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Eine alte Legende

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Grandline wir kommen

Kapitel 4 - Grandline wir kommen
 

Am Hafen angekommen brauchten Mizuki und Serena einige Zeit um ein Schiff in Richtung des Piratengrabes, besser bekannt als Grandline, zu finden und wie es ihr Glück so wollte war es ein großes Marineschlachtschiff. Über ihr in letzter Zeit mieses Karma gedanklich stöhnend bewarben sich die beiden jungen Frauen als Küchenhilfen auf eben diesem und mussten zum Teil erleichtert, sie kamen von dieser Insel runter, und zum Teil erschreckt, so schnell zwischen lauter Marineoffizieren, feststellen das das Schiff in einer Stunde ablegen würde.

Deswegen wurden sie auch sofort in eine kleine Kajüte geführt, die sie sich für die einwöchige Fahrt teilen würden. Wobei 'Kajüte' der falsche Ausdruck war: denn der ihnen zugewiesene 'Raum' hatte 4-5 Quadratmeter und das darin befindliche Stockbett hatte seine besten Zeiten vor Jahrzehnten gehabt, von der 'Tür', einem VORHANG (!!) nicht zu reden. Stöhnend wirft sich die Rothaarige auf das untere Bett, welches nicht sehr vertrauenserweckend unter ihrem Gewicht zu knarren anfängt, und spricht: „Wie hoch ist die Chance das auf diesem verdammten Seelenverkäufer außer uns noch andere Frauen sind?“ Sich vorsichtig neben ihre Freundin setzend seufzt Seri: „Fast gleich Null, würde ich sagen.“ „Na DAS wird ja wirklich ganz lustig!“, jammert die Jüngere ihren Kopf gegen eine der seitlichen Streben des Bettes rammend. Als diese jedoch anfängt nachzugeben springen beide Frauen auf und sehen mit morbider Faszination zu wie 'ihr' Bett in sich zusammen fällt. Sich ihrem Schicksal ergebend schlüpfen die Frauen in Jeans, Sneakers und ein einfaches kurzarm Shirt, um so wenig männliche Aufmerksamkeit wie möglich zu erregen und begeben sich zur Kombüse. Dort werden sie jedoch nur an Deck zum Putzen eben dieses geschickt und wie sollte es anders sein waren die beiden jungen Frauen die einzigen weiblichen Lebewesen auf diesem Kahn und um ein weiteres mal die Verkorkstheit ihres Daseins in der One-Piece-Welt zu bestätigen begannen alle männlichen Wesen in der Umgebung der Frauen perverse Kommentare fallen zu lassen und wenn möglich die beiden auch noch zu begrapschen. Wie sollte es anders sein hielt Mizuki diese abfällige Behandlung nicht lange aus und sie knallte dem nächst besten einfach eine: „Griffel weg du perverses Arschloch!“ Was sie jedoch nicht wusste war, dass der Leidtragende ihrer Ohrfeige einer der höchsten Offiziere auf dem Schiff war und nur Sekunden später brachte er den Befehl hervor: „Bringt diese beiden Weibsbilder sofort zum Kapitän!“

Geschockt mussten die Freundinnen feststellen das 20-30 groß gebaute starke Männer auf sie zu kamen und trotzdem sie sich mit Händen, Füßen und Zähnen wehrten, wurden sie an den Haaren in die prunkvolle Kajüte des Kapitäns gezerrt und vor ihm auf die Knie gestoßen und in dieser Position festgehalten. „Na was haben wir denn hier? Zwei Kratzbürsten... Einfach so einem meiner besten Offiziere eine Ohrfeige verpassen kann ich nicht einfach so tolerieren.“, hören Mizuki und Serena die schmierige Stimme des leicht untersetzten Kapitäns. Fauchend erwidert Mizuki: „Dieser möchtegern Offizier hat uns gegen unseren Willen betatscht! Natürlich wehren wir uns da!“ Mit einer relativ schnellen Bewegung ist der Marinekapitän vor der Violettäugigen und reißt ihren Kopf an ihren Haaren hart nach hinten und lässt seine Augen anzüglich über ihren Körper wandern: „Ach mein Kätzchen ich werde dir schon noch das Benehmen gegenüber Männern beibringen!“
 

„KAPITÄN UYEDA! Muss ich schon wieder eine ihrer Ausschweifungen dem Hauptquartier berichten?“, donnert zum Schrecken aller Anwesenden eine tiefe laute Stimme durch den Raum: „Und jetzt lasst endlich diese beiden Frauen los, sie wissen ganz genau wie man mit solchen Schleimbeuteln wie euch umzugehen hat!“ Schnellstens fallen die anwesenden Marinemitglieder mit einem: „Admiral blau Fasan!“ auf die Knie und die Freundinnen reißen ihre Köpfe herum um die riesenhafte Gestalt eines der Marineadmiräle zu erblicken. Als seine Augen auf die Hellhaarige fallen, reisst er sie erschrocken auf und ist mit einigen großen Schritten durch den Raum und fällt vor ihr auf die Knie: „Lady Scarlett, was tut ihr hier?“ Verblüfft verfolgt die zierliche junge Frau wie der Marineadmiral ihre rechte Hand einfängt und ihr einen Handkuss aufdrücken will, erst die laute Stimme ihrer Freundin lässt sie aus dem tranceartigen Zustand aufwachen und ihre Hand zurückreißen: „Sie heißt aber nicht Scarlett sondern Serena! Was soll dieser ganze Mist hier eigentlich?“ Nachdenklich sieht der Admiral die beiden Frauen an: „Ich entschuldige mich für die Verwechslung, Scarlett müsst auch schon viel älter sein als ihr beide! Aber habt ihr beide vielleicht eine gemeinsame Verwandte mit kurzen rosanen Haaren und strahlenden smaragdgrünen Augen, einer starken Ähnlichkeit zu der jungen Frau vor hier mir, Serena war dein Name nicht?, und den charakterlichen Zügen deiner rothaarigen Begleitung?“ Den verwirrten Blick der Frauen richtig deutend: „Also nein.... merkwürdig... dürfte ich euch beide trotzdem unter meinen persönlichen Schutz stellen?“ Sowohl Serena als auch Mizuki sind zu verblüfft um verbal antworten zu können, daher nicken sie nur stumm und werden daraufhin von Kuzan auf ihre Füße gezogen, wieder an die anderen Marinemitglieder gewendet spricht er schließlich: „Kapitän, ich verlange das diese beiden jungen Damen sofort von allen Pflichten befreit werden, außerdem werden sie ihnen ihre Kajüte überlassen! Sollte außerdem noch jemand in der Crew ihnen auch nur einen einzigen falschen Blick zuwerfen, muss er sich vor mir verantworten, verstanden?!“ Stumm wird nur heftigst genickt und blitzschnell waren der Admiral und die Freundinnen alleine im Raum.

In heftiges Zittern ausbrechend geben die Knie der hellhaarigen Frau nach und wenn sie nicht zwei starke Arme umschlungen hätten wäre sie zu Boden gegangen, so verlor sie nur den Boden unter den Füßen und wurde wortwörtlich auf Armen getragen. Auf dem Bett wurde die in eine Panikattake verfallene Frau abgelegt und besorgt sprang die Rothaarige zu ihr ins Bett, umschlang sie mit den Armen und drückte sie fest gegen ihren Körper: „Ganz ruhig ein und aus atmen Seri! Ganz ruhig! Uns ist ja nichts passiert! Also ganz ruhig!“ Auch Kuzan hatte sich mit besorgtem Blick auf dem Bett niedergelassen und sprach nun die noch relativ ruhige Frau an: „Kann ich irgendetwas für euch beide tun? Apropo wie ist eigentlich dein Name?“ Ihre Augen nie von ihrer zitternden Freundin nehmend antwortet die Jüngere: „Mizuki.“ Mit einem leisen Laut bestätigt der Admiral sie gehört zu haben: „Wenn ihr wollt könnt ihr mich beide Kuzan nennen, aber bitte nur wenn wir unter uns sind, in Ordnung?!“ Stumm nickt der Rotschopf nur und der Admiral beschließt nach einem letzten besorgten Blick auf die beiden Frauen sich um die persönlichen Sachen dieser beiden und um die allem Anschein nach missratene Crew zu kümmern. Schnell ihr Gepäck aus dem kleinen Verschlag, den Kapitän Uyeda wagte eine Kajüte zu bezeichnen holend, stellt es diese wenige Minuten später in die Kapitänskajüte und lässt sich von außen gegen die Tür sinken um ein Nickerchen zu halten, ganz nebenbei die beiden inzwischen schlafenden Frauen im Inneren beschützend.

Erst am nächsten Morgen wachten die Freundinnen fast gleichzeitig auf und blickten sich leicht verwirrt um. Die Situation als erste erfassend setzt sich Serena ruckartig auf und sieht Mizu mit leicht geweiteten Augen an: „Nachdem uns Aokiji gestern gerettet hat, bin ich nicht wirklich in eine Panikattacke verfallen, oder? Bitte sag nein! Bitte!“ Sich die Augen leicht reibend schüttelt die Rothaarige verneinend ihren Kopf: „Leider doch.... Aber ich bin froh das du heute wieder 'normal' bist, du hast mir gestern einen ordentlichen Schock eingejagen!“ „Und mir dieser verdammte Kapitän ...“, nuschelt Seri fast unverständlich während sie sich wieder in die Kissen kuschelt.

Kurz bevor die Frauen wieder in einen Dämmerschlaf verfallen konnten, klopfte es an der Tür und Kuzans gedämpfte Stimme erscholl: „Mizuki, Serena! Falls ihr schon munter sein solltet, hab ich euch Frühstück mitgenommen...“ Mit knurrendem Magen sprang Mizuki auf und lief schnell zu Tür um sie mit einem breiten Grinsen schwungvoll aufzureißen: „ESSEN!! Du bist mein Held Kuzan!“ Mit einem leichten Schmunzeln im Gesicht erwidert die großgewachsene Gestalt im Türrahmen: „Wenn es euch beiden nichts ausmacht, würde ich gerne bei euch essen, ich traue dieser Crew nicht genug als das ich euch länger als 5 Minuten unbeaufsichtigt lasse...“ „Jeder der Essen mitbringt, darf mit uns essen!“, wird ihm nur erwidert und er wird schon zum Esstisch gezogen. Lachend lässt sich auch die Goldäugige auf einem der Sessel nieder und will gerade nach einem der Brötchen greifen als Kuzan ihr plötzlich eines mit ihrer Lieblingsmarmelade bestrichen vor die Nase hält. Stirnrunzelnd nimmt Seri es entgegen und blickt den Admiral fragend an: „Woher wissen Sie welche Marmelade ich am Liebsten mag?“ Tief in Gedanken versunken sieht er der jungen Frau nur einige Zeit zu wie sie das Brötchen verspeist, immer mehr Erinnerungen an eine längst vergangene Zeit, eine lachende Frau die ihn liebevoll: „Eismännchen“ nennt – ihre Augen voller Schalk als sie ihn neckt – ein trauriges, wissendes Lächeln im Gesicht als sie sich von ihm verabschiedet, laufen an seinem inneren Auge vorbei und er kommt nicht umhin sie mit der vor ihm sitzenden jungen Frau zu vergleichen. „Ich habe einfach nur geraten... Du kannst mich übrigens gerne duzen...“, spricht er nach einigen langen stillen Minuten. Mit einer leicht ungläubig hochgezogenen Augenbraue beobachtet die Rothaarige den merkwürdigen Austausch: „Man könnte fast glauben du seist in meine Freundin verliebt, Kuzan... Wer war eigentlich diese merkwürdige 'Lady Scarlet'?“ Aus seinen Errinnerungen gerissen fällt Kuzans Blick auf die fragend blickende Rothaarige: „Nein ich bin nicht in Serena verliebt, sie erinnert mich nur an eine der wichtigsten Personen meiner Vergangenheit: Scarlet. Noch lange vor meiner Zeit als Admiral, sogar noch bevor ich Vizeadmiral war, traf ich sie auf einer kleinen Insel im West-Blue auf der ich zu der Zeit stationiert war. Sie war etwas älter als ich und sehr bald war sie für mich wie eine große Schwester... romantische Gefühle hatte ich für sie nie... Mehr darf ich euch leider nicht sagen, denn sie nahm mir vor ihrer Abreise noch das Versprechen ab, nichts weiteres über sie zu erzählen.“ Fasziniert lauschten die beiden Frauen der Erzählung des Admirals und versuchten sich bildlich eine Frau vorzustellen, die solch eine gewaltige Wirkung auf diesen Mann vor ihnen hatte das er sie noch Jahre oder vielleicht Jahrzehnte später nicht vergessen konnte. Gelingen tat es keiner so wirklich. In angenehmer Stille essen alle drei ihr Frühstück zu ende und hängen ihren individuellen Gedanken nach. Seine immer mehr aufkommenden Erinnerungen mit einem leichten Kopfschütteln verdrängend schaut Kuzan die beiden Frauen an seinem Tisch fragend an: „Kann ich euch vielleicht beim Training, wenn ihr so etwas macht, helfen oder euch Lesematerial bringen?“ Kurz ihren hellhaarigen Kopf leicht schief legend wird ihm von Serena erwidert: „Wenn es dir nicht all zu viele Umstände macht dann beides... Denn zumindest ich würde gerne sowohl trainieren als auch etwas schmökern, wir sind schließlich die ganze nächste Woche auf diesem Seelenverkäufer.“ Nickend macht ihre rothaarige Gefährtin nur ein zustimmendes Geräusch und wirft im letzten Moment noch ein: „Navigieren und die verschiedenen Inseln auf der Grandline währen als Lesestoff ganz passend...“ Leicht nickend steht der Marineadmiral auf und geht zur Tür, nicht ohne ihnen über die Schulter noch zuzuwerfen: „Sperrt bitte hinter mir zu, ich bin in ungefähr einer Stunde wieder hier und ich möchte nicht das euch beiden etwas geschieht!“ Den Ratschlag umgehend in die Tat umsetzend springt Seri auf und verriegelt die Tür. Als sie sich wieder Richtung der Raummitte dreht sieht sie, dass Mizuki damit angefangen hatte alle Stühle im Raum an die Wände zu stellen – den Plan ihrer Freundin sogleich verstehend, half sie dieser die Raummitte frei zuräumen.

Kurze Zeit später fingen beide an auf dem freien Platz in gleichmäßigen Bewegungen von einem Kata in das nächste zu gleiten. Für den ungeübten Zuseher mögen diese eher tänzerisch als gefährlich wirken, doch sie waren teilweise sogar, wenn sie richtig angewandt wurden, tödlich. In ihre Bewegungsabläufe vertieft flog die Zeit um die beiden jungen Frauen nur so dahin und für sie nur wenige Minuten später klopfte es wieder laut an der Tür: „Ich bins, Kuzan!“ Den Admiral ins Zimmer ziehend schnappt sich Serena sofort die Bücher und Seekarten aus seinen Armen und lässt sich in diese vertieft auf dem großen Bett nieder. Derweilen greift die Rothaarige nach ihrem Kampfstab und gibt dem anwesenden Mann grinsend eine Aufforderung zu einem Übungskampf – dieser akzeptiert die Aufforderung und bildet mit seinen Teufelskräften ein Eisschwert. So beginnen die drei einen Tagesablauf zu entwickeln, den sie die ganze Woche beibehielten: nach einem gemütlichen gemeinsamen Frühstück kämpfte eine der beiden Frauen gegen Kuzan während die andere las, danach wurde wieder gemeinsam gegessen, dann trainierte die andere Frau mit Kuzan und seine vorherige Sparringspartnernin fing an zu lesen, nach einem weiteren gemeinsamen Essen diskutierten die Drei meist bis spät in die Nacht über alle möglichen Themen.

So brach schon bald der letzte Tag ihrer Reise an und die Freundinnen waren nach einem gemeinsamen Frühstück gerade dabei ihre Sachen zu packen als Kuzan, der sie kurz nach dem Frühstück verlassen hatte, hereinkam, zu ihnen trat und jeder von ihnen einen Zettel in die Hand drückte: „Ladys... das ist die Nummer meiner privaten Teleschnecke, solltet ihr jemals Hilfe oder auch nur einen Rat brauchen, ruft mich einfach an!“ Verwundert über die offensichtliche Sorge bedanken sich beide herzlich und Serena umarmt spontan den verdattert schauenden Admiral der Marine.
 

Aokiji – Admiral Blau Fasan POV:

Gegen Mittag sah ich den beiden Frauen, um die ich mich in der letzten Woche gekümmert habe, zu als sie das Marineschiff verließen. Immer stärker ist im Laufe der letzten Woche mein Gefühl geworden das Serena und meine geliebte Scarlet in irgendeiner Verbindung zu einander standen, denn immer wieder ertappte ich mich dabei in der Hellhaarigen meine 'Schwester' zu sehen. Innerlich aufgewühlt schwor ich mir im Marine-HQ Nachforschungen über den verbleib von Scarlet anzustellen. „Was auch immer hier gerade vor sich geht ich werde es früher oder später herausfinden... Serena...Mizuki... ich freue mich schon auf unser nächstes Treffen... Passt gut auf euch auf!“, schießt mir nebenbei noch durch den Kopf als ich mich auf mein Fahrrad schwinge und zum Marine-HQ aufbreche.
 

Normale Pov:

Die eisige Luft der Winterinsel tief einatmend schlendern die Freundinnen in ihre Wintermäntel gepackt durch die, für sie erste, Stadt der Grandline. „Irgendwie gibt es hier ganz schön viele Schmieden...“, murmelt Serena sich umblickend. Zustimmend nickt die Violettäugige: „Vielleicht finde ich hier ja irgendwo ein Katana...“ Gemütlich gingen die Reisenden durch die Straßen und blieben immer wieder an den Schaufenstern stehen bis Mizuki aus dem Augenwinkel eine sibrig-glänzende Schwertscheide in die Augen sprang. Mit einem begeisterten Ausruf läuft Mizu zur Auslage und presst ihre Nase gegen die eiskalte Glasscheibe um das elegante Katana in dieser genauer betrachten zu können. Mit hochgezogen Augenbrauen und einem leichten Grinsen das impulsive Treiben ihrer Freundin beobachtend tritt auch Serena an das Schaufenster und packt den Arm ihrer Begleitung: „Komm gehen wir rein, hier draußen ist es bitter kalt!“ Serenas Worten nicht fertig lauschend reißt sich Mizu los und ist wie der Blitz in dem kleinen Laden verschwunden. Amüsiert beobachten kurz darauf der Ladeninhaber, ein älterer Mann mit vielen Lachfalten im Gesicht, und die Hellhaarige wie Mizuki sich das Schwert aus der Auslage schnappt und es genauestens zu betrachten beginnt. Leicht seufzt Serena tadelnd auf: „Du hättest eigentlich diesen netten Herren hier fragen müssen, bevor du dir einfach so ein Schwert nimmst!“ „Ist schon in Ordnung, junge Dame. Ich sehe deine Freundin hat ein gutes Auge, denn das Schwert in ihren Händen ist eines der wertvollsten auf dieser Welt: ein Meisterschwert mit dem Namen Fenikkusu.“, erklärt der ältere Mann mit freundlicher warmer Stimme. Ihm ein leichtes Lächeln zuwerfend, betrachtet jetzt auch Seri das wunderschöne Schwert genauer: Eine elegante silberne Scheide mit zarten rankenartigen Verziehrungen in Karmesinrot – das Schwert selber mit einem einfachen und doch edlen silbernen Griff der über ein wiederum Karmesinrotes Stichblatt in eine lange, leicht gebogene, silberne Schwertklinge, im Wellenschliff, mit leichtem Rotstich übergeht. „Wunderschön!“, schießt der Hellhaarigen durch den Kopf und zu ihrer Überraschung erwidert ihre Freundin ihr auf diesen Gedanken: „Oh ja, dieser 'Phönix' ist wirklich etwas besonderes!“

Die beiden Frauen haben sich an solche 'Gedankenlese' Vorfälle, wie sie es nannten, im Laufe der letzten Woche – dieser merkwürdige Blödsinn war ihnen immer wieder passiert – gewöhnt, doch für den älteren Mann mutete diese einseitige Unterhaltung merkwürdig an und er ließ seinen wachen Blick genauer über seine Kunden schweifen. An der Kette um den Hals der impulsiven Rothaarigen blieben seine Augen hängen und nach einigem Rattern in seinem Kopf stieß er überrascht aus: „Madame! Der Anhänger den sie um ihren Hals tragen! Unglaublich! Dieses Schwert sieht wie eine exakte Miniaturausgabe eines der zwölf Drachenschwerter aus!“ Schnell packte der Mann eines der Bücher hinter dem Tresen, blätterte kurz darin und hielt den anwesenden Frauen eine der vielen Seiten darin unter ihre Nasen: Darauf war eine Zeichnung eines leicht übergroßen Katanas mit einer dunkelroten Klinge, einem goldenen Griffblatt und einem schwarzen Griff der mit einem roten, wie es schien, Samtband umschlungen war zu sehen. Erklärend ertönt die Stimme es Verkäufers: „Dieses Schwert gilt seit Jahrhunderten als verschollen und einige glauben das es nie existiert hat... Sicher ist nur, falls es dieses Schwert jemals gegeben hat steht es in enger Verbindung mit dem verlorenen Jahrhundert. Ich finde es daher unglaublich das Sie, junge Dame, eine so exakte Miniaturkopie besitzen!!! Sein Name soll Erzählungen nach übrigens Kokitsunemaru lauten!“ Verblüfft starren die Freundinnen den Mann vor ihnen einige Zeit nachdenklich an und beschließen diese neue Offenbarung gedanklich unter: „Keine Ahnung was, DAS jetzt wieder soll...“, abzustempeln.

Das Schwert, Fenikkusu, ohne weiteres Überlegen bezahlend schlendern Serena und Mizuki schon bald wieder in der Stadt herum und kaufen allerhand nützliche Utensilien, wie Kochmesser und kleine Dolche. Als die Dämmerung begann hereinzubrechen kehrten sie in einer kleinen gemütlichen Bar ein, verputzten ein schnelles Abendessen und ließen sich vom ansässigen Wirten sowohl ein Zimmer als auch die Pläne der in kürze hier ankernden Handelsschiffe geben. Mit weit offenem Mund lässt sich Mizu gähnend in eines der beiden Betten im Obergeschoß des kleinen Lokals fallen. „Haben wir irgendein genaues Ziel auf der Grandline? Ich denke mal nicht, also ist es egal welches Schiff wir nehmen...“, fängt die Hellhaarige laut an zu überlegen während sie sich auf ihrem eigenen Bett niederlässt. „Wann gehen eigentlich Schiffe? Wie viel kosten sie und wohin fahren sie?“ löchert Mizu ihre Freundin, ihr holdes Haupt in deren Richtung drehend. In den Plan vertieft murmelt Serena nur schwer verständlich: „Zwischen 8 Uhr morgens und 13 Uhr mittags gehen ziemlich genau jede Stunde abwechselnd je ein Schiff zu einer Sommer und einer Winterinsel... am Nachmittag gehen nur um 16 und 17 Uhr ein Schiff zur Sommerinsel... 2000 Berry kostet jede dieser Fahrten und sowohl zur Winter- als auch zur Sommerinsel dauert es nur 2 Stunden... Ich wäre nach dieser klirrend kalten Gegend sehr stark für die Sommerinsel, außerdem hört sich 'Bara-Island' mit seinen anscheinend sehr berühmten Rosengärten interessanter an als eine weitere Tundra...“ Zustimmend grunzt die Rothaarige im Halbschlaf nur leicht und einen Atemzug später war sie tief und fest eingeschlafen. Ihre Freundin nebenbei zudeckend schlüpft Serena in die flauschigsten und wärmsten Kleidungsstücke die sie findet, löscht daraufhin das Licht und schlüpft unter ihre Decke um als ihr Kopf das Kissen berührt ebenfalls ins Reich der Träume abzudriften.
 

Nächster Morgen – Mizuki POV:

Gähnend blinzle ich ins Sonnenlicht als ich aus der warmen Schwärze meines Schlafes in die kalte Wirklichkeit komme. Durch die Kälte bibbernd setzt ich mich ruckartig auf und reibe mir meine Oberarme, zumindest in meiner Einbildung wird mir dadurch etwas wärmer. Schnell wandert mein Blick umher und als ich die dicke Bettdecke am Boden neben meinem Bett entdecke, mache ich einen ungelenken Hechtsprung und einen Wimpernschlag später bin ich fest in den dicken Stoff eingewickelt. Langsam auftauend registriert mein Gehirn das Serena, im Gegensatz zu mir, bis zur Nase in ihre Decke eingekuschelt noch tief und fest schläft. Nach einem kurzen Blick auf meine Armbanduhr stöhne ich leicht verzweifelt auf, denn wenn ich keinen so unruhigen Schlaf hätte, wäre meine Decke nicht am Boden gelandet, ich wäre nicht der Kälte im Zimmer wegen aufgewacht und ich könnte wie meine Freundin noch gemütlich weiter schlafen, aber nein, ich musste um 7 Uhr morgens aufwachen. „Wenn ICH munter bin, dann darf Seri aber auch nicht mehr länger schlafen!“, schießt mir teuflisch durch den Kopf und anlaufnehmend springe ich mit ordentlicher Wucht genau auf Serena. Vor Schmerz und Schrecken atemlos aufschreiend reißt Seri ihre goldenen Augen weit auf und als sie verarbeitet hat, was gerade los war, flog ich durch einen gezielten Kick ihrerseits durch den halben Raum. Fuchsteufels wild und mit leichten roten Flecken im Gesicht baut sich meine Kindheitsfreundin vor mir auf und fängt an zu brüllen: „MIZUKI!!! HAST DU NICHT MEHR ALLE TASSEN IM SCHRANK??!! JETZT BIST DU WIRKLICH KOMPLETT PLEMPLEM!!!...“ Stumm und leicht betreten lausche ich mit einem Halben Ohr der nachfolgenden Schimpftirade und erst als Seris Stimme wieder in Zimmerlautstärke zu vernehmen ist bekommt sie wieder meine volle Aufmerksamkeit: „Du bist ein absoluter Vollidiot Mizu! Aber eigentlich sollte ich von dir nichts anderes erwarten und zugehört wirst du gerade auch nicht haben... Warum hast du mich denn überhaupt aufgeweckt? Liege ich richtig das du es mir schlicht und einfach nicht vergönnt warst länger als du zu schlafen?“ Meiner noch immer grummelnden Freundin zusehend werde ich vor Verlegenheit leicht rot im Gesicht und mir spukt durch die Gedanken: „Verdammt... Seri kennt mich einfach viel zu gut...“ Anscheinend hat die Hellhaarige meine Gedankengänge und meine rötlichen Wangen richtig gedeutet denn sie fängt plötzlich schallend an zu lachen: „Du bist so niedlich wenn dir etwas peinlich ist!“ „Ich bin nicht niedlich!!“, begehre ich sofort lauthals auf. Mir darauf, zu meiner Verwirrung, nicht widersprechend wendet sich meine Freundin einfach ihren zwei Reisetaschen und ihrem Rucksack zu, angelt mit geübtem Griff eine feste dunkelblaue Stoffhose, ein hellblaues langärmliges Longshirt und einen dicken hellbraun-rot gestreiften Strickpullover sowie Unterwäsche heraus und verschwindet im Badezimmer. Einige Zeit sitze ich noch auf dem Boden und starre die Tür, durch die Seri verschwunden war an. Irgendwann fand ich die Kraft meinen Blick loszureißen, ging zu meinen eigenen Taschen und wühlte aus ihnen ein ähnliches Ensemble wie meine 'Schwester' – einzig Leder und knalligere Farben waren bei mir eher vertreten. Meine Wechselsachen in der Hand stand ich kurz darauf neben der Tür ins Badezimmer und als Seri, fertig angezogen, heraustrat, verschwand ich augenblicklich darin. Noch während ich mir eine schnelle, verwunderlicher weise warme, Dusche gönnte, hörte ich meine Freundin aus dem angrenzenden Raum rumoren. Schnellstens in meine Kleidung schlüpfend, kämpfe ich noch mit meinen wirren Haaren als ich zu Serena ins Zimmer trat. „Seit wann bist du denn so schnell im Bad? Normalerweise kann man noch leicht darauf warten das Schweine fliegen lernen, bevor DU aus dem Bad kommst, Frau Eitel“, höre ich die sarkastischen Worte meiner Kindheitsfreundin. Ups.... anscheinend saß ich nach meiner letzten Aktion ordentlich in der Tinte, denn ich hatte erst ein einziges Mal erlebt, dass Seri nachtragend sein kann und das ist inzwischen schon mehr als 10 Jahre her! „Ok.. einfach so auf sie drauf zu springen war zugegebener Maßen nicht eine meiner glanz Ideen aber es war bei weitem nicht so schlimm wie ihren alten Kater blau einzufärben und ihn mit rosa Federn zu bekleben...“, geht es mir teilweise, aber auch wirklich nur teilweise, schuldbewusst durch den Kopf. Meinen Mund klugerweise haltend lasse ich den forschen Blick Serenas über mich ergehen und greife nur stumm nach meinen Taschen. Aus dem Augenwinkel sehe ich sie ihren Kopf schütteln, ihre Sachen schnappend sich zur Tür hinausbewegend. Flott folge ich ihr, kann sie aber erst im Schankraum einholen. Ein komisches Gefühl im Bauch setze ich mich von einem Déjà vu überkommen zu Serena: „Ich kann mich an eine ähnliche nicht allzu lange vergangene Situation erinnern, in der wir, so wie jetzt, an einem Frühstückstisch gesessen sind.“ „Nur das da du auf mich sauer warst, den unermesslichen Abstand der Handlungsschauplätze natürlich nicht vergessend!“, fängt Seri leicht knurrig an mit mir zu reden, nur um einen tiefen Atemzug später mit einem merkwürdigem Blick, der meine Gefühle widerspiegelte, in den Augen und gedämpfter Stimme fortzufahren: „Hoffentlich werden die nächsten Stunden und Tage nicht so verwirrend und befremdlich wie die nach unserem Frühstück in München.“ „Bei unserem miesen Glück in letzter Zeit vermute ich das und der Spruch 'Schlimmer geht immer' in seinem vollen Ausmaß treffen wird“, bringe ich schnaubend als Antwort heraus. „Hoffen wir mal nicht“, höre ich Seri noch sprechen, bevor wir uns beide gleichzeitig auf unser Essen – der Wirt hatte während meiner letzten Worte unser Frühstück auf den Tisch gestellt – stürzen.
 

Gesättigt und warm in unsere Wintermäntel gepackt schlendern wir gegen neun Uhr durch die Straßen in Richtung des Hafens und beobachten nebenbei wie das Leben, mit dem Öffnen der unzähligen Läden, erwacht. Wie eine Motte in der Nacht vom Licht angezogen, bleibe ich aprupt stehen und starre wie gebannt in eine kleine, vom Sonnenlicht schlecht beleuchtete Gasse. Ohne weiter zu überlegen laufe ich in diese, die Rufe Serenas eiskalt ignorierend. Nur wenige Meter im Laufschritt zurückgelegt entdecke ich einen kleinen Tattoo- und Piercingladen mit dem kreativen Namen „Yuki“, meinem Gefühl folgend betrete ich den kleinen Laden und werde sowohl von einem freundlich lächelnden jungen Mädchen als auch vom hellen und geschmackvollen Interior begrüsst. Mit strahlenden Augen blicke ich mich genauer um und entdecke dutzende dicke Mappen und Ordner, die ordentlichst aufgereiht an den Raumwänden auf niedrigen Schränken lagen. Neugierig beginne ich diese durchzublättern und staune immer mehr, wie viele Motive und Gestaltungsmöglichkeiten es für Tattoos gibt. Immer wieder fällt mein Blick auf verschiedenste Blütenmuster, ein 'perfektes' war jedoch zu meiner bitteren Enttäuschung nicht dabei, als mir plötzlich das kleine Mädchen eine dunkelrote Mappe vor die Nase hielt: „Madame, ich habe gesehen das Ihnen Blumenmotive gefallen.. In dieser Mappe sind alle die unsere Vorfahren jemals gezeichnet oder tattoowiert haben!“ „Herzchen du kannst mich ruhig duzen! 'Eure Vorfahren' klingt danach als ob es euren Laden schon ziemlich lange gibt, warum habt ihr dann nicht einen Laden an einer belebteren Stelle? Kundschaft müsst ihr ja mehr als genug haben, wenn ich mir diese wundervollen Motive ansehe! Was mich auch noch interessieren würde: warum bist du kleine Maus hier ganz allein, ist das nicht bei den vielen Piraten zu gefährlich?“, ich kann meine Neugier nicht länger zügeln und plappere die Kleine einfach zu. Mit leicht geröteten Wangen murmelt mein Gegenüber fast unverständlich: „Ich bin nur die Vertretung für meine Mutter, sie besucht gerade eine alte Bekannte und ist deswegen nicht in der Stadt... Punkto gefährlichkeit: wir liegen so abgeschieden in dieser kleinen Gasse, dass sehr selten Leute zufällig hier herein stolpern... zu uns kommen Kundschaften eigentlich ausschließlich durch persönliche Empfehlung, deswegen können wir hier hinten den Laden führen...“ „Ich hoffe es macht dann nichts das ich hier einfach so hereingeplatzt bin!“, frage ich sofort leicht besorgt. Lächelnd schüttelt die kleine Maus ihren blonden Schopf: „Nein natürlich nicht! Wir freuen uns wenn wir Kunden haben, egal ob angemeldet oder nicht! Dürfte ich dennoch ihren... deinen Namen erfragen? Ich glaube nämlich das ich ih..dein Gesicht schon einmal gesehen habe...“ Leicht runzle ich meine Stirn, gebe der Kleinen jedoch trotzdem die gewünschte Information. „Und schon wieder so eine komische Begegnung...“, huscht es mir durch die Gedanken, als ich dem Mädchen zusehe wie sie hinter dem Tresen eine große Box hervorholt in der sie einige Minuten wühlt um dann mit einem freudigen, aber auch überraschten, Aufschrei aufzufahren: „Ich wusste ich kenne dein Gesicht! Wir haben ein Foto von dir mit einem Empfehlungsschreiben einer gewissen 'Scarlet'... Außerdem steht hier das man dir das alte Motivbuch meines Großvaters zeigen soll... Moment bitte!“, schon war der kleine Blondschopf verschwunden. „Schon wieder 'Scarlet'... was ist hier bitteschön los?!“, höre ich plötzlich eine Stimme hinter mir – mit weit aufgerissenen Augen und einem erschrockenen Schrei auf den Lippen mache ich einen Satz vorwärts und wirble herum, nur um in die amüsiert funkelnden goldenen Augen Serenas zu blicken. Ihr mit etwas Kraft gegen die Schulter boxend erwidere ich: „Du jagst mir noch einen Herzinfarkt ein! Ich habe leider nicht die geringste Ahnung was hier gespielt wird, nur dürfte diese 'Scarlet' uns nichts schlechtes wollen, denn ansonsten wären nicht alle Leute, die sie kennen, nett zu uns..“ „Stimmt, trotzd...“, fängt Seri an zu reden unterbricht sich jedoch selbst, als das kleine Mädchen mit einer relativ dünnen schwarzen Mappe in der Hand in den Raum schlittert. Mit einem breiten Lächeln im Gesicht hält sie mir die Mappe entgegen: „Bitteschön!“ „Danke kleine Maus! Wie heißt du eigentlich?“, fällt mir plötzlich ein. Wiedereinmal einen niedlichen rotschimmer auf den Wangen antwortet die Kleine: „Lina Rose Yuki!“ „Süßer Name für so eine Süße wie dich.“, höre ich Serena neben mir nur noch leise sprechen, denn ich blätterte schon begeistert in der dünnen Mappe – gleich auf der aller ersten Seite prangte das Bild einer voll erblüten Rose, die von oben zu sehen war. Auf mein Gefühl hörend wusste ich, dass ich genau dieses Tattoo wollte und nur das! Trotzdem trieb mich meine Neugier dazu die Mappe ganz durch zu blättern, alle Bilder bewundernd kam ich nur sehr langsam vorwärts, als ganz hinten aus der Mappe ein uraltes Farbfoto zu Boden segelte. Mit einem überraschten Blick hob ich es auf und sah es mir mit stockendem Atem an: Eine junge Frau, die mir zum verwechseln ähnlich sah, mit langen türkisfarbenen Haaren, gekleidet in ein altertümliches blau-türkises Kleid. Was mich jedoch in meinem Inneren erschütterte war das Rosentattoo auf ihrem linken Schlüsselbein, denn obwohl es bei ihr in gelb und orange Tönen gehalten war, sah es genau so aus wie ich mir 'mein Tattoo' vorgestellt hatte. „Mein Großvater hat vor seinem Tod erzählt, dass ganz Bara-Island früher der Familie dieser Frau gehört hat. Anscheinend liebte ihre Familie Rosen, aber auf ihrer Heimatinsel wuchsen sie nicht, deswegen errichteten sie dort unzählige, riesige Rosengärten. Auch unsere kleine Winterinsel hat dadurch profitiert, denn es wurden Straßen und Gebäude gebaut... Aber das ist alles nur eine uralte Legende die die alten Leute uns Kindern erzählen, wahr wird sie wohl nicht sein...“, höre ich gespannt die Erklärung Linas. Mir meiner Umgebung jetzt wieder bewusst, strahle ich die beiden anderen Lebewesen im Raum an und verkünde meinen, wie so oft, spontan gefassten Entschluss: „Kein Plan ob Legende oder Wahrheit, aber ich weiß dass ich genau so ein Rosentattoo, wie diese Frau will!! Nur soll meines in Schwarz und Rottönen sein und etwas größer auf meiner rechten Schulter! Wenn das geht?!“ Mit erhobener Hand stoppt meine Hellhaarige Begleiterin meinen Redefluss und wendet sich Lina zu: „Wie lang würde so ein Tattoo denn dauern? Wir wollten heute noch nach Bara-Island?“ „Das ist kein Problem, die Konturen dauern zirka eine Stunde und die Farbe maximal zwei.. Das heißt ihr erwischt ohne Probleme um 17 Uhr euer Schiff, ihr könnt vorher sogar noch Mittagessen gehen!“, wird hilfreich geantwortet. Noch immer mit der Sonne um die Wette strahlend registriere ich Seris zustimmendes Nicken und folge Lina in eines der Hinterzimmer wo wir von einem braunhaarigen Mann mittlernen Alters begrüßt wurden, der sich als Linas Vater – der Tattoowierer – herausstellte. Vor lauter Vorfreude leicht auf und ab springend erkläre ich noch einmal wie ich mir das Tattoo vorstelle und drücke Linas Vater sowohl das uralte Foto als auch die Seite mit 'meiner' Rose in die Hände. „Zieh dir bitte dein Oberteil aus und setz dich hier auf diesen Sessel, dann können wir auch schon anfangen!“, seinem Befehl folge leistend saß ich wenig später nur noch mit meinem schwarzen Spitzen-BH – zum Glück war er undurchsichtig – und meiner schwarzen Lederhose auf einem gemütlichen Sessel. Meine Gefühle während ich tattoowiert wurde waren schwer zu beschreiben, am größten war natürlich meine Vorfreude auf das fertige Ergebnis, aber den anfangs nur leicht ziependen Schmerz konnte ich als der Tattoowierer anfing die Rose 'auszumalen' fast nicht mehr ertragen, denn er musste, wie mir Lina hinterher erklärte, über bereits wunde Stellen tattoowieren – und ja, das tat weh!

Trotz des Schmerzes unterhielten wir vier uns gut und schneller als es möglich schien war Linas Vater, er hatte uns zwischen zeitlich auch seinen Namen – Glenn – verraten, fertig mit meinem Tattoo und führte mich zu einem Ganzkörper-Spiegel. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht begutachtete ich mein Tattoo: irgendwie hatte es Glenn geschafft, dass es aussah als wäre es eine echte dunkelrote Rose die aus meinem Schulterblatt wachsen würde. Strahlend umarmte ich ihn und ließ geduldig seine 'Standpauke' zum Thema Tattoopflege über mich ergehen: „Wichtig ist das du es regelmäßig mit einer Heilsalbe einschmierst und es gut abgedeckt hältst, aber hin und wieder solltest du es auch einige Zeit 'auslüften'. Es darf auf keinen Fall verschmutzen, verstanden?! Am besten wäre es du schonst dich allgemein für ungefähr zwei Wochen und vermeidest Zusammenstöße deiner Schulter mit festen Objekten!“ Nickend gab ich zu verstehen, dass ich alles verstanden hatte und nur wenige Minuten später hatte ich bezahlt und Serena und ich waren auf dem Weg zu einem, meiner Meinung nach, wohlverdienten Mittagessen.
 

Gesättigt machten wir uns wiederum auf dem Weg zum Hafen, dieses Mal hatte mich jedoch Seri am Handgelenk gepackt, damit ich ihr nicht wieder abhauen würde. So kamen wir, wie Lina es gesagt hatte, noch rechtzeitig um das vorletzte Schiff des Tages nach Bara-Island zu erwischen. Wie sollte es auch anders sein, musste auch diese Schifffahrt wieder von möchtegern Machos gestört werden, denn wie es unser Glück so wollte wurden wir kurz nach Ablegen von irgendwelchen schwachsinnigen Männchen, die sich Piraten schimpften angegriffen. „Verdammtes Arschloch, das bekommst du zurück!“, fauchte ich wütend als mir ein Pirat mein neues Schwert aus der Hand prellte und es quer übers Deck flog. Hämisch lachend bedrohte er mich mit seiner Hellebarde und ich konnte nichts anderes Tun als zurück zu weichen, da ich klugerweise meine Sai an meinen Rucksack geschnallt hatte und so nicht bei mir trug. Kalte Angst stieg in mir auf als dieser unangenehme Zeitgenosse mir immer näher kam bis mir die Worte Sayos durch den Kopf schossen: „Kokitsunemaru wird dich beschützen!“ „Was auch immer das bedeuten mag ich bräuchte jetzt wirklich dringend Hilfe!“ murmelte ich, den Piraten nie aus den Augen lassend, während ich nach meiner Kette griff und mich an ihr festklammerte. Ein leichtes Pulsieren von meinem Anhänger spürend blickte ich auf ihn und sah das er in allen Regenbogenfarben leuchtete. Mit ungläubigen Augen beobachtete ich wie plötzlich mein Anhänger anfing vor mir zu schweben und 'wuchs'. Als das Schwert endlich aufhörte und nur noch vor mir in der Luft 'hing', warf ich alle Zweifel und Hintergedanken über Bord, fasste das Heft und stürzte mich mit Wutgeschrei auf den geschockten Piraten.



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