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Geliebte des Blutmondes

von

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Entführung

Laute Motorengeräusche weckten mich. Als mir die Geschehnisse des vergangenen Tages wieder einfielen, riss ich augenblicklich die Augen auf und sah mich panisch um. Ich befand mich in einem Flugzeug, das nicht besonders groß war. In ihn fanden etwa zehn Leute platz.

„Wieder wach, kleines“, hörte ich eine Stimme hinter mir fragen, worauf ich mich erschrocken umdrehte und Niko genau in die Augen sah. Im nächsten Moment sah ich mich suchend um und fand das Objekt meiner Wut, drei Reihen von mir entfernt sitzen. Antonio sah abwesend aus dem Fester und schien mit seinen Gedanken weitet weg zu sein.

„Ich reiß diesen Scheißkerl den Arsch auf das ein Zug rein passt“, fing ich wütend an zu fluchen, sprang auf und stürmte auf Antonio zu. Doch bevor ich ihn erreichen konnte wurde ich plötzlich von hinten gepackt und fest gehalten. Iin diesen Augenblick durchdrang ein dunkles Knurren das Flugzeug, das mich zu Antonio sehen ließ. Mit finsteren Blick sah er zu uns und das Knurren schien deutlich von ihn zu kommen.

„Ganz ruhig Kumpel, sie ist nur grade Scheiß wütend auf dich“, meinte Niko ernst und ließ mich plötzlich los. Ohne nach zudenken stürmte ich wieder auf Antonio zu, vergaß meine gute Kinderstube, machte die Faust und donnerte sie ihn mitten ins Gesicht. Sein Kopf fiel durch meinen Schlag in seinen Nacken und als er mich an sah, lief ihn Blut aus der Nase. Wieder fing er an zu knurren, stand auf und baute sich bedrohlich vor mir auf. Ich sah es aber gar nicht ein klein beizugeben. Erst griff dieser Kerl mich an, brach dann in meine Wohnung ein und nun entführte er mich auch noch, was weis ich wohin.

„Du arrogantes Arschloch, was glaubst eigentlich wer du bist“, schrie ich ihn außer mir an.

„Ihr beiden solltet euch beruhigen“, versuchte Niko zu schlichten, doch ich wollte mich nicht beruhigen und Antonio schien sich auch nicht einfach beruhigen zu wohlen. Meine Wut stieg nur noch mehr, als ich diesen schwarzhaarigen Kerl vor mir ansah, sich keiner Schuld bewusst. Plötzlich fing die Maschine an zu ruckeln, so heftig das ich stolperte und auf den nächsten Sitz fiel. Aus dem Cockpit hörte man einige Warnsignale aufschreien und man hörte wie die Motoren der Maschine anfingen zu stocken.

„Naomi du musst dich beruhigen, sonst werden wir noch abstürzen,“ sagte nun Antonio ernst, mit seiner tiefen Stimme. Ein leises Knurren schwang immer noch in seiner Stimme mit, als er mich ansprach.

„Ich soll mich beruhigen... beruhigen... DU HAST MICH ENTFÜHRT“, schrie ich ihn zornig an und im nächsten Moment hörte ich wie einer der Motoren nun ganz ausfiel.

„Verdammt, wir werden abstürzen“, hörte ich Niko fluchen.

„Wir können die Sache gerne klären wenn wir am Boden sind, doch jetzt musst du dich beruhigen, sonst werden wir keine Chance mehr bekommen“, fuhr Antonio mich eindringlich an. Ich wusste nicht wieso, aber trotz seiner Worte wollte ich mich nicht beruhigen. Plötzlich hörte ich seine Stimme in meinen Kopf, die mir sagte ich solle Schlafen. Irritiert sah ich zu ihn auf, doch obwohl ich seine Worte in meinen Kopf hörte, bewegten sich seine Lippen nicht. Plötzlich spürte ich wie ich immer müder wurde, um so häufiger ich seine Worte in meinem Kopf hörte. Schließlich fiel ich in einen tiefen traumlosen Schlaf. Wieder wurde ich gegen meinen Willen ausgeschaltet.
 

Erneut weckten mich ein lautes Geräusche. Dieses Mal waren es laute Stimmen, die sich nicht grade friedlich unterhielten. Mit rasenden Klopfschmerzen setzte ich mich langsam auf, hielt mir den Kopf und sah mich unsicher um. Ich lag in einen schwarz bezogenes Satinbett. Der Raum war schlicht aber stilvoll eingerichtet. Außer dem Bett gab es nur noch ein großen schwarzen Kleiderschrank und einen Nachttisch, mit Lampe, neben dem Bett. Die Wände waren in einen sanften Gelbton gestrichen und an den Wänden hingen einige sehr schöne Bilder. Es waren Landschafbilder in Sonnenuntergängen. In den Raum gab es zwei Türen und hinter einer konnte sie zwei Stimmen ausmachen. Eine von ihnen erkannte sie als Antonio, doch die zweite war ihr gänzlich fremd. Langsam schwang ich die Beine aus dem Bett. Schwindel empfing mich, der erst nach einigen Minuten aufhörte, weswegen ich sehr langsam aufstand. Irgendjemand hatte mir meine Schuhe und meine Jacke ausgezogen, so das ich nur noch meine Anzughose und meine Bluse trug.

Mit leicht zitternden Beinen ging ich zu der Türe, hinter der ich die Stimme ausmachen konnte. Unsicher legte ich die Hand auf die Klinke, drückte sie hinunter und genau in diesen Moment erstarben die Stimmen. Schwungvoll zog ich die Türe auf und sichtbar wurde ein schlichtes, aber stilvolles, schwarz gehaltenes Wohnzimmer. In dessen Mitte standen Antonio und ein fremder Mann, der noch größer als dieser war.

„Naomi,“ sagte Antonio überrascht und sah mich mit einen nachdenklichen Blick an.

„Das ist also deine Gefährtin“; meinte der Fremde und kam mit schnellen raumgreifenden Schritten auf mich zu. Ohne es zu wohlen wisch ich instinktiv einen Schritt vor ihn zurück und sah zu ihn auf. In seinen Augen lag etwas Wildes und seine ganze Körperhalten vermittelten Autorität, aber auch Gefahr. Ich musste diesen Mann nicht erst kennenlernen um zu wissen, das man sich mit diesen besser nicht anlegen sollte.

„Ich bin nicht seine Gefährtin“, meinte ich leicht unsicher zu dem Mann und es fiel mir schwer mich unter seinen Blick nicht klein zu machen.

„Ihren Unwillen haben sie im Flugzeug deutlich zur Geltung gebracht, Naomi. Doch sie sollten sich bewusstwerden das sie nicht mehr in ihr altes Leben zurückkönnen. Sollten die Rogues oder Lakaien sie finden, sind nicht nur sie in Gefahr, sondern auf Antonio, sowie der Orden“, entgegnete der Fremde mit kalter Stimme.

„Wenn mir Gefahr droht dann nur von diesen Lackaffen, da“, sagte ich wütend und zeigte dabei auf Antonio, der mich sofort wieder wütend anfunkelte.

„Man berichtete mir bereits von ihrer Sturheit und ihrem Temperament“, meinte der Kerl vor mir mit einen Anflug eines Lächelns.

„Lucan, lass mich mit ihr alleine“, meinte plötzlich Antonio mit unterdrückter Wut. Verwundert sah ich zu ihn und fragte mich wieso er nun schon wieder so wütend geworden war. Das ich ihn ständig beleidigte tat diesen sicher keinen Abbruch, doch irgendetwas sagte mir das es nicht nur das war.

„Regel das hier. Ich will euch in einer Stunde im Techniklabor sehen“, kam es im Befehlston von Lucan. Er warf mir noch einem undefinierbaren Blick zu wandte sich dann ab und erließ dann das Wohnzimmer durch eine weitere Türe. Kaum das er das Wohnzimmer verlassen hatte, kam Antonio raubtierhaft auf mich zu und ich wisch vor ihn zurück, bis ich mit den Rücken gegen eine Wand stieß. Sofort versperrt er mir mit seinen Augen jeglichen Fluchtweg, in dem er sich mit beiden Armen, neben meinen Kopf, an der Wand abstützte.

„Jetzt hör mir genau zu! Ich bin auch nicht glücklich über diese Situation, aber du kannst von Glück reden das ich in dein Leben getreten bin. Den ohne mich, ohne den Orden würde ein schlimmes Schicksal auf dich warten“, sagte er nun mit rauer tiefer Stimme. Ich konnte ihn ansehen das er gewaltig mit sich kämpfen musste um ruhig zu bleiben. „Irgendwie haben sie herausgefunden was deine Gabe ist und sie haben Mittel und Wege, um Stammesgefährtinnen für dich zu nutzen.“

„Ach jetzt soll ich dir auch noch dankbar dafür sein, das du mich angegriffen hast und mein Leben zerstörst“, schrie ich ihn wütend an, obwohl er direkt vor mir stand. Ich könnte seinen Atem auf meinem Gesicht spüren und ich roch seinen wundervollen Duft, der ihn einhüllte. Es war ein schwer, aber gleichzeitig süßlicher Geruch, der mich an einen Tannenwald, im Spätsommer erinnerte. Erst jetzt gestand ich mir selber das er verdammt gut aussah und hätten wir uns anders kennengelernt, hätte ich sicher mit ihn geflirtet.

„Jetzt hör mir einmal genau zu. Du wirst hier bleiben bis es einigermaßen sicher für dich da draußen sind, dann kannst du von mir aus zurück und siehst mich nie wieder“, meinte er leise.

„Aber dieser Lucan meinte doch ich wäre deine Gefährtin“, sagte ich unsicher zu ihn.

„Das ist nicht richtig. Dadurch das ich dein Blut getrunken habe bin ich nun an dich gebunden, aber umgekehrt ist es nicht so, den du hast mein Blut nicht getrunken“, meinte er.

„Aber was ist dann mit dir“, fragte ich ihn unsicher und bereute meine Frage, kaum das ich sie ausgesprochen hatte.

„Das hat dich nicht zu interessieren“, fuhr er mich an, drehte sich schnell von mir weg und brachte einige Meter zwischen uns. Unsicher sah ich ihn an und ging langsam auf ihn zu.

„Was ist mit dir wenn ich zurück gehe“, fragte ich ihn wieder und ging auf ihn zu. Wenn ich davon ausging das er die ganze Zeit die Wahrheit gesagt hatte, was im Moment danach aussah, hatte ich ihn nicht ganz fair behandelt. Sicher er hatte mich im Park angegriffen und Ricko verletzt, doch anstatt uns dort liegen zu lassen, hatte er uns in meine Wohnung gebracht. Und wieso sollte er mich anlügen, was hatte er davon, gar nicht meiner Meinung nach.

„Wenn du es genau wissen willst ich werde dich immer spüren und es wird so lange du lebst keine andere Frau als dich für mich geben“, fuhr er mich wütend an und drehte sich wieder zu mich um.

„Okay, ich schlage einen Waffenstillstand vor. Es bringt keinen von uns beiden etwas wenn wir uns gegenseitig zerfleischen“, sagte ich seufzend. „Wir sehen einfach erst einmal was die Zukunft bringt und reden dann weiter.“

„Von mir aus“, sagte er überrascht.

„Na gut, dann sollten wir zu Lucan gehen, nicht das der Kerl noch ungeduldig wird“, meinte ich grinsend zu ihn und nun musste er selber grinsen.

„Tust du mir einen gefallen“; fragte er mich plötzlich mit einem überbreiten grinsen.

„Kommt drauf an was du möchtest“, antwortete ich ihn.

„Du kannst doch Computer manipulieren. Kannst du da vielleicht etwas machen, ich würde zu gerne Gideons verzweifeltes Gesicht sehen“, meinte er amüsiert.

„Ich kann es dir nicht versprechen, da ich meine Fähigkeiten schon lange nicht bewusst genutzt habe, aber ich werde es versuchen“, erwiderte ich. „Sie es als Wiedergutmachung für die blutige Nase.“

„Erinnere mich nicht dran“, sagte er zähneknirschend, ging zur Tür, öffnete sie und hielt sie für mich auf. Ich ging hindurch und er folgte mir kurz darauf.

„Was ist? Habe ich etwa deinen Stolz angekratzt“, fragte ich ihn grinsend.

„Das kannst du laut sagen. In meinen ganzen Leben ist noch nie jemand so glimpflich davon gekommen wie du, wenn er mich schlug“, antwortete er mir, während wir nebeneinander über die Flure gingen, die einen Labyrinth glichen.

„Du musst mich aber auch verstehen, ich war echt wütend auf dich“, entgegnete ich ihn.

„Ist ja gut wir haben uns wirklich nicht ganz geschickt verhalten“, seufzte er.

„Das ist echt noch milde ausgedrückt“, sagte ich zu ihn. Den Rest des Weges schwiegen wir, bis wir durch eine Glastüre ging, hinter der sich ein großer Raum befand. In der Mitte stand ein großer Tisch, mit einigen Stühlen standen und auch einige Computer mit Monitoren. Viele der Stühle war besetzt und vor dem Computer stand ein Kerl mit blonden Haaren, einer Sonnenbrille auf der Nase und einen freundlichen grinsen. An dem Tisch saßen Niko und Lucan, aber auch drei andere Männer. Alle waren sie durchtrainiert.

„Also Niko und Lucan hast du ja schon kennen gelernt. Das da ist mein Bruder Dante, dieser eiskalte Kerl ist Tegan, der am PC ist Gideon und das ist Harvard“, stellte mir Antonio die Männer vor.

„Harvard, das ist doch sicher nicht sein richtiger Name, sieht ihr ihn etwa auf weil er schlauer ist, als die meisten von euch“, fragte ich ihn grinsend.

„Wie ich sehe, kennt sie dich schon sehr gut Toni“, meinte Dante lachend.

„Klappe Gigolo“, meinte ich nur zu ihn, was wiederum die anderen bis auf Tegan und Lucan zum Lachen brachten.

„Ich sagte dir doch das sie schlagfertig ist“, meinte Niko. Plötzlich fing Gideon laut an zu fluchen den seine Bildschirme wurden erst schwarz und dann erschien eine Comicfigur auf den mittleren Bildschirm der ihn die Zunge herausstreckte und dann frech grinste.

Neben mir fing Antonio laut an zu lachen und kringelte sich im nächsten Moment auf dem Boden.

„Sorry Gideon, ich hatte es ihn versprochen, als Wiedergutmachung“, meinte ich zu den blonden Kerl und machte alles wieder rückgängig. Er sah sehr erleichtert aus, sah mich aber auch misstrauisch an.

„Wie ich sehe versucht ihr beide euch nicht mehr gegenseitig umzubringen“, meinte Lucan.

„Haben das Kriegsbeil vorerst einmal wieder vergraben“, entgegnete ich ihn, während sich Antonio langsam wieder beruhigte.

„Haltet mich aber beim nächsten Mal da raus“, meinte Niko grinsend.

„Wenn du willst ja ich dir auch einfach mal so etwas ist Gesicht sprühen“, sagte ich mit verschreckten Armen zu ihn.

„Danke verzichte“, meinte er.

„Wie können sie Elektrogeräte beeinflussen und wie weit ist ihre Reichweite“, mischte sich nun Lucan ein.

„Keine Ahnung“, meinte ich nur tonlos zu ihn, den ich wusste es wirklich nicht. Ich wusste nur das ich es könnte und hatte noch nie versucht Geräte zu beeinflussen die weiter von mir entfernt sind. Um ehrlich zu sein hatte ich Angst vor meinen Fähigkeiten und ich hatte Angst davor, für was man mich halten würden, wenn man genau über mich Bescheid wüsste.



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