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Alles Gute kommt von oben

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Alles Gute kommt von oben

Es gab Tage, an denen hatten Hogwarts' Schuleulen nicht viel zu tun und es gab den Valentinstag, wo sie in Horden in die Große Halle einfielen, um hunderte von bunten Karten und Pralinen an den Mann oder an die Frau zu bringen. Andromeda Black beobachtete das Schauspiel schon ein ganzes Weilchen mit mildem Interesse. Sie erwartete keine Karten, aber sie wusste, sie würde dennoch welche erhalten.

 

Zumeist von Mitschülern, die hofften, sich mit ihr oder ihrer Familie gut stellen zu können. Ein leidiges Phänomen innerhalb der Familie Black.

Irgendjemand versuchte halt immer gerade irgendwem anders zu imponieren um irgendetwas aus ihm herauszuschlagen und sei es nur eine Empfehlung für irgendjemand Drittes, irgendwo im Ministerium.

Ein paar Stühle weiter jauchzte eine Drittklässlerin vor Freude als ein kleiner, dicker Kauz seine Karte über ihr abwarf. So musste echte Freude aussehen.

Gerne hätte Andromeda einen Blick in diese Karte geworfen und versucht zu verstehen, warum sie für das Mädchen so besonders war, aber sie wusste, das schickte sich nicht. Ihre Post war ihre Post und die Post von Anderen ging sie nichts an.

So war das eben.

 

Erneut wandte sie ihren Blick nach oben und verfolgte den Sinkflug eines großen, braunen Uhus dem die vielen kleineren Eulen, eilig aus der Flugbahn flatterten, um ihm den gebührenden Platz zu schaffen.

 

Er kam näher und näher …

 

Wumps!

 

Der Tagesprophet knallte ihr schräg gegenüber auf einen Teller. Andromeda zuckte zusammen. Damit hatte sie jetzt nicht gerechnet. Prompt griff eine schlanke Hand nach der Rolle.

„Hat Beryl dich erschreckt?“

Es dauerte einen Augenblick bis sie verstand, dass der Junge mit ihr gesprochen hatte. Seine dunklen Augen musterten sie erwartungsvoll. Scheinbar eröffnete er so häufiger Unterhaltungen.

„Ich hatte angenommen, sie würde landen“, erklärte Andromeda. Ihre Eltern hatten ihr zwar eingeschärft, nicht mit jedem dahergelaufenen Irgendwas zu reden, aber der Junge war ein Slytherin und damit vermutlich eine Ausnahme.

„Beryl landet nie. Sie hat die interessante Angewohnheit mich jeden Morgen mit der Zeitung zu bombardieren.“

Er grinste sie an und Andromeda musste feststellen, dass das Grinsen ansteckend war. Schüchtern lächelte sie zurück.

„Du musst sie strenger erziehen“, erwiderte sie. „Dann werden ihr die Flausen vergehen.“

„Entweder das oder sie fängt endgültig an zu rebellieren. Ich bin Ted.“

„Andromeda“, entgegnete sie und schüttelte ihm über die Zeitung hinweg die Hand. Er zuckte nicht und auch in seinen Augen vermochte sie keine Überraschung zu erkennen. Offensichtlich wusste er sehr genau wer sie war.

Ein Punkt, indem er ihr eindeutig voraus war, denn ihr sagte sein Name herzlich wenig. Er war nicht in ihrem Jahr, das wusste sie, aber ob er über ihr war oder vielleicht darunter ... Sie hatte keinen blassen Schimmer.

Sie hätte ja nicht einmal sagen können zu welcher Familie er gehörte. Zu den Potters vielleicht, aber die hatten ihres Wissens nach nur einen Sohn. Für einen Greengrass war er zu dunkel, für einen Malfoy erst recht. Vielleicht war er ja auch ein Halbblut und ihre Rechnung ging deshalb nicht auf. Es gab viele Halbblüter auf der Welt.

Auch wenn Andromeda sich sicher war, dass er es dann nicht gewagt hätte, sie anzusprechen. Ihre Schwester Bellatrix war nicht dafür bekannt, sonderlich zimperlich zu sein, wenn es um den Umgang mit Halbblütern ging.

So etwas brannte sich in das Gedächtnis der Anderen ein, vor allem wenn man ihr, so wie sie, auch noch ähnlich sah.

Andromeda strich sich eine braune Haarsträhne aus dem Gesicht.

 

„Ich hoffe deine Eule wird nicht versuchen, dich gleich mit Valentinskarten zu erschlagen“, scherzte sie probehalber und Ted grinste amüsiert.

„Man kann nie wissen“, behauptete er, „aber ich bin mir sicher, dass die Gefahr bei dir viel größer ist.“

Andromeda legte den Kopf schief. „Bei mir?“, echote sie und klang dabei ein klein wenig wie ihre kleine Schwester Narcissa, wenn man versuchte, ihr etwas, aufgrund ihres Alters, zu verbieten. „Wieso bei mir? Meine Eule weiß, wie man anständig landet.“

Ted grinste nur noch breiter.

„Das mag ja sein, aber welcher Verehrer würde seine Karte schon an deine Eule hängen? Die nehmen doch vermutlich ihre eigenen, unerzogenen Tiere.“

Andromeda blinzelte einmal, dann noch einmal.

Verdammt, er hatte recht.

Natürlich würde ein Verehrer seinen eigenen Vogel benutzen oder zumindest eine Schuleule. Ihr Vogel war schließlich ihr Vogel, weil sie ihn mit niemandem teilen musste. Abgesehen von Narcissa, die ihn ab und zu benutzte, um Briefe an ihre Mutter zu schicken. Katzen konnten halt nicht fliegen und hätten sie es gekonnt, sie hätten sicher keinen Brief an den richtigen Empfänger überbracht. Zumindest nicht, wenn sie alle so stur wie Narcissas Perserkater waren.

 

„Das heißt also wir sind jetzt sicher vor Beryl?“, erkundigte sich Andromeda mit einem vorsichtigen Blick nach oben, wo nach wie vor zahlreiche Vögel herumflatterten und nach den Empfängern ihrer Karten suchten.

Ted zuckte mit den Schultern. „Wie ich schon sagte, ich denke, ich bin sicher. Was dich betrifft – Vielleicht solltest du dein Ei besser aufessen, bevor es dir um die Ohren fliegt.“

„Du denkst wirklich, dass ein Vogel auf meinem Teller landet?“

„Ein Vogel, ein Brief, Pralinen... Letztlich ist es einerlei. Die Schweinerei ist immer gleich groß.“

Zögerlich griff Andromeda nach ihrer Gabel.

„Woher willst du eigentlich wissen, dass da oben Post für mich dabei ist?“, fragte sie, während sie gehorsam das erste Stück Ei aufspießte.

„Weil nur ein Trottel oder ein Gryffindor es versäumen würde, dem hübschesten Mädchen an unserem Tisch eine Aufmerksamkeit zu schicken.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  MadMatt
2016-06-24T17:06:07+00:00 24.06.2016 19:06
Sehr toller One Shot! Wirklich charmant geschrieben, die Thematik Valentinstag ist gut gewählt und die Charaktere authentisch beschrieben, finde ich wirklich klasse! Auch die Eulen als Eisbrecher zwischen den beiden finde ich sehr schön, da es ein typisches Detail aus Harry Poster ist,welches hier im Fokus steht.
Ich hoffe noch mehr solcher One Shots von dir zu lesen, dieser kommt gleich in meine Favoritenliste!!

Liebe Grüße
MadMatt
Antwort von:  _Delacroix_
24.06.2016 19:10
Danke schön.^^


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