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Dead Inside

Sasu/Saku
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hihi,

Und hier bin ich auch schon wieder mit dem nächsten Kapitel. Dieses mal ist es echt schneller gegangen und ehrlich, ich bin auch ein wenig verblüfft, dass ich so schnell mit dem guten Stück fertig war. Momentan ist das echt eine Seltenheit bei mir, also freut euch, denn ich weiß nicht, wie lange ich für das nächste Kapitel wieder brauchen werde. Aber ihr seit es ja schon von mir gewohnt, dass ich eher unregelmäßig hoch stelle. v.v Ich weiß und es tut mir auch Leid.

Naja, genug jetzt mit diesem Rumgejammere meinerseits.
Ein dickes Dankeschön an Anitasan, Cosplay-Girl91 und Inara, die mir immer so liebe Kommis schreiben. Ich freu mich jedes mal was von euch zu lesen^^ und auch den anderen danke ich.

Soo und jetzt wünsch ich euch viel Spaß beim lesen und ich hoffe euch gefällts^^


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Es tut mir Leid

Hier stand ich nun und starrte meinen Zeigefinger an, der unbewegt vor dem schwarzen kleinen Knopf der Türklingel schwebte. Egal wie oft ich in den letzen paar Minuten, die ich schon hier an der Schwelle des Hauses verweilte, den Mut gefunden hatte meinen Finger zu heben um die Klingel endlich zu betätigen, verließ mich dieser wieder bevor ich diese erreichte. Frustriert seufzte ich auf. Ich war doch so ein lächerlicher Feigling. Nun hatte ich mich endlich dazu durchgerungen hier her zu kommen und jetzt schaffte ich es nicht mal diesen verdammten Knopf zu drücken. Wie ein völliger Idiot musste ich für andere Passanten um mich herum aussehen, der stocksteif, mit ausgestrecktem Arm, den Finger knapp über der Klingel haltend, sich nicht traute diese zu betätigen. Total lächerlich und verdammt dämlich.
 


 

Langsam glaubte ich echt, dass es doch keine so gute Idee gewesen war erst überhaupt hier her gekommen zu sein. Anscheinend war ich doch noch nicht so weit um mich ihm zu stellen. Ja, vielleicht sollte ich noch etwas abwarten und wohl besser ein anderes mal wieder kommen. Wahrscheinlich wollte er mich auch gar nicht mehr sehen und mein Besuch hier war sowieso vollkommene Zeitverschwendung gewesen. Vielleicht sollte ich doch noch ein wenig Gras über das ganze wachsen lassen.

Entmutigt und weil ich ein verdammt riesengroßer Feigling bin, senkte ich meinen schon leicht taub gewordenen Arm und drehte mich zum gehen um. Ein anderes mal. Das nahm ich mir fest vor.
 


 

Kaum hatte ich mich jedoch ein paar Schritte von der Haustür und dieser verdammten Klingel entfernt, blieb ich doch wieder stehen. Ärgerte mich über mich selbst und meiner mehr als dämlichen Feigheit. Seit wann war ich denn bitte so feige? Was würde es mir denn bringen, wenn ich dies auf ein nächstes mal hinaus zögern würde? Wusste ich doch ganz genau dass ich ein weiteres mal nicht den Mut aufbringen würde überhaupt noch einmal hier her zu kommen und ich würde dieses miese schlechte Gewissen mit mir weiter herum tragen und wahrscheinlich mich und auch ihm weiter damit rumquälen. Nein. Ich würde dass jetzt durchziehen! Ich würde nicht wie ein verängstigtes Häschen davon rennen. Mir innerlich weiter selbst Mut zuredend, drehte ich mich also wieder um und lief die paar Schritte wieder zurück, nur um mich in der gleichen Situation wie schon vor einer Minute wiederzufinden. Abermals schwebte mein Zeigefinger vor diesem vermaledeiten Knopf und traute sich nicht diesen zu drücken. Herrgott noch mal. Dass war doch alles so verdammt dämlich. Ich war so verdammt dämlich. Es war echt zum Haare ausreisen. Was verdammt noch mal war so schwer daran diese Klingel zu betätigen? Hatte ich Angst dass sie mich in den Finger beißt wenn ich sie berührte oder ihn einen Stich verpasste wie eine Biene, wenn sie sich angegriffen fühlte? Gott des Wahnsinns. Das war doch alles so bescheuert.
 


 

Komm schon Sakura, sei kein jämmerlicher Feigling! Du schaffst das! Du brauchst nichts weiteres zu tun als diesen Knopf hier zu drücken. Ganz einfach.
 


 

Mir innerlich weiter Mut zusprechend, holte ich noch einmal tief Luft und meine Augen zukneifend und mein Gesicht leicht verziehend überwand ich mich endlich meine Fingerkuppe auf den schwarzen Knopf zu drücken. Ein schrilles Geräusch durchdrang das Innere des Hauses und sofort verspannte ich mich an meinem ganzen Körper und hielt gespannt den Atem an. Ich hatte es wirklich getan! Jetzt gab es kein Zurück mehr. Mein Herz schlug mir bis zum Hals hoch und das Blut pochte mir schon regelrecht in den Ohren, als sich in mir eine prickelnde Hitze ausbreitete und das kalte Wetter um mich herum vergessen ließ. Angespannt wartete ich auf irgendeine Reaktion von Innen. Lauschte auf das kleinste Geräusch. Bildete mir sogar ein Schritte zu vernehmen, die sich mir näherten, doch keiner öffnete mir die Tür. Abwartend blieb ich trotzdem stehen, aber auch nach einem kleinen Augenblick des Wartens öffnete mir noch niemand die Tür. Es blieb alles ruhig. Auch ein erneutes Klingeln von mir erzielte nur das gleiche Resultat. Wut, Frustration und Enttäuschung stiegen in mir hoch und ließen mich innerlich beben. Da hatte ich nach geschlagenen ganzen Fünfzehn Minuten endlich den Mut gefasst über meinen eigenen Schatten zu springen um zu klingeln und dann war gar keiner da!? Dass sollte doch wohl ein schlechter Witz sein oder? Ganz umsonst hatte ich mich so verrückt gemacht und ich fühlte mich nun wirklich wie ein völliger Idiot. Trotzdem konnte ich auch die Erleichterung nicht verdrängen, die sich kurz darauf in mir ausbreitete, da ich nun mit Gewissheit sagen konnte, dass ich es wenigstens probiert hatte. Dies konnte ich mit meinem Gewissen gut vereinbaren und immer noch pure Erleichterung darüber, dass ich noch einmal drum rum kam, drehte ich mich nun wirklich zum gehen um. Da hatte ich wirklich noch einmal Schwein gehabt.
 


 

Kaum hatte ich dies jedoch gedacht, blieb ich auch schon wieder wie angewurzelt stehen, als ich zufällig meinen Blick hob und direkt in Pechschwarze Augen sah. Verdammt. Wie lange stand er schon hinter mir und hatte mich beobachtet? Ich hatte überhaupt nicht gemerkt, dass sich jemand von hinten mir genähert hatte. War ich so sehr mit mir selbst beschäftigt gewesen, dass ich alles und jeden um mich herum ausgeblendet habe?
 


 

„Ich hab schon gedacht, du traust dich nie die Türklingel zu betätigen. War das etwa so schwer?“
 


 

Seine Stimme klang zwar leicht belustigt, doch diese Belustigung erreichte sein Gesicht und besonders seine Augen nicht. Diese sahen mir ernst und auch schon leicht fragend entgegen, so als ob er mit meinem Erscheinen hier überhaupt nicht gerechnet hätte. Unter diesem Blick schrumpfte ich immer mehr zusammen und plötzliche Nervosität stieg in mir hoch, als ich auch schon meinen Blick senkte um ja nicht seinen noch länger zu begegnen. Gott war das peinlich. Am liebsten wollte ich im Erdboden versinken. Stumm standen wir uns also gegenüber und von Sekunde zu Sekunde die verging fühlte ich mich mehr als nur unwohl in meiner Haut, da ich seinen Blick sehr wohl noch auf mir spüren konnte.
 


 

„Warum bist du hier Sakura?“
 


 

Tja, das wusste ich selbst nicht so genau. Eigentlich war ich ja gekommen um mich bei ihm wegen meinen Verhalten zu entschuldigen, doch jetzt wo er persönlich vor mir stand fand ich nicht die Worte, die ich mir vorhin noch zu recht gelegt hatte und sie auch immer und immer wieder im Kopf durchgegangen war. Ich wollte ihm sagen, dass ich durch Sais auftauchen ich komplett aufgewühlt war und ich da Dinge gesagt und getan habe, die mir jetzt nachdem mir Itachi auf seine Art den Kopf gewaschen hatte, total leid taten. Wollte ihm sagen, dass ich ihn von mir gestoßen hatte, um mich und mein geschundenes Selbst zu schützen. Doch ich konnte es nicht. Kein einziges verdammtes Wort kam über meine Lippen, obwohl ich mir doch fest vorgehabt hatte nicht zu kneifen. Nun, meine Entschlossenheit war ja schon an der Türklingel gescheitert. Wie sollte ich ihm denn dann sagen, wofür ich eigentlich erst hier her gekommen war? „Ich“, begann ich leise und musste erst mal den harten Brocken in meinem Hals hinunter schlucken, der mich am sprechen hinderte und mir noch einmal alles schwerer machte. „Ich wollte mich bei dir entschuldigen.“
 


 

„Ach ja? Und wofür?“
 


 

Herrgott noch mal. Er wusste doch ganz genau wofür. Er stellte sich doch absichtlich so dumm, dieser miese kleine Bastard. Sah er denn nicht, dass es mir schon mehr als schwer genug fiel, hier überhaupt zu stehen um etwas zu tun, was ich eigentlich noch bei keinem anderen gemacht hatte? Es schien ihm wohl richtig Spaß zu machen mich so zappeln zu lassen, denn ich bemerkte sehr wohl wie er nur ganz leicht seine Lippen zu einen arroganten Lächeln hoch zog und mich dabei leicht von oben herab abwartend ansah. Wusste er es überhaupt zu schätzen, dass ich mich hier vor ihm zum kompletten Affen machte um mich für mein mehr als unmögliches Verhalten zu entschuldigen? Und dass auch noch freiwillig? Anscheinend nicht. Jetzt bereute ich es wirklich überhaupt erst hier her gekommen zu sein. Sasuke schien meine Entschuldigung nicht zu interessieren und mein ganzes Auftreten hier war einfach nur überflüssig, peinlich und nicht erforderlich gewesen. Itachi mit seinem dummen Geschwätz! Eindeutig hatte er mich angelogen, als er meinte Sasuke fühlte sich seit unseren letzten Zusammentreffen schlecht. Naja, so einen schlechten Eindruck machte er gar nicht auf mich und wieder fühlte ich mich so unbeschreiblich dumm. Dumm und verdammt dämlich.
 


 

„Weißt du was? Vergiss es einfach!“
 


 

Wut und Enttäuschung tobten nach wie vor in mir wie ein wilder Sturm und das einzige was ich wollte war, so schnell wie nur möglich von hier zu verschwinden. Sollten sie sich doch alle eine andere suchen über die sie sich lustig machen konnten. Ich hatte sowas nicht nötig. Ihm deshalb keines Blickes mehr würdigend stolzierte ich fast schon an ihm vorbei und versuchte meine Würde zu behalten. Ein jämmerlicher Versuch, ich weiß, doch wollte ich mir nicht noch mal eine Blöße geben. Jedoch kam ich keine zwei Schritte weit, als sich plötzlich seine Finger um mein Handgelenk schlossen und mich am weitergehen hinderten. „Nun warte doch mal.“

Was wollte er denn noch? Musste er mich denn jetzt wirklich doch dümmer dastehen lassen, als dass ich dies eh schon tat? Genau dies wollte ich ihm sogleich an den Kopf werfen und noch einiges mehr, doch kam kein einziges Wort über meine Lippen. Drehte mich nicht zu ihm um. Sah ihn nicht an. Bewegungslos stand ich einfach nur da und wartete ab. Leise hörte ich ihn resigniert aufseufzen, als er seinen Griff um mein Handgelenk leicht verstärkte und mich mit sanfter Gewalt zu sich umdrehte. Kurz trafen sich unsere Blicke, ehe er mich wortlos hinter sich her Richtung Haus mitzog. „Lass uns erst mal aus dieser Kälte verschwinden“, meinte er in einen ruhigen und immer noch nichtssagenden Ton, als er mich mit sich nach drinnen zog.
 


 

Wortlos trat ich nach ihm über die Türschwelle und erleichtert empfing ich die wohlige Wärme die mir sogleich einladend entgegenschlug. Mit mehr als steif gewordenen Gliedern, ich war wohl doch länger in dieser heutigen Eiseskälte draußen gestanden und hatte mit mir selbst gerungen, tat ich es Sasuke gleich und zog mir leicht zögernd meine Weinrote Jacke und meine schwarzen kniehohen und gut gefütterten Stiefel aus. Dann stand ich, wie nicht anders zu erwarten, wie bestellt und nicht abgeholt neben ihm in dem Eingangsbereich und wusste nicht was ich sagen oder gar machen sollte. Mein Plan, bei ihm zu klingeln, mich schnell zu entschuldigen und dann wieder abzuhauen hatte ich ja eigentlich in die Tat umgesetzt. Auch wenn der Ablauf in meiner Vorstellung etwas anders gewesen war, hatte ich nicht weiter darüber nachgedacht was ich machen sollte, wenn er mich mit zu sich herein bat. Darauf war ich nicht vorbereitet gewesen. Deshalb stand ich einfach nur stocksteif in dem Flur und kaute unsicher auf meiner Unterlippe herum, dabei sichtlich nervös und mehr als nur mit der Situation überfordert, während ich darauf wartete was nun gleich als nächstes auf mich zukommen würde. Genau in dem Moment drehte sich Sasuke halb zu mir um und deutete mit einer leichten Kopfbewegung an, dass ich ihm folgen sollte. Was ich auch widerwillig tat. Ganz wohl in meiner Haut fühlte ich mich zwar nicht, doch wusste ich dass ich dies jetzt hinter mich bringen musste. Einen Rückzieher konnte ich jetzt sowieso nicht mehr machen.
 


 

Deshalb setzte ich mich immer noch etwas steif in Bewegung und folgte ihm in das Wohnzimmer, wo er mich aufforderte mich schon mal zu setzten, als er auch schon mit einer kleinen Frage ob ich was Trinken möchte, in der Küche verschwand, ohne auf eine Antwort von mir zu warten. Seufzend setzte ich mich etwas unbeholfen auf das große schwarze Ledersofa. Sofort erschauderte ich leicht, als die kühle des Leders mich empfing und ich etwas in die Bequemlichkeit des Sofas einsank. Um mich etwas abzulenken und nicht einfach nur blöd auf den Sofa zu sitzen, ließ ich kurz meinen Blick durch den etwas größeren Raum gleiten und musste feststellen, dass hier alles eher dunkel und schlicht gehalten wurde. Alles hier wurde in grau oder schwarz gehalten, selbst der Boden bestand aus dunkelgrauem Marmorstein. Meine kalt gewordenen besockten Füße versanken in den wollig flauschigen Tiefroten Fasern des Teppichs, der so groß geschnitten wurde, dass er das ganze Sofa und den Glastisch umrandete und das einzigste Farbige hier im Raum war. Alles, wirklich alles sah hier so verdammt sündhaft teuer aus. Bei meinem ersten Besuch hier, hatte ich mir nicht besonderlich viel aus der Innenausstattung gemacht, weil ich eher damit beschäftigt gewesen war, hier schnell wieder die Biege zu machen. Doch jetzt wo ich hier so saß und mich das erste mal richtig umsah überkam mich die Frage was die beiden Brüder wohl beruflich so machten. Denn ein Normalsterblicher wie ich könnte sich diese Einrichtung wohl nie in seinem gesamten Leben leisten und irgendwie fühlte ich mich hier mehr als nur unwohl. Es sah alles so perfekt aus. So luxuriös. Dies war eindeutig das genaue Gegenteil von meiner Wohnung deren halber Inhalt schon mehrere Jahre auf den Buckel hatten und irgendwie fühlte ich mich sogleich etwas schäbiger und kam mir noch mehr wie fehl am Platz vor.
 


 

„Hier.“
 


 

Ich sah zu Sasuke auf, der urplötzlich vor mir aufgetaucht war und mir eine dampfende Tasse heiße Schokolade hinhielt. Etwas zögerlich nahm ich diese dankend an und sofort fingen meine immer noch eiskalten Finger an zu prickeln, als die Wärme des Porzellans sich in diese übertrug. Selbst ließ sich Sasuke mit seiner eignen Tasse und mit einen kleinen Abstand zu mir ebenfalls auf das Sofa nieder und sofort herrschte wieder diese drückende Stille zwischen uns. Diese Situation erinnerte mich an die vor ein paar Tagen, wo ich mit Ino ein ähnliches Gespräch in meiner Wohnung geführt hatte. Nur dass es dieses mal Sasuke war, der mir Gegenüber saß und die ganze Sache noch gleich etwas schwieriger machte. Ich hatte nämlich keine Ahnung wie ich mit ihm umgehen sollte. Er war nicht so leicht zu durchschauen wie Ino und zum ersten mal wurde mir wirklich bewusst wie Ähnlich wir uns doch waren. Er redete auch nicht gern über sich selbst. Ohnehin war auch er nicht der Typ für große Worte. Was also sollte ich sagen? Wie sollte ich eine Unterhaltung anfangen? Sollte ich überhaupt irgendwas sagen? Um irgendwas zu tun zu haben und das kommende noch ein wenig hinaus zu zögern, setzte ich daher die Tasse an meine Lippen an. Der heiße Dampf blies mir ins Gesicht und der Duft der heißen Schokolade beruhigte mich wieder ein wenig. Genießerisch zog ich diesen verlockenden Duft ein und vermied es ihn dabei anzuschauen. Warum musste ich mich auch so komisch fühlen, wenn ich in seiner Nähe war? Mein Magen kribbelte so komisch. Mein Herz flatterte wie verrückt. Meine Hände zitterten wie bei einer alten Oma. Das war doch echt nicht mehr normal. Brütete ich etwa eine Krippe aus?
 


 

„Also Sakura. Wofür willst du dich bei mir entschuldigen?“
 


 

Heiß. Kaum merklich zuckte ich zusammen, als ich mir bei seinem plötzlichen Worten meine Zungenspitze und auch leicht meine Unterlippe an dem heißen Getränk verbrannte. Dies beachtete ich aber weniger, als ich ruckartig meinen Blick zu ihm hob und ihn anstarrte. Er wollte wirklich den Grund wissen? Reichte es ihm nicht, dass ich mich überhaupt bei ihm entschuldigt hatte? Wohl eher nicht. Wahrscheinlich sprach da sein angeknackstes Ego aus ihm heraus. Männer und ihr verdammter Stolz. Leise schnaubend überlegte ich, was ich ihm antworten sollte. Die Wahrheit? Ich war mir nicht sicher, ob ich schon so weit war, mich jemanden vollkommen zu öffnen, denn ich erst seit gut ein paar Monaten kannte. Auch wenn er schon mehr von mir mitbekommen hatte, als mir lieb war.

Vertrau mir, hatte er mal zu mir gesagt. Aber konnte ich auch das wirklich? Irgendwie hatte ich so ein Gefühl, dass ich es bei ihm tun konnte. Ich fühlte mich bei ihm sicher. Auch jetzt, wo wir so eng beieinander auf dem Sofa saßen und uns abschätzend ansahen, fühlte ich mich eigentlich ganz wohl. Sollte ich mich wirklich ihm anvertrauen? Ich spürte wie ich zögerte. Das dafür und dagegen abwog, bis ich mich entschied einen kleinen Schritt näher an das heikle Thema heran zu wagen.
 


 

„Vor mehr als zwei Wochen hab ich dir Unrecht angetan und das tut mir Leid“, begann ich als sich meine Finger fester um den Henkel der Tasse klammerten, die ich nach wie vor in der Hand hielt. „Ich war wegen Sais plötzlichem Auftauchen total überfordert und wiedermal hab ich mich von seinen Worten beeinflussen lassen, dass ich dann an dir ausgelassen habe. In den Moment hab ich wirklich geglaubt, dass Sai recht hatte mit dem was er sagte und du mich auch nur ausnutzen wolltest. Es brauchte erst deinen Bruder, der mir vor ein paar Tagen zufällig begegnet war, um zu erkennen was für eine riesen Idiotin ich gewesen war.“
 


 

„Warte, du hast mit Itachi gesprochen?“
 


 

Leicht nickte ich als Antwort, während Sasuke mich mehr als überrascht ansah, ehe er sein Gesicht wieder unter Kontrolle brachte und ein leises zischendes Geräusch von sich gab. „Das erklärt auch sein komisches Verhalten vor ein paar Tagen, als er so eine komische Andeutung gemacht hat“, murmelte er eher zu sich selbst und missbilligend schnaubte er kurz auf, während ich gerade nur Bahnhof verstand. Deshalb beobachtete ich Sasuke nur dabei, wie er sich kurz durch sein Rabenschwarzes Haar fuhr und wieder einmal fiel mir auf wie gutaussehend er doch war. Mein Herz klopfte mir wieder so unangenehm in der Brust und schnell trank ich noch einen Schluck von meiner heißen Schokolade, bevor er merkte dass ich ihn anstarrte.
 


 

„Nimmst du also meine Entschuldigung endlich an?“
 


 

Sofort lagen seine Augen wieder auf mir und keine Ahnung warum, aber trotzdem rutschte ich sichtlich nervös auf meinen Platz hin und her. Sag ja, sag ja, sag ja. Dann kann ich endlich wieder nach Hause.

Innerlich diese Worte vor mich hin betend beobachtete ich, wie sich ein hinterhältiges Grinsen auf seinen Mund ausbreitete und leicht beugte er sich zu mir rüber. Kam mir dabei so unverschämt nahe, dass ich seinen einzigartigen Geruch nach würziger Vanille einatmete. Hitze kroch in mir hoch und an seinen Augen konnte ich ablesen, dass er genau wusste welche Wirkung er auf mich hatte. Reagierten bei ihm alle Frauen so wie ich?
 


 

„Kommt drauf an Sakura.“
 


 

Oh Gott. Wie er meinen Namen aussprach. Dies gehörte echt verboten. Wieder fragte ich mich, warum ich mich so komisch fühlte, wenn er in der Nähe war. Das war doch davor auch nicht gewesen. Also warum schoss mir die Hitze ins Gesicht, wenn ich in sein gutaussehendes Gesicht und in seine so Pechschwarzen Augen blickte, in denen ich buchstäblich versinken könnte? Warum wurde mein Mund ganz trocken, als ich seine perfekt geformten Lippen beobachtete, wie sie sich zu einen leichten schiefen Grinsen verzogen, dass so sexy bei ihm aussah. Verflucht. Was hatte dieser Kerl nur mit mir gemacht?!
 


 

„Ich werde deine Entschuldigung annehmen, wenn du mir sagst wer dieser Sai ist.“
 


 

Als hätte jemand plötzlich einen Eimer mit eiskaltem Wasser über mich ausgeschüttet kam ich aus dieser komischen Starre in der ich für eine kleine Weile gefangen gewesen war und schnappte laut nach Luft, als ich fast meine Tasse fallen ließ, die ich immer noch in meiner Hand hielt. Schnell senkte ich meinen Blick und stellte sie vorsichtshalber auf den Tisch ab, bevor ich noch eine mögliche Sauerei hier veranstaltete und den teuer aussehenden roten Teppich noch mit unschönen Flecken besudelte, für den ich kein Geld für die Reinigung hatte. Darauf wollte er also die ganze Zeit hinaus. Er wollte immer noch wissen wer Sai war und wohl auch in welcher Beziehung wir zueinander standen. Nach der ganzen Sache die er leider Gottes miterlebt hatte konnte ich ihm dies auch nicht verübeln. Außerdem hatte er genauso wie Ino ein Recht darauf zu erfahren, warum ich so reagiert hatte, wie ich reagiert hatte. Auch wenn es mir mehr als schwer fiel über dieses spezielle Thema zu reden.
 


 

Sasuke ließ mich keine Sekunde aus den Augen und schien jede Bewegung, ja jeden Ausdruck in meinem Gesicht und Körpersprache zu analysieren um wohl auszutesten in wie weit er sich noch vorzuwagen trauen konnte. Er ging es vorsichtig an. Denn was beim letzten Mal daraus geworden war, als er mich nach Sai gefragt hatte, war uns beiden noch mehr als deutlich im Gedächtnis geblieben. Dieses mal würde ich aber nicht dicht machen. Er hatte die Wahrheit verdient und dieses mal, dieses eine mal würde ich jemand anderen vertrauen und mich ihm ganz öffnen. Ich würde nichts auslassen. Nichts mehr geheim halten. Denn irgendwie war ich es ihm auch schuldig.
 


 

„Er ist mein Stiefbruder.“
 


 

Die Worte hingen förmlich im Raum zwischen uns und leicht verkrampfte ich mich, nicht wissend wie Sasuke auf diese Offenbarung reagieren würde. Im ersten Moment geschah gar nichts. Er sah mich einfach nur aus seinen schwarzen Augen aus nichtssagend an und ich glaubte schon, dass er mich nicht richtig verstanden hatte. Doch dann sah ich wie ein Ruck durch seinen ganzen Körper ging und er zischend Luft holend leicht seine Augen aufriss. Zum ersten mal hatte ich Sasuke überrumpelt. Ihn eine Reaktion entlockt, die richtig untypisch für ihn war. Die gar nicht zu ihm passte. Es war schon fast amüsant.

„Er ist was?!“, stieß er leicht ungläubig hervor, während er mich anstarrte als wären mir plötzlich zwei Hörner aus dem Kopf gewachsen und ich ihm gerade offenbart hatte, dass ich in Wahrheit ein Alien war. Mit allem hatte er wohl gerechnet, nur auf keinen Fall mit so etwas. Dies kann vielleicht daran liegen, dass Sai und ich uns niemals wie Geschwister verhalten haben. Wir waren zwar eine Zeit lang miteinander aufgewachsen, doch er war noch nie wie ein Bruder für mich gewesen. Dafür hatte er gesorgt.
 


 

Ich nickte nur und beobachtete mit gemischten Gefühlen Sasuke dabei, wie er die Neuigkeit zu verarbeiten versuchte. Warum ihn das so aus der Bahn warf, war mir auch irgendwie schleierhaft. Schließlich kannte er weder mich noch Sai näher oder besonders gut genug, dass er so reagieren konnte. „Aber wieso…“

„Er mich so behandelt? Weil es ihm Spaß macht mir wehzutun“, vollendete ich seinen Satz und ein gehässiger Laut entfloh mir dabei, als ein düsterer Ausdruck ebenfalls über mein Gesicht huschte. Jetzt kamen wir wohl zu dem Teil wo es für mich mehr als unangenehm werden würde überhaupt darüber zu reden. Ich würde ihm einen kleinen Einblick in mein dunkelstes Kapitel gewähren. Würde ihm erzählen, da die Katze nun eh aus dem Sack war, warum ich so geworden bin wie ich jetzt war. Genauso wie Itachi mir seine Geschichte erzählt hatte würde nun ich mit meiner auspacken. Denn wie schon gesagt. Irgendwie war ich es Sasuke schuldig. Ich würde ihn vertrauen, so wie er es mir vor Monaten schon angeboten hatte und ich endlich bereit dazu war. Ich würde keinen Rückzieher machen. Nicht dieses mal.
 


 


 

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Manche Momente vergisst man nie, egal wie lange sie schon her sind.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja ich weiß. Soo viel ist ja nicht gerade in dem Kapitel passiert, aber für mich war es wichtig die Gefühle von Sakura zu beschreiben. Wie sie langsam auf Sasuke zugeht, anfängt ihn zu vertrauen und sich ihm immer weiter mehr zu öffnen, auch wenn es in kleinen Schritten passiert. Denn es ist alles andere als leicht für sie sich auf einen anderen einzulassen und hey, wie würdet ihr euch an ihrer stelle fühlen und benehmen? Ich hoffe ich habe dies euch gut vermitteln können und ich kann euch jetzt schon verraten, dass ihr im nächsten Kapitel mehr über ihre Vergangenheit mit Sai erfahren werdet.

Wenns euch gefallen hat, würd ich mich sehr über ein kommi von euch freuen, denn ich bin sehr auf eure Meinungen gespannt, wie ihr darüber denkt.

Soo und jetzt wünsch ich euch einen schönen Abend und vielleicht könnt ihr auch noch das schöne Wetter draußen wie ich genießen^^
bis zum nächsten Kapitel dann


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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Inara
2017-07-19T05:09:13+00:00 19.07.2017 07:09
Tolles Kapi.
Was hat Sasu nur mir mit ihr gemacht? Wann wohl der Groschen fällt?
Ich würde nicht sagen das wenig passiert ist. Für sie war das eine große Hürde.
Was hat Sai geritten sie zu schikanieren? Ihr psychischer Zustand ist ja alles andere als gut.
Von:  Cosplay-Girl91
2017-05-25T22:29:48+00:00 26.05.2017 00:29
Tolles Kapitel :)
Schön das die Beiden sich wieder vertragen haben...
Naja so fast...
Du hast alles sehr gut rüber gebracht.
Mach weiter so.
LG
Habe auch ein paar neue Sachen, wenn du magst!
Antwort von:  Kitty_cat
26.05.2017 09:47
Dankeschön^^
Naja so ganz haben sie sich noch nicht vertragen, aber keine angst, das kommt noch :)

Klar, ich schau rein wenn ich mal wieder mehr Zeit hab. Ich hab sowieso wieder viel zu viel nachzuholen 😓
Von:  Anitasan
2017-05-25T16:37:31+00:00 25.05.2017 18:37
Das war ein sehr gutes Kapitel.
Du hast die Gefühle sehr gut rüber gebracht und es dem Leser ermöglicht in Sakuras Gedanken einzutauchen .
Mach weiter so.
Liebe Grüße Anitasan
Antwort von:  Kitty_cat
26.05.2017 09:44
Da bin ich aber froh das es mir gelungen ist sakus Gefühle richtig rüber zu bringen. Wie oben schon gesagt ist es mir sehr wichtig das alle nachvollziehen können wie schwierig diese ganze Situation ist die sie da gerade durch macht..
Freut mich also un so mehr das es dir gefallen hat und vielen Dank für dein liebes kommi
Lg
Von:  jillianZ
2017-05-25T16:05:34+00:00 25.05.2017 18:05
Tolles Kapitel. Ich bin sehr gespannt was sie Sasuke erzählen wird. Schreib schnell weiter lg
Antwort von:  Kitty_cat
26.05.2017 09:35
Danke für dein liebes kommi. Ich werd mich bemühen schnell weiter zu schreiben ^^


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