Zum Inhalt der Seite

Love you like you do

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Minna. nach Ewigkeiten wieder was von mir. Ich weiß, es dauert ewig im Moment, aber ich habe im RL und mit meinen anderen Stories so~ viel zu tun. -.- Lahme Erklärung, ich weiß, aber ich werde verscuhen, mich zu bessern!

As usual:
Enjoy reading this, Marron Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Als Tsubasa mit einem fertig gewaschenen und angezogenen Daibu wieder in die Küche kam, konnte der Keeper ihm nicht in die Augen sehen. Offenbar schämte er sich dafür, dass es so deutlich gewesen war, wie sehr ihn das hier alles mitnahm. Tsubasa entschied sich dazu, das nicht zu kommentieren und er setzte Daibu auf einen Stuhl. Dann versuchte er, seinem Sohn etwas zu Essen zuzubereiten. Das war recht leicht – Daibu machte jedes Mal den Mund weit auf und spachtelte alles in sich hinein, was ihm angeboten wurde.

Als er dann ein Glas mit Wasser in seine kleinen Hände nahm – Tsubasa hielt mit einer Hand natürlich vorsichtshalber mit fest – sah er derart niedlich aus, dass der Mittelstürmer stolz grinste.

Daibu setzte das Glas ab, sah die beiden Männer an und fragte dann total nüchtern: „Bleib ich jetzt mit Papa hier?“ Der Gefragte presste kurz die Lippen aufeinander, dann meinte er leise: „Das wissen wir noch nicht. Da müssen wir erst noch die Mama fragen.“ Er sah Genzo schwer schlucken und der Keeper schlug die Augen nieder. „Das wird deine Mama wohl nicht wollen, Kleiner.“ Daibu schürtze die Lippen, nickte aber, als ob er verstehe.

„Wo ist Mama?“, fragte er. „Im Krankenhaus“, erwiderte sein Vater, „Wir haben dir doch erklärt, dass du ein Geschwisterchen bekommen hast.“ Es fühlte sich unendlich schwer an, diese Worte auszusprechen, sie brannten wie Säure in seinem Mund, aber Tsubasa wollte es seinem Sohn nicht noch schwerer machen. Das würde es ohnehin schon werden. Plötzlich wusste er ganz genau, dass er seiner Frau nicht vergeben würde. Dass er es nicht konnte.

Nicht ihr Betrug selbst war es, was ihn so sehr verletzte, sondern ihre Lügen, nachdem es passiert war. Hätte sie es ihm gleich erzählt, wäre er zwar auch wütend geworden, er hätte seine Zeit gebraucht, aber er war sich sicher, dass ihre Ehrlichkeit ihn am Ende überzeugt hätte. Immerhin waren es diese Ehrlichkeit und ihre Sanftheit, weswegen er überhaupt erst Gefühle für sie entwickelt hatte – weil keine andere sich je so aufopferungsvoll um ihn gekümmert hatte.
 

Aber dies schien weit weg zu sein, Sanae hatte sich damals dafür entschieden, ihren Mann zu belügen. Tsubasa war klar geworden, dass sie wohl nie etwas gesagt hätte, wäre das Baby nicht blond gewesen. Das war am bittersten, weil er so etwas nie von ihr gedacht hätte.

Nun schluckte er schwer und versuchte sich an einem ehrlich aussehenden Lächeln: „Sobald die Mama wieder zu Hause ist, können wir zu ihr, ja? Bis dahin musst du noch warten.“

Sein Sohn verzog das Gesicht, offensichtlich gefiel ihm diese Antwort gar nicht. Er kommentierte sein Unbehagen mit einem wütenden Weinanfall, bei dem er mit Händen und Füßen herumzappelte und auf alles einschlug, was nahe genug war: „Ich will Mama! Mama soll kommen!“ So ging es über ganze fünf Minuten, bis Daibu sich ausgepowert hatte, sodass er wieder müde wurde. Genervt stöhnte Tsubasa, packte den Kleinen mit einem Spiel ins Wohnzimmer und kehrte in die Küche zurück. Dort stellte er sich so hin, dass er durch die geöffneten Türen den Zweijährigen im Auge behalten konnte. „Entschuldige“, meinte er zu Genzo, „Daibu quengelt zur Zeit nur noch.“

„Ist schon gut, mir macht das nichts aus.“ Die Stimme des Keepers klang ganz und gar nicht so, als mache es ihm nichts aus. Tsubasa hob eine Augenbraue. „Das ist nicht wegen dir. Meine Schwierigkeiten mit Sanae sind das Problem. Er spürt, dass etwas nicht stimmt.“ Abwesend nickte der Ältere. „Und die Sache mit Hayate war wohl auch nicht so ganz einfach.“

Abrupt verstummte er, als er sah, wie Tsubasa die Tränen in die Augen traten. „Entschuldige“, meinte er dann und ging zum Mittelstürmer, „Das hätte ich nicht sagen sollen.“ Halbherzig versuchte Tsubasa, den Kopf zu schütteln. „Schon gut, ich sollte es eigentlich mittlerweile unter Kontrolle haben.“ Sein Lachen geriet zu einem Schluchzer.

Scheinbar ohne darüber nachzudenken legte der Keeper die Arme um Tsubasa und zog den jungen Vater zu sich hin. Der legte sein Gesicht in die Halsbeuge des Anderen und kam sich so vor, als hätte es schon immer so sein sollen. Als passten sie zueinander.
 

„Es ist erst ein Jahr her, Tsubasa. Wie soll man es je verwinden, ein Kind zu verlieren?“, flüsterte Genzo betroffen und sprach somit zum ersten Mal über den Tod von Tsubasas erstem Kind. Hayate war letztes Jahr ganz überraschend am plötzlichen Kindstod gestorben und Tsubasa war genau wie seine Frau vor Schmerz fast wahnsinnig geworden. Einzig die Tatsache, dass er für Daibu hatte da sein müssen, hatte ihn bei Verstand gehalten. Seine Freunde hatten bisher alle einen großen Bogen um dieses Thema gemacht – zwar hatten sie alle ihr Beileid ausgesprochen, aber sonst hatte wohl keiner gewusst, was sie hätten tun sollen. Und so hatten sie ihn in der ersten Zeit alle gemieden – einzig Hyuga und Genzo hatten sich getraut, ihn mit Telefonaten und alltäglichen Gesprächen langsam wieder in die Realität zurück zu bringen. Er selbst erinnerte sich nur an kurze Bruchstücke aus dieser ersten Zeit, alles andere war ein schwarzer Neben, der als Lücke in seinem Gedächtnis lag. Er versuchte auch gar nicht, sich zu erinnern. Er musste sich furchtbar aufgeführt haben.
 

„Ich kann es immer noch nicht verstehen. Wieso ausgerechnet Hayate?“, fragte Tsubasa sich selbst, wie schon so oft zuvor. „Es gibt keinen Grund, das ist es ja, was es so grausam macht“, murmelte Genzo und seufzte. Sanft strich seine Hand über den Rücken des Mittelstürmers. „Es ist nicht deine Schuld.“

„Wenn ich das doch nur glauben könnte“, nuschelte Tsubasa. Er war sich nicht bewusst gewesen, aber jetzt bemerkte er doch, dass er sich an den Keeper klammerte. Seine Arme waren um Genzos Hüften geschlungen und sein Kopf ruhte immer noch auf der Schulter des Freundes. Wenn er nur ein wenig den Kopf zur Seite drehte, könnte er Genzos Wange mit den Lippen berühren. Vielleicht würde der Ältere darauf reagieren.

Es würde auf jeden Fall den Schmerz auslöschen, der ihn seit der Erwähnung seines ersten Sohnes wieder quälte. Würde ihn ablenken von der Realität, die schon wieder komplizierter geworden war.
 

Aber wäre das richtig? Würde er dann nicht alles noch schlimmer machen? Er würde einen seiner besten Freunde ausnutzen! Nein, es war besser, es nicht zu tun. Aber trotzdem konnte er sich nicht bewegen, die Umarmung nicht lösen.
 

„Es wird besser werden. Du bist stark genug“, meinte der Keeper leise und sein Griff wurde fester. „Das hoffe ich“, flüsterte Tsubasa bedrückt und seufzte leise noch einmal. Genzos Hand wanderte durch sein Haar, er drückte seine Lippen auf die Schläfe des Jüngeren und sorgte so für einen warmen Schauer, der dessen Rücken herunterlief.

„Ich bin da, das weißt du doch, oder?“, fragte der Keeper, dem die körperliche Reaktion seines Freundes nicht entgangen war.

„Wie sehr?“, kam die direkte Gegenfrage. Tsubasas Puls raste, die Sehnsucht hatte ihn übernommen. Der Ältere hob verblüfft die Augenbrauen und löste sich gerade genug, um den Mittelstürmer anzusehen. „Was soll ich denn tun?“ Statt einer Antwort war es nun Tsubasa, der seinen Freund küsste. Genzos Verwunderung hielt nur einen Moment an, dann erwiderte er das ganze heftigst. Der Keeper schien nicht zu zögern, sondern packte fester zu. Eine Hand schlang sich um Tsubasas Schultern, die andere griff in sein Haar und er wurde noch näher an seinen Freund gezogen, während seine eigenen Hände auf Wanderschaft gingen.

Neugierig glitten seine Finger über den Rücken des Älteren, während er das Gefühl hatte, endlich genau das zu bekommen, was er seit einem Jahr wollte. In den Nebel, der sein Denken verlangsamte, mischte sich das Gefühl von Trost.

Trost, welchen Sanae ihm in ihrer eigenen Verzweiflung nicht hatte geben können – immer war er für sie da gewesen. Immer hatte er ihren Kummer lindern wollen und sich selbst dafür hinten angestellt. Jetzt erst begriff er, wie sehr er selbst eine Schulter zum Anlehnen gesucht hatte.

Jemanden, der ihn auffing und nichts erwartete.
 

Er schmeckte die tränen eher auf seinen eigenen Lippen, als dass er sie auf seinen Wangen spürte, doch als sie sich voneinander lösten, atmeten beide schneller.

Genzo lies ihn los, versuchte wohl verzweifelt, sich wieder zu beherrschen. Tsubasa währenddessen wollte mit aller Macht die Gefühle zurückdrängen, welche nun an die Oberfläche sprudelten. Mit einer Hand stützte er sich an der Küchenzeile ab und keuchte leise. „Tut mir Leid“, meinte er und seine Stimme brach. Er räusperte sich, wollte sich erklären, obwohl er nicht wusste, was gerade passiert war.

Aber der Keeper schüttelte sowieso den Kopf, breitete nach kurzem Überlegen erneut die Arme aus. „Komm ruhig her.“ In seinem Zustand überlegte der Mittelstürmer nicht lange, sondern lies endlich einmal zu, dass die Welle der Trauer ihn überrollte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  -Genzo-chan-
2018-01-19T07:48:02+00:00 19.01.2018 08:48
Ich bin wirklich nur über Zufall über diese FF gestolpert weil ich Lust hatte eine Story mit Genzo zu lesen
Ich muss sagen, du triffst beide Charas sehr gut :)
Und auch wenn daa Pair jetzt nicht das ist was ich shippe oder so lese ich dennoch jedes Kapitel mit Freude
Hoffentlich geht es bald weiter, ich will unbedingt wissen wie es weiter geht
Bezüglich allen Charakteren, aber besonders wegen Genzo und Tsubasa

Liebe Grüße
Genzo
Von:  SenseiSasuNaru
2017-11-15T19:17:59+00:00 15.11.2017 20:17
Tolles Kapitel weiter ich liebe die beiden 😁😁😁 lg


Zurück