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It´s a wonderful life

von

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Lose Fäden- Teil 2

Während er in seinem Rührei herumstocherte und versuchte, das Verbrannte vom Genießbaren zu trennen, entwarf Stiles einen Plan für sein weiteres Vorgehen. Er konnte und musste nicht alles selbst umsetzen und darum würde er später Aufgaben verteilen.
 

Für sich selbst hatte er sich als erstes etwas vorgenommen, worauf er sich schon ein kleines bisschen freute. Er stieß Isaac, welcher neben ihm hockte freundschaftlich in die Rippen und wollte wissen:

„Und? Hast du heute Lust, deinem alten Herren einen Besuch abzustatten?“
 

Isaac sah zu Tode erschrocken aus, also versicherte Stiles schnell:

„Es gibt absolut nichts mehr, was er dir jetzt noch antun kann. Du bist erwachsen und du bist ein großer, böser Wolf! Und außerdem werde ICH ja bei dir sein.“
 

Der Blondgelockte schaute ihn immer noch an, wie das Kaninchen die Schlange und so legte Stiles ihm den Arm um die Schultern und versprach:

„Ehrlich Mann, das wird ein Spaß! Der Mistkerl bekommt genau das, was er verdient. Und du bist dabei vollkommen in Sicherheit! Versprochen!“
 

Nach dem Frühstück verteilte Stiles rundum seine Arbeitsaufträge, schnappte sich dann Isaac und sie brachen auf.

Noch im Auto machte Stiles sich unsichtbar und folgte dem Werwolf zum Vordereingang seines Elternhauses. Die Tür öffnete sich nach dem zweiten Klingeln und das scharf gefurchte, unsympathische, bebrillte Gesicht von Mr. Lahey, dem wunderbaren `Vater des Jahres´, erschien in der Tür:

„Junge?“ fragte er ungläubig: „Ich hätte nicht geglaubt, dass ich dich noch einmal wiedersehe, seit du dich dieser furchtbaren Motorradgang angeschlossen hast.“
 

Stiles kicherte für die anderen unhörbar ein wenig in sich hinein. Mr. Lahey hatte gesehen, wie sich jemand in seiner Gegenwart in einen Werwolf verwandelte, doch sein Hirn hatte es nicht richtig begreifen können und hatte darum die Bedrohung zu etwas anderem gemacht, was leichter in seine Weltanschauung zu integrieren war.

Eine Motorradgang?

Ts!
 

Es würde ein Spaß werden, noch einmal tüchtig im Verstand dieses Mannes herumzurühren, wie in einer Schüssel Eintopf!

So etwas war zwar eigentlich nicht Stiles Art, doch was dieser Kerl seinem Sohn angetan hatte, war so furchtbar und durfte daher nicht vollkommen ungesühnt bleiben.

Mal sehen, wie Lahey senior selbst so ein kleiner Aufenthalt im lauschigen Eichen-Haus gefallen würde, nachdem er seinen Sohn dort jahrelang eingesperrt hatte?
 

„Lass´ mich rein! Wir werden uns jetzt aussprechen, `Daddy´!“ bestimmte Isaac eisig und schob sich an seinem Vater vorbei ins Haus.

Stiles folgte ihm auf dem Fuße und konnte es nicht lassen, Mr. Lahey einen kleinen Stoß zu versetzen, woraufhin dieser sich panisch umblickte und die Ursache dafür suchte.
 

Nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was noch kommen sollte!
 

Und als Lahey sich wieder einigermaßen gesammelt hatte und Isaac ins Wohnzimmer folgte, konnte Stiles es nicht lassen, dem Rabenvater noch einen ganz kleinen Tritt in den Hintern zu versetzen.
 

Langsam fing der Lahey senior an, ein wenig käsig auszusehen. Er setzte sich seinem Sohn gegenüber und fragte diesen mit unerwarteter Schüchternheit:

„Willst du vielleicht etwas trinken? Ein Kaffee oder so?“
 

Isaac schenkte ihm einen verächtlichen Blick:

„Denkst du, dies hier ist ein Höflichkeitsbesuch, du Mistkerl? Ich bin hier, um reinen Tisch zu machen und das ist auch schon alles!“
 

Die Stimmung von Lahey senior schlug schlagartig in Ärger um:

„Was bildest du dir eigentlich ein, so mit deinem Vater zu sprechen, du kleine Made. Du verdankst mir dein Leben, also respektiere mich gefälligst!“ herrschte er ihn an.
 

Tatsächlich fiel Isaac zunächst in sein altes Muster und schreckte ein wenig zurück.

Doch dann spürte er Stiles unsichtbare Hände auf seinen Schultern, die ihn ins Hier und Jetzt zurückholten und ihn daran erinnerten, dass sich die Machtverhältnisse geändert hatten und dass Isaacs Vater hier der Schuldige war, genau so, wie sie beide es zuvor besprochen hatten.
 

Isaac stählte sich also und rief zurück:

„Du meinst, ich würde DIR Respekt schulden, du mieser Bastard? Du findest, ich sollte dankbar für das Leben sein, dass ich deinetwegen geführt habe; für all´ die gebrochenen Knochen, die Blutergüsse, die Demütigungen und die Folter der Gefangenschaft in einer Gefriertruhe? Und als ich nach vielen Jahren dann endlich gedroht habe, dich an das Jugendamt zu verraten, hast du es so gedreht, dass sie mich ins Eichen-Haus eingewiesen haben, dank deiner Freunde in den entsprechenden Positionen. Ich hasse dich! Du bist wirklich ein Monster, Vater!“ Isaac war mit jedem Wort ein wenig lauter geworden und mittlerweile schrie er nur noch.

Er sprang von seinem Sessel auf, verwandelte sich in seine Betaform und knurrte bedrohlich: „Aber weißt du was? Monster bringen Monster hervor!“
 

Mr. Lahey wich wachsbleich und mit schreckgeweiteten Augen zurück, doch Isaac kam näher und näher und schließlich hatte er seinen Vater am Kragen gepackt, zog ihn auf die Füße, wirbelte ihn herum und warf ihn schließlich in einen Vitrine, deren Glasfront dabei klirrend zu Bruch ging.
 

Mr. Lahey rappelte sich benommen wieder auf und klopfte sich die Scherben ab. Er hatte kleine Schnitte an Händen und Unterarmen und starrte seinen Sohn, den Werwolf furchtsam an.
 

Isaac genoss dieses neue Machtgefühl und es befeuerte seinen Hass. Stiles wusste, dass er nun eingreifen musste, damit das hier nicht aus dem Ruder lief. Er brachte sich zwischen den jungen Mann und seinen Vater und versuchte Isaac festzuhalten. Dieser war jedoch mittlerweile so in Rage, dass er nur noch versuchte den unsichtbaren Magier loszuwerden, um sein Werk an seinem Vater zu vollenden.

Stiles wurde klar, hier half nur noch die Elektroschocktherapie!
 

Isaac zuckte einmal kurz zusammen, als der Strom durch seinen Körper pulste und es schien ihn tatsächlich wieder zu Verstand zu bringen:

„Ich bin in Ordnung!“ flüsterte er und diese Worte galten Stiles.
 

Mr. Lahey war mittlerweile vollkommen in sich zusammengesackt und hockte an der Erde. Er schaute seinen Sohn verwirrt und angsterfüllt an und versuchte offenbar sich einen Reim auf die Vorgänge zu machen.
 

Isaac verwandelte sich zurück in sein menschliches Selbst, holte tief Luft, um sich zu beruhigen und sagte:

„Ich könnte dich jetzt töten Vater, doch dann hättest du es schnell hinter dir. Ich will aber lieber, dass du noch sehr lange mit dir und deiner Schuld leben musst, du elender Mistkerl! Die Dinge, die du mir angetan hast, waren unaussprechlich grausam und abscheulich, aber ich HABE überlebt! Ich habe DICH überlebt! Und jetzt gibt es nichts mehr, was DU mir noch antun kannst! Ich bin stark und du... bist ein NICHTS! Du bist erbärmlich und schwach; das warst du immer schon und das ist der Grund, aus dem du mich jahrelang niedergeknüppelt hast! Um dir selbst zu beweisen, was für ein Kerl du bist: Reife Leistung, `Dad´! Du bist echt ein Held. Und jetzt hockst du hier winselnd vor mir am Boden. Es wäre ein Leichtes für mich, deiner armseligen Existenz nun ein Ende zu machen, aber ich tue es nicht, denn ich bin BESSER als du! Ich verschwinde jetzt und will dich nie wieder sehen, also wirst DU die Stadt verlassen! Und sollten wir uns doch irgendwann einmal zufällig irgendwo begegnen, dann wirst du sofort in die entgegengesetzte Richtung verschwinden, kapiert? Sonst wirst du es bereuen!“
 

Mr. Lahey antwortete nicht, also verwandelte sich Isaac noch ein weiteres Mal, wiederholte seine Frage knurrend und diesmal nickte Lahey senior heftig.
 

Und nun drehte Isaac sich auf dem Absatz um und verließ sein Elternhaus für immer.
 

Stiles hingegen blieb zurück und wartete zunächst einmal ab, was nun passieren würde.
 

Lahey legte seinen Kopf auf seine Knie und begann jämmerlich zu schluchzen.

Stiles beobachtete es angewidert. Mitgefühl mit diesem Mann, der seinem Sohn so lange ein Folterknecht gewesen war, wollte in ihm nun wirklich nicht aufkommen.
 

Als der junge Magier nach einer Weile begann, sich mit dieser Heulsuse zu langweilen beschloss er, dass es Zeit wurde, ein wenig herumzuspuken. Er ging als erstes Mal in die Küche und warf etwas an die Wand, dass aussah, wie eine Lieblingskaffeetasse. Dann riss er einen Stapel Teller aus dem Schrank und ließ diesen klirrend auf dem Boden zerschellen.
 

Als Lahey kam, um zu sehen, was der Lärm bedeutete, warf Stiles einen Kochtopf vage in dessen Richtung, stieß einen Schrank mit Vorräten um und verließ dann die Küche unbemerkt, um sein Werk im Schlafzimmer fortzusetzen.
 

Dort spielte er den Poltergeist, indem er eine, aus der Küche mitgebrachte Ketchup-Flasche auf dem Bett und der Wand entleerte, Schubladen herauszog, um ihren Inhalt überall zu verteilen, die Nachtschränke umstieß und die Kissen aufschlitzte, um die Federn herauszuschütteln, wie Frau Holle.
 

Zuletzt kehrte Stiles in das Wohnzimmer zurück, wo er mit Laheys Blut, welches noch am zerbrochenen Glas der Vitrine haftete an die weiß gestrichene Wand das Wort `Monster´ schrieb. Isaacs Vater kam genau im rechten Moment hinzu, um zu sehen, wie die blutige Botschaft wie von Geisterhand über dem Sofa erschien. Er nahm schreiend die Beine in die Hand, um das Spukhaus auf schnellstem Wege zu verlassen.
 

Sollte ihn nun zufällig ein Auto überrollen, so wäre das höhere Gewalt, fand Stiles und wusch sich im Bad das Blut von den Fingern, ehe er schließlich auch das Haus verließ, dessen Tür Lahey senior sperrangelweit hatte offen stehen lassen.
 

Der Magier schlenderte zum Wagen, setzte sich zu Isaac und materialisierte sich wieder:
 

„Ich habe ihn rennen sehen!“ sagte Isaac mit einem kleinen Lächeln: „Ich hätte zu gern gesehen, was du mit diesem Drecksack angestellt hast.“
 

Stiles grinste breit:

„Dann ist heute dein Glückstag, denn ich habe alles gefilmt: Zum immer wieder anschauen und freuen!“

Er reichte sein Handy an Isaac weiter und startete den Wagen.
 

Zufrieden registrierte Stiles, dass sich sein Beifahrer scheinbar köstlich über seinen kleinen Poltergeistvandalismus amüsierte.
 

„Lust, noch ein paar andere Familienangelegenheiten mit mir gemeinsam in Ordnung zu bringen?“ wollte Stiles wissen:
 

„Warum nicht!“ gab Isaac schulterzuckend zurück: „Ich habe ja noch nichts vor mit dem Rest meines Lebens.“
 

Als sie eine Weile später vor dem Haus der Mahealanis parkten, hielt Stiles einen Moment inne, ehe er ausstieg und wollte zunächst wissen:

„Und? Wie fühlst du dich denn jetzt Isaac? Die Dinge haben sich rasend schnell für dich verändert. Das muss ziemlich verwirrend sein, oder nicht?“
 

Isaac nickte:

„Das ist es! Aber es ist auch... wunderbar! Du ahnst sicher nicht, wie dankbar ich dir für alles bin, was du für mich getan hast! Ich bin stark! Und ich bin frei! Ich bin ENDLICH FREI!“

Dem jungen Mann rollten stumme Tränen über die Wangen.
 

Stiles löste den Anschnallgurt, um seinen Beifahrer umarmen zu können:

„Ich freue mich wahnsinnig für dich!“ flüsterte er und hielt den Werwolf eine Weile fest.
 

Schließlich atmeten beide einmal tief aus, nickten einander zu und stiegen dann aus dem Wagen.
 

Beinahe hätte Stiles Cynthia Mahealani nicht wiedererkannt. In seiner eigenen Welt kannte er Dannys Mutter sehr gut; eine kleine, rundliche, humorvolle, hübsche, stets freundliche Hawaianerin in fröhlich-bunter Kleidung.

Doch jene Frau, die hier gerade vor Stiles stand, glich dieser Person nur noch sehr entfernt. Cynthia trug kein Make-Up. Sie wirkte, als würde sie kaum noch schlafen und sah aus, als habe sie heute bereits viele Stunden geweint.

Es schien, als sei sie mindestens zehn Jahre gealtert.

Und obwohl es bereits beinahe Mittag war, trug sie immer noch Pyjama und Morgenmantel und ihr Haar, dass Stiles sonst nur als perfekt frisierte Dauerwelle kannte, hing ihr momentan wirr um den Kopf herum:
 

„Guten Tag Ma´am!“ begann Stiles schüchtern: „Sie kennen mich nicht, doch ich bin mit ihrem Sohn Danny zur Schule gegangen.“

Allein schon die Erwähnung seines Namen ließ etwas im Gesicht von Dannys Mutter erstrahlen:

„Ihr Sohn vermisst sie!“ fuhr Stiles fort: „Er hatte wirklich gute Gründe, sie in den letzten Jahren nicht zu besuchen, doch das ist sehr schwer zu erklären und er sollte es ihnen selbst sagen. Ich kann ihnen nur so viel versichern: Er wollte sie lediglich beschützen. Möchten sie ihn vielleicht sehen? Sind sie zu einem Gespräch mit Danny bereit?“
 

Ms. Mahealani hatte die Augen weit aufgerissen und hielt sich beide Hände vor den Mund. Dann winkte sie Stiles und Isaac ins Innere des Hauses und fragte atemlos:

„Wo ist mein Baby? Geht es ihm gut? Wieso kommt er nicht selbst? Was ist denn bloß passiert?“
 

Der Werwolf und der Magier traten ein:

„Ich schreibe ihnen eine Adresse auf, in Ordnung?“ schlug Stiles vor: „Heute Abend um halb acht wird es dort ein kleines Abendessen geben. Kommen sie doch einfach schon eine Stunde früher, damit sie und Danny sich vorher in aller Ruhe aussprechen können.“
 

Cythia Mahealani begann zu zittern und strahlte vor Glück. Sie versicherte, dass sie kommen würde. Dann fiel sie zuerst Stiles und dann auch noch Isaac um den Hals.
 

Zurück im Wagen wirkte Isaac mit einem Mal sehr bedrückt und es war nicht schwer zu erraten, wieso:

„Du hast vielleicht keine liebende Familie, aber du hast jetzt ein Rudel. Du bist nicht allein, Isaac!“ versicherte Stiles daher.
 

Isaac nickte und wischte sich mit dem Ärmel über die Augen:

„Alles okay!“ behauptete er: „Ich musste nur gerade an meine eigene Mum denken. Wenn sie noch gelebt hätte, hätte sie es nie so weit gekommen lassen. Sie hätte meinen Vater aufgehalten. Aber so zu denken bringt ja wohl nichts, oder?“
 

„Ich fürchte, leider nicht!“ bestätigte Stiles: „Ich will jetzt noch eine weitere Mutter glücklich machen gehen. Soll ich dich vorher lieber bei den Argents absetzen, oder hältst du das aus?“
 

„Ich begleite dich! Ich halte das aus.“ versicherte Isaac: „Es ist sogar irgendwie ganz schön, dir dabei zuzusehen. Wie fühlt es sich an, den Weihnachtsmann zu spielen, Stiles?“
 

„Es ist toll!“ bestätigte dieser und hielt den Wagen vor dem Haus der Martins.
 

Eine Dreiviertelstunde später kehrten Isaac und Stiles in das Haus von Chris Argent zurück. Peter und Scott waren ebenfalls bereits von den Erledigungen heimgekehrt, die Stiles ihnen aufgetragen.
 

Derek und die beiden Alphas begrüßten Stiles bereits in der Tür und der Magier bemerkte nicht sofort, dass etwas im Busch war. Er hauchte Derek einen kleinen Kuss auf die Lippen und erklärte zwinkernd:

„Ich brauche nachher noch einmal deine Geldbörse. Und deine Muskeln!“
 

Als Derek nicht auf diese kleine Frechheit einging, stutzte Stiles zunächst und dann erst sah er die betretenen Gesichter:

„Himmel! Wer ist tot?“ wollte er wissen.



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