, nur damit Elsternjunges genug bekam, aber was sollte er schon dagegen tun? Kater gaben nun einmal keine Milch und er war sowieso beschäftigt.
 

Elsternpelz fuhr seine Krallen über den Pelz einer Katze. Die Angreifer waren aus dem Nichts gekommen und er hatte alle Pfoten voll zu tun um Tigerfell zu schützen, die trauernd hinter ihm kauerte. Elsternjunges war vor kurzem verstorben und sein Gefährtin war nun ganz aufgelöst. Er tat sein bestes, um die Angreifer von ihr fernzuhalten, doch er wurde immer müder. Seine Schläge wurden träger und seine Reaktionszeit länger. Doch als er Eisjunges weißen Pelz zwischen den kämpfenden Katzen aufblitzen sah, kehrte sein Kampfgeist zurück. Er raste zu seinem Jungen, wurde aber immer wieder in andere Kämpfe verwickelt. Elsternpelz zuckte zusammen, als er Tigerfell hinter sich jaulen hörte. Er wirbelte herum und sah verzweifelt, wie sich ein grauer Kater über den schlaffen Körper der Königin beugte. Blut tropfte aus seinem Maul, als er Elsternpelz direkt ins Gesicht sah. Plötzlich war alles andere vergessen und er stürmte zu seiner Gefährtin. Er bekam nicht einmal mit wie die Streuner aus dem Lager liefen. Der Kater kauerte sich neben den leblosen Körper seiner Gefährtin. Zuerst war seine Tochter gestorben und jetzt Tigerfell, was für ein schrecklicher Tag. Schweren Herzens stand er auf und ließ von ihr ab. Er konnte später trauern, zuerst musste er es seinen Söhnen beibringen. Nun hatten sie nur noch ihn und er nahm sich vor, die Patrouillen zu kürzen um mehr Zeit für sie zu haben. Er sah sich nach Schwarzjunges und Eisjunges um und erstarrte, als er Eisjunges geschändeten Körper sah.

Plötzlich sah er nur noch rot und lief aus dem Lager, ohne auf die Rufe seiner Kameraden zu hören. Diese Katzen waren an allem Schuld, sie hatten ihm so viel genommen! Das Gesicht des Katers der seine geliebte Tigerfell auf dem Gewissen hatte, brannte sich in sein Gedächtnis ein.

Elsternpelz folgte der Spur der Katzen, auch als er die Grenze überquerte zögerte er nicht. Seine Gedanken wurden von einem roten Schleier überdeckt und er konnte nur noch daran denken, seine Krallen in den Pelz des Katers zu bohren und die Erde mit dessen Blut zu tränken. Der Kater behielt ein rasches Tempo bei und achtete nicht auf das Stechen in seiner Brust. Er lief immer weiter, ohne sich auszuruhen, er könnte erst ruhen, wenn Tigerfells Tod gerächt würde.

Elsternpelz hielt an, als er Stimmen hörte. Der Bach, der bei den Clans die Grenze markierte. Er sah auf das strömende Wasser und bemerkte erst jetzt seine Erschöpfung. Der Kater sackte zusammen und trank gierig., ehe er kurz seine Augen schloss.

Abrupt schrak er auf, als er einige Stimmen hörte. Elsternpelz schielte durch das Gebüsch, hinter dem er sich versteckt hatte und sah einige Katzen, die auf einer unorganisierten Jagdpatrouille zu schienen sein. Neugierig kauerte er sich zusammen. Das war vielleicht nicht seine Art, aber vielleicht konnte er ihnen etwas Beute abnehmen. Er beobachtete die Gruppe, ehe er sich auf einen jungen Kater konzentrierte. Dieser schien der Schwächste der Gruppe zu sein und außerdem hatte er noch frische Wunden von einem Kampf. Jetzt, da es ihm auffiel, hatten alle einige Kratzer, die gerade erst zu heilen schienen. In seinen Gedanken wog er alle Möglichkeiten ab, die ihm zur Verfügung standen. Er war offensichtlich geschwächter als seine Gegner und sie waren in der Überzahl. Ein Frontalangriff um die Beute zu stehlen, konnte er schon einmal vergessen. Wenn sie die Beute in seiner Nähe ablegen würden, könnte er sich unauffällig etwas nehmen und sich davon schleichen, bevor sie es bemerkten, aber dazu müssten sie die Beute erstmal fangen und in seine Reichweite legen. Die Katzen waren sichtlich nicht die besten Jäger, selbst wenn sie unverletzt wären. Es wäre ein Wunder, wenn sie so schnell etwas erlegen würden. Er machte es sich etwas bequemer, ehe er sich ungeduldig auf die Lauer legte.

Elsternpelz wartete immer noch. Inzwischen hatte eine Katze eine Maus gefangen doch sie hatte sie nicht nah genug zu ihm gelegt. Das tote Nagetier lag verführerisch eine Fuchslänge vor ihm auf der offenen Fläche, doch es war noch zu riskant. Plötzlich raschelte es in einem Gebüsch in seiner Nähe und Elsternpelz zog sich instinktiv etwas tiefer zurück. Auf die Lichtung trat ein grauer Kater mit einer mageren Taube. Er ließ sie auf die Maus fallen und die anderen sahen ihn unsicher an. "Wie lange seid ihr schon auf der Jagd? In der Zeit hätte ich mehr als nur eine kleine Maus erwartet. Falke schickt immer die falschen auf die Jagd, wenn ich erst einmal die Rotte führe, wird sich das ändern, ihr werdet schon sehen. Diejenigen die besser jagen können, werden euch unnützen Fellbündeln zeigen wie das geht, dann seid ihr für etwas zu gebrauchen. Nicht zu vergessen der Kampf. Ihr werdet alle Kampftraining bekommen, wir hätten nicht verloren, wenn er euch trainiert hätte." Wichtigtuerisch nahm er sich die Maus und fraß sie. Die Katze, die sie erlegt hatte, kam mit gesträubten Fell auf ihn zu. "Die war nicht für dich, Jack! Sie war für Fluss! Und du wirst niemals Anführer werden, dass weißt du genau!" Jack stand auf und funkelte die junge Katze an. "Fang doch einfach eine neue, Rose. Wenn du Fluss unbedingt durchfüttern willst, verschwende nur deine Zeit. Wer weiß, ob sie die Geburt der kleinen Nervensägen überhaupt überlebt." Rose funkelte ihn wütend an, ehe sie sich zusammen kauerte. "Fluss ist stark und wird deine zukünftigen Anführer gebären! Ich werde persönlich dafür sorgen, dass ihnen nichts passiert!" Jack wendete seinen Blick wütend ab. Nun konnte Elsternpelz sein Gesicht sehen und seine Energie war mit einem Schlag zurück. Der Kater! Ohne Zweifel war das der Mörder von Tigerfell!

Er sammelte all seine Energie in seinen Hinterläufen und sprang auf den Grauen. Dieser jaulte überrascht auf und wurde von Elsternpelz Schwung zu Boden geworfen. Knurrend setzte Elsternpelz seine Krallen an Jacks Kehle. "Du hast meine Gefährtin getötet und jetzt wirst du dafür bezahlen!" Der Graue spannte seine Muskeln an und bäumte sich auf. Elsternpelz wurde weggeschleudert und brach zusammen. Jack sprang auf ihn drauf. "Diese jämmerliche Katze gehörte also zu dir. Sie war eine Schande für unsere Rasse! Genauso wie du hat sie es nicht verdient gehabt zu leben! Ihr seid beide schwach, schau dich nur einmal an! Aber keine Sorge, ich werde dir ein schnelles Ende gönnen, genauso wie ihr!" Er hob seine Pranke und zielte auf Elsternpelz´ Kehle. Dieser wich rasch aus und nahm seine letzten Energiereserven für seinen Gegenschlag zusammen. Jaulend sprang Jack zurück, als Elsternpelz´ Krallen sich in seine Augen bohrten. Die anderen Streuner kamen zu ihm und stützten den verwundeten. "Jack, keine Sorge, wir bringen dich ins Lager, aber was sollen wir mit ihm machen?" Jacks Kopf richtete sich auf die Stelle, an die er den schwarz - weißen Kater vermutete. "Der hält nicht mehr lange durch. Werft ihn in den Bach, der Rest erledigt sich von selbst. Er hat einen schrecklichen Tod verdient!"

Elsternpelz merkte, wie ihn jemand am Nackenfell hoch nahm. Er kämpfte um sein Bewusstsein, doch seine Erschöpfung war zu groß. Zum Schluss merkte er nur noch, wie er unsanft auf Kieselsteine geworfen wurde und sich seine Umgebung mit Wasser füllte, dass ihn wegspülte. Elsternpelz schlug noch verzweifelt mit seinen Pfoten, um in Sicherheit zu kommen. Zu seinem Clan, zu seinen Freunden, zu seinem Sohn, doch er hatte nicht mehr die Kraft dazu. Schlussendlich gab er auf und gab sich der Finsternis hin.
 

"Sieh mal, da im Bach ist jemand!" Eine Katze ging näher an das Wasser heran um besser sehen zu können. Eine größere Kriegerin trat zu ihr. "Für den gibt es keine Hoffnung mehr. Er wandelt vermutlich schon längst mit dem Sternenclan." Die kleinere sah zu ihr auf. "Sollten wir ihn wenigstens aus dem Bach holen?" Die größere überlegte kurz, ehe sie auf den Leichnam zuwatete. Sie nahm ihn am Nackenfell und zog den Körper ans Ufer. Als sie ihn zur Seite rollte, riss sie ihre Augen entsetzt auf. "Das ist doch Elsternpelz aus dem Nachtclan! Was ist denn mit ihm passiert!?" Ein weiterer Kater kam aus dem Unterholz zu ihnen. "Was schreit ihr denn so herum?" Er blieb abrupt stehen, als er den Körper sah. "Ist das nicht Elsternpelz?! Aber er hat doch Junge!" Die Jüngste sah zu den Kriegern auf. "Wenn er Junge hat, sollten wir ihn dann nicht zu seinem Clan bringen? Sie wollen sich sicher von ihm verabschieden."


Nachwort zu diesem Kapitel:
Frohe Weihnachten euch allen ^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  BlackSpark
2016-12-24T15:18:55+00:00 24.12.2016 16:18
Autsch....
Immerhin waren Schwarzstreif und Eisjunges ihm nicht egal, auch wenn Schwarzstreif das zu glauben scheint....
Antwort von:  BlackSpark
24.12.2016 16:19
Oh, und dir ebenfalls frohe Weinachten <3
Antwort von:  Wolfsfeuer
24.12.2016 21:39
Danke ^^
Naja, wenn man alles aus Schwarzstreifs Perspektive sieht kann man es wohl nachvollziehen
Antwort von:  BlackSpark
25.12.2016 08:16
Ja, nur zu verständlich


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