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I won't give my freedom away!

von

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Der letzte Schritt

Und es gab nur eine Antwort.

Fünf Worte, die sich auf Hanas Zunge legten, ehe sie ihre Kehle verließen.

„Ja, ich werde deine Frau!“

Antwortete Hana. Kenji legte ihr den Ring an, gab ihr einen Kuss und setzte sich wieder auf seinen Platz, nahm ihre Hand in seine und strich mit dem Daumen über ihre Handfläche.

Ob er wohl doch irgendwo, tief im Inneren, Gefühle hatte?

Hana betrachtete den Ring an ihrem Finger. Und genau an diesem Handgelenk trug sie auch das Armband. Es passten beide Sachen perfekt zu einander.

Irgendwie war Hana schon überwältigt. Der Antrag selber war zwar verbesserungswürdig, aber die Umgebung war traumhaft und der Ring gefiel ihr wirklich sehr gut.

„Ich möchte gleich mit dir noch etwas essen gehen. Deine Mutter wollte am Samstag ja mit dir ein Kleid suchen. Ich würde mich freuen, wenn du eins findest, was dir wirklich gefällt.“

Als ob er sich freuen kann! Doch, kann er. Wenn er mehr Geld bekam, als er eh schon besaß!

Hana nickte nur. Sie konnte gerade nichts sagen. Sie war sprachlos. Einerseits wegen dieser Aussicht und andererseits, weil sie den Antrag angenommen hatte.

Das, was sie eigentlich nie wollte, kam nun immer näher: Eine Hochzeit mit einem Mann, den sie kein Stück liebte.
 

Nach dem Rundflug waren sie noch etwas essen und Kenji brachte sie danach auch schon nach Hause. Sie musste schließlich noch Hausaufgaben machen.

Egal was kommen würde, die Schule würde sie nicht vernachlässigen.

Außerdem wollte sie noch mit ihrer Freundin reden und das am besten unter vier Augen und nicht einfach nur am Telefon.

Zum Abschied bekam sie wieder einen Kuss, wurde nun sogar von ihm dabei umarmt.

Vielleicht war er ja gar nicht so schlecht, wie sie immer dachte.

Menschen können sich bekanntlich auch ändern!

Drinnen erwarteten sie ihre Eltern schon, bombardierten sie mit Fragen, waren hoch erfreut, als sie den Ring sahen und waren stolz auf ihre Tochter.

Aber Hana war nicht stolz. Im Gegenteil. Von nun an, würde sie richtige Probleme haben.

Ihr Leben in Freiheit war vorbei. Jetzt zeigte sie öffentlich, dass sie zu ihm gehörte.

Sofort, als sie in ihrem Zimmer ankam, rief sie ihre beste Freundin an.

Sie verabredeten sich und trafen sich wenig später im Park, direkt am See.

„Er hat dir wirklich einen Antrag gemacht?“ Sie konnte es erst glauben, als sie den Ring sah.

„Und der passt auch noch zum Armband.“

„Ich weiß nicht, was mich da geritten hat. Das Umfeld war echt toll. Wir sind im Helikopter um den See geflogen. Du weißt, wie wichtig mir dieser Ort hier ist.“

Ihr Gegenüber nickte.

„Ja. Das weiß ich. Hoffentlich hast du keinen Fehler gemacht. Jetzt ist es nicht mehr weit, bis ihr wirklich heiratet. Das war schließlich der letzte Schritt bis dahin.“

„Das brauchst du mir nicht sagen.“ In Hana wuchs immer mehr der Drang, einfach wegzurennen.

Was hätte sie von einem Leben mit Kenji? Sie wär eine Gefangene, seine Frau, die Kinder kriegen und auf sie aufpassen musste, damit jemand die Firma seines Vaters auch in 40 Jahren noch leiten konnte.

„Du kannst immer zu mir, wenn etwas ist!“

„Ja, danke!“ Sie umarmten sich, blieben eine Weile so stehen, ehe sie sich von einander trennten und wieder losliefen.

„Was meinst du, wann du mit ihm zusammen ziehen musst? Schon vor der Hochzeit?“

„Also wenn ich nicht einmal zu ihm nach Hause darf, denke ich, dass wir nach der Hochzeit zusammen ziehen werden. Aber sicher kann man sich da ja nie sein.“

Schließlich passierte immer wieder irgendetwas, was Hanas Hoffnungen zu Nichte machten.

So wie der Antrag heute.

Und ihr grauste es schon vor Freitag, wenn Kenji zu ihr kommen soll.

Hoffentlich hat der Donnerstag nie ein Ende! Dann könnte sie dem entgehen.

Aber bekanntlich kommt es immer anders als man denkt!

~~~~~~

Und so kam der Freitag schneller, als gedacht.

„Und du willst wirklich nicht mit zu mir kommen?“ Fragte ihre beste Freundin sie.

„Die würden ausrasten. Das Risiko will ich nicht eingehen!“

„Der kommt doch erst heute Abend zu euch. Dann kannst du auch jetzt noch mit zu mir kommen. Du kannst ihnen ja sagen, dass du mit mir Hausaufgaben für Mathe machen musstest, weil du was nicht verstanden hast!“

Gute Idee.

„Warum nicht!“

Sagte sie dann nickend und fuhr einfach mit zu ihr nach Hause.

Sie surften zusammen im Internet, sahen sich lustige Videos auf Youtube an, machten kurz Hausaufgaben und planten den Samstagabend. Sie wollten mal wieder gemütlich mit ihrer Mädelsgruppe in eine Bar gehen. Etwas trinken –meist nur Cola, oder unalkoholische Cocktails- und einfach nur reden.

Was Frauen bekanntlich gut konnten.

Einfach alles vergessen, was sonst passierte.

„Dann treffen wir uns um 18 Uhr hier bei mir.“

Abgemacht!

Doch dann musste Hana auch schon nach Hause fahren, bevor ihre Eltern noch wütend werden würden.

Dort angekommen, schaffte sie es noch, zu duschen, da stand Kenji auch schon mit seinen Sachen vor der Türe.

Sie brachten seine Sachen in ihr Zimmer und setzten sich dann zu ihren Eltern ins Wohnzimmer.

„Und du hast ihr den Heiratsantrag im Helikopter über dem See gemacht?“ Fragte ihre Mutter ihren Schwiegersohn in Warteschleife.

Dieser nickte mit vor Stolz geschwollener Brust.

Es konnte sich schließlich nicht jeder einen Rundflug leisten.

„Eine hervorragende Idee!“ Stimmte ihr Vater dem zu.

„Ausgesprochen hervorragend.“ Fügte ihre Mutter noch hinzu.

„Und es freut mich, dass du ihm zugestimmt hast und seine Frau werden willst. Es macht mich stolz.“ Wenigstens freute er sich darüber.

Hana dachte da etwas anders!

„Danke, Vater. Es ist mir eine Ehre.“ Sie hasste sich selbst dafür. Und immer mehr spürte sie den Drang, einfach alles stehen und liegen zu lassen.

„Geht doch hoch in dein Zimmer und habt etwas Zeit zu zweit.“ Schlug ihre Mutter dann vor. Das ließ sich ihr Verlobter nicht zweimal sagen. Er stand auf, verbeugte sich vor ihren Eltern, schnappte sich seine Verlobte und ging mit ihr in ihr Zimmer.

Hana schloss die Türe und musterte ihr Gegenüber. „Möchtest du etwas trinken, oder kann ich dir sonst noch etwas Gutes tun?“

So hatten ihre Eltern sie erzogen. Sie war wirklich zu lieb für diese Welt!

„Nein danke. Ich möchte nichts trinken, aber ein Kuss würde mir gefallen.“

Dies war allerdings keine Frage, es war mehr schon eine Aufforderung, denn Kenji ging auf sie zu und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen, zog sie an sich und drängte sie zum Bett.

Als sie dort ankamen und Hana kurz darauf auf ihrem Bett lag und Kenji über sich hatte, sah sie ihn etwas geschockt an.

„Was wird das?“ Fragte sie ihn misstrauisch.

„Wir kennen uns jetzt schon drei Jahre, wir sind verlobt und werden nächstes Jahr heiraten. Ich will dir einfach näher kommen.“

Ach so? War dem so? Oder wollte er nur das Eine?

„Kenji… ich halte nichts von Sex vor der Ehe. Und damit meine ich alles, was dazu gehört, außer Küssen und Kuscheln!“

„Wir sind doch quasi schon verheiratet. Du hast schließlich ja gesagt. Es fehlt nur noch das Formelle auf dem Papier.“

Das gefiel der Jüngeren gar nicht.

Wieder küsste er sieh, fuhr mit seinen Händen unter ihr Oberteil und legte die Hände an ihre Brüste.

„Ich möchte das nicht!“ Meckerte sie ihn an. Sie wehrte sich gegen ihn, schubste ihn von sich runter und stand vom Bett auf.

Das war ihr zu viel.

Fluchtartig verließ sie das Haus!



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