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Zwischen den Fronten

HPxDM
von

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Silvester

Silvester
 

Harry ließ seinen Zauberstab sinken, beobachtete mit verschwommener Sicht den schneebedeckten Garten der Weasleys. Er saß nun, mit beiden Beinen an seinen Körper gezogen, auf der Bank, seine Arme um diese geschlungen und sein Kinn darauf gelegt. Während er mit allen Mitteln versuchte, seine Tränen zu unterdrücken. Er hätte bei Sirius aufwachsen sollen... spukte es in seinem Kopf. Bei Sirius und... Tom. Doch das war egal, alles wäre besser gewesen, als die letzten Jahre bei den Dursleys. Die Jahre, die voller Schmerz, Trauer und Hilflosigkeit waren, sie würden ihm immer nachhängen. Ganz egal, wie gut er mittlerweile damit klar kam. Müde schloss er seine Augen, dabei rannen ihm vereinzelte Tränen über die Wangen. „Haben Sie den Brief dabei?“, fragte er leise, er wollte sich gern selbst davon überzeugen. Wenn es wirklich der Wahrheit entsprach, hätte das alles niemals passieren müssen, hätte der alte Mann nur dem Wunsch seiner Mutter entsprochen. „Ja habe ich.“, antwortete dieser. Harry sah ein wenig auf, direkt auf das Pergament welches ihm vor die Nase gehalten wurde. Langsam nahm er es entgegen, entfaltete den Brief und begann zu lesen. In der Handschrift seiner Mutter, die so vertraut und doch fremd war, stand haargenau das, was Dumbeldore ihm soeben erzählt hatte. Seine Hände begannen zu zittern, ob nun vor Kälte oder wegen der Gefühle die in ihm gerade heranwuchsen, konnte er nicht sagen, es war ihm auch vollkommen egal. Er hatte es hier Schwarz auf Weiß stehen, dass es für ihn anders hätte laufen sollen. Und ja, je öfter er den Brief las, desto mehr gab er seinem Direktor die Schuld daran. Doch wusste er auch, dass das nichts an seiner Vergangenheit ändern würde, es war nun einmal passiert und rückgängig wollte er es nun auch nicht mehr machen. Dafür waren die letzten drei Monate viel zu schön, als dass er das aufgeben wollte. Seit den Sommerferien, hatte er endlich eine Chance bekommen glücklich zu werden. Angefangen damit, dass er von Poppy adoptiert wurde. Sie eine Familie waren und selbst wenn sie irgendwann einmal Severus heiraten würde, wäre dass für ihn absolut nicht schlimm. Sie hatte ihm so sehr geholfen mit seinen Problemen klar zu kommen, da hatte sie dieses Glück nicht weniger verdient. Außerdem mochte er den griesgrämigen Mann, der seine Vorurteile ihm gegenüber, doch recht schnell über Bord geworfen hatte.
 

„Ich habe einen großen Fehler gemacht und ich kann natürlich nicht von dir verlangen, dass du mir vergibst. Du hast mich anghört und dass ist schon mehr, als ich erwartet habe. Ich möchte nur, dass du weißt, das es mir leid tut. Alles.“, hörte er Dumbledores Stimme neben sich reuevoll, so dass er erneut seinen Kopf hob. Es war das erste Mal, seit er diesen Mann kannte, dass er ihm etwas klar mitgeteilt hatte. Keine Rätsel, keine Andeutungen oder Halbwahrheiten. Nein, dieses Mal war es die Wahrheit, so dass er es sogar glauben und ihm vielleicht verzeihen konnte. Aber er sagte nichts, es ging einfach nicht. Er konnte nicht einfach darüber hinweg sehen, dass sein Leben anders verlaufen wäre, hätte Dumbledore diesen Brief gelesen und ein einziges Mal genauer hingesehen. Dass Sirius an diesen Morden keine Schuld trug. Er senkte seinen Kopf erneut, diesmal jedoch hielt er seine Tränen nicht zurück. Dass der Brief, der sich noch immer in seinen Händen befand, dabei verschmierte, bemerkte er nicht. Er saß einfach nur da, die Beine an seinem Körper, den Brief in beiden Händen, mit gesenktem Kopf und weinend. Es war schon lange her, als er das letzte Mal so richtig geweint hatte und doch bemerkte er, wie ein schwerer Stein von ihm viel. Als er jedoch zwei Arme um sich spürte, konnte er nicht mehr an sich halten.
 

Harry wusste, dass es Dumbledore war, der ihn da gerade in den Armen hielt, doch in diesem Moment konnte es ihm egaler nicht sein. Er war einfach nur froh, dass jemand da war. Auch war er erleichtert darüber, dass der Mann nichts sagte, sondern ihn einfach nur hielt.
 

Nach einigen Minuten jedoch, beruhigte er sich wieder und löste sich von dem Anderen. Er fuhr sich noch einmal über die Augen um die letzten Tränen wegzuwischen und stand dann auf. „Es tut mir leid.“, murmelte er und ohne jedoch auf eine Antwort zu warten, stürmte er zurück ins Haus, direkt in Rons Zimmer. Dort schloss er rasch die Tür und ließ sich an dieser hinabsinken. Er schämte sich dafür, die Fassung verloren zu haben und das ausgerechnet vor seinem Direktor. Dem Mann den er in den letzten Monaten so gut wie möglich aus dem Weg gegangen war, um genau diese Situation zu vermeiden. Er winkelte seine Beine an, stützte seine Ellenbögen auf die Knie und bedeckte das Gesicht mit seinen Händen. Was war da unten gerade passiert? Und nachgefragt hatte er auch nicht, aber er konnte jetzt nicht noch einmal runter gehen. Es ging einfach nicht. Er wusste nicht wie er reagieren sollte, was er auf all das sagen sollte. Während er sich darüber so seine Gedanken machte, bemerkte er nicht, wie ihn seine Müdigkeit langsam einzuholen versuchte. Immer wieder begannen sich seine Augen zu schließen, doch riss er sich immer wieder zusammen. Bis er es einfach nicht mehr aushielt, sich auf die Matratze legte und kurz darauf schon einschlief.
 

Das nächste mal als er wieder erwachte, war als ihm jemand vorsichtig an seiner Schulter berührte. „Harry.“, flüsterte ihm eine weibliche Stimme zu. Sie kam ihn so bekannt vor und doch war es weder Hermine noch Ginny. Auch die von Molly klang anders, konnte es vielleicht...? Nein, das war nicht möglich, seine Mutter würde mit Severus auf Riddle Manor verbringen, dass hatten sie sich zumindest vorgenommen. Aber wieso hörte er dann ihre Stimme? Widerwillig öffnete er seine Augen um sie kurz darauf wieder zu schließen. Es war viel zu hell. Doch er versuchte es noch einmal, sah dabei jedoch alles verschwommen, bis ihm seine Brille hingehalten wurde. Als er nun wieder klarer sehen konnte, runzelte er die Stirn als er wirklich seine Mutter vor sich sitzen sah, die ihn lächelnd anblickte. „Hallo Harry.“, begrüßte ihn Poppy. „Wieso...?“ Er war noch nicht richtig war, als er sich aufsetzte, auch schien sein Kopf noch halb im Schlaf zu liegen, denn sein Verstand arbeitete sehr langsam. „Na ja, wie soll ich das sagen. Ich habe von einer ziemlich hyperaktiven Eule einen beunruhigenden Brief bekommen und bin sofort los. Ach und keine Sorge, Severus ist auch da und versucht gerade Dumbledore das Leben ein wenig schwer zu machen.“, zwinkerte sie und schien ihn zu mustern. „Was ist passiert?“ Harry seufzte, rieb sich seine Augen und bemerkte dass sie noch immer vom Weinen leicht brannten. Natürlich hatte sie es bemerkt, denn das Gefühl verschwand augenblicklich. „Ich habe mit Professor Dumbledore gesprochen.“, antwortete er und ließ seinen Blick durch das Zimmer schweifen. „Er hat sich bei mir entschuldigt und mir das hier gegeben.“ Er gab seiner Mutter den Brief, den er neben sich liegen sah und lehnte sich an das Bettgestell hinter sich. Poppy nahm ihn entgegen und überflog die Zeilen. „Das... aber.“ Seine Mutter starrte ihn überrascht an und er nickte darauf nur. „Ja.“, flüsterte er. „Dumbledore hat mir gesagt, dass er diesen Brief gleich nach dem Tod meiner Eltern bekommen hatte. Ihn aber erst vor kurzem geöffnet hat.“ Harry sah zu seiner Mutter, die den Brief in ihrer Hand fast zerknüllte. Ihre Aura schien wieder etwas dunkler zu werden. „Wenn dieser Mann doch nur einmal richtig handeln könnte!“, knurrte sie, bevor sie aufstand. Sie tigerte einige Mal im Raum auf und ab, bevor sie wieder stehen blieb und ihn ansah. „Komm, gehen wir runter. Keine Sorge ich werde mich so gut es geht zusammenreißen.“
 

Zusammen machten sie sich auf den Weg hinunter in das geräumige Wohnzimmer. Dort befanden sich ein, wie immer, miesgelaunter Severus Snape und Dumbledore, die sich gegenüber saßen und sich gegenseitig anstarren versuchten. Molly hantierte in der Küche, während Ginny, Hermine und Ron sich wahrscheinlich irgendwo draußen aufhielten und Arthur, saß stillschweigend auf der Couch. „Albus Dumbledore.“, knurrte seine Mutter neben ihm plötzlich und er sprang einen halben Schritt zur Seite. Auch die Männer blickten alamierend nach oben und zumindest Severus schaffte es noch sich neben ihn zu stellen. „Erklären Sie mir das?!“, zischte sie und warf ihm den Brief vor die Füße. Dabei stemmte sie ihre Hände in die Seiten und sah wütend auf den Direktor.

„Hättest du sie nicht irgendwie aufhalten können?“, fragte Severus, der sich etwas zu ihm gebeugt hatte, seufzend. „Sie wollte sich zusammenreißen.“, antwortete Hary nur schulterzuckend und beobachtete weiterhin das Schauspiel. So viel zum Thema zusammenreißen, dachte er sich und schüttelte den Kopf. Neben sich hörte er nur ein Schnauben, doch das irgnoierte er gekonnt. „Poppy...“, versuchte es der Direktor. „Kommen Sie mir nicht mit Poppy! Sie hätten das alles verhindern können, wissen Sie das? Sie hätten es niemals dazu kommen lassen müssen!“, unterbrach sie den alten Mann schimpfend. Dumbledore hob den Brief hoch, es genügte nur ein Blick und dann richteten sich seine Augen auf ihn. „Erklären Sie!“, wies sie ihn an und zog damit wieder dessen Aufmerksamkeit auf sich. Doch bevor der Mann irgendetwas erwidern konnte, war Harry zu seiner Mutter getreten und legte ihr eine Hand auf den Arm. „Es ist gut, Mum. Was geschehen ist, ist geschehen und es ist doch jetzt gut so wie es ist.“, meinte er leise. Es war vielleicht besser so, wenn sie dieses Gespräch in Dumbledores Büro weiter führen würden. Die Weasleys und Hermine sahen schon sehr neugierig zu ihnen und dass sollten sie dem alten Mann vielleicht doch nicht antun. „Harry...“ „Ist schon okay. Ihr könnt euch ja später wieder nach herzenslust fetzen.“ Er warf einen kurzen Blick zu Dumbledore, der ihn mit großen Augen ansah, so als ob ihm ein drittes Bein gewachsen wäre. Doch er versuchte das zu ignorieren, nur weil er nicht wollte dass seine Mutter den Mann heute drangsalierte, hieß es nicht, dass er ihm verziehen hätte. Poppy dagegen seufzte nur missbilligend, gab aber nach. „Na schön, Morgen Abend in Ihrem Büro!“, zischte sie Dumbledore zu, bevor sie sich komplett umwandte und zu Molly blickte. „Entschuldigen Sie für die Umstände, Severus und ich sollten vielleicht wieder gehen.“, meinte sie, drückte aber noch Harrys Schulter beruhigend. „Nicht doch, nicht doch. Ihr könnt beide gerne bleiben, wir haben noch genug Platz für euch!“, rief die Weasley aus und kam ins Wohnzimmer gerannt. „Und hör doch auf mich zu siezen, ihr gehört zur Familie.“
 

Harry sah zu seiner Mutter, die recht überfordert zwischen ihm und der Weasleymatriarchin hin und her blickte. „Also, ähm..“ „Das ich das noch einmal erleben darf, Poppy Pomfrey sprachlos.“, lachte im Hintergrund Severus, der kurz darauf eine Kopfnuss von seiner Freundin bekam. Die angespannte Stimmung, die zuvor noch geherrscht hatte, war mit einem Mal wieder verschwunden, so dass auch Dumbledore sich wieder entspannte. „Molly, kann ich dir irgendwie zur Hand gehen?“, fragte Poppy, nachdem sie sich wieder im Griff hatte, kurz darauf. „Natürlich, liebend gern.“, antwortete die rundliche Frau. Harry lachte nur leise darüber und gesellte sich zu seinen Freunden die ihn zwar ebenfalls lachend, doch auch fragend ansahen. „Du hast dich mit Dumbledore unterhalten?“, fragte ihn Hermine, als sie sich auf den Weg nach draußen machten. Das Essen würde wahrscheinlich erst in ein oder zwei Stunden fertig sein, da konnten sie sich auch noch ein wenig anderweitig beschäftigen. „Ja.“, antwortete er, legte seinen Umhang um seine Schultern. Ron und Hermine folgten ihm. Ginny war wieder von ihrer Mutter reingerufen worden. Im Garten setzte er sich wieder auf die Bank, auf der er heute schon einmal saß. „Wie das?“, wollte Ron wissen. „Na ja, groß Ausweichen konnte ich nicht.“, meinte Harry und sah in den sternenklaren Himmel. Er zog sich seinen Umhang fester um seine Schultern, da es doch ein wenig kälter war, als laufe des Tages. „Was wollte er von dir?“ „Er hat sich entschuldigt, dafür was alles geschehen ist. Und was das mit dem Brief auf sich hat... na ja... Den Brief bekam Dumbledore direkt nach dem Tod meiner Eltern. Hätte er ihn gleich aufgemacht, wäre mein Leben vielleicht ein wenig anders verlaufen.“, antwortete er darauf. „Wie meinst du das?“, fragte Hermine, obwohl sie es sich wahrscheinlich schon denken konnte. „Weil meine Eltern, Sirius als meinen Vormund eingetragen haben.“ „Aber die Leute glauben doch jetzt noch, dass Sirius die Schuld an dem Massakar trägt, welches Pettigrew veranstaltet hat.“ Harry seufzte, zog seinen Zauberstab und begann, die nun schlafenden Gnome wegzukicken. Es beruhigte ihn ungemein und er tat damit auch noch seinen Gastgebern einen gefallen. „Ja und das obwohl er freigesprochen wurde. Hätte aber Dumbledore nicht der breiten Masse geglaubt, wäre es definitiv anders verlaufen. Aber wir können über das wenn und aber, so lange diskutieren bis wir umfallen. An der jetzigen Situation ändert es nichts. Und ich muss ehrlich sagen, dass ich meine Vergangenheit nicht einmal ändern möchte, selbst wenn das möglich wäre. Vielleicht hätte ich euch, Poppy und... nie kennengelernt“, meinte er und musste sich am Schluss noch zusammenreißen, da er beinahe Dracos Namen gesagt hätte. Seine Freunde waren wohl im Moment noch die einzigen, die nichts von seiner Beziehung zu dem Blonden wussten. Und er konnte auch nicht sagen, wann und wie er es ihnen Beibringen würde. Er bemerkte dabei sehr wohl den Blick seiner Freunde, doch er sagte erst einmal nichts dazu. Irgendwann würde er es ihnen schon noch sagen, vielleicht wenn Draco dabei war. „Aber eines muss man dir lassen, Kumpel. Du hast hier gut aufgeräumt.“, wechselte Ron das Thema, als dieser merkte, dass er nichts mehr dazu sagen würde. Innerlich darüber dankbar, lachte er leise und beförderte den nächsten über den Zaun. „Glaub mir, dass ist eine extrem beruhigende Beschäftigung.“

Ab da verging der Abend wie im Flug. Das Feuerwerk, war bei dem ganzen Trubel, den er heute wieder einmal hatte, das Highlight. Die bunten Lichter und Bilder, die den Himmel erleuchteten, waren immer wieder aufs neue ein einzigartiges Erlebnis. Besonders, da er dieses mit seinen Freunden und seiner Familie genießen konnte. Die einzigen die ihm hier jedoch fehlten, waren Sirius und Draco.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Omama63
2016-07-20T15:33:48+00:00 20.07.2016 17:33
Jetzt hat er sich wenigstens mit Dumbledore ausgesprochen und ich denke, dass ihm Harry verzeihen kann, wenn er ihm Sirius rettet.
Ich hoffe zu mindestens, dass er ihn retten kann.

Lg
Omama63
Von:  Nami_van_Dark
2016-07-20T11:24:42+00:00 20.07.2016 13:24
Dem alten Mann ist nicht mehr zu helfen
Ich liebe es zudem, wenn Poppy sich an ihm austobt



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