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Mitternachtsblume

von

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Von Feuerzeugen und Benzin

Während Lily und James noch um Fassung rangen, beziehungsweise James sich vor lauter lachen den Bauch hielt, ignorierte Nio es einfach, und Sirius war viel zu fasziniert von dem Motorrad um noch irgendwas mitzubekommen. Nachdem ihm Nio schnell erklärt hatte, wo er sich festhalten müsste während der Fahrt, stiegen die beiden jungen Leute auf und die Schwarzhaarige startete den Motor. Dann brausten sie los und Nio beschleunigte rasch auf ein hohes Tempo um den Hügel hinauf zu jagen und damit aus der Stadt hinaus. Sirus fühlte sich freier, als er sich es je auf einem Besen gefühlt hatte und die Tatsache, dass er hinter einer hübschen Frau saß, machte ihn zusätzlich glücklich. Als Nio das Motorrad anhielt, standen sie auf einem kleinen Hügel und hatten einen fantastischen Blick über Birmingham.

„Krass, ich glaube ich mache doch den Führerschein dafür!“, meinte Sirius mit leuchteten Augen, als er den Helm abgesetzt hatte. Die junge Frau grinste ihn an. „Ja, ist das pure Gefühl von Freiheit. Deswegen bin ich auch den ganzen Weg von Deutschland bis hierher mit dem Motorrad gefahren. Ich wollte frei sein. Ein richtiger Roadtrip eben.“, erwiderte sie grinsend und zog eine Packung Zigaretten aus ihrer Jackeninnentasche. Während sie sich den Glimmstängel mit einem Feuerzeug anzündete, fummelte Sirius aus seiner Hosentasche ebenfalls eine Schachtel hervor. Dann tastete er geistesabwesend nach seinem Zauberstab, bis ihm einfiel, dass dieser ja in seinem Zimmer unter der Matratze lag. „Mist.“, murmelte er leise und Nio hielt ihm grinsend das Feuerzeug hin. „Brauchst du Feuer?“, fragte sie und er betrachtete das Ding in ihrer Hand. Was zur Hölle war das? Sirius hatte bemerkt, dass man damit Feuer machte. Aber wie funktionierte das? Da er nicht zugeben wollte, nicht zu wissen, wie man damit umging, schüttelte er rasch den Kopf. „Ich hab irgendwo noch Streichhölzer.“, meinte er ausweichend, tastete seine Hosentaschen ab und fand glücklicherweise tatsächlich eine Packung.  Schnell zündete er sich seine Kippe an und blies den blauen Rauch in die Luft. „Ich mag die Teile nicht.“, erklärte er auf ihren verwirrten Blick hin und deutete auf das Ding in Nios Hand. „Was? Aber Feuerzeuge sind viel praktischer als Streichhölzer.“, antwortete sie und er zuckte mit den Schultern. Aha, Feuerzeug hießen die Teile also. Bei Gelegenheit sollte er Lily mal danach fragen.

Sie rauchten schweigsam beide ihre Zigaretten und sahen dabei über die Stadt. „Schön hat es Lily hier. Nicht so wie früher in London.“, begann die Schwarzhaarige dann das Gespräch erneut und ihre Mundwinkel zuckten leicht nach oben.

Sirius betrachtet sie kurz von der Seite. „Echt? Ich finde London als Stadt nicht verkehrt.“ Vor allem, weil es einfach günstiger war die Winkelgasse, das Zaubereiministerium und das St. Mungo zu erreichen, ohne lästiges Apparieren. Allerdings verkniff er sich dies zu erwähnen.

„Hmmm, naja, London ist laut, groß und hat eine stickige Atmosphäre. Hier ist es noch nicht ganz so schlimm, wie da.“, redete sie weiter und drückte ihre Kippe aus. „Wollen wir zurück? Lily macht sonst ein Fass auf, weil ich einfach weg bin.“ Ein Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht was wiederrum Sirius auch zum Grinsen brachte. „Wir sollten echt zurück, Lily denkt sonst, ich bagger dich an.“

„Sie erwähnte, dass du ein ziemlicher Schürzenjäger bist. Ich bin aber schon ein großes Mädchen und kann sehr gut auf mich  aufpassen.“, lachte sie und er verzog das Gesicht. „Ich bin kein Schürzenjäger.“, murmelte er leicht beleidigt, was Nio nur lauter lachen ließ. „Klar, und ich bin eine Fee mit blauen Flügeln!“, erwiderte sie grinsend und boxte ihn leicht gegen den Arm. „Komm lass uns zurück fahren.“ Sirius sah die junge Frau einen Moment verwirrt an. War das ihr ernst? Eine Fee mit blauen Flügeln. So was gab es doch gar nicht. Wie in Merlins Namen kamen die Muggel nur auf die Idee, dass es sowas gäbe? Schnell schüttelte er den Kopf. „Ja, lass uns zurück“, meinte er dann lächelnd.

Sie setzte ihren Helm auf und startete den Motor.
 

Lily und James hatten indessen im Garten das Grillzeug weggeräumt und warteten auf die Heimkehr der beiden. Ein leichtes Seufzen verließ die Lippen der Rothaarigen. Ihr Freund legte eine Hand auf ihre Schultern und lächelte sie liebevoll an. „Mach dir keine Sorgen. Sirius ist nicht mehr so schlimm, wie zu Schulzeiten. Er wird ihr auch nichts verraten.“, meinte er ruhig und Lily sah ihn skeptisch an. „Du weißt genau wie er ist.“, murmelte sie unruhig und horchte auf, als ein Motorrad um die Ecke bog. „Siehst du, da sind sie wieder. Mach dir nicht immer so viele Gedanken.“, erwiderte James und küsste sie leicht auf die Lippen. „Wirst schon sehen, die beiden kommen gut miteinander klar.“

Lily zog eine Augenbraue hoch. „Genau deswegen mache ich mir ja Sorgen!“, murrte sie.

Das Motorrad hielt vor dem Gartenzaun und die beiden Schwarzhaarigen sprangen runter. „Da sind wir wieder.“, rief Nio fröhlich und betrat den Garten lächelnd, bevor sie erschrocken stehen blieb und auf einen Busch starrte. Lily folgte ihrem Blick und auch die beiden Männer sahen hin. „Was ist denn?“, fragte Lily nach und legte den Kopf schief. Innerlich war sie nervös. Da war ein Gartengnom gewesen, sie hatte es gesehen. Was ist wenn ihre Cousine diesen gesehen hatte? Flog jetzt alles auf, wegen einem Gartengnom? Konnten Muggel diese eigentlich sehen?

Nio schüttelte den Kopf. „Ich dachte, da war was. War aber sicher nur eine streunende Katze.“, meinte sie dann lachend und Lily  lächelte erleichtert. Nein, ihre Cousine war niemand, der an solche Dinge wie Magie, Fabelwesen oder Übernatürliches glaubte.  „Mit Sicherheit. Hier gibt es sehr viele davon.“, rettete sie die Situation. „Komm, ich hab dir dein Zimmer schon vorbereitet. Du bist doch sicher müde, Nio, oder?“, hakte sie nach und zog die Schwarzhaarige eilig mit ins Haus.  An der Tür warf sie James und Sirius noch einen warnenden Blick zu, dann verschwand sie mit Nio im Haus.

Beide Jungs atmeten erleichtert aus. „Das war knapp… stell dir vor, sie hätte den Gnom gesehen.“, meinte James angespannt. Sein Bester nickte nur, versank aber in Gedanken. Er war sich fast sicher, dass diese Mädchen den Gnom gesehen und erkannt hatte. Oder waren Muggel wirklich so erfinderisch und konnten aus diesen Wesen gedanklich eine Katze machen? Ein leichtes Grinsen schlich sich in sein Gesicht. Das konnte ja spannend werden.

Gemeinsam machten sich die beiden daran den Garten aufzuräumen und wetterfest zu machen. Es war Regen angekündigt wurden.

„Sag mal James, was ist ein Feuerzeug?“, fragte er schließlich, während sie Gartenmöbel abdeckten. James sah ihn verständnislos an. „Was willst du von mir?“, fragte der Brillenträger und schob diese hoch. „Nio hat so ein Ding benutzt. Da kam Feuer raus.“, erklärte er achselzuckend, dann sah er nachdenklich zur Tür. „Lily weiß sicher was das ist, oder? Scheint ja so ein Muggelding zu sein.“, fügte er hinzu. Genau in diesem Moment trat die Rothaarige durch die Tür und sah Sirius verwirrt an. „Was ist ein Muggelding?“, hakte sie misstrauisch nach. „Was ist ein Feuerzeug?“, wiederholte James und Sirius synchron. Lily brach in schallendes Gelächter aus.

Die beiden Männer sahen sie beleidigt an. „Reinblütler.“, kicherte sie und hielt sich vor Lachen den Bauch. „Ein Feuerzeug ist, wie der Name schon sagt, zum Feuer machen da. Die Menschen benutzen es um sich ihre Kippen anzuzünden, oder zum Beispiel Kerzen.“, erklärte sie dann schmunzelnd. „Soweit war ich auch schon. Und wie funktioniert das?“, hakte der junge Black nach und sie zuckte mit den Schultern. „Ähnlich wie Feuersteine. Beim drehen an dem Rad, wird mit einem kleinen Zündstein ein Funken erzeugt, der das Benzin darin entzündet.“

Die beiden sahen sie erstaunt an. „Reicht das als Erklärung?“, fragte sie belustigt. Sirius nickte leicht, dann stockte er. „Eine Frage habe ich noch.“, meinte James dann aber und beide sahen den Mann an. „Was zur Hölle ist Benzin?“ Jetzt begann Sirius lautstark zu lachen. „Das weiß sogar ich! Damit fährt ein Auto oder Motorrad.“, meinte Tatze lachend und James verzog das Gesicht. „Pah, dafür weiß ich wenigstens wie man ein Telefon benutzt.“, erwiderte er und streckte ihm die Zunge raus.



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