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Maskenball

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So viele offene Fragen, keine Antworten und dann auch noch ein so kurzes Kapitel - Ich bin gemein, nicht wahr? Aber keine Sorge, das nächste Kapitel wird hoffentlich einige Fragen beantworten - vielleicht. Wenn nicht wieder ein Konzert dazwischen kommt, das versucht mich zu töten. Komplett anzeigen

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Unfamiliar

Eine Art Schnurren war es, was ihn weckte und im Halbschlaf tastete Jasmine über das Bett um dem Kater sanft über den weichen Kopf zu kraulen. „Guten Morgen, Goma-chan.“ Jasmine musste schmunzeln - das Tierchen kuschelte sich zu gerne zu ihm ins Bett, wenn Kaya keine Zeit hatte und schlief dann meist einfach auf seinem Bauch wieder ein - sehr zum Leidwesen von Teru, welcher dann immer daneben lag und schmollte bis er wach wurde, aber was wollte er denn machen? Nur irgendwie war heute etwas anders auch wenn Jasmine gar nicht sagen konnte, was es war, bis er sich verschlafen umsah - das war nicht sein Zimmer. Aber wieso lag er dann in einem unglaublich weichen und bequemen Bett? „Pisuke.“ Die Stimme war leise, eher ein Knurren aber sie schaffte es, ihn zusammen zucken zu lassen und fast panisch ließ Jasmine den Blick schweifen - wo kam der Mann vor seinem Bett her und wieso glühten dessen Augen rot in der Dunkelheit? „Runter von ihm.“ Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass wohl die Katze auf seinem Bauch gemeint war, welche einen undefinierbaren Laut von sich gab und langsam aufstand - allerdings nur um sich ein paar Meter weiter erneut zusammen zu rollen und dort direkt weiter zu schlafen.
 

Täuschte er sich oder wurde es langsam heller im Zimmer? „Tut mir leid, er entwischt mir ständig und flüchtet sich an die unmöglichsten Orte zum Schlafen.“ Während sich Jasmine langsam aufsetzte, hatte sein Gegenüber sich nicht mal von der Stelle bewegt und vorsichtig schüttelte er den Kopf, schenkte dem Anderen nur ein schwaches Lächeln. „Schon in Ordnung, ich mag Katzen. Aber wer bist du und wo bin ich hier?“ Daraufhin folgte Stille - und als Jasmine sich verwirrt umsah, bemerkte er, dass er allein im Zimmer war, bis auf die Katze. Was zum Henker war das gewesen? Was war hier los? Hatte er Halluzinationen? War das ein Illusionszauber? Und im nächsten Moment wäre er beinahe schon aus dem Bett gesprungen, als es schlagartig heller im Raum wurde und er sich umsehen konnte - es schien fast so, als wäre das Bett alles, was sich hier befand - die Wände schienen aus dunkelrotem Marmor zu sein - aber als Jasmine vorsichtig eine Hand ausstreckte, wirkten sie rau und gleichzeitig warm. Wo war er nur hier gelandet? Als ein Tablett mit Essen vor ihm abgestellt wurde, sah er wieder zurück zu seinem Gegenüber, versuchte einzuschätzen ob er gefahrlos essen konnte oder nicht und gerade als er eine Hand nach einem - offensichtlich mit Wasser gefüllten - Glas ausstreckte, begann der Andere erneut zu sprechen und Jasmine hätte beinahe das Glas fallen lassen. „Mein Name ist Masashi und du befindest dich in der Hölle.“
 

Nachdem der erste Schock überwunden war, hatte er sich dann doch ganz gut mit Masashi unterhalten - dieser hatte ihm auch noch versichert, dass alles essbar war, was er ihm vorhin gebracht hatte, auch wenn es nicht danach aussah - und dementsprechend war er jetzt zumindest ruhiger und satt, wenngleich nicht weniger verwirrt, wieso er hier war. Und wieso Mana ausgerechnet ihn hier her gebracht hatte, nachdem dieser doch gesagt hatte, dass er so oder so noch länger würde warten können. Aber darauf hatte auch Masashi ihm keine Antwort geben können und seufzend ließ Jasmine den Kopf wieder auf die Schulter des Anderen sinken und gähnte leise auf. „Du hast nicht zufällig noch ein paar Klamotten für mich? Ich würde mich gerne umziehen.“ Auch wenn die Sachen die er trug nicht nass waren…Er hatte das unbestimmte Gefühl, dass diese nicht passend waren für den Ort, an welchem er sich aufhielt, auch wenn es nur Reitkleidung war und diese eigentlich im schlimmsten Fall nur hochgezogene Augenbrauen hervorrief. Womit er jedoch nicht gerechnet hatte, war dass Masashi ihn in einen anderen Raum führte - in welchem das schönste Kleid hing, dass er je gesehen hatte.
 

Ein lila, welches nicht wie von dieser Welt wirkte, was es vermutlich auch nicht war, aber ihn magisch anzuziehen schien und er sah ungläubig zu Masashi und wieder zurück, erst als der Andere ihm aufmunternd zunickte, traute er sich, sich dem Kleid zu nähern und den Stoff ehrfürchtig zu berühren. Er fühlte sich an wie Seide, aber er hatte das dumpfe Gefühl, gar nicht wissen zu wollen, aus welchem Material dieses Kleid bestand. Trotzdem war die Verlockung zu groß, Masashi zu fragen, als er sich jedoch umdrehte, war der Andere verschwunden und seufzend begann Jasmine sich auszuziehen - auch gut, dann konnte er sich zumindest wieder selbstständig anziehen. Wenngleich ihm erst bewusst wurde, dass das Kleid eine Korsage besaß - welche geschnürt werden musste. Verdammt. „Masashi?“ Allerdings zuckte Jasmine zusammen, als ein dumpfer Laut hinter ihm ertönte und er erstarrte, drehte sich nur langsam um - und sah kurz verwundert den Dämon an, welcher ihm Schuhe gebracht und diese gerade offensichtlich etwas verstört hatte fallen lassen. Erst in dem Moment wurde Jasmine bewusst, dass er halbnackt war - und seine Hose sich verabschiedet hatte, weil Masashis geschockter Blick ihn so sehr aus dem Konzept gebracht hatte, dass er vergessen hatte, sie festzuhalten. Und jetzt? War er komplett nackt. Und Masashi offenbar einem Herzanfall nahe.
 

Seufzend ließ Hizaki den Blick schweifen, während er Jasmines Stute sanft den Hals tätschelte - diese wirkte nur noch nervöser seit sie den Wald betreten hatten und es war ein Wunder, dass er noch nicht abgeworfen worden war. Aber dafür hatte er mittlerweile auch viel zu viel Übung. Je tiefer sie jedoch in den Wald kamen, desto dunkler schien es um ihn herum zu werden und Hizaki erschauderte leicht, sollte Jasmine wirklich hier sein, welchen Grund sollte er gehabt haben, sich so tief im Wald zu verlaufen, wenn er nichts mehr gesehen hatte? Ein leises Winseln ließ Hizaki zusammen zucken und er griff reflexartig nach seinen Dolchen - zuckte dann jedoch zusammen, als ein weißes Fellknäul aus dem Schatten neben dem Pferd auftauchte und er sprang beinahe schon aus dem Sattel, während er mit einer Hand die Zügel festhielt, mit der anderen Hand den völlig verstörten Hund vorsichtig hochhob und an sich drückte. „Teru…Was ist hier passiert?“ Der Kleine würde Jasmine doch niemals gehen lassen. Nicht freiwillig zumindest und so verängstigt wie der Welpe sich in seine Arme kuschelte…“JASMINE!“ Was hatte er auch erwartet? Statt einer Antwort gab dessen Stute nur ein panisches Wiehern von sich, versuchte sich loszureißen und Hizaki hatte wirklich Mühe diese fest und ruhig zu halten. Was auch immer in diesem Wald herrschte, es war abgrundtief böse - und es hatte Jasmine. Allein würde er kaum etwas ausrichten können und wenn Teru etwas zustoßen würde, würde Jasmine das sicherlich nicht gut heißen, also musste er zurück. Wie er es geschafft hatte mit dem wimmernden Welpen zurück in den Sattel zu kommen, wusste er nicht, nur dass das Pferd erst ruhiger wurde, als sie sich dem Schloss näherten - und die Wachen ihn anstarrten, als wäre er ein Geist.
 

Anstatt mit einer handfesten Standpauke, wieso er trotz Verbot verschwunden gewesen war, wurde Hizaki von Kamijo begrüßt, welcher ihm direkt um den Hals fiel und ihn eng an sich drückte. Jasmines Pferd und Teru wurden von Dienern versorgt und es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis Kami ihn zu sich zitieren würde, aber gerade schwankte sein Entschluss sich bei der Königin zurück zu melden mehr und mehr, je länger Kamijo ihn in seinen Armen hielt und als Hizaki schließlich die Umarmung zögerlich erwiderte, spürte er erst, wie sehr der Andere zitterte. „Kamijo…“ Weiter kam er gar nicht, wurde auch schon geküsst und hochgehoben, kuschelte sich automatisch mehr an seinen Freund. Dieser löste den Kuss erst, als ihm die Luft zum Atmen knapp wurde und es dauerte etwas, bis ihm bewusst wurde, dass er es jetzt war, der weinte. „Jag mir nie wieder so einen Schrecken ein, ich dachte schon, du bist auch verschwunden…“ Müde schüttelte Hizaki nur den Kopf, schenkte seinem Freund ein schwaches Lächeln und schmiegte sich dessen Hand entgegen, als Kamijo langsam begann ihm die Tränen weg zu streicheln. „Es tut mir leid, aber ich kann doch nicht untätig rumsitzen, während Jasmine vermisst wird…Aber der Wald ist so schrecklich unheimlich…“ Im nächsten Moment hätte er beinahe den Boden kennen gelernt, weil Kamijo ihn fast fallen gelassen hatte, murrte nur leise auf. Verdammt. Das konnte er jetzt auch nicht gebrauchen, ihm war sowieso schon schlecht und schwindlig - der Zauber hatte sich schließlich in dem Moment gelöst, als er die Schlossgründe erneut betreten gehabt hatte und er war viel zu angespannt gewesen um an Frühstück auch nur zu denken…“Wir müssen zu Kami, du musst uns zu diesem Wald bringen, Hizaki.“ Und er nickte nur stumm, kuschelte sich etwas enger an seinen Freund heran - der Tag würde definitiv noch schrecklich anstrengend werden. Aber solange sie Jasmine zurück bekommen würden, war es ihm durchaus Recht - solange sie Jasmine zurück bekommen würden, wäre ihm absolut alles recht.
 

Summend drehte sich eine weiße Gestalt im Kreis, strahlte ihren Verlobten nur verliebt an. „Versprichst du mir etwas?“ Die Bäume rauschten leise in der Ferne, während er sie zärtlich zurück in seine Arme zog um sie sanft zu küssen. „Alles was du willst.“ Seufzend schmiegte sie sich mehr an ihn, vergrub das Gesicht an seiner Schulter und atmete tief durch. „Egal was passiert, du wirst immer an meiner Seite sein, nicht wahr?“ Vorsichtig legte er die Arme um die schlanke Gestalt, drückte diese nur noch enger an sich heran, während er stumm ihrem Herzschlag lauschte. Für einen Moment herrschte Stille, nicht mal ein Grashalm schien sich bewegen zu wollen und es dauerte, bis er es schaffte, seine Augen wieder zu öffnen, um ihre Schönheit eingehend zu betrachten. Ohne ihn wäre sie längst nicht am Leben, dahin gerafft von einer Krankheit, welche so schrecklich war, dass es noch nicht mal einen Namen dafür gab. Zumindest die Menschen hatten keinen und innerlich musste er über ihre Eigenarten die Augen verdrehen - wieso mussten sie immer alles benennen, reichte es nicht, zu wissen, dass es existierte? Er hatte seinen Namen auch nur gewählt um der Menschheit nahe zu bringen, dass es gesünder wäre, sich nicht mit ihm anzulegen, weil er ihre schlimmsten Alpträume würde wahr machen können. „Ich verspreche es, Liebling.“ Als ob er ihr je etwas hätte abschlagen können - seit dem Tag, an welchem sie ihn beschworen hatte um ihr Leben zu retten, war er ihr verfallen.
 

Den sanften, braunen Augen, welche beinahe schon zu groß für ihr schmales Gesicht wirkten, ihren blassen Lippen, welche sich so zart gegen seine schmiegen konnten, dass er teilweise das Gefühl hatte, sie wäre ein Engel und ihrer bezaubernde Stimme, welche für ihn die schönsten Lieder singen konnte, ohne je müde zu werden. Wie könnte er sie auch je wieder gehen lassen? Während sie leichtfüßig über die Wasseroberfläche tänzelte, beobachtete er sie verträumt, längst nicht mehr verwundert darüber, wie sie es geschafft hatte, sich problemlos aus seiner Umarmung zu befreien - so war sie eben. Flatterhaft und ungestüm und doch kehrte sie jedes Mal an seine Seite zurück und er musste lächeln, als ein Schwarm Schmetterlinge aus einem am Seeufer wachsenden Rosenbusch stob um mit ihr zu tanzen, während das kühle Mondlicht ihre Konturen perfekt nachzufahren schien, dass es wirkte, als badete sie darin - seine liebste Königin - Herrscherin der Menschen und doch alles andere als menschlich. Wenn er diesen Anblick doch nur auf ewig einfangen könnte. Im gleichen Moment hob sie den Kopf, streckte eine Hand nach ihm aus, als solle er sie ergreifen um mit ihr tanzen zu können und während er dies tat, fragte er sich nur erneut, wie er sie an seiner Seite verdient hatte. Und als sie sich erneut küssten, drückte er sie so eng an sich heran, dass er ihren Herzschlag nur zu deutlich spüren konnte - was sollte er nur ohne sie tun, war doch sein komplettes Sein mittlerweile perfekt auf sie eingestimmt. Als hätte sie seine Unruhe gespürt, küsste sie ihn nur erneut, während ihre leisen Worte beinahe schon im aufkommenden Stum untergingen und trotzdem fühlte es sich an, als ob er seit Jahrhunderten endlich wieder glücklich wäre. „Ich liebe dich, Mana.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2016-08-12T14:19:37+00:00 12.08.2016 16:19
Du hast mich zum weinen gebracht! Q________Q
-schmoll-
-schnut-
Gemeinheit! >___<

Aber HA! ich hatte zumindest Recht, was die letzten zwei Abschnitte anging! >w<
-kratz-
Du musst weiter schreiben, mich so warten zu lassen ist nicht nett! >__<


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