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Broken Heart

Verloren in der Erinnerung
von

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Kapitel 5: Ende - Teil 1

Broken Heart - Verloren in der Erinnerung

Kapitel 5: Ende - Teil 1

[05/05]
 

So schnell ich konnte rannte ich durch die Gänge, hinter mir hörte ich die wiederhallenden Schritte meiner Verfolger. Ich war schon völlig erschöpft von meiner Flucht, aber ich musste weiter! Sie durften mich nicht erwischen! Ich musste sofort den Anderen sagen, was ich da eben gesehen und gehört hatte. Sie mussten es erfahren. Hastig bog ich um die nächste Ecke. Immer noch hatte ich keine Ahnung, wo ich war. Verdammt!

"Da ist er!"

Ich wiederstand der Versuchung mich umzudrehen und zu schauen, wie dicht hinter mir sie sich befanden. Stattdessen rannte und rannte ich. Vor mir zeichnete sich auf einmal eine Treppe ab und ich stürmte sie kurzerhand hinauf. Wo war ich hier...?

"Du dreckiger kleiner- Bleib stehen! Wir bekommen dich sowieso!"

Außer Puste kam ich oben an. Eine Pause hätte mir sicher gut getan, aber ich musste weiter! Vor mir kam gerade eine Gestalt aus einem Zimmer heraus und jetzt konnte ich mir auch denken, wo ich mich befand. So schnell ich konnte hetzte ich auf Emily zu und packte sie, um sie vor den Beiden in Sicherheit zu bringen. Aber wo? Ich riss die nächstbeste Türe auf und stand plötzlich mitten in der Damendusche!

Zum Glück war außer mir und Emily niemand anwesend. Denn das hätte sicherlich einen Aufruhr verursacht. Sie starrte mich etwas irritiert an.

"Kenny? Was machst du hier? Hier dürfen keine Jungs her! Und du befindest dich im übrigen in der Damendusche." Sie wirkte etwas empört.

"Scht! Bitte! Ganz leise!" Ich hörte Schritte. "Irgendwo muss er doch sein! Verdammt!" Erschrocken stellte ich fest, dass die Klinke zur Dusche etwas heruntergedrückt wurde.

"Spinnst du? Willst du da wirklich rein? Da sind vermutlich jede Menge Mädchen drin, wenn er reingerannt wäre, hätten sie geschrieen!" "Ich glaube du hast Recht..."

Erleichtert atmete ich auf, als die Beiden wieder weggingen.

"Was sollte das?", flüsterte Emily. Ich blickte zu ihr und auf einmal bemerkte ich, was ich da eben alles erfahren hatte.

"Komm, wir müssen die Jungs aufwecken!", ich fasste sie am Arm, öffnete die Tür ein wenig und schaute, ob die Beiden verschwunden waren. Zumindest war niemand zu sehen. So schnell ich konnte rannte ich die Treppe hinunter und zog Emily hinter mir her. Da ich jetzt wusste, wo ich war, konnte ich den Weg zum Jungengang ohne Probleme finden.

"I- Ich kann da nicht hoch! Das ist der Jungenbereich!", meinte Emily und blieb plötzlich stehen. "Doch! Los, beeil dich, wir haben nicht viel Zeit!" Ich rannte voraus, Emily kam mir nur zögernd hinterher.

Ich riss die Türe zu Talas Zimmer auf und ging zu dem Bett, in dem er schlafend lag. Unsanft rüttelte ich ihn wach. "Wach auf Tala! Bitte! Es ist dringend!" Müde öffnete er die Augen und musterte mich verschlafen. "Komm!", ich zog ihn aus dem Bett und rannte in die anderen Zimmer, um Bryan, Spencer und Ian zu wecken. Nach einer Minute waren wir dann alle im Flur, wobei die Jungs etwas irritierte Blicke auf Emily warfen.

"Was ist los Kenny?", fragte Tala. "Ich hab keine Zeit, für Erklärungen! Kommt! Ich muss euch was zeigen!" "Hat das nicht auch bis morgen früh Zeit?", nuschelte Bryan, der sein Kopfkissen umklammerte und kurz davor stand wieder einzuschlafen. "Nein, es ist wichtig! Jetzt sofort, sonst ist es zu spät! Hier ist eine Verschwörung im Gange! Beeilt euch! Sonst passiert was Schlimmes... mit Michael!"

Alle warfen sie mir zweifelnde Blicke zu und Emily schien zu denken, dass ich mich über sie lustig machte. Ich schnaubte und rannte davon. "Warte!", meinte Bryan und eilte mir hinter her. "Wenn du mich schon aus meinen Träumen reist, dann will ich wenigstens wissen weshalb!" So folgte er mir und auch die Anderen schienen es sich anders überlegt zu haben. Ich brauchte nicht lange, da hatte ich den geheimnisvollen Gang wieder gefunden.

"Was soll hier sein?", fragte Spencer. "Wartet!", zischte ich leise und tastete den Portraitrahmen entlang, und tatsächlich war da ein kleiner Knopf. Ich betätigte ihn und das Portrait schob sich beiseite. Schleunigst rannte ich zum Ende des schmalen Ganges und ich hörte, wie Emily, Ian, Tala, Spencer und Bryan mir folgten.

Schon waren wir auf der anderen Seite angekommen. Von den Männern war keine Spur, aber der leblose Körper von Michael lag immer noch auf dieser merkwürdigen Liege. Ich bemerkte, wie Bryan sich umdrehte und sofort wieder hinausrannte. Emily stand wie erstarrt da und schaute ungläubig auf Michaels bewusstlosen Körper. Dann bewegte sie sich langsam auf ihn zu und sie wurde immer schneller, als ob sie befürchtete, dass Michael einfach wieder verschwinden würde. Als sie angekommen war, berührte sie vorsichtig seine Wange. Keine Reaktion. Sie fuhr mit ihrer Hand zu seinem Hals und versuchte den Puls zu spüren.

"Er... er lebt noch", brachte sie mit hauchiger Stimme hervor, "Er... er lebt! I-ich dachte er sei tot!"

Langsam liefen Tränen ihre Wangen hinunter. Gerade als ich zu ihr treten wollte, um sie etwas zu beruhigen, hörte ich wieder diese kalte Stimme. "Sieh mal einer an. Da durchsucht man das gesamte Quartier nach dem Eindringling und findet ihn im geheim Labor. Und seine Freunde hat er auch gleich mitgebracht! Um diese Uhrzeit gehören kleine Kinder doch eigentlich schon ins Bett, oder etwa nicht?!"

Erschrocken fuhren wir alle herum und fixierten die beiden Männer, die soeben den Raum betreten hatten. Sie kamen ein Stückchen näher auf uns zu. "Da können wir ja noch jede Menge Versuche durch führen."

Mir wurde schlecht. Die Beiden waren doch völlig durchgeknallt und mehr als nur irre! Emily wich ein paar Schritte zurück, ich selbst ballte meine Hände zu Fäusten. Was Ian, Tala und Spencer in diesem Augenblick taten, konnte ich nicht erkennen, sie befanden sich außerhalb meines Sichtfeldes.

"Dann könnt ihr auch gleich Zeuge werden, wie wir das erste menschliche BitBeast erschaffen. Fühlt euch geehrt, bald werdet ihr selbst welche sein!", ein schauriges Lachen, "Und Stephan wird nie etwas davon erfahren." Einer der Beiden wandte sich einem Apparat zu und schob langsam einen Hebel hinunter. "Sagt 'Adieu' zu euerem Freund..."

"Nein!", schrie Emily auf und rannte auf den Mann zu, "Lasst ihn in Ruhe! Er hat euch nichts getan! Lasst Michael in Ruhe!" Verzweifelt versuchte sie, ihn von der Konsole wegzuziehen, als der zweite Typ sie grob packte. Ich überwand meinen Schock, den ich im ersten Moment gehabt hatte, und versuchte ihr so gut wie möglich zu helfen. Ich schaffte es, die Hand von dem Hebel zu reißen und Tala und ich drückten den Größeren zu Boden, während Spencer und Ian sich auf den Anderen stürzten, der in seiner Überraschung Emily los ließ.

Unsere Chancen standen jedoch nicht all zu gut, denn die Beiden waren wesentlich besser durchtrainiert als wir. Schon bald hatte sich Talas und mein Gegner wieder aufgerichtet und er schleuderte mich gegen die Wand und Tala gegen einen der vielen Kistenstapel. Ein Schmerz durchzuckte meinen Körper und mein Kopf schmerzte höllisch. Doch ich sprang eilig auf die Beine und sah zu Tala, der sich auch wieder aufrichtete. Nein, wir durften jetzt nicht aufgeben. Es stand nicht nur Michaels Existenz, nicht nur unser Leben auf dem Spiel, wenn wir jetzt gefangen genommen werden würden. Die Beiden würden mit ihrer wahnsinnigen Arbeit weiter machen und sie bräuchten dazu mehr Menschen. Und was sie nun genau mit ihrer Forschung bezweckten, welchen Zielen sie hinterher liefen, das wollte ich gar nicht wissen.

Ich hörte ein Zischen und etwas traf Talas und meinen Angreifer ins Auge. Er schrie kurz auf, hielt sich dann seine Hand über die Augenhöhle. Talas Blade kreiselte vor meinen Füßen. Der Mann richtete sich wieder auf. Blut lief vom Auge das Gesicht hinunter. Es war ein scheußlicher Anblick.

"Ihr-", brüllte er und zog ein dolchähnliches Messer aus seinem rechten Stiefel, "Das werdet ihr büßen!"

Langsam näherte er sich Tala und mir. Spencer und Ian hielten den Anderen immer noch in Schach und Emily war wieder zu Michael geeilt, um ihn zu befreien.

"Ihr seid zu weit gegangen..." "Halt!", brüllte eine uns wohl bekannte Stimme. Unsere Blicke richteten sich nun auf Stephan und Bryan, die mit etlichen Wachen den Raum betreten hatten, "So ist das also. Endlich ist der geheime Unterschlupf gefunden worden. Ihr Beide... Eigentlich hätte ich mir denken müssen, dass ihr die Besten für solche Experimente seid", Stephan warf den Beiden eisige Blicke zu, "Samuel und David."

"Stephan", stieß der kleinere Mann aus, der allem Anschein nach Samuel hieß, "Stephan... nie hast du etwas von meinen Forschungen gehalten. Genau so wenig, wie du von ihnen etwas gehalten hast, halte ich von dir."

Er fuhr mit seiner Hand über sein verletztes Auge, da ergriff Stephan das Wort: "Leg' das Messer beiseite. Du und David, ihr habt sowieso keine Chance jetzt noch zu entkommen. Wir sind in der Überzahl."

Samuel schnaubte jedoch nur und blickte ihn skeptisch an. "Stephan, Stephan, Stephan. Ich dachte du würdest mich besser kennen. Glaubst du wirklich, ich gebe einfach auf? Glaubst du wirklich, dass ich mich so leicht geschlagen gebe? Das ist ja wohl nicht dein Ernst. Oder etwa doch?" Er grinste gehässig und Stephan kniff die Augen zusammen.

"Was meinst du damit?" "Was ich damit meine?", gelangweilt spielte Samuel mit dem Messer herum, "Ich bitte dich. Stelle dich doch nicht dämlicher an, als du bist. Ich habe allerdings ehrlich gesagt keine Lust, mich weiter mit dir auseinander zu setzen. Du langweilst mich. Du gehst mir auf die Nerven", er seufzte theatralisch auf, "Ich komme ja sowieso ins Gefängnis. Da kann ich mich ja ruhig noch für das Alles revanchieren, was gerade eben hier geschehen ist."

Ich starrte ihn, ebenso wie die anderen Anwesenden, an. Was meinte er? Er fing an im Kreis zu Laufen. "Tja..."

"Nehmt sie fest!", rief Stephan und deutete auf ihn und David. Die Wachen liefen in Samuels Richtung. Doch dieser tat das Einzige, was er jetzt noch tun konnte: Er stürzte auf die Person, die am Nähesten bei ihm stand. Auf die Person, die dafür verantwortlich war, dass sein Versteck gefunden und seine Forschung verhindert worden war.

Auf mich.

Aber es ging zu schnell, als das ich hätte ausweichen können.

"Besser du hättest dieses Labor... nein... dieses Gebäude nie betreten!", hauchte er leise und mir lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. Im nächsten Moment spürte ich, wie etwas kaltes, hartes mein Fleisch durchstieß und eine meiner Rippen hart rammte, daran abprallte und tiefer in meinen Körper eindrang. Es tat im ersten Moment gar nicht weh. Ich war viel zu schockiert über das, was gerade passierte, als dass ich auch nur irgendetwas genauer hätte wahrnehmen können.

Während die Luft aus meiner Lunge wich, starrte ich ausdruckslos in Samuels Augen; Sie strahlten puren Hass aus. Einfach nur Hass. Sie leuchteten gehässig auf, als ich auf meine Knie sackte und ich das Blut an meiner Kleidung betrachtete. Unsanft packten ihn die Wachen und zogen ihn von mir weg. In seinen Händen hielt er das blutverschmierte Messer. Langsam machte sich Kälte in mir breit. Meine Umgebung fing an sich zu drehen und ich nahm einen Schlag auf meinen Hinterkopf wahr. Weit entfernt hörte ich Emily aufschreien...

Aber ihr Schrei war verdammt weit entfernt.
 

Neugierig betrachtete ich meine neue Umgebung: Es war zwar dunkel, aber man konnte alles erkennen. Ich befand mich in einer Art Strudel, das Erstaunliche war nur, dass er mich nicht mitriss. Stattdessen hatte er zwei Enden, wie ein Tunnel. Zu dem einen fühlte ich mich geradezu magisch hingezogen. Automatisch setzte ich einen Fuß vor den anderen, um ihm zu folgen. Es kam mir fast so vor, als ob ich schweben würde, so leicht fühlte ich mich. Ich kam dem einen Ausgang näher und erkannte ein Licht.

Es war ein warmes, helles Licht. Angenehm und mild. Nicht aufdringlich, aber auch nicht zurückhaltend. Langsam kam ich diesem Licht näher. Ich wollte es aus der Nähe sehen. Mit ihm verschmelzen...

Doch je näher ich dem Licht kam, desto weniger erinnerte ich mich daran, was passiert war. Was machte ich hier überhaupt?

Ich sah Bilder vor meinem inneren Auge vorbeifliegen: Ein rosahaariges Mädchen, einen fröhlichen Jungen mit einer Cappy. Eine Gruppe Jungen, die mir traurige Blicke zu warfen... Wer war das? Wieso erinnerte ich mich nicht? Wollte ich das Alles vergessen? Nein! Ich wollte wissen wer das war.

Wer was war? Worüber hatte ich eigentlich gerade nachgedacht? War es wichtig gewesen? Ich näherte mich dem Licht. So schön warm...

Wie lange war ich wohl schon gelaufen? Sicher ein paar Stunden.
 

~*~



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  JoeyB
2005-10-01T07:49:05+00:00 01.10.2005 09:49
AAAAAAAAH!! Kenny!! *heul*
Hey, wieso gibt es hier noch keinen Kommi? *sich fragend umblickt*
Naja...
Das Kapitel war total geil!! Vor allem, weil man ja bedenken muss, dass dieser Samuel ähnlich ist wie Kenny. Ein nicht genügend gewürdigter Wissenschaftler. Echt irre. Das hätte auch Kenny passieren können!
Okay, jetzt wurde er abgestochen, aber... ist er wirklich tot? Nee, oder?
Ahc, es gibt eine Fortsetzung *erleichtert seufz*
Nur noch en Kapitel? Schade! Die FF ist supergeil!
Du kannst verdammt gut schreiben, obwohl die Schreibart (Ich-Perspektive im Perfekt) ein wenig gewöhnungsbedürftig ist. Normalerweise schreibt man bei der Ich-perspektive eher im Präsens^^
Gefällt mir aber sehr gut, wirklich ^.-
Bid dann^^


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