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Shizukara Highschool

von

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I want you!

Am Morgen wurde Manabu von seinem Handy geweckt.

Er hatte im Gefühl, dass es Reita war. Es konnte eigentlich nur Reita sein.

Ähnlich wie damals nach der Party, als Reita sich angekündigt hatte, um nach zu sehen, ob Aoi wirklich dort geschlafen hatte.

Verschlafen nahm er den Anruf an.

„Manabu? Ich brauch deine Hilfe… wegen… du weißt schon. Hättest du Zeit?“

Der Schwarzhaarige seufzte. Warum eigentlich immer er?

„Wann und wo?“

„Jetzt. Bei dir. Ich steh vor deinem Haus!“

„Oah… echt jetzt? Mizuki ich hab Besuch und liege noch im Bett!“

„Es ist wichtig!“

„Ja… warte kurz. Ich mach mich fertig und lass dich dann rein!“

Mizuki sprang auf, lief ins Badezimmer und machte sich dort fertig.

Das Aoi davon nicht wach geworden ist.

Als Manabu fertig war, lief er zur Türe und ließ Mizuki rein.

Sie gingen in die Küche, setzten sich an den Tisch und machten sich Tee.

„Dann schieß los. Was ist so wichtig, dass du mich um…“ Manabu sah auf die Uhr.

„…knapp 10 Uhr aus dem Bett klingelst?“

„Wegen der Sache mit Reita!“ Begann der Angesprochene und überlegte.

„Was soll da sein? Da musst du schon präziser werden!“

„Naja… er war es, der mich geküsst hat. Nicht ich ihn und… warum?“

Manabu grinste und nahm einen Schluck von seinem Tee.

„Du fragst mich nach dem warum? Gegenfrage: Warum fragst du mich? Ich kann dir da echt nicht helfen, ich bin selber etwas überrascht. Aber…“

Er hielt inne, sah kurz zur Türe und wandte sich dann wieder seinem Gegenüber zu.

„Damals hatten Aoi und Reita ebenfalls Stress. Sie konnten sich wirklich nicht leiden. Es ging so weit, dass Reita sogar richtig zugeschlagen hat. Und trotzdem hat er Aoi geküsst, hätte beinahe was mit ihm gehabt und so.

Tja. Und ich denke mal, dass es bei dir genau so gerade ablaufen könnte. Reita steht auf Lippenpiercings. Du hast eins. Aoi hatte damals ihm gegenüber eine große Klappe. Und die hast du ebenfalls. Und ich kann dir genau das Gleiche sagen, wie Aoi: Du siehst gut aus. Aber vielleicht war es nur ein Ausrutscher. Warte einfach ab.“

Erklärte er ihm und lächelte.

Was keiner von ihnen bemerkte war, dass Aoi wach war. Und er stand neben der Türe. Er bekam alles mit!

„Ich soll abwarten?“ Platzte es aus ihm heraus.

„Als er gegangen ist, bin ich zu ihm gegangen, bevor er fahren konnte.

Ich wollte wissen, warum er mich geküsst hat und er konnte es mir nicht einmal sagen. Das einzige, was von ihm kam war »Du siehst ihm ähnlich« oder so. Und dann hat er mich wieder geküsst. Ja… ich hab es irgendwie provoziert. Ich hab ihm gesagt, dass er das machen soll, was er fühlt. Und ja… dann hat er mich halt wieder geküsst. Weil es sich für ihn wohl richtig anfühlt, oder so. Keine Ahnung. Und dann noch, als er mich auf dem Spielfeld so in den Arm genommen hat, damit ich mir nicht weh tu…

Man, ich brauch deine Hilfe dabei! Mag ja sein, dass ihr gut mit ihm klar kommt, aber ich mag ihn wirklich nicht. Und ich weiß auch, dass der Start mit mir voll für den Allerwertesten war, aber… Aoi… er ist schon in Ordnung… irgendwas läuft doch zwischen den Beiden. Und ich bin kein Arschloch. Ich will ihm das nicht antun.“

Aoi kam in die Küche und räusperte sich dabei.

Etwas geschockt starrten die Beiden ihn an.

„Du hast doch selbst gesagt, dass du das provoziert hast!“ Begann er und knirschte leicht mit den Zähnen.

„Zwischen mir und Reita läuft nichts. Und spätestens jetzt weiß ich, dass dort auch nie etwas laufen wird. Und ich vertraue dir auch nicht wirklich, wenn ich ehrlich sein soll. Du sagst, dass du nichts damit zu tun haben willst und mir nicht weh tun willst und so ein Mist und provozierst ihn doch.“

Damit verließ er die Küche auch schon wieder, verschwand kurz im Badezimmer und wenig später sprintete er aus dem Haus.

Er wollte einfach nur weg. Weg von Allem. Eine einzige Person, die in sein Leben getreten war, zerstörte innerhalb kürzester Zeit sein neu aufgebautes Leben mitsamt seinen neuen Freunden.

Er fühlte sich alleine, im Stich gelassen und das von seinen engsten Freunden. Von Manabu, der Bescheid zu wissen schien und nichts sagte, von Reita, der auf Mizuki eingeht, als wäre er der schärfste Kerl der Stadt und auch die Anderen machten gar nichts. Sie machten nur Witze darüber, hatten ihren Spaß, weil sie unterhalten wurden.

Egal wohin! Aoi wollte nur weg.

Sprachlos saßen sich Mizuki und Manabu noch immer gegenüber.

„Er ist sauer.“ Sagte Mizuki leise und trank seinen Tee auf.

„Der kriegt sich schon wieder ein. Er hat erst jetzt wirklich kapiert, wie viel Reita ihm bedeutet und dann kommt sowas.

Er muss nur lernen, dass Reita und er nicht zusammen sind. Er kann immerhin noch machen, was er will!“

„Es ist aber trotzdem scheiße und ich will nicht, dass es deswegen jetzt Stress gibt. Ich fang gerade an, mich mit Aoi zu verstehen.“

„Dafür kannst du nichts. Nur Reita.“

Und dem würde er heute noch einen Besuch abstatten.

„Ich fahre gleich zu ihm. Am besten kommst du mit.“

Mizuki schüttelte den Kopf. „Sollte ich das nicht alleine mit ihm klären?“

„Vertrau mir! Es ist besser, wenn ich dabei bin!“

Sagte Manabu lächelnd, stand auf und sofort liefen sie los.

Reita war zu Hause, er öffnete ihnen die Türe, murrte und meckerte zwar, aber am Ende ließ er sie doch rein.
 

Manabu hatte dem Blondhaarigen kurz den Stand der Dinge erklärt. Das Mizuki aufgetaucht war, dass Aoi alles mitbekommen hatte und dann weggerannt war.

„Und was wollt ihr jetzt von mir?“

Fragte der Nasenbandträger skeptisch.

„Liegt dir nichts an Aoi? Was ist los mit dir? Muss ich dir jetzt auch noch erklären, was du tun solltest? Als sich Aoi im Wald verlaufen hatte, bist du sofort alleine losgegangen, um ihn zu finden und da konntest du ihn noch nicht wirklich leiden. Jetzt, wo ihr zwei so gut befreundet seid, lässt du ihn im Stich? Da würde selbst Ruki sauer auf dich werden! Was ist nur los mit dir?“

„Manabu… ganz ehrlich? Wenn ich wüsste, was ist, würde ich was dagegen machen!

Was will ich mit dem?“ Sagte er genervt und deutete mit einer Kopfbewegung auf Mizuki.

Dieser hatte noch kein Wort gesagt. Bis jetzt.

„Was soll das denn heißen? Du hast mich doch geküsst!“

„Ja und? Dabei bleibt es auch. So toll bist du auch nicht!“

„Bitte was? Warum küsst du mich dann? Warum hast du deinen Arm um mich gelegt, damit ich mich bei dem Sturz nicht verletze?“

Man merkte richtig, wie die Wut in Reita hochkam. „Rei… bleib ruhig!“

Ermahnte Manabu ihn nur.

„Ich soll ruhig bleiben? Der Idiot kommt daher spaziert, als wäre er der Tollste, reißt sein Maul auf, provoziert mich und ich soll ruhig bleiben?“

Er biss die Zähne zusammen, packte Manabu am Arm und zog ihn in ein anderes Zimmer.

Hinter sich machte er die Türe zu und lehnte sich an diese.

„Du kennst mich… schaff ihn hier raus, bevor ich mich wieder vergesse… Ich kann euch nicht sagen, was los ist. Ich weiß es selber nicht! Mir liegt viel an Aoi, doch ich glaube das es nicht so viel ist, wie sich Aoi das zur Zeit erhofft. Und dann taucht der vor mir auf!“

„So kenne ich dich ja gar nicht!“ Sagte Manabu nur und verschränkte die Arme vor seinem Oberkörper.

„Gut…“ begann er dann noch.

„Wir verschwinden. Aber mach keinen Mist. Du weißt jetzt, wie viel du Aoi bedeutest und das du ihn mit den Aktionen verletzt hast.

Mizuki will auch wissen, was das zu bedeuten hatte. Er will wirklich keinen Streit verursachen und jemandem was Böses. Er ist wirklich in Ordnung.“

Mehr sagte er nicht. Er ging an Reita vorbei, schnappte sich Mizuki und verschwand mit ihm.

Reita ging in sein Zimmer, nahm sich sein Handy und versuchte erneut, Aoi zu erreichen. Doch dieser drückte ihn immer wieder weg.
 

~~*~~ Montagmorgen. Erste Pause in der Schule ~~*~~
 

Die Gruppe saß beisammen. Auch Mizuki war mit dabei. Nur einer fehlte. Seitdem Aoi abgehauen war, hatte ihn keiner mehr gesehen.

Er reagierte nicht auf SMS oder Anrufe und kam nicht zur Schule.

Manabu war bei ihm zu Hause gewesen, doch sein Vater konnte ihm nicht sagen, wo er war.

Zu Hause war er jedenfalls nicht.

„Langsam mache ich mir Sorgen!“ Sagte Takeru und ließ den Kopf resigniert hängen.

Als sein bester Freund, war es ihm wohl am wichtigsten, zu wissen, ob es dem Schwarzhaarigen gut geht.

Alle aus der Gruppe wusste, was geschehen war, was mit Aoi war und konnten ihn auch verstehen. Aber gleich wegzurennen?

„Chiyu und ich wollten nachher mal nach ihm suchen!“ Begann Satoshi dann, brach die aufkommende Stille damit.

Chiyu nickte zustimmend.

Ruki und Uruha schlossen sich dem sofort an.

Ryo und Hizumi durften nicht. Sie mussten heute noch ihren letzten Tag mit Sozialstunden ableisten.

Sie würden Aoi aber dort, wo sie sein würden, dann suchen.

Immerhin etwas.

Da Tsukasa oft genug zu ihnen ging, während sie arbeiten mussten, würde er es heute auch so machen und dort ebenfalls nach Aoi suchen.

Uruha und Ruki würden in der Stadt suchen.

Chiyu und Satoshi wollten die Gegend rund um Aois Haus absuchen.

Takeru, Mao, Kai, Manabu und Mizuki würden den Park übernehmen, der hier in der Nähe war, und dort alles absuchen.

Reita hielt sich raus.

Er sagte zwar, dass er nach ihm suchen würde, aber er wusste nicht einmal, wo er suchen sollte.

Aoi könnte doch überall sein.
 

~~*~~ Zwei Stunden nach Schulende ~~*~~
 

Die Truppe hatte den Unterricht für heute hinter sich gebracht.

Sie trafen sich in ihren kleinen Gruppen, die sie organisiert hatten und durchforsteten die ganze Stadt, um Aoi zu finden.

Tsukasa, Ryo und Hizumi waren am Bahnhof. Während die beiden „Straftäter“ sauber machen mussten, aber trotzdem genau hinguckten, ob sie Aoi sahen, suchte Tsukasa in ihrer Nähe den ganzen Bahnhof ab. Vielleicht wollte Aoi wegfahren. Man kann ja nie wissen. Doch erfolglos. Sie suchten alles in dieser Gegend ab, doch Aoi war dort schon mal nicht zu finden.

Bei Uruha und Ruki lief es nicht viel besser. In der Stadt war viel los, doch sie achteten auf alles und jeden.

Sie sahen in jeden Laden rein, suchten in jeder Ecke, an jedem Café, doch auch sie konnten den Schwarzhaarigen nicht finden.

Chiyu und Satoshi hatten rund um Aois Haus alles abgesucht. Dort war er nicht zu finden. Sie bezogen in der Nähe seines Hauses Stellung, doch Aoi kam nicht nach Hause. Und im Haus war er auch nicht. Sie hatten geklingelt, doch sein Vater sagte erneut, dass Aoi nicht da war und er auch nicht sagen konnte, wo sie ihn finden konnten.

Genau wie bei den Anderen, sah es auch bei Takeru, Mao, Kai, Manabu und Mizuki aus.

Den ganzen Park hatten sie auf den Kopf gestellt. Ihnen war es egal, wie groß der Park war, sie suchten trotzdem jeden Winkel ab.

In einem Moment dachte Mao, dass er ihn gefunden hatte.

Er sprang die Person an, schrie ihr ins Ohr, dass sie stehen bleiben soll, nur um am Ende peinlich berührt die Flucht anzutreten.

Aoi war es leider nicht. Es war ein Mädchen mit kurzen Haaren.

Gut das er alleine war, sonst hätte er sich jetzt irgendwelche dummen Witze anhören können.

Bei den Anderen lief es genau so schlecht.

Auch im Park war Aoi nicht zu finden.

Takeru schickte eine Rund-SMS. Und alle Antworten waren gleich:

»Wir haben ihn nicht gefunden«

Doch sie hörten nicht auf. Jede Gruppe vergrößerte ihren Suchradius.
 

Reita lief derweil alleine durch die Straßen, überlegte, wo er hingehen könnte, um Aoi zu suchen. Jeder Platz, der ihm einfiel, sei es ein musikladen für Gitarren, der Sportplatz der Schule oder bei Manabu oder Takeru zu Hause, nirgendwo konnte er den Schwarzhaarigen finden.

Und auf die Anrufe von ihm reagierte er immer noch nicht.

Er gab auf, lief nach Hause und traute seinen Augen nicht, als er Aoi dort entdeckte.

Von allen Orten, wo sie Aoi suchten, war er ausgerechnet zu ihm gelaufen?

Reita legte einen Schritt schneller ein, lief zu Aoi und legte ihm von hinten die Arme um den Körper und zog ihn an sich.

„Wir haben uns Sorgen gemacht. Alle suchen dich in der Stadt. Überall.

Was machst du nur für dumme Sachen?“

Sagte der Nasenbandträger mit ruhiger Stimme.

Aoi versteifte sich automatisch, schälte sich aus der Umarmung und drehte sich zu seinem Gegenüber um.

„Du bist alleine?“ Fragte er und der Blondhaarige nickte.

„Ich… ich wollte heute einfach keinen sehen. Ich musste alleine sein und bin zu dem Entschluss gekommen, das wir beide mal reden müssen!“

Erklärte er. Sie gingen rein, setzten sich in Reitas Zimmer hin.

Reita schickte Manabu eine SMS, dass er Aoi gefunden hatte, damit dieser den Anderen Entwarnung geben konnte.

„Ich will das einfach schnell erklären!“ Begann der Schwarzhaarige seufzend.

„Mir ist klar, dass ich kein Recht habe, dir irgendwas zu verbieten. Und sauer sein, darf ich auch nicht. Wir sind nicht zusammen. Aber es tat weh. Verdammt weh. Das du dich an mich immer wieder rangemacht hast und das gleiche jetzt ausgerechnet bei Mizuki machst.

Ich will von dir jetzt keine Erklärung oder Entschuldigung. Du musst mir das nicht erklären und warum solltest du dich entschuldigen? Wie gesagt, wir haben nichts miteinander und sind freie Menschen!

Doch ich will nur klar stellen, dass ich von dir nichts erwarte. Ich komm damit schon klar. Mach was du willst. Nur fang nicht an, mit meinen Gefühlen, oder denen von Mizuki zu spielen, egal wofür du dich jetzt entscheidest.“

Damit stand Aoi auf. Er wollte ein für allemal klar machen, dass zwischen ihnen nichts war und nichts sein wird. Aoi wollte versuchen, das hinter sich zu lassen und zu vergessen.

Soll Reita also machen, was er möchte.

Und trotzdem war er gekränkt. Niemals hätte er Reita so eingeschätzt, obwohl er es eigentlich hätte wissen müssen.

Alles, was zwischen ihnen mal war, wiederholte sich jetzt doch nur zwischen ihm und Mizuki.

Also konnte Reita nichts für ihn empfinden!

„Geh nicht, Aoi.“

Sagte Reita, stand ebenfalls auf und hielt ihn am Arm fest.

„Warum? Was willst du mir sagen?“

„Es ist mir egal, was du sagst, aber ich weiß, dass ich mich entschuldigen muss.

Ich habe dir schließlich ins Gesicht gesagt, dass ich auf dich stehe. Und dann mache ich so etwas. Und es tut mir wirklich leid. Und ich hoffe, dass du mir das glaubst und mir verzeihst. Du bist mir wirklich wichtig. Nur weißt du nicht, wie sehr.“

Aoi riss sich von seinem Griff los und sah ihm fest in die Augen.

„Wenn du etwas für mich empfinden würdest, dann hättest du ihn nicht geküsst. Und das zweimal. Also warum hast du das getan?“

Reita fuhr sich durch die Haare, sah sich irgendwie hilfesuchend um, ehe er resigniert auf den Boden starrte.

„Ich weiß, was ich fühle. Aber ich wusste nicht, was du empfindest und…

Siehst du nicht die Ähnlichkeit zwischen euch? Nicht nur das Piercing. Eure Art. Große Klappe. Selbstbewusst, trotzdem irgendwo auf eine ganz seltsame Art lieb und nett, dann… ja… ich gebe zu, dass er echt gut aussieht… aber ich kann nicht an dich ran. Du hast doch immer geblockt.“

„Und dann schnappst du dir den Neuen, den du ja soooo hasst?“ fragte Aoi nach.

„Ich hätte nicht gedacht, dass du so ein mieser Idiot bist!“

Und wieder wollte er gehen, schaffte es bis zur Türe, ehe er wieder festgehalten und umgedreht wurde.

Reita legte seine Hände an Aois Wangen und sah ihm in die Augen, gab ihm einen Kuss und legte die Stirn auf die seines Gegenübers.

„Ich will dich immer noch. Das musst du mir glauben!“

„Kannst du dich mal entscheiden? Erst willst du mich, dann merkst du, dass das nichts wird, machst dich an jemand anderen ran und dann merkst du, dass du bei mir Chancen hättest und dann stehst du wieder auf mich? Und jetzt gebe ich dir die Chance und dann merkst du in einer Woche, dass du doch lieber Mizuki haben willst?“

„Aoi, bitte, du…“

„Nichts »Aoi bitte«! Ich kauf dir das nicht ab!“

Reita wusste, dass das schwer zu glauben war. Er würde sich das selber auch nicht abkaufen.

Und trotzdem! Er wusste es doch. „Du MUSST mir glauben…“

Hauchte Reita leise, küsste Aoi erneut, drückte ihn an die Türe strich ihm unter das Oberteil.

So lange hatte er still gehalten. Immer wieder hatte er dieses Verlangen. Er wollte Aoi so sehr wie noch nie sein Eigen nennen.

Und er wusste schließlich, wie er dies schaffen könnte.

Denn Aoi war schon immer davon angetan, wie sanft Reita doch sein konnte, was für ein guter Küsser er war.

Und ja: Aoi stand auch jetzt noch darauf.

Dieses Kribbeln im Bauch, wenn sie sich küssten, die Wärme, die sich ausbreitete, wann immer er ihn so sanft berührte, wie in diesem Moment.

Aoi löste sich von dem Kuss und seufzte.

„Lass das, Rei…“

Aber wie immer hörte dieser nicht auf. Aoi fühlte sich wie Butter unter dessen Fingern. Er zitterte leicht, ihm wurde warm, sehr warm und dieses Kribbeln wurde immer stärker.

Reita strich dem Schwarzhaarigen das Oberteil vom Körper, hockte sich hin, küsste ihn auf den Oberkörper, strich sanft über seine Seiten und hatte die Augen geschlossen, küsste sich wieder hoch, biss sich an seinem Hals fest, legte die Arme um seine Hüften, auf dessen Hinterteil, und drückte ihn an sich.

„Rei bitte… hör auf damit…“

Der Angesprochene stellte sich aufrecht vor ihm hin und sah ihm in die Augen.

„Du willst doch gar nicht, dass ich aufhöre. Gibs doch zu!“

Aoi wurde rot um die Nase und sah zur Seite.

„Yuu…“ Begann er. Noch nie hatte er ihn so genannt. Überrascht sah Angesprochener ihm in die Augen.

„Ich meine es ernst. Es tut mir wirklich leid. Alles, was ich dir angetan habe.

Aber ich kann mich nicht dafür entschuldigen, was ich für dich empfinde.

Ich wollte dich nie verletzen. Du bist mir wirklich wichtig!“

Konnte Aoi ihm da noch böse sein? Eigentlich nicht.

Er nickte schwach. Schließlich wusste er ja, dass er ebenso für Reita empfand. Zumindest wusste er das in diesem Moment.

Ohne noch ein weiteres Wort zu wechseln, drückte Reita den Anderen auf sein Bett und begann erneut, ihn zu küssen. Dieses Mal aber fordernder, liebevoller und leidenschaftlicher.

Immer wieder drückte er sich an den Anderen, strich über seinen Oberkörper, knabberte an seinem Hals und verpasste ihm einen Knutschfleck.

Aoi hatte auch lange genug keinen mehr gehabt.

Reita befreite sich von seinem Oberteil und sah auf Aoi herunter.

Ein kurzes Lächeln und schon küssten sie sich wieder. Reita legte die Hände unter Aois Hüfte und drückte sie gegen seine. Sofort keuchte Aoi in den Kuss hinein, stöhnte leise und legte den Kopf in den Nacken.

Wieder knabberte er an Aois Hals, drückte sich an ihn, entlockte Aoi immer wieder ein Keuchen oder Stöhnen.

Reita lockerte Aois Gürtel, strich mit der Hand in diese und begann ihn durch die Shorts zu massieren.

Laut stöhnend kratzte Aoi dem Nasenbandträger über den Rücken. Dieses Mal jedoch noch stärker, als damals. Reita zuckte zusammen. Sofort riss Aoi die Augen auf.

„Musst du immer kratzen?“

„Sorry ich… tut es weh?“

„Ja… irgendwie schon.“ Reita löste sich von dem Schwarzhaarigen, gab ihm einen letzten Kuss, stand auf und stellte sich vor seinen Spiegel und versuchte einen Blick auf seinen Rücken zu bekommen.

„Blutet das wirklich gerade?“

Aoi stand auf und sah sich seinen Rücken an.

„Autsch… das tut mir leid.“

„Jaja! Du mich auch.“ Er drehte sich etwas und sah dann das ganze Ausmaß.

„Sogar die Schultern. Was ist nur los? Stehst du auf sowas?“

Reita drehte sich zu Aoi um und schüttelte den Kopf.

„Ich stutze dir das nächste Mal lieber erst die Nägel.“

Reita stellte sich vor Aoi, legte die Hände an dessen Wangen und gab ihm einen Kuss.

Eine SMS löste sie von einander.

Aoi nickte und Reita ging an sein Handy.

„Es ist Ruha. Er will hier herkommen. Soll ich dich nach Hause bringen? Oder willst du hier oben kurz warten?“

Er wusste schließlich nicht, was Uruha wollte. Und so konnte er auch nicht sagen, ob es okay wäre, wenn Aoi da sein würde.

„Ist in Ordnung!“ Begann Aoi und zog sich sein Oberteil wieder an.

„Ich wollte eh zu Manabu.“

Reita brachte ihn noch runter zur Türe.

„Und jetzt?“ Fragte dieser dann.

„Hm?“

„Mit uns?“

„Rei ich… ich weiß es nicht. Ich melde mich bei dir.“

Damit ging er los zu Manabu.

Dieser war zu Hause und war mehr als nur froh, Aoi zu sehen.

„Wie geht es dir, Hübscher?“

Aoi ging rein und sie setzten sich, wie bei Manabu üblich, in die Küche.

„Ich war bei Reita.“

Manabu grinste. „Man sieht es. Ihr habt euch wohl vertragen, hm?!“

Doch Aoi schüttelte den Kopf.

„Er hat mir gesagt, das ich ihm wichtig bin, was er für mich empfindet und das es ihm alles leid tut. Aber wie kann ich ihm denn glauben? Er hat Mizuki geküsst. Nicht nur einmal. Ich kann ihm nicht böse sein. Du weißt ja…

Aber trotzdem.“

„Und dann hattest ihr Sex?“

„Nein. Hatten wir nicht, aber scheinbar wollte er das.“

Aoi fuhr sich seufzend durch die Haare.

„Wo ist der Aoi hin, den ich vor ein paar Monaten kennen gelernt habe, hm? Ich kann mir vorstellen, wie das gerade für dich ist. Aber Reita verstehe ich auch.

Aber immerhin hat er sich schon vor langer Zeit in dich verguckt.

Klar, was ich dir gleich vorschlage könnte hart sein, aber ein Versuch ist es wert.“

Aoi sah zu ihm auf. Was hatte er bitte vor?

„Sei so wie damals. Man will doch bekanntlich immer das haben, was man nicht bekommen kann, oder? Sei kalt. Lass ihn versuchen, an dich ran zu kommen.

Wenn du willst, könnt ihr euch auch küssen. Dann denkt er, dass er Chancen hat.

Und trotzdem lässt du ihn zappeln. Und du verschaffst dir Zeit, um dir klar zu werden, was du genau willst.“

Der Vorschlag klang gar nicht mal so schlecht.
 

~~*~~ Während dessen bei Reita~~*~~
 

Reita stand mit Uruha auf dem Balkon. Sie rauchten sich gerade eine Zigarette.

Reita erklärte dem Honigblonden, was passiert war.

„Ich kann ja verstehen, dass er gekränkt ist. Aber wie soll ich ihm bitte klar machen, dass es mir leid tut und das ich wenn, dann nur ihn will?“

Uruha nickte verstehend.

„Eine Sache ist ganz klar: Lass die Finger von Mizuki! Und noch viel besser wäre es, wenn du mal wieder zu dem wirst, der du mal warst. Seitdem dir Aoi den Kopf verdreht hat, bist du echt anders geworden.

Dich hat doch sonst immer alles eiskalt gelassen.

Fahr dich mal wieder runter. Sei wie damals, als Aoi neu war. Mach einen auf cool, ernst und unnahbar. Darauf schien er ja gestanden zu haben. Sonst hätte er dich doch nicht geküsst, oder? Und nebenbei zeigst du ihm immer mal wieder, dass du auf ihn stehst. Lass ihm seine Freiheit und zeig dennoch, was du fühlst. Aber bedräng ihn nicht.

Vielleicht klappt es ja.

Ich denke wenn ihr von vorne anfangt, sollte es funktionieren. Hat ja schließlich schon einmal geklappt, oder?“

Reita nickte. Dumm war die Idee nicht.

Aber egal was er tun würde, er müsste Aoi zeigen, dass er es ernst meinte!

Und das würde er versuchen.

„Ab morgen solltest du es versuchen. Je eher, desto besser!“

Und der Plan stand fest.

Sowohl bei Uruha und Reita, als auch bei Aoi und Manabu.

Jeder würde es auf seine Art und Weise versuchen.

Aoi und Reita hofften, dass das gut gehen wird.



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