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Zwischen den Fronten

HPxDM
von

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Heilung

Heilung
 

Sie alle konnten die Anspannung im Raum spüren. Dumbledore stand an Severus‘ Schreibtisch gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt und den Blick musternd auf Sirius gerichtet. Die blauen Augen hinter der halbmondförmigen Brille, huschten jedoch immer wieder zu Tom, der neben seinem Mann saß und diesem eine Hand auf das Knie gelegt hatte. Für den ehemaligen Direktor musste es ein seltsames Bild abgeben, diesen ach so bösen dunklen Lord plötzlich so besorgt zu sehen. Vor allem, da diesem noch nicht einmal ein gemeiner Kommentar über die Lippen gekommen war, den der Ältere durchaus erwartete hatte.

Poppy, die noch immer vor Sirius hockte, steckte ihren Zauberstab wieder ein und stellte sich zu Severus, der sofort einen Arm um sie legte. Sie beide sahen ebenfalls mit Sorge auf den Mann, der auf seinem Stuhl zusammengesunken war und sich am liebsten wieder aus dem Staub machen wollte. Harry, der bis eben ebenfalls noch bei Sirius war, hatte sich von diesem gelöst und sich zu seiner Mutter gestellt, die ihm eine Hand auf die Schulter legte und sie leicht drückte. Für einige Minuten war es ruhig, es war nur noch das Schnarchen der schlafenden Direktoren in ihren Gemälden hören. Bis sich Dumbledore endlich ein Herz fasste und sich von der Schreibtischkante abstieß. Während der Mann vortrat, war sein Blick weiterhin auf Sirius gerichtet. Harry begann nervös mit seinen Fingern zu spielen, als der alte Mann seinen Zauberstab zückte und ihn auf seinen Patenonkel richtete. Er konnte hören, wie der Andere die gleichen Worte murmelte, wie seine Mutter zuvor schon und biss sich daher, unbewusst auf die Unterlippe. Konnte Dumbledore ihnen wirklich helfen? Erst nach einigen Minuten, ließ dieser seinen Zauberstab wieder sinken und fuhr sich nachdenklich über den Bart. „Albus?“, fragte Poppy, die das ganze sehr skeptisch verfolgte. Harry konnte sich schon denken, dass sie sich wohl nicht so sicher war, ob Dumbledore wusste was er da tat. „Das wird komplizierter als gedacht.“, hörte er diesen murmeln. Dabei überkam ihn ein ungutes Gefühl, denn in seinem Magen zog sich alles zusammen. Und er war da nicht der Einzige dem das so ging, denn Tom versteifte sich sichtbar und die Hand die auf dem Knie seines Mannes ruhte, ballte sich zur Faust. „Was meinen Sie damit?“, wollte er wissen, während sich sein Blick verdüsterte. Die Sorge um Sirius, war ihm dabei ins Gesicht geschrieben. So hatte Harry ihn auch noch nie gesehen. „Ich habe mit einer einfachen Barriere gerechnet, doch das... ist weitaus mächtiger. Ich allein, kann dagegen nicht viel ausrichten.“, antwortete Dumbledore bedrückt. Dass er damit den kompletten Raum schockierte, ahnte er wahrscheinlich nicht. Harrys Blick ging sofort zu Sirius, der seinen Kopf hängen ließ und langsam nach der Hand seines Mannes griff.
 

„Und was bedeutet das?“ Toms Stimme war belegt, fast schon zittrig. Diese Nachricht war alles andere, nur nicht das was er erwartet hatte, so wie sie alle. „Können Sie es nicht wenigstens versuchen? Irgendwie?“, fragte Harry, leicht verzweifelt. Er hatte so gehofft, der Mann könnte helfen und schon wieder musste es mit einer Enttäuschung enden. Er bemerkte, wie Dumbledore ihn ansah. Sehr in gedankenversunken wie es schien, doch das machte es auch nicht besser. „Moment mal! Fawkes! Kann denn Fawkes nicht helfen? Er hat mich doch auch von dem Gift des Basilisken befreit.“, fragte er weiter. Dass wäre es doch! Phönixe konnten doch so manches Leid lindern, vielleicht auch das von Sirius! Und selbst wenn nicht, es war immerhin ein Versuch wert. Er wollte einfach nichts unversucht lassen, wenn schon der Direktor selbst nicht helfen konnte. „Fawkes? Hm... vielleicht.“, murmelte Dumbledore nur. Dieser schien noch einige Minuten darüber nachzudenken, bevor er nickte und seinen Phönix rief. Lange mussten sie nicht warten, als dieser in einer majestätischen Flamme auf dem Schreibtisch erschien. Zuerst ein wenig orientierungslos, dann jedoch ziemlich neugierig blickte er sie alle der Reihe nach an, bis er bei Sirius hängen blieb und seinen Kopf ein wenig zur Seite neigte. Dumbledore strich ihm zärtlich über das Gefieder und sah zu Sirius. „Du siehst es, nicht war?“ Auf die Frage seines Besitzers trällerte der Vogel melodisch und breitete seine Flügel aus. „Kannst du ihm helfen?“
 

Fawkes erhob sich vom Schreibtisch, hüpfte mehr, als dass er flog auf Sirius Schoß. Dabei singte er beruhigend, während er tröstend seinen Kopf an dessen Wange rieb. Sirius zuckte kurz, von dieser unerwarteten Berührung zurück. Blieb jedoch ruhig, nachdem Tom ihn beruhigend zuflüsterte. Kurz darauf, umhüllte sie ein leichtes, leuchtendes Flimmern. Sirius begann darauf schmerzerfüllt zu Wimmern. Er beugte sich über den Phönix, dabei krallten sich seine Finger immer mehr in sein Haar, während er immer lauter wurde. Fawkes machte sich etwas kleiner, hörte jedoch nicht auf beruhigend weiter zu singen und löste auch nicht ihren Körperkontakt. Das Licht wurde heller, bis die Beiden komplett in goldenem Licht verschwanden. Geschockt blickten die Anwesenden auf sie. Tom hatte seine Hand von dem Knie seines Mannes wegziehen müssen, als diese mit einem Mal begann Feuer zu fangen. Ihnen blieb schlussendlich nichts anderes übrig, als mit ansehen zu müssen, wie Sirius unter Qualen schrie und sich unter den, anscheinend immer schlimmeren, Schmerzen wand.

„Was macht der Vogel mit ihm?!“, fragte Tom besorgt, zuckte jedoch zusammen als sein Mann einen markerschütternden Schrei losstieß. Leicht panisch wollte er ihn berühren, doch sobald er dem Licht auch nur näher kam, musste er sich wieder zurückziehen. Harrys überkam eine Gänsehaut, ihm war das nicht mehr geheuer und mittlerweile beherrschte ihn nicht mehr die Sorge, sondern die Angst. Was geschah da gerade mit seinem Patenonkel. Diese Schreie, es war als würden seine Eingeweide gefrieren. Eine Folter, noch schlimmer als er sie sich jemals vorstellen könnte. Als würde sein Pate von innen heraus verbrennen.

Mit jeder Sekunde die verstrich, wurden die Schreie quälender, bis sie nur noch einem Wimmern glichen. Er wandte seinen Kopf zur Seite, er konnte es sich nicht mehr mit ansehen und kniff seine Augen zusammen. Er wollte das nicht sehen. Doch selbst vor seinem inneren Auge war er davor nicht geschützt. Als ein zersplitterndes Geräusch und ein weiterer lauter Schrei ertönte, riss er jedoch seine Augen wieder auf.

Sirius war vom Stuhl gerutscht, lag seitlich auf dem Boden, zitterte und wimmerte leicht. Sein Atem war schwach. „Sirius!“, schrie er und riss sich von seiner Mutter los, die ihn versuchte aufzuhalten. Er achtete auch nicht auf Tom, der ebenfalls aufgestanden war und kniete sich zu seinem Paten hinunter. Vorsichtig drehte er ihn mit dem Gesicht zu sich, legte dabei seine Hand auf dessen Brust. „Sirius...“, flüsterte er, spürte nur noch schwach den Herzschlag. Ein qualvollen Stöhnen entrann Sirius‘ Kehle. Harry stiegen Tränen in die Augen, flehend sah er zu seiner Mutter, die sofort verstand. Poppy löste sich aus ihrer Starre, kniete sich ebenfalls zu Sirius hinunter. „Sie... sie ist weg.“, sagte sie überrascht und Harry schluchzte erleichtert auf. Er blickte zu Fawkes, der sich nachdem Sturz wieder aufgerappelt hatte und sich auf den Schreibtisch niedergelassen hatte. Dankend sah er ihn an, während ihm Tränen der Freude über die Wangen rollten. Darauf leise trällernd breitete Fawkes die Flügel aus, erleuchtete golden und löste sich kurz darauf in Asche auf. Nun schien auch der Rest aus der Starre zu fallen, denn Dumbledore trat zum Schreibtisch. „Das war recht anstrengend für ihn. Tom, Severus bringt Sirius in ein Bett. Er muss sich ausruhen.“, meinte Dumbledore ernst, bevor er mit einer schnellen Handbewegung die Asche seines Haustieres aufsammelte. Bald würde sie wieder entflammen, da war sich Harry sicher. Er sah noch einmal auf die Asche, bevor er wieder zu Sirius sah, der schwach atmend in seinen Armen lag. Erleichterung war das Einzige dass er in diesem Moment verspürte. Der Phönix hatte es geschafft. Die Barriere war gebrochen.
 

Harry sah auf, als sich jemand in sein Sichtfeld schob und machte sofort Platz. Tom hatte sich nun ebenfalls wieder gefangen, sah jedoch noch immer besorgt auf seinen Ehemann und nahm ihn ihm vorsichtig ab. „Meine Räume.“, meinte Poppy nur und bat ihrem Freund Tom den Weg zu weisen. Nachdem die drei das Büro verlassen hatten, blieben nur noch Harry, Dumbledore und Poppy zurück. „Was geschieht jetzt?“, fragte der jüngste, der immer wieder zur Tür blickte. Er wollte zu Sirius, doch dieser würde sich jetzt in der Gesellschaft von Tom wohl am wohlsten fühlen. Innerlich seufzte er und fuhr sich durch die Haare. „Der Zauber der den Sehnerv blockiert, ist noch immer von Bestand.“, antwortete Dumbledore. „Darum werden wir uns später kümmern, Sirius hat nicht die Kraft dafür, noch einmal soetwas über sich ergehen zu lassen.“ Poppy hatte ihre Arme vor ihrer Brust verschränkt und sah ihren ehemaligen Vorgesetzten ruhig an. „Danke, für die Hilfe.“, bedankte sie sich und wandte sich ebenfalls zum Gehen. Harry folgte ihr sofort, doch wurden sie vor der Tür nocheinmal aufgehalten. „Er hat genug gelitten und ich habe einiges wiedergutzumachen.“, seufzte Dumbledore, bevor er das Büro verließ und in seine Räume ging.
 


 

„Tom...“, schwach erklang die Stimme, doch er konnte sie laut und deutlich hören. Er sah hinunter in seine Arme. Sirius‘ Augen waren halb geöffnet, die Atmung ging noch immer schwach, doch er lebte. Er konnte noch immer nicht glauben, was gerade im Büro des Direktors passiert war. Diese Schreie... nie wieder wollte er diese Schreie hören. Hilflos daneben zu sitzen, Sirius nicht einmal berühren zu können, ihm Trost zu spenden oder die Schmerzen zu lindern. Ihm war für kurze Zeit das Herz stehen geblieben, als dieses Licht wie Glas zersplittert war und Sirius einfach vom Stuhl kippte. „Ich bin da, du hast es überstanden.“, murmelte er beruhigend, festigte seinen Griff und beschleunigte seine Schritte. Er wusste wo sich der Krankenflügel befand und war schon vorrausgeeilt, Severus dicht an seinen Fersen. Tom sah auf seinen Mann, dessen Augen sich nun schließlich gänzlich schlossen und sein Kopf gegen seine Brust fiel. Er beschleunigte seine Schritte, nahm bei den Treppen mehrere auf einmal und stand in wenigen Minuten vor der großen Tür zum Krankenflügel. Severus öffnete die Räumlichkeiten seiner Freundin und sie traten ein. Sofort legte er Sirius auf die Couch ab und legte ihm eine Decke, die ihm von Severus gereicht wurde, über. Erst als er sich vergewissert hatte, dass Sirius wirklich noch lebte und er ihn nicht so schnell verlieren würde, ließ er sich neben ihn in einen Sessel fallen. Fuhr sich mit zittrigen Fingern durchs Haar und atmete langsam tief ein und aus. Sein Herzschlag beruhigte sich und die Angst verschwand. Zurück blieb Sorge und Erleichterung. Er sah auf, direkt in die schwarzen Augen des neuen Direktors. „Was zur Hölle war das da gerade?“, fragte er. Das was dieser Vogel da getan hatte, hatte er noch nie gesehen. „Ich habe keine Ahnung, Tom.“, antwortete Severus darauf nur und ließ sich auf den anderen Sessel, gegenüber ihm nieder. Immer wieder ging Toms Blick zu Sirius, der ruhig auf der Couch schlief. Noch nie in seinem Leben hatte er solche Angst, wie gerade eben. Als er Sirius dort auf dem Boden liegen sah, war er wie festgefroren. Keines seiner Gliedmaßen hatte sich noch rühren wollen. Erst durch den Ruf von Harry, war er wieder losgerissen worden.
 

„Wie geht es ihm?“, hörte er plötzlich, als sich die Tür zu den Räumlichkeiten öffnete. Sofort war Harry wieder an ihm vorbeigestürmt, direkt auf Sirius zu. Auch ihm konnte Tom ansehen, dass dieses Ereignis oben im Büro, seine Spuren hinterlassen hatte. Wie musste es nur für den Jungen gewesen sein, zu sehen wie ein geliebter Mensch so litt? Wahrscheinlich nicht anders, als bei ihm und trotzdem wollte er so etwas nie wieder miterleben müssen. „Er schläft.“, antwortete er, wandte aber seinen Blick nicht ab von seinem Mann. Trotzdem konnte er hören, wie Poppy seufzte und im Hintergrund irgendetwas suchte. Glas klirrte und kurz darauf wurde ihm schon eines gefüllt mit Feuerwhiskey vor die Nase gesetzt. Dankend nahm er es an, nippte daran und spürte wie der Alkohl seine Kehle hinunter brannte. Dabei war egal, dass es eigentlich noch viel zu früh dafür war. „Ist... ist sie wirklich weg?“, fragte er. „Ja. Es ist nur noch der Zauber übrig. Aber lass Sirius sich ersteinmal ausruhen. Es muss sehr schmerzhaft gewesen sein. Wer weiß wann er wieder aufwachen wird.“, antwortete Poppy, die sich auf die Lehne des Sessels setzte, in dem ihr Freund ebenfalls Feuerwhiskey trank. Es war für sie alle, ein Erlebnis welches sie so schnell nicht wieder miterleben wollten. „Ich würde dir raten, ihn noch ein wenig hier zu lassen. Wer weiß, was eine jetzige Reise mit ihm anrichten kann.“, meinte die Frau und sah ihn streng an. Er wusste, wirklich etwas entgegenzusetzen hatte er nicht, schließlich wollte er ebenfalls das Sirius sich so schnell wie möglich erholte. Und bis jetzt, war Poppy die einzige Heilerin, die sich als kompetent herausgestellt hatte. Die Frauen und Männer, die er zuvor hatte rufen lassen, würde er nie wieder zu sich bestellen, dass schwor er sich. „Ich bringe Sirius später in meine Räume, dort hat er genug Ruhe und er kann sich in einem richtigen Bett ausruhen.“, sagte Severus. Dankend sah Tom ihn an. Sirius war stark, jetzt fehlte nur noch der Zauber und er könnte wieder sehen und sei es mit einer Brille.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Nami_van_Dark
2016-07-29T14:47:18+00:00 29.07.2016 16:47
auf Fawkes hätte man vielleicht auch früher kommen können
Nun ja Eins ist Sirius los bleibt noch das andere, aber wie viel er noch von seiner Lebenszeit hat kann man wohl nicht mehr sagen
Von:  Omama63
2016-07-29T12:32:59+00:00 29.07.2016 14:32
Die Barriere ist schon mal weg, jetzt muss nur noch der Zauber weg,der den Sehnerv blockiert.
Dumbledore hätte es also nicht geschafft, aber Fawkes hat es geschafft.
Bin schon gespannt, wie es weiter geht.

Lg
Omama63


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