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Das Leben erzählt die besten Geschichten

Modern-AU / OS-Sammlung
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Das hier steht schon länger auf meiner Wunschliste, was ich für diese Sammlung schreiben will, aber erst heute war ich so richtig in der Stimmung dafür. Wieder etwas Kleines nur und schon wieder Stingue. Keine Ahnung, irgendwie kriege ich einfach nicht genug von den Beiden XD" Komplett anzeigen

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Ein kleines Geschenk

Ein leises Plumpsen, gefolgt von einem empörten Knurren ließ Rogue aufhorchen. Er beeilte sich, die beiden Kaffeetassen zu füllen – natürlich welche mit Sprüchen, Sting hatte nur solche Tassen – und stellte sie zum Rest des Frühstücksmenüs auf das Tablett, ehe er damit ins Schlafzimmer zurückkehrte.

Sein Freund war wach und saß am Boden neben seinem Bett. Die blonden Haare standen in alle Richtungen ab und der Blick war eindeutig missgelaunt.

„Bist du aus dem Bett gefallen?“, fragte Rogue mit zuckenden Mundwinkeln und stellte das Tablett auf dem Nachttisch ab.

„Du warst nicht da“, grummelte Sting und griff nach einer der Kaffeetassen.

„Ich habe Frühstück gemacht“, verteidigte Rogue sich.

„Du warst nicht da“, wiederholte sein Freund weiterhin schmollend und nahm einen vorsichtigen Schluck Kaffee.

Schmunzelnd schüttelte Rogue den Kopf und setzte sich aufs Bett, ehe er selbst nach der anderen Kaffeetasse griff. Er war es schon gewohnt, dass Sting nach dem Aufwachen erst einmal das Riesenbaby mimte. Je nachdem, wie er geweckt worden war, war er entweder ein Brummbär oder eine anschmiegsame Katze – letzteres endete nicht selten damit, dass Sting mehr als nur anschmiegsam wurde.

Nachdem Sting seine Tasse zur Hälfte geleert hatte, kletterte er aufs Bett, nahm Rogue seine Tasse ab und stellte sie zusammen mit seiner eigenen aufs Tablett zurück, um dann Rogues Gesicht in beide Hände zu nehmen und ihm einen Kuss zu geben. Konsequent zärtlich bewegten sich seine Lippen gegen Rogues und sie rückten näher aneinander heran, als würden sie wie Magnete voneinander angezogen. Rogue schlang beide Arme um seinen Freund und presste ihn fest an sich, um noch mehr von seiner Wärme zu erhaschen.

Als sie den Kuss schließlich lösten, ließ Sting sich aufs Bett sinken und räkelte sich wie eine übergroße Katze. „Wieso trägst du eigentlich meinen Pullover?“, fragte er und ließ den Blick über Rogue schweifen.

Der blickte auf den weißen Kapuzenpullover hinunter, auf dessen Brust ein stilisierter Säbelzahntiger abgebildet war, der das Maul zum Angriff aufgerissen und eine Pranke erhoben hatte. Weiß war eigentlich nicht so wirklich Rogues Farbe, er bevorzugte dunkle Töne, aber der Pullover war wunderbar weich und bequem und roch geradezu betörend nach Sting. Rogue könnte sich tatsächlich daran gewöhnen, Stings Sachen zu tragen, wenn er hier war, aber das musste er seinem Freund ja nicht auf die Nase binden, der jetzt schon wieder dieses anzügliche Lächeln auf den Lippen hatte.

„Weil meiner unter dir lag und weil ich keine Wechselsachen dabei habe, da du mich gestern regelrecht entführt hast“, erwiderte Rogue trocken und griff nach einem der Teller mit den belegten Brötchen.

„Entführen ist so ein böses Wort…“

„Trifft es in dem Fall aber gut.“

Rogue hatte gar nicht gewusst, wie ihm geschah, als er aus seiner Vorbereitungsprüfung gekommen war und noch mit Minerva eine besonders knifflige Frage erörtert hatte, als auf einmal Sting aufgetaucht war, sich bei ihm untergehakt und ihn einfach mit sich gezogen hatte. Eine typische Aktion á la Sting eben. Minerva hatte ihnen mit einem sehr anzüglichen Grinsen viel Spaß gewünscht und Sting hatte sogar noch ganz dreist zurück gerufen, dass sie den sicher haben würden. Der Blondschopf hatte sich die Verlegenheit erstaunlich schnell ab- und sich stattdessen vorlaute Konterkommentare angewöhnt.

„Vielleicht solltest du ein paar deiner Sachen hier unterbringen.“

Auf einmal steckte der Bissen in Rogues Hals fest und der Schwarzhaarige musste heftig husten. Erst als Sting ihm auf den Rücken klopfte, konnte er sich wieder etwas beruhigen. Er blinzelte die Tränen weg und blickte dann zu Sting auf, der ihn unschuldig angrinste.

„Was soll ich?“

„Ein paar Sachen hier unterbringen“, wiederholte Sting mit funkelnden Augen. „Eine Zahnbürste, ein paar Boxershorts, Hosen, Shirts und Pullover und was du eben so brauchst.“

„Fragst du mich gerade, ob ich bei dir einziehe?“, fragte Rogue fassungslos und er spürte, wie seine Wangen heiß wurden.

Zwar waren sie noch nicht einmal ganz vier Monate zusammen und er hatte noch zwei Monate bis zum Staatsexamen, aber… der Gedanke hatte etwas sehr verlockendes. Rogue genoss es jedes Mal, wenn er bei Sting übernachtete, und er musste selbst zugeben, dass er mittlerweile schon häufiger bei Sting als in seinem Elternhaus schlief.

Noch immer grinsend griff Sting an Rogue vorbei und öffnete die oberste Schublade des Nachttisches, um ein kleines in Geschenkpapier eingewickeltes Päckchen daraus hervor zu holen und es Rogue in die Hände zu drücken. „Alles Gute zum Geburtstag.“

Verblüfft blickte Rogue von dem Geschenk zu Sting und wieder zurück. Er hatte völlig verpeilt, dass heute sein Geburtstag war. Gestern hatte er noch daran gedacht und sich gefragt, ob Frosch ihm verzeihen würde, wenn er an seinem Geburtstag mit Sting ausging, statt mit ihr und Skiadrum zu feiern.

Es gab da das Rune Knight, ein echt gutes Restaurant, in das er mal zusammen mit einigen anderen HiWis von Professor Grand Doma eingeladen worden war. Sting stand zwar eigentlich nicht auf solche Nobelschuppen, aber das Essen dort war ausgezeichnet und die Portionen auch nicht so mickrig wie in anderen Restaurants dieser Art. Dort würde selbst jemand wie Sting satt zu kriegen sein.

Das wäre dann auch endlich mal ein richtiges Date. Irgendwie hatten sie, seit sie zusammen gekommen waren, im Grunde immer nur dieselben Dinge wie vorher auch gemacht, abgesehen von den Nächten – oder auch mal verlängerten Wochenenden – natürlich. Rogue hatte etwas Besonderes gewollt. Als Sting ihn jedoch ent- und verführt hatte, war das irgendwie in Vergessenheit geraten. Sting konnte sehr… einnehmend sein.

Kichernd beugte Sting sich vor und gab Rogue einen neckischen Kuss auf die Lippen, kurz, aber ein Versprechen auf mehr. Ganz unwillkürlich beugte Rogue sich vor, als Sting sich wieder zurück zog.

„Mach’ schon auf“, drängte Sting.

Langsam löste Rogue das Schleifenband. So ordentlich wie das gebunden war, hatte er den Verdacht, dass Sting sich von seiner Mutter oder seiner Schwester beim Einpacken hatte helfen lassen. Wenn es um die winzigsten aller winzigen Schrauben für irgendein Autoteil ging, besaß Sting ein überragendes Fingerspitzengefühl, aber er hatte eindeutig kein Talent für solche Sachen.

Als Rogue die kleine Schachtel öffnete, kam ein Schlüsselbund zum Vorschein, an dem ein Wohnungs-, ein Briefkasten- und ein Kellerschlüssel hingen – und der kleine, schwarze Plüschdrache, den Rogue eigentlich auf seinem Nachttisch geglaubt hatte.

„Du musst ja nicht sofort richtig einziehen. Ich dachte nur, dass es gut wäre, wenn du endlich einen Schlüssel hast, damit du nicht wieder im Regen warten musst wie neulich, als ich die Panne hatte“, erklärte Sting eifrig. „Und wenn du hier ein paar Sachen hast, kannst du auch spontan hier übernachten, ohne dass du dir alles von mir leihen musst. Nicht dass ich etwas dagegen habe.“

„Wie bist du an meinen Drachen ran gekommen?“, unterbrach Rogue den Redeschwall seines Freundes.

„Frosch“, war die simple Antwort, die jedoch schon alles erklärte. Frosch war grundehrlich und ging normalerweise nicht in seiner Abwesenheit in Rogues Zimmer, aber dass sie sich von Sting für so etwas rekrutieren ließ, war typisch für sie.

„Also…?“

„Was also?“ Rogue blickte zu seinem Freund auf, der ihn gespannt betrachtete. Die Ungeduld war ihm an der Nasenspitze anzusehen.

„Was sagst du zu der Idee?“

Rogue legte das Päckchen mit dem Schlüsselbund auf eine freie Ecke des Nachttisches, dann beugte er sich vor, um Sting zu küssen. Dessen Augen weiteten sich vor Überraschung, als der Kuss abrupt Fahrt auf nahm, aber seine Lippen öffneten sich nur allzu bereitwillig, als Rogue mit der Zunge darüber fuhr. Ihre Zungen umkreisten einander leidenschaftlich. Stings wohliges Seufzen drang an Rogues Ohr und stachelte ihn noch mehr an. Er schwang sich über seinen Freund und drückte ihn aufs Bett, seine Lippen hart auf seine gepresst, während seine Hände über den athletischen Körper fuhren, die Arme entlang, über die breiten Schultern und über die Brust. Als er über Stings Bauch fuhr, stöhnte der Blonde leise.

Keuchend stemmte Rogue sich wieder in die Höhe, um auf Sting hinunter zu blicken. Der sah mit großen, leicht verklärt wirkenden Augen zu ihm auf. Im Gedanken war Sting wohl gerade bei ganz anderen Dingen, denen Rogue sich nur allzu gerne widmen würde. Das war mal eine andere Art, seinen Geburtstag zu beginnen, aber Rogue hätte nichts dagegen, das zur Tradition werden zu lassen.

„Eine Zahnbürste, eine Boxershorts und ein Wechselshirt“, erklärte er heiser. „Und wenn ich endlich das Examen hinter mir habe…“

Er ließ den Satz unvollendet. Der Gedanke, hier mit Sting zu leben, jeden Morgen neben ihm aufzuwachen, jeden Abend neben ihm einzuschlafen, sich einfach ein Zuhause mit Sting zu teilen… das war aufregend und schön und fantastisch. So etwas hatte Rogue bei keiner seiner vorherigen Beziehungen auch nur ansatzweise in Betracht gezogen, aber mit Sting wollte er all das und noch viel mehr. Ja, verdammt, irgendwann wollte er Sting heiraten und ein Kind mit ihm adoptieren. Das volle Programm eben. Er wollte ein Leben mit und für Sting führen!

Ein atemberaubendes Lächeln erblühte auf Stings Lippen und er ergriff Rogues Gesicht, um ihn zu sich runter zu ziehen. „Dann also willkommen Zuhause“, schnurrte er in den Kuss hinein und seine Hände schlüpften unter den Pullover, um über Rogues Rücken zu streichen.

Zutiefst zufrieden schloss Rogue die Augen und ließ sich den zweiten Teil seines Geburtstagsgeschenks gefallen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe, es hat gefallen!

Über Kommentare würde ich mich sehr freuen!
LG
Yosephia Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Arianrhod-
2016-12-24T02:41:05+00:00 24.12.2016 03:41
Mich stört es gar nicht, dass du mehr zu den beiden schreibst. XD Ich bin immer offen dafür.
Alles in allem fand ich den OS sehr gelungen und es hat mir viel Spaß gemacht, ihn zu lesen. Die zwei sind einfach toll! :D

Mir gefiel die Stelle, wo Rogue darüber nachdachte, dass sie eigentlich nichts anders machen als vorher auch schon und ein Date darum angebracht wäre. Fänd ich ja auch! Das haben sie sich verdient. :) (Ich hätte ja auch nichts dagegen, wenn wir davon hören würden...? XD" Aber kein Zwang - allein die Idee gefällt mir.)
Und dass er auch schon ganz große Pläne für die Zukunft macht... ^////^ Ich glaube nicht, dass Sting daran schon denkt - nicht, weil er evt. anderer Meinung wäre, sondern eher, weil er zu diesem Zeitpunkt vermutlich noch gar nicht auf diese Ideen kommt.

Die Szene mit dem Schlüssel fand ich ja auch süß. <3 Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie Sting die kleine Schwester dazu angestiftet hat, Rogue den Drachen aus dem Zimmer zu klauen. Und Frosch hat natürlich gern mitgemacht, auch wenn es bedeutet, dass sie ihren großen Bruder in Zukunft nicht mehr so oft zu Gesicht bekommt.

So, dann freu ich mich schon wieder auf den nächsten OS. ^^ Aber jetzt hau ich mich erstmal aufs Ohr. >.<
Gruß
Arian


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