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Watashi no fumetsu no Senpai

von

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Lebe wohl, mein kleiner Engel

Misaki wird von lautem Geschrei aus ihrem Schlaf gerissen. Sie reibt sich müde die Augen und folgt dann der vertrauten Stimme bishin zum Wohnzimmer. Je näher sie der Lärmquelle kommt, umso schneller schlägt ihr Herz und sie spürt wie sich Tränen in ihren Augen bilden. Vorsichtig schiebt sie die Tür auf und erblickt im Wohnzimmer einen großen Mann welcher betrunken zu sein scheit und vor ihm auf dem Boden kniet eine hübsche Frau mit langen blauen Haaren, welche bitterlich weint und schreit. Als Misaki näher heran tritt und von der Frau bemerkt wird, verebben ihre Schreie und der Fluss ihrer Tränen sofort und sie legt ein sanftes Lächeln auf. “Wieso bist du noch wach? Du solltest längst schlafen, Kleines.“ sagt die Frau dann mit lieblicher Stimme und als Misaki näher heran tritt, kann sie deutlich sehen, dass die junge Frau geschlagen wurde. Sie hat ein geschwollenes, blaues Auge und das ist aber noch nicht das schlimmste. Erst jetzt bemerkt sie, dass ihr ein Küchenmesser im Bauch steckt und aus der Wunde läuft viel Blut heraus und über ihren Körper hinab auf den Boden, wo sich allmählich eine Pfütze bildet. Sie kann ihren Tränen keinen Einhalt mehr gebieten und mit bebender Stimme schreit sie den großen Mann an “Was ist hier passiert?! Was hast du getan?!!“.
 

Der Mann ist unerwartet ruhig und beginnt zu erklären “Es war ihre eigene Schuld! Sie hätte mir nur meine Flasche nicht wegnehmen sollen!“ Misaki glaubt ihren Ohren nicht zu trauen und schreit zornig “Deshalb hast du ihr das Messer in den Bauch gerammt?! Weil sie dir deinen Alkohol nicht geben wollte?!“ doch der Mann mit den langen schwarz-weißen Haaren schüttelt schnell den Kopf “N-Nein! So war das nicht! Sie hat mich mit dem Messer angegriffen, es war Notwehr!“ beteuert er weiterhin seine Unschuld doch die Kekkei Genkai Erbin glaubt ihm nicht. Als die blutverschmierte Frau erst Blut spuckt und dann auf den Boden fällt, kniet sich Misaki schnell neben sie und greift nach ihrem Arm, in dem Versuch sie wieder aufzurichten, doch ihr fehlt dazu die Kraft. Die blauen Augen der verletzten Frau schauen in das tränenüberströmte Gesicht von Misaki und mit zitternder Stimme beginnt sie dann zu sagen “Er hat Recht. Ich habe ihn mit dem Messer angegriffen, nachdem er mich geschlagen hat. Aber ich tat dies nur, um dich zu beschützen, Liebes.“ während ihrem Satz wird ihre Stimme immer schwächer und man sieht deutlich die Anstrengung in ihrem Gesicht, welche es sie kostet zu sprechen und den Blickkontakt zu Misaki aufrecht zu erhalten. “Lauf weg, Misaki. Flieh an einen anderen Ort, weit weg von ihm wo du glücklich sein kannst!“ fleht die Frau, wessen Gesicht immer blasser wird.
 

“Nein, ich lasse dich nicht alleine! Wir werden gemeinsam fort gehen!“ schreit Misaki entschlossen, doch die schwer verletzte Frau schüttelt ihren Kopf. Gerade, als der Mann einen Schritt näher kommt, richtet Misaki ihre Augen auf ihn und brüllt ihn zornig an “Wag es nicht näher zu kommen!!“ sie knirscht dabei mit ihren Zähnen und als sich die langhaarige Frau auf den Rücken dreht, nachdem sie abermals gehustet und dabei viel Blut ausgespuckt hat, neigt Misaki ihr Gesicht wieder nach unten und beginnt zu schniefen “Du darfst nicht sterben!! Ich brauche dich!!!“ fleht sie mit von ihren Tränen erstickter Stimme. Die Frau lächelt sanft “Es tut mir leid, dass ich nicht mehr für dich da sein kann und dich nicht aufwachsen sehe. Ich habe versagt…ich-“ ihr Körper schüttelt sich vor Schmerzen und unterbricht damit ihren Satz. “Pssst. Schone dich. Ich werde einen Arzt rufen und der wird dich gesund machen. Alles wird wieder gut werden!!“ flüstert Misaki der verletzten Frau zu und drückt fest ihre Hand um ihr damit zu zeigen, dass sie nicht alleine ist. Die blauen Augen der Frau blicken in Misaki´s Gesicht während sie leicht lächelt “Vergiss nie, dass ich dich liebe, Kleines…“ spricht sie mit schwacher Stimme und ihre Augenlider sind bereits halb geschlossen. Sie hat einfach nicht mehr die Kraft, ihre Augen offen zu halten.
 

“Lebe wohl, Tenshi (= Engel/Engelchen).“ Nun schließen sich ihre Augen ganz und Misaki reißt schockiert die Augen auf “Mutter…? Mutter, sag doch was?!“ bittet sie mit bebender Stimme, doch die Frau öffnet weder ihre Augen, noch sagt sie etwas. “Bitte wach wieder auf, Mutter!!! Lass mich nicht alleine!!“ schreit Misaki verzweifelt und rüttelt ihre Mutter dabei an der Schulter. Doch es hat keinen Sinn. Die Frau mit den blauen Haaren hat ihren letzten Atemzug getan und ihre Seele ist nun für immer fort. An einem anderen Ort, wo ihr Vater sie nicht mehr verletzen kann. Misaki wusste ja schon immer, dass ihre Mutter mit ihrem Vater zwangsverheiratet wurde nachdem sie entführt und nach Konoha gebracht wurde und dass das Verhältnis zwischen den beiden nicht gerade das Beste war. Ihre Mutter hat immerhin offen mit ihr darüber geredet, worüber Misaki auch immer froh war, denn was bringen ihr die schönsten Geschichten, wenn sie denn im Endeffekt erstunken und erlogen sind?! Auch hat der Alkoholismus ihres Vaters dazu beigetragen, dass sich ihre Eltern oftmals stritten und das eine oder andere Mal rutschte ihm dabei auch die Hand aus. Doch dass er soweit gehen würde, wenn es seiner Meinung nach auch Notwehr war, das hätte Misaki niemals gedacht. Ihre Mutter war immer ihr einziger Halt, sie war stets liebevoll und geduldig mit ihr. Ihren Vater hat sie ohnehin selten gesehen, er war den ganzen Tag weg und wenn er spät abends wieder kam, war er meist betrunken und hatte nicht sonderlich Lust, sich mit seiner Tochter zu beschäftigen.
 

Doch nun, nun ist sie alleine. Ihre Mutter wurde ihr genommen. Das einzige, was sie je hatte. Sie schreit verzweifelt auf und legt ihr Gesicht auf den Oberkörper ihrer Mutter und schluchzt zutiefst verletzt. Immer wieder schüttelt sie ihre Mutter und bittet sie, die Augen wieder zu öffnen, doch vergebens. Ihr Vater tritt nun an sie heran und packt sie an den Schultern, als er sie auf ihre Beine zieht “Lass es gut sein! Sie ist tot! Du bist Schuld daran! Hätte sie sich nicht nur mit dir beschäftigt, seit du geboren wurdest, dann hätte ich auch nicht mit dem trinken angefangen! Nie wollte ich ein Balg wie dich haben!“ beschuldigt der Mann dann seine gerade einmal 10 Jahre alte Tochter und sie kann nicht anders, als ihn dafür mit weit aufgerissenen Augen anzustarren. Er schüttelt sie kräftig durch nachdem er sie in die Luft gehoben hat “Das ist deinetwegen passiert!“ Misaki ist von den ganzen Geschehnissen so überwältigt, dass sie nicht weiß ob im Moment ihre tiefe Trauer überwiegt, oder aber der abgrundtiefe Hass auf ihren Erzeuger. “LASS MICH LOS!“ schreit sie laut und blaues Chakra beginnt ihren Körper zu umhüllen. “Du hast meine Mutter getötet!!“ knurrt sie zornerfüllt als ein heftiger Kopfschmerz, welcher droht ihr die Besinnung zu nehmen, sie übermannt. Sie starrt direkt in die vor Entsetzen aufgerissenen Augen ihres Vaters und dann verspürt sie eine ungeheure Kraft, welche die Kontrolle über ihren Körper übernimmt. Sie weiß nicht, was gerade mit ihr passiert und als sie wieder zu sich kommt, steht sie außerhalb ihres Hauses auf einer Wiese, umzingelt von Shinobi Konoha Gakure´s. Einige von ihnen sind verletzt und als sie an sich hinunter blickt sieht sie, dass das blaue Chakra von zuvor verschwunden ist, allerdings sind ihre Hände blutverschmiert und dieses Blut, welches im Mondschein schwarz zu glitzern scheint, tropft auf den Boden hinab.
 

Sie fragt sich, was denn überhaupt passiert ist. Doch lange darüber nachdenken kann sie nicht, da der Umriss einer vertrauten Person näher kommt. Sie hört schließlich die Stimme des 3.ten Hokage nachfragen, was vorgefallen ist und einer der Shinobi antwortet ihm schnell “Sie hat ihre Eltern getötet, das liegt wohl daran, dass sich ihr Kekkei Genkai entfesselt hat. Durch den Lärm sind Nachbarn aufmerksam geworden und haben uns verständigt, Meister Hokage. Und dann hat sie auch noch uns angegriffen, aber nun scheint sie kein Chakra mehr zu haben.“ Der alte Mann geht auf Misaki zu, welche nicht glauben kann, was sie da gerade gehört hat. “Ich habe meine Mutter nicht getötet! Das war mein Vater! Er-“ beginnt sie sofort zu protestieren doch wird von dem Hokage der 3.ten Generation unterbrochen “Schweig! Das was du getan hast ist unverzeihlich! Die Hand gegen die eigenen Eltern zu erheben und gegen Verbündete aus dem eigenen Dorf! Darauf steht die Todesstrafe!“ sagt er mit ernstem Gesichtsaudruck. Ein Shinobi tritt dicht an ihn heran und flüstert ihm dann ins Ohr “Meister Hokage, zieht in Betracht, dass es vermutlich an ihrem Kekkei Genkai lag…“ der alte Mann überlegt kurz und spricht dann weiter “Wie dem auch sei. Ich kann kein kleines Mädchen töten lassen. Dennoch bist du eine Gefahr für unser Dorf, deshalb wirst du des Dorfes verbannt! Du darfst nie wieder zurückkehren, andernfalls werden wir dich exekutieren, hast du das verstanden?!“ will er dann todernst wissen und Misaki schluckt schockiert. Das alles kommt ihr so unwirklich vor. Sie schaut sich etwas um und sieht viele zerstörte und beschädigte Häuser, sie kann einfach nicht glauben, dass sie das alles angerichtet haben soll.
 

Mittlerweile hat sich auch eine Masse aus Schaulustigen um die Gruppe aus Shinobi und Misaki herum gebildet und auch zwei Kinder drängen sich zwischen den Erwachsenen hindurch, welche aufgeregt durcheinander reden. Misaki erblickt das Mädchen mit kurzen, schwarzen Haaren und den jungen mit mittellangen, braunen Haaren, welcher direkt daneben steht. “Kyo! Nanami! Ihr glaubt doch nicht, was die Erwachsenen sagen, oder?“ ruft sie dann hoffnungsvoll in Richtung ihrer Freunde, welche zufällig auch Geschwister sind doch die beiden betrachten sie mit angewidertem Gesichtsausdruck, während sie zeitgleich “Mörderin!“ hauchen. Misaki konnte die Worte zwar nicht hören, da es um sie herum viel zu laut ist, doch anhand ihrer Lippen konnte sie das sehr deutlich ablesen. Ohne ein weiteres Wort zu sagen drehen sich die beiden Gleichaltrigen um und verlassen den Schauplatz des Geschehens. Misaki kann nicht fassen, dass sie nun auch noch die einzigen beiden Freunde verloren hat, die sie je hatte und was noch viel schlimmer ist, dass sie ihr nicht glauben. Es beginnt zu regnen und Tränen bilden sich in ihren Augen als der Hokage seine Hand auf ihre Schulter legt und sagt “Verschwinde jetzt! Und komm nie wieder zurück!“ völlig schockiert sprintet Misaki dann los, in die tiefe Dunkelheit der Nacht hinein, bis sie am Eingangstor zum Dorf angekommen ist. Sie ist kaum noch bei Kräften, doch sie darf hier nicht bleiben, sie muss schnell weg von hier. Sie rennt so schnell ihre Beine sie tragen können durch das Tor und in den dichten Wald hinein.
 

Sie stürzt nach einer Weile auf ihre Knie und vergräbt ihre Nägel in dem matschigen Boden. Es schüttet jetzt wie aus Eimern und das kleine Mädchen ist voll und ganz durchnässt. Sie rappelt sich wieder auf ihre Beine und läuft tapfer noch ein paar Kilometer weiter, während ihr immer mehr Tränen über die Wangen nach unten laufen und bis ihre Beine sie schließlich nicht mehr tragen können und sie erschöpft zusammen bricht. Ihre Brust hebt und senkt sich heftig bei dem Versuch wieder zu Atem zu kommen und sie rollt sich auf den Rücken während sie in den dunklen, regnerischen Himmel starrt. Nach einer Weile in der sie so da gelegen hat, schleppt sie ihren müden Körper zu einem kleinen Felsvorsprung unter welchem sie Schutz vor dem strömenden Regen sucht und sich ganz klein zusammen rollt. Sie denkt an ihre Mutter, wie sie immer gelächelt hat und sie getröstet, oder mit ihr ihre Lektionen für die Akademie geübt hat. Und nun, ist ihre Mutter fort. Sie wird nie mehr zurückkommen. Nie mehr wird Misaki ihr Lächeln sehen. Nie mehr die Wärme ihrer Arme spüren. Mit dieser bitteren Erkenntnis schreit Misaki ihren ganzen Schmerz aus sich heraus und fällt dann völlig überwältigt und total entkräftet in Ohnmacht.
 

Mit Herzrasen wacht Misaki auf und setzt sich im Bett auf, während sie sich ihre Brust mit dem viel zu schnell schlagenden Herz hält. //Warum träume ich ausgerechnet jetzt wieder davon?!// fragt sie sich nachdenklich, doch sie führt das darauf zurück, dass sie mit Deidara über ihre Vergangenheit gesprochen hat und befürchtet, dass sie damit alte Wunden, welche sie über die ganze Zeit hinweg verdrängt hat, wieder aufgerissen hat. Ihr Atem beruhigt sich langsam wieder als sie sich dazu ermahnt sich zusammen zu reißen. Die Frau mit den eisblauen Augen dreht ihr Gesicht nach rechts und erblickt ihren Teamkollegen, welcher immer noch schläft //Gut. Ich habe ihn nicht geweckt.// sie seufzt erleichtert und legt sich dann vorsichtig wieder hin. Dennoch fühlt sie sich einsamer als je zuvor und hebt vorsichtig seine Bettdecke hoch und schlüpft dann darunter. Sie weiß nicht warum, aber jetzt möchte sie ihm ganz nahe sein und kuschelt sich deswegen ganz dicht an seinen Rücken. Als sie seine Körperwärme spürt, fühlt sie sich nicht mehr ganz so allein und als sich ein paar Tränen den Weg aus ihren Augen heraus und über ihre Wangen nach unten suchen, hält sie diese nicht zurück, sondern lässt sie einfach fließen. Mit dem Bauch und der Brust an den Rücken des Mannes mit den silbernen Haaren gekuschelt, beruhigt sich auch ihre Atmung wieder und nach einer Weile schläft die junge Frau wieder ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Temari-nee-chan
2016-05-31T20:28:49+00:00 31.05.2016 22:28
Misaki tut mir unfassbar leid. was sie erlebt hat ist schrecklich.
Unfassbares Leid:(

Iwie passt das Kapitel zu meiner Stimmung. :(
Antwort von:  _-SaDaKo-_
31.05.2016 23:20
Ja zu meiner auch...wollte das eigentlich erst später in der FF einbauen aber irgendwie hats heute zur Stimmung gepasst...sfz


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