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24/7

Joey x Seto
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier erst einmal vielen lieben Dank für die Favos und die Kommis. Danke! Ihr seid Toll! <3

Des weiteren vielen lieben Dank an meinen Beta! *küsschen*

Und hier noch eine Warnung: Laut Beta ist dieses Kapi wohl sehr klischeehaftig. XD Komplett anzeigen

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"Geschäftspartner"

„Ich will noch mehr Pfannkuchen fressen“, sprach der Wolf. Er ging in das Bauernhaus. Aber er riss die volle Schüssel herunter. Sie zerbrach in tausend Stücke. Die Bäuerin hörte den Lärm. Sie kam in die Küche, sah den Wolf und rief die Leute herbei. Die Leute kamen und schlugen den Wolf. Wieder hinkte der Wolf in den Wald. „Du hast mich wieder angeführt!“, heulte er. „Die Bauern schlugen mich wieder.“ Der Fuchs antwortete: „Warum bist du so ein Nimmersatt?“
 

Seto Kaiba blickte auf die Uhr. Er hatte noch etwa eine Viertelstunde Zeit, bis er zu einem Termin musste. Normalerweise erschien er bei Terminen mit solch kleinen Firmen nie persönlich, da aber Wheelers Firma auch um den Auftrag kämpfte und eben jener Wheeler persönlich erscheinen würde, hatte Kaiba beschlossen, diesen Termin selber wahrzunehmen.

Ja, richtig. Wheeler leitete ein kleines Unternehmen. Kaiba war fast aus allen Wolken gefallen, als er in den Unterlagen, die er über seinen Köter angefordert hatte, nicht nur das enorme Vorstrafenregister gesehen hatte, sondern auch, dass er Firmenleiter von dem Unternehmen Tiger & Dragon war. Natürlich hatte der CEO alle Hebel in Bewegung gesetzt, um nun alles über dieses Unternehmen herauszufinden: Die Firma war in den roten Zahlen, quasi vor der Insolvenz. Wheelers Vorgänger hatte diese sehr solide Firma gegen die Wand gesteuert. Der blonde Köter hatte dort Mediendesign gelernt. Und wahrscheinlich aus Loyalität hatte er sich bereit erklärt, das Unternehmen zu übernehmen und zu versuchen aus den roten Zahlen zu führen… Das war nun fast vor einem Jahr. Wheeler hatte zwar den Fall aufgehalten – wie auch immer er das geschafft hatte! Doch erholte sich die Firma nicht wirklich. Sie kam aus den roten Zahlen nicht raus! Laut Kaibas Unterlagen, hatte Wheeler noch einen Monat Zeit, das Unternehmen zu retten. Der Köter hatte quasi ein sinkendes Schiff übernommen…

Und das war der Grund, warum Kaiba heute persönlich an dem Termin teilnahm, denn er wollte sehen wie der Köter sich schlug, wie er reagierte, wenn die KC ihm den Auftrag vor der Nase wegschnappte. Eiskalte Augen blickten wieder zur Uhr und er schlug mit einem verächtlichen Schnauben die Akte zu. Er war sich sicher, dass dieser Geschäftstermin sehr amüsant werden würde – angefangen mit der chronischen Unpünktlichkeit des Versagers!
 

Joseph Jay Wheeler stand am Fenster seines Büros und starrte wie abwesend raus. Heute galt es. Alles oder nichts. Er musste unbedingt diesen Auftrag bekommen. Er hatte zwar noch einen Vertrag mit der KC und in den nächsten Tagen war die erste Abnahme – danach, würden die ersten Gelder fließen. Joey hatte höchstpersönlich dafür gesorgt, dass alles perfekt war. Man also nichts auszusetzen hatte. Das war der Vorteil, wenn man mit dem Eisschrank fast die gesamte Schulzeit verbracht hat und wusste, wie der tickte!

Nur ewig konnte er von dem Auftrag mit der KC nicht leben. Er brauchte mehr Verträge, wenn er die Firma retten wollte…

Eher durch Zufall hatte er erfahren, dass die KC auch auf den Auftrag scharf war, was natürlich das alles schwieriger, aber nicht unmöglich machte. Wie gut, dass Kaiba an solchen Terminen nicht mehr persönlich erschien. So hatte Joey realistische Chancen, diesen Auftrag der KC wegzuschnappen. Hoffentlich…

Noch einmal ging Wheeler seine Akten durch, schloss den Aktenkoffer und machte sich nun auf dem Weg zu dem Termin.
 

Seto Kaiba saß im Empfangsbereich der Fiasko Consulting und las sich die Börsennews durch, während er darauf wartete, dass er hier abgeholt wurde. Eher zufällig blickte er auf und zum Haupteingang, als da so eben ein galanter junger Mann mit hoch erhobenen Kopf und festem Schritt das Gebäude betrat. Kaiba musste zweimal hinschauen. Das war ja Wheeler! Der Blonde trug einen klassischen, schlichten, aber definitiv nicht ganz billigen Anzug, edle Lackschuhe und passend dazu einen noblen Aktenkoffer. Der CEO musste sich wirklich zwingen seinen Blick von dem schlanken jungen Mann abzuwenden. Der Blonde strahlte so viel Selbstbewusstsein aus. So hatte er seinen Köter gar nicht in Erinnerung… Und was noch verstörender war: Der Kerl war pünktlich!
 

Joey betrat das Gebäude und schritt schnurstracks zum Empfang. Er erklärte sein Begehr und er wurde gebeten, sich in der Sitzecke im Empfangsbereich zu setzen und zu warten. Er würde abgeholt werden. Der Blonde nickte dankbar und lief zur Sitzecke, wo schon ein Gentleman saß, der sich hinter den Börsennews zu verkriechen schien. Ein amüsiertes Lächeln huschte über Joeys Lippen. Das könnte Kaiba sein, dachte er sich innerlich und in diesem Moment senkte der junge Mann die Zeitung und eiskalte Augen blickten direkt in rehbraune. Joeys Lächeln gefror und er erbleichte. Na super. Kaiba hier! Lohnte es sich da überhaupt noch im Meeting zu erscheinen? Auch wenn Joey niemals aufgab, so musste er doch anerkennen, dass er tatsächlich Seto Kaiba unterlegen war… zu mindestens was das Geschäftliche anging. Hatte der CEO ja so viele Jahre mehr Erfahrung und einen entsprechenden Drill erhalten, um eben in dieser skrupellosen Welt zu bestehen.

Joey setzte sich und seufzte leise. Setos Augen waren ihm gefolgt und ein amüsiertes Lächeln zuckte um die Mundwinkel des Brünetten, der sehr wohl Joeys Gedanken und Gefühle in dessen Augen lesen konnte. Allerdings war er auch verblüfft, dass Joey wohl kurzzeitig darüber nachdachte, kampflos das Feld zu räumen – hatte sein Köter doch IMMER die Konfrontation mit ihm gesucht und war nie zurückgewichen.

Joey blickte Seto voll an und hob eine Augenbraue. „Holst du dir einen runter, weil ich nicht allzu begeistert bin, dich hier zu sehen? Oder warum grinst du?“, knurrte der Blonde leise. Kaiba stutzte und verblüfft hob er eine Augenbraue, was Joey nun wiederum grinsen ließ. „Ich habe meine ganze Schulzeit mit dir verbracht. Meinst du nicht, dass ich da mittlerweile in dir lesen kann wie in einem Buch? Außerdem war das Grinsen in deinen Augen zu sehen. Sie haben gefunkelt“, erklärte Joey und lehnte sich kurz zurück, um seine Augen zu schließen. Er musste sich beruhigen, damit er nicht doch den Rückzug antrat. Denn so entspannt wie Kaiba dar saß, so wirkte er doch sehr beängstigend und furchteinflößend nur durch seine Präsenz. „Respekt, Wheeler. Du bist gut. Bevor wir ins Meeting gehen und uns nach den Regeln der Kunst versuchen gegenseitig zu zerfleischen – warum spielst du mit den Gedanken, das Feld kampflos zu räumen?“ Und die Stimme des CEOs war nicht spöttisch oder kalt, sondern warm und interessiert, fast schon freundlich. Verblüfft blickte Joey den Brünetten an. „Auch ich habe im Laufe unserer Schulzeit gelernt dich zu lesen wie ein Buch. Also?“ Und Joey lachte leicht auf. Innerlich schüttelte er den Kopf. Unterhielt er sich tatsächlich fast schon freundschaftlich mit dem Eisklotz aus der Schulzeit, der ihn immer wieder niedergemacht hatte?! „Du bist der Bessere, besitzt mehr Erfahrung und gegen dich habe ich nun mal keine Chance. Du wirst den Deal bekommen. Also stellt sich mir die Frage, ob es sich lohnt, überhaupt anzutreten…“, erklärte der Blonde leise und zuckte mit den Schultern.
 

Die beiden Geschäftsmänner wurden wenige Minuten später abgeholt und in einen Konferenzsaal geführt, wo sie sich dem Geschäftsleiter und den Abteilungsleitern gegenüber sahen. Beide ließen sich nichts anmerken, als sie begriffen, dass es hier ein Direktvergleich der Konditionen geben sollte. Auch würde sich hier und jetzt entscheiden, wer den Deal bekam.

Joey begann als erstes mit seiner Präsentation. Er verteilte bereits vorbereitete Mappen, in denen die Präsentation zusammengefasst war. Kaiba stutzte und war verblüfft. Wheeler war nicht nur vorbereitet, sondern hatte alle Eventualitäten in Betracht gezogen. Sein Köter war doch damals nie so umsichtig gewesen… Oder?

Joey legte eine astreine Präsentation hin, beantwortete Fragen, ließ sich nicht in die Ecke treiben, meisterte sogar Rechenbeispiele, wenn er etwas vorrechnete oder kalkulierte mit Bravour und Kaiba musste neidlos eingestehen: Wheeler war richtig gut. Er würde sofort mit dem Blonden einen Deal eingehen. Er war überzeugt von Wheelers Präsentation.

Nun war Seto Kaiba mit seiner Präsentation an der Reihe. Auch diese war fehlerlos, mehr als nur perfekt und dennoch musste sich der CEO wirklich anstrengen und sämtliche Register ziehen, um Wheeler im Nichts nachzustehen. Und als er erklärte, dass er mit den Preisen von Wheeler nicht mithalten konnte, sah er zum ersten Mal seit langen wieder seine Felle davon schwimmen, was ihn erstaunlicherweise innerlich belustigte. Nie hätte er sich träumen lassen, dass er mal gegen Wheeler verlieren würde.

Doch wider Erwarten entschied sich die Fiasko Consulting für die Kaiba Corp. Joey nahm es gelassen auf. Er akzeptierte es. Als er jedoch die Begründung hörte, blitzte es schmerzhaft in seinen Augen auf, was dem CEO nicht entgangen war, da er ihn die ganze Zeit beobachtete. Man entschied sich für die KC, weil diese einfach mehr Erfahrung und Referenzen mitbrachte.

Seto Kaiba hatte gegen Joey Wheeler eigentlich verloren und dennoch gewonnen, weil er einige Jahre länger in der Branche tätig war. Er wusste, wie schwer es war, als Neuling Fuß zu fassen. Umso erstaunter war er, dass Joey so ruhig und professionell blieb, da ja einiges an diesen Auftrag dran hing…
 

Gemeinsam verließen sie das Gebäude. Schweigend. Nebeneinander. „Congrats…“, murmelte da Joey, als er seinen Blick wandern ließ, während er sich eine Zigarette anzündete und Kaiba eine anbot. Dieser nahm die Zigarette an. Auch er blickte sich schnell um. Seine Limousine müsste jeden Moment vorfahren. „Gegen den Erfahrungspunkt hast du keine Chance gehabt. Wenn dieser nicht wäre und sie risikofreudiger wären, hättest du den Deal bekommen. Du bist der eigentliche Sieger“, erklärte der Brünette ruhig. „Davon kann ich mir auch nichts kaufen“, murmelte Joey leise und zog kräftig an seiner Zigarette.

„Ich habe dein Unternehmen durchleuchtet. Es war doch auf den Design und Bau von Gebäuden spezialisiert. Warum willst du nun in den Grafik und Spiele-Bereich?“, fragte Seto wie beiläufig. Der Blonde schnaubte leicht. „Schon mal was von Umstrukturierung gehört? Ohne diese Idee, hätte ich nie dich Chance bekommen, zu versuchen das Unternehmen innerhalb von einem Jahr zu retten und wieder auf Kurs zu bringen. Außerdem habe ich davon mehr Ahnung, als von den ganzen Gebäudemist…“, brummelte der Blonde, was Kaiba fast auflachen ließ. So wirkte sein Hündchen ja richtig allerliebst!

Dann jedoch wurde er ernst und atmete tief durch. „Du hast ein sinkendes Schiff übernommen…“ – „Ich weiß.“ – „Wirst du das Unternehmen aus den roten Zahlen führen können?“ – „Vielleicht. Wenn die Zahlungen der KC eintreffen… Aber auch der Auftrag ist irgendwann beendet und dann weiß ich nicht weiter, wenn ich nichts mehr ran bekomme.“ – „Was ich bis jetzt gesehen habe, spricht nichts gegen eine Bezahlung, aber die Besichtigung der Arenen, werde ich in zwei Tagen durchführen.“ – „Das ist mir bewusst und ich werde vor Ort sein.“

Schweigen. Kaiba überlegte und rauchte langsam seine Zigarette auf. „Schon mal darüber nachgedacht, das Unternehmen zu verkaufen?“ – „Schon oft, doch nur zu meinen Bedingungen. Es gibt auch viele Interessenten. Aber die wollen uns nur aufkaufen, um einen Konkurrenten weniger zu haben. Die Mitarbeiter würden dennoch auf der Straße landen und das Unternehmen komplett zerschlagen werden. Ich will das nicht.“ – „Und wenn ich es aufkaufen würde?“ Joey schnaubte über das Angebot. „Hast du die Zahlen gesehen? Ich meine ALLE Zahlen?“, fragte Joey skeptisch und Kaiba bekam eine Ahnung wie schlecht es tatsächlich um Tiger & Dragon stand.

Langsam rollte die schwarze Limousine von Kaiba vor. „Lass mir alle Unterlagen, Zahlen, Kreditoren, Debitoren, Ausstände und Verbindlichkeiten zu kommen. Außerdem deine Bedingungen für einen Verkauf. Ich werde alles prüfen lassen und dann reden wir noch einmal darüber“, erklärte Kaiba nur und stieg in den Wagen ein. Dieser fuhr auch sofort an. Joey blickte Kaiba lange nach. Wusste nicht, was er davon halten sollte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Aranath
2016-09-06T19:44:21+00:00 06.09.2016 21:44
....... Wann gehts denn endlich weiter? TT.TT Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen was aus den beiden noch wird.
Von:  Koinu
2016-05-24T06:28:32+00:00 24.05.2016 08:28
Aw! Ein neues Kapi *^*

Klischeehaft ist es in dem Punkt, dass Seto zu Anfang in alte Muster zurückfällt. Ich hätte nicht unbedingt erwartet, dass er Joey immer noch so dämlich und unpünktlich einschätzt. Immerhin hat er ihn doch als Master kennengelernt. Das hat mich ein wenig irritiert.
Dahingehend kommt Setos Entscheidung, Joeys Firma zu helfen etwas merkwürdig rüber. Sicher für ihn springt finanziell später auch etwas dabei raus, aber am Anfang ist das ganze für ihn doch eher ein Minusgeschäft, so wie sich der Zustand der Firma so anhört. Aber man soll ja langfristig investieren,daher ist es von der geschäftlichen Seite her in Ordnung, von der menschlichen Seite her würde ich mir im nächsten Kapitel vielleicht noch ein klein wenig mehr wünschen. Also, etwas über Setos persönliche Beweggründe Joey zu helfen. ;) Ich kann mir allerdings vorstellen, dass Seto es als Ausgleich für die Geschehnisse der letzten Session macht. xD
Und ob Joey das überhaupt will, ist auch eine Frage.
Ich frage mich gerade, ob es nicht vielleicht besser wäre, wenn Seto die Firma nicht aufkauft, aber eine Art Partnerschaftsvertrag mit Joey abschließt. Wäre sicher ein positiver Gewinn für Setos Image. So könnte Joey die Erfahrungspunkte der KC nutzen um an Aufträge zu kommen.
Das würde zumindest das Standard-Plot des "Ich kauf deine Firma und bin jetzt dein Boss" etwas auflockern?

Es bleibt jedenfalls spannend =9 *Daumen hoch* Ich freu mich zu lesen, was du so geplant hast für die Zwei.


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