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Begreifen

Hallo meine liebe Leser,
 

ich möchte mich an dieser Stelle mal herzlich für euer Feedback über Reviews, PMs, Favorienteneinträge, Empfehlungen, usw. bedanken. Ihr seid wirklich klasse!
 

4. Kapitel: Begreifen
 

Captain Janeway betrat die Brücke ihres Schiffes und stellte fest, dass sie von allen erwartungsvoll angesehen wurde. Selbst Tuvoks Blick schien ihr fragend. Unbeeindruckt davon setzte sie sich in ihren Sessel und schlug die Beine übereinander.
 

Noch immer ruhten alle Blicke auf ihr und sie seufzte lautlos, da sie scheinbar nicht darum herum kam, die Situation zumindest teilweise zu erklären. „Könnte es sein, dass Sie alle mich etwas fragen wollen?“, fragte sie in den Raum hinein, ohne dabei den genervten Unterton in ihrer Stimme zu unterdrücken.
 

Wie erwartet war es Tom Paris, der das Wort ergriff. „Ja, Ma’am. Ähm, Commander Chakotay kam vorhin hier durch und sagte, er wäre nicht mehr ... er würde nicht mehr zu unserer Crew gehören.“ Er machte eine kurze Pause, um ihr Gelegenheit zu geben, sein Gestottere zu unterbrechen, was sie jedoch nicht nutzte. „Wie hat er das gemeint? Und ... und ... wer ist dann jetzt der erste Offizier?“
 

Tom Paris hatte es sauber auf den Punkt gebracht. Sie musste eine Entscheidung treffen. Eigentlich sofort. Und sie traf eine: „Commander Chakotay hat sich einige freie Tage erbeten und wünscht in dieser Zeit auch nicht gestört zu werden. Er ist und bleibt der erste Offizier. Für die Zeit seiner Abwesenheit wird Lieutenant Commander Tuvok einspringen.“
 

Tuvok spürte das Bedürfnis eine Augenbraue fragend nach oben zu ziehen, als Captain Janeway ihn ansah, unterdrückte diese Anwandlung jedoch, so wie er fast immer in der Lage war seine Reaktionen zu verbergen und nickte stattdessen nur.
 

Für einige Sekunden war es mucksmäuschenstill auf der Brücke, dann fielen Tom seine Umgangsformen und sein Rang wieder ein und er nickte ebenfalls. „Aye, Ma‘am.“ Er drehte sich wieder seiner Konsole zu und kontrollierte den anliegenden Kurs.
 

Innerlich aber arbeitet es in ihm. So einfach, wie es der Captain darstellte, schien ihm die Situation zwischen Chakotay und ihr nicht zu sein. Dahinter steckte mehr. Er war neugierig. War es schon immer gewesen. Und er gedachte seine Neugier zu befriedigen. Nach seinem Dienst würde er mal unauffällig an Chakotays Quartier vorbei schlendern. Mehrmals. Das hatte ihm bei anderen Gelegenheiten schon so manchen Erkenntnisgewinn gebracht.
 

Janeway seufzte zum zweiten Mal an diesem Abend lautlos. Sie konnte es in Paris´ Kopf arbeiten sehen. Er würde sicherlich versuchen herauszubekommen, was zwischen Chakotay und ihr vorgefallen war. Sie musste ihn ausbremsen, sonst würde bald das halbe Schiff mehr wissen, als sie selbst.
 

Sie drehte sich zu Tuvok um. „Tuvok, ich denke die Abwesenheit des Commanders eröffnet uns ungeahnte Möglichkeiten.“ Sie schmunzelte, weil sie sah, dass er keine Idee hatte, was nun kommen würde. Ihn zu überraschen gelang ihr nicht oft.
 

„Da Sie für einige Zeit die Pflichten des Commanders übernehmen, brauchen wir einen Sicherheitschef, der Sie vertritt. Was halten Sie davon, wenn Mr. Paris und Mr. Kim gemeinsam Erfahrung auf diesem Gebiet sammeln und diese Aufgabe zusammen übernehmen?“ Tuvok wollte etwas erwidern, doch unbeirrt fuhr der Captain fort. „Ich denke es wird mal wieder Zeit für eine Sicherheitsübung. Wir fliegen gerade durch ruhiges Gebiet. Mir schweben eine Evakuierungsübung, eine Übung zur Datensicherheit und ein vorgetäuschter Eindringlingsalarm vor.“
 

Eigentlich war ihr heute wirklich nicht zum Lachen zumute, aber als sie an die Betroffenen gewandt dazusetzte: „Meine Herren, bitte legen Sie mir die ausgearbeiteten Pläne dafür bis morgen Mittag vor.“, konnte sie ihr Lächeln angesichts ihrer eigenen Genialität nicht unterdrücken. Diese Beiden würden schon mal keine Zeit haben, sich mit ihr oder Chakotay zu beschäftigen oder gar Gerüchte zu verbreiten.
 

Ohne auf eine Antwort zu warten stand sie auf und sagte zu Tuvok: “Sie haben die Brücke.“, und betrat den Turbolift.
 

Was nun kam würde schwerer werden, als die Mannschaft zu beschäftigen.
 

Kathryn ging mit eiligen Schritten zu ihrem Quartier. Sie musste mit Chakotay reden und ihn zur Besinnung bringen. Doch sie wollte nicht in ihrer Uniform auftauchen. Sie kam nicht als Captain zu ihm, jedenfalls nicht nur.

In ihren Räumen angekommen entkleidete sie sich schnell, stellte sich unter die Schalldusche und zog sich danach Hose und Pulli an, brachte ihr Haar in Form und war schon auf dem Weg zur Tür, als ihr noch etwas einfiel.
 

Etwas hektisch durchsuchte sie ihre abgelegte Uniform nach den Rangabzeichen Chakotays´ und war dankbar, dass sie, entgegen ihrer Gewohnheit, die Uniform nicht sofort recycelt hatte.
 

Leicht lagen die drei kleinen silbernen Knöpfe in ihrer Hand und so leicht, wie sie hier verloren gehen konnten, so leicht konnte sie auch Chakotay verlieren. Sorgsam schloss sie die Hand um die Symbole eines drohenden Verlustes und atmete einmal tief durch, bevor sie zur Tür hinaus und den Gang entlang ging. Viel zu schnell für ihren Geschmack stand sie vor Chakotays Tür.
 

Sie atmete noch einmal tief durch und betätigte den Türmelder, doch statt des erwarteten Geräusches geschah gar nichts. Sie drückte noch einmal auf den Knopf und ging dann verwundert einen Schritt rückwärts.

Es schien, als wolle er keinen Besuch haben. Dabei musste er doch wissen, dass zwischen ihnen noch nicht alles geklärt war.
 

Für einen winzigen Moment zog sie in Erwägung seinen Wunsch zu respektieren. Doch dann trat sie wieder nach vorn und klopfte lautstark an.
 

Sie wartete auf eine Reaktion, die aber nicht kam. Noch einmal klopfte sie, diesmal begleitet von „Chakotay, wir müssen reden. Bitte machen Sie die Tür auf.“
 

Als auch diesmal nichts passierte, wandte sie sich ab und sagte: „Computer, lokalisiere Commander Chakotay.“
 

„Commander Chakotay befindet sich in seinem Quartier.“, antwortete die Computerstimme.
 

„Computer, die Tür zu Commander Chakotays Quartier öffnen. Überbrückungscode des Captains. Alpha Gamma Vier Charlie.“
 

Mit einem Zischen öffnete sich die Tür und Kathryn hatte keine Hemmungen einzutreten.
 

„Chakotay?“, fragte sie, als sie erkannte, dass es völlig dunkel in seinen Räumen war. „Ich weiß, dass Sie da sind. Wir müssen miteinander reden.“
 

Als wieder keine Reaktion erfolgte, trat sie noch einen Schritt nach vorn. „Bitte Chakotay, das ist doch albern. Ich weiß, dass Sie hier sind. Computer, Lichtniveau auf 60 % anheben.“
 

Augenblicklich wurde es deutlich heller im Raum und nun erkannte Janeway auch, warum Chakotay ihr bisher nicht geantwortet hatte. Er saß auf dem Boden und war wohl tief in Trance. Nun bereute sie ihr Eindringen ein wenig. Andererseits sah sie aber auch keine Möglichkeit, sich jetzt noch zurückzuziehen. Also setzte sie sich ihm gegenüber in einen Sessel und wartete.
 

Sie sah ihn an und war auf einmal innerlich aufgewühlt. Was, wenn er gar nicht mehr mit ihr sprechen wollte? Wenn sein Entschluss unumstößlich feststand? Was, wenn sie ihn wirklich verlor?
 

Seufzend streifte sie ihre Schuhe von den Füßen und setzte sich im Schneidersitz wieder hin. Leise, sodass sie sich selbst kaum hören konnte, sagte sie „Bitte verlass mich nicht, Chakotay.“
 

TBC
 

So, das war mal ein kurzes Kapitel, dafür kommt nächste Woche ein recht langes und da dürfen die Zwei dann auch mal wieder miteinander reden. Über Feedback würde ich mich, wie immer, freuen!



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