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Priorities

Side-Story (Hands of blood)
von

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Trying

Es waren zwei Wochen vergangen, seitdem er kein Lebenszeichen mehr von dem Anderen erhalten hatte. Er wirkte nicht zerrupfter als sonst, vielleicht ein bisschen gereizter…was seltsam war, denn sein Gegenüber war eigentlich die Ruhe selbst. Nicht zum ersten Mal kam ihm der Gedanke, dass der Andere sich vielleicht gelegentlich am Stoff bediente. Allerdings achtete der normalerweise sehr auf seinen Körper, was die Überlegung hinfällig werden ließ.

Tief atmete Madara ein, ehe er nach einer Zigarette griff und sich diese ansteckte – das Laster teilte sein Gegenüber auch nicht.

„Also…“, ergriff er das Wort, während sie in einem der Räume saßen, die eigentlich für Verhöre genutzt wurden.

Andererseits war das hier ja auch irgendwie ein Verhör; sie hatten eine Menge Details zu klären, auch wenn er keinen Grund für Misstrauen sah. Es war eben ungünstig, dass einer seiner besten Leute durch einen unvorhersehbaren Zwischenfall enttarnt worden war.

„…dann klär mich mal auf. Ich bin gespannt.“

Akasuna no Sasori blickte ihm mit ausdrucksloser Miene entgegen und nichts deutete daraufhin, dass ihn der Qualm störte. Seine Haltung war gerade, die braunen Augen auf ihn gerichtet…keine Emotion drang nach außen. Niemand wäre darauf gekommen, dass der junge Mann mit der Unschuldsmiene bereits die 30 überschritten hatte und darüber hinaus ein ziemlich fähiger Mörder war.

„Wie ich bereits Kakuzu sagte, gab es Komplikationen, die mich dazu zwangen, die Mission abzubrechen“, ertönte die trügerisch sanfte Stimme.

„Ein durchgeknallter Teenager, meinst du wohl.“

„Als Teenager würde ich ihn nicht mehr bezeichnen.“

Madara blies den Rauch über seine Lippen, während Sasori seinen Blick ungerührt erwiderte, dabei die Hände auf dem Tisch, der zwischen ihnen stand, gefaltet.

„Wo ist der Junge jetzt?“

„In meinem Haus.“

„Die letzten beiden Wochen warst du dort nicht auffindbar.“

„Das ist korrekt. Ich konnte nicht riskieren, sie auf unsere Spur zu bringen.“

Madara hob eine Braue.

Eure Spur?“, hinterfragte er argwöhnisch und Sasori nickte knapp.

„Der Junge ist laut und unkontrolliert, mit einem ungesunden Hang zum Wahnsinn.“

„Und dennoch nimmst du ihn mit in dein Haus?“

„Er weiß zu viel. Ich kann ihn nicht gehen lassen.“

Madara nahm noch einen tiefen Zug von seiner Zigarette, ehe er ein trockenes Lachen ausstieß.

„Sonst hast du keine Skrupel, unliebsame Zeugen loszuwerden.“

Der Schatten eines kühlen Lächelns huschte für wenige Sekunden über das aalglatte Gesicht, ehe es wieder verschwand.

„Das ist wahr…allerdings denke ich, dass er uns von Nutzen sein kann.“

Erst jetzt wurde Madaras Interesse geweckt und er blickte ihn abwartend an.

„Inwiefern?“

„Er verfügt über ein ziemlich komplexes Wissen, was Sprengsätze und ihre Herstellung angeht. Das Teil, das er zünden wollte, hätte mehr als nur den Stützpunkt des Kartells in die Luft jagen können.“
 

Gut, das machte Madara tatsächlich neugierig auf den Jungen und außerdem war es selten, dass sich Sasori für jemanden aussprach. Genau genommen war er ein ziemlicher Menschenhasser, der so wenig wie möglich mit seinesgleichen zu tun haben wollte. Die meisten Aufträge erledigte er allein und seine freie Zeit vertrieb er mit der Herstellung von Giften, die er in seinem Keller-Labor zusammenbraute. Nun, jeder brauchte ein Hobby.

„Ein unkontrollierter Terrorist“, fasste Madara zusammen. „Ist er wenigstens clean?“

„Momentan ist er es.“

„Was heißt bitte momentan?“

„Das heißt, dass er das Kartell aus Rache hochjagen wollte.“

Oh. Das ergab natürlich Sinn und Madara musste leider feststellen, dass er den Jungen jetzt erst recht kennenlernen wollte. Die meisten seiner Leute waren ehemalige Opfer, die sich aus dem Teufelskreis befreit hatten. Sasori war so gesehen eine Ausnahme, denn soweit er wusste, war dem Rotschopf nie Derartiges widerfahren. Er hatte schon gemordet, noch bevor sich ihre Wege gekreuzt hatten; der Großteil der Menschheit widerte ihn aus einem ihm unbekannten Grund an. Vermutlich sah er Akatsuki als Gelegenheit, seine Arbeit noch viel effizienter ausüben zu können, zumal ihn die Organisation schützte.

„Du wirst ihn mir vorstellen.“

„Sicher.“

„Und falls wir ihn aufnehmen, wirst du für ihn verantwortlich sein.“

„Ja.“

Das war ja fast zu einfach und wenn Madara ehrlich war, wunderte es ihn. Sasori war niemand, der seine Hand für irgendwen ins Feuer legte. Was sah er in dem Jungen, dass er es nun tat? Er würde wohl abwarten müssen.

„Bis dahin haltet ihr euch weiterhin bedeckt“, kehrte er zum Thema zurück. „Zetsu hat sich eingeschleust…die Leute fressen ihm aus der Hand, seitdem sie seinen hochwertigen Stoff probiert haben.“

Zumindest bei Zetsu wusste er, dass der Kerl auch gern mal was konsumierte; man sah ihm praktisch an, dass er gern mal einen durchzog. Das war so eine Sache…normalerweise wollte Madara niemanden im Team haben, der nicht vollkommen klar im Kopf war. Es war Zetsus Glück, dass er sich bislang an das leichte Zeug hielt und nicht so kaputt war, dass er als untragbar galt. Madara sah ihn als eine Art Joker, der in Fällen wie diesen in Kraft trat.

„Wenn die Wogen geglättet sind, sehen wir weiter.“

Sasori blickte ihn einen Augenblick lang nur an, so als schien er auf etwas zu warten. Als er nichts sagte, stand der Rothaarige auf, ihn dabei immer noch fixierend.

„Das war alles?“, fragte er schließlich und Madara drückte seine Kippe aus.

„Ja.“

„Aha.“

Ein unübliches Zögern Sasoris, doch dann entschied dieser, es gut sein zu lassen und verließ den Raum.
 

Madara blickte ihm nur einen Moment nach, ehe er sich zurücklehnte, dabei mit dem Stuhl kippelte. Seit wann war er eigentlich so nachsichtig? Normalerweise schlug er einen schärferen Ton an, machte deutlich, dass er kein weiteres Versagen duldete? Wahrscheinlich war Sasori deswegen so irritiert gewesen…sollte er doch. Mit gewisser Verärgerung griff er wieder in seine Tasche und holte die Schachtel heraus, um sich eine weitere Zigarette anzuzünden.

Rauchen kann tödlich sein…ja, genau, das war wirklich seine größte Sorge…von Krebs dahingerafft zu werden. War ja nicht so, als würde er jeden Tag damit rechnen müssen, eine Kugel ins Hirn gejagt zu bekommen. Auch, wenn Madara sich selten aktiv beteiligte, konnte er nicht ausschließen, dass ihn jemand abzumurksen versuchte. Die ganzen Samariter da draußen sollten sich mal schön um ihren eigenen Scheiß kümmern, anstatt sich um seine Gesundheit zu sorgen.

Er erhob sich schwungvoller als nötig, während er die Giftstoffe inhalierte, und trat auf den Gang hinaus.

Zwei Wochen. Nicht ein Anruf, nicht eine Nachricht…14 Tage ohne Hashirama. Seltsames Gefühl, definitiv. Immer, wenn er sich die Gedanken daran erlaubte, fühlte er sich ausgelaugt. Die Wut vom Anfang war mittlerweile verflogen und hatte einer Art Lethargie Platz gemacht, die er einfach nicht unterdrücken konnte.

Madara seufzte stumm, während er sich auf den Ausgang zubewegte. Es war bereits Abend, draußen würde es in Kürze dunkel werden. Für heute würde er Feierabend machen…sich vielleicht ein wenig ablenken. Wie genau er das tun würde, musste er sich noch überlegen – die Option Hashirama fiel ja neuerdings weg. Bitter.
 

Er war gerade auf dem Weg zu seinem Wagen, bog um die Ecke, als hinter ihm Schritte ertönten. Reflexartig spannte er sich an, wollte gerade einen unauffälligen Blick über die Schulter riskieren, als sich das erledigte.

„Ey, Ober-Arsch!“

Madara blieb abrupt stehen, als ihm von hinten die Bezeichnung nachgerufen wurde; das durfte doch nicht wahr sein. Er würde noch mal ein ernsthaftes Wort mit dem Besitzer des nervtötenden Subjekts hinter sich reden müssen. Seine Geduldsspanne wurde auf eine harte Probe gestellt, als es besagtes Subjekt wagte, ihn grob an der Schulter zu packen – sie waren in etwa gleich groß, der Andere besaß lediglich ein breiteres Kreuz.

Madara reagierte schnell, als er das Handgelenk packte, sich aus dem Griff herausdrehte und die freie Hand um den Hals des Jüngeren schloss, zudrückte. Von Letzterem kam ein überraschtes Röcheln, als Madara ihn an seinem Hals in die nächste Seitengasse zerrte und fest gegen die Wand drückte. Kurz blickten sie einander feindselig an und es wunderte ihn, dass sich der Jüngere nicht gegen ihn zur Wehr setzte – die Kraft hätte er gehabt. Madara ließ ihn los, trat einen Schritt von ihm zurück.

„Boah…das war total hinterfotzig, du Penner!“, knurrte der Ausreißer und rieb sich die Gurgel.

„Wo ist dein Herrchen, Hidan?“, fragte er, ohne auf die Beleidigung einzugehen.

„Tse…keine Ahnung…dachte, du wüsstest das“, erwiderte Hidan und verzog das Gesicht. „Mir ist voll langweilig. Kann ich irgendwen kaltmachen oder so? Jemandem was aus den Knochen hauen?“

Madara war längst an die Brutalität, die Kakuzus Anhängsel an den Tag legte, gewöhnt. Eben deshalb sollte dieser nicht frei herumlaufen; wenn etwas passierte und sie Hidan aufs Revier brachten, würde der sich höchstwahrscheinlich verplappern und ihn ans Messer liefern. Fugaku würde begeistert sein, wenn er für ihn in die Bresche springen durfte.

„Ich dachte, du hättest kapiert, dass du ohne Kakuzu keinen Schritt aus dem Zimmer machst“, erinnerte er ihn scharf. „Sonst komme ich auf die Ketten zurück.“

Etwas blitzte in Hidans violetten Augen auf – und es war keine Freude. Seltsam, wo der Junge doch so sehr auf Züchtigung abfuhr.

„Ich bin kein Köter, du Sack!“, grollte dieser, woraufhin Madara schnaubte.

„Dann benimm dich nicht wie einer.“

„Ich hau dir gleich in deine verf-“

„Vorsicht…“, warnte der Ältere und verengte die dunklen Augen zu schmalen Schlitzen.

Zu seiner Verwunderung schien das tatsächlich zu funktionieren, denn Hidan blitzte ihn zwar böse aus seinen violetten Iriden an, doch er wirkte nicht so, als würde er ihn gleich anspringen und zu Boden ringen; wissen konnte man das nie. Madara wusste, dass es fahrlässig war, den Jungen ohne Aufsicht zurückzuschicken oder stehen zu lassen, er musste sich wohl darum kümmern. Kakuzu würde er noch was erzählen…

„Ey!“

Madara erwiderte nichts, fixierte den Anderen lediglich.

„Kann ich mitkommen?“

Das war wohl ein schlechter Scherz…er zog die Stirn in Falten, doch Hidan schien das zu allem Überfluss auch noch ernst zu meinen.

„Komm schon! Ich hab keinen Bock, da unten rum zu hocken und mir einen zu wedeln, bis der Alte zurückkommt!“

„…“

Das war eindeutig zu viel der Information und er wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Eigentlich wollte er Hidan auf keinen Fall eine Sekunde länger als nötig ertragen…aber welche Wahl hatte er schon? Er entschied sich für das Einfachste, indem er sein Handy hervorholte, um seine Last schnellstmöglich loszuwerden.
 

Etwa eine halbe Stunde später saß er mit einem viel zu aufgedrehten Hidan in seiner Lieblings-Cocktail-Bar und unterband dessen Versuche, sich etwas anderes als Fruchtsäfte zu bestellen.

„Boah, ich bin alt genug für hartes Zeug, du Spießer!“

Madara warf ihm einen Blick zu, der deutlich machte, was er davon hielt. Schon im nüchternen Zustand war Hidan eine tickende Zeitbombe…wenn man den auch noch Alkohol konsumieren ließ…nein, das würde er sicher nicht riskieren. Dementsprechend ließ er nicht mit sich reden und stattdessen lieber den Blick schweifen, was sich hier noch so rumtrieb. Während er die Sache mit Hashirama am Laufen gehabt hatte, hatte er sich von Homo-Bars ferngehalten. Aus gutem Grund, denn die Leute dort waren ihm zuweilen doch ein bisschen zu aufdringlich. Vielleicht hätte er sich das an diesem Abend doch noch mal überlegen sollen, denn schließlich musste er nun nicht mehr monogam leben. Andererseits musste man ja nicht gleich übertreiben, zumal Madara Hashirama damals in einer Bar wie dieser kennengelernt hatte.

Madara erinnerte sich noch daran, wie der Anwalt am Tresen gesessen und deprimiert in seine Cola geschaut hatte. Er hatte sich zu ihm gesetzt, ganz unverbindlich und ihm einen spöttischen Spruch reingedrückt. Irgendwas von wegen, er sollte sich mal einen richtigen Drink genehmigen, um diese Trauermiene loszuwerden. Hashirama hatte ihn ganz unglücklich angesehen, aus seinen warmen, braunen Augen…und Madara wusste noch, wie genervt er von diesem Typen, der ihm die Laune verdarb, gewesen war.

Dennoch hatte er ihm einen ausgeben und dies hatte Hashiramas Zunge nach und nach gelockert. Madara hatte zugehört und ihm seine Meinung auf unverblümtem Wege mitgeteilt. Von da an hatten sie sich öfter in der Bar getroffen, geredet, getrunken, gelacht…sie waren so etwas wie Freunde geworden. Ihre Affäre hatte erst später angefangen, langsam, schleichend…bis Hashirama nicht mehr hatte leugnen können, dass da etwas zwischen ihnen war. Madara hatte nur warten müssen…und dann hatte er seinen verklemmten Anwalt wie eine Naturgewalt mit sich gerissen.

Den Anwalt, der nun nicht mehr seiner war und es nie wieder sein würde. Madara atmete durch, ermahnte sich gleichzeitig, dass das aufhören musste. Hashirama hatte seine Entscheidung getroffen und er würde einen Teufel tun, ihm nachzutrauen. Das hatte er nicht nötig.
 

„Hörst du mir überhaupt zu?!“

„Nicht wirklich…“, murmelte Madara abwesend und dachte an das Gespräch mit Kakuzu zurück.

Angeblich hatte der noch zu tun, wickelte gerade ein Geschäft in seinem Sinne ab…na gut, das war eine Ausrede, die er gelten lassen musste. Dennoch hatte er gepatzt, Hidan weder eingeschlossen, noch angebunden und wer durfte das nun ausbaden? Wenigstens hatte Kakuzu ihm geschworen, dass er Hidan nach erfolgtem Deal hier einsammeln würde. Mit etwas Glück wäre er seine Last also binnen der nächsten 1-2 Stunden los. Innerlich seufzte er, rührte mit dem Strohhalm in seinem Bahama Mama…wobei er von Hidans neidischen Blicken taxiert wurde.

Sie saßen am Tresen und die blonde Barkeeperin warf Hidan hin und wieder einen interessierten Blick zu. Kein Wunder…sah man von der Zuhälter-Frisur ab, war der Kerl gar nicht mal unattraktiv.

„Willst du ficken?“

Madara atmete beherrscht durch, als die unverschämte Frage an seine Ohren drang. Er korrigierte sich; solange Hidan den Mund hielt, war er attraktiv.

„Dich sicher nicht“, gab er kühl zurück und der Silberhaarige verzog das Gesicht.

„Als ob ich das wollen würde! Bah!“

„Ich wusste nicht, dass du treu bist“, erwiderte Madara sarkastisch und nahm den Strohhalm zwischen die Lippen.

„Treu? Tse…keine Ahnung…ist ja nicht so, als hätte ich jetzt groß Auswahl, ne? Kuzu mag keine Kondome…will mir seinen Schwanz lieber natura reinrammen, kapiert?“

Nicht nur Madara hatte das kapiert, denn die Blondine hinterm Tresen schaute plötzlich sehr pikiert und wandte sich rasch ab. Aus der Traum, was für ein Herzensbrecher.

„Außerdem bin ich zufrieden mit seinem Schwanz…ist richtig groß, füllt mich komplett aus.“

„Wie schön für dich“, murmelte Madara und hoffte, dass die Lobeshymnen auf Kakuzus Intimbereich gleich zu Ende sein würden.

„Und du? Suchst hier n Stecher oder was zum Einlochen?“

Madaras Braue zuckte, als er die Frage vernahm, doch Hidan schien sich seiner Dreistigkeit nicht mal bewusst zu sein. Anscheinend war das ein normales Gespräch für ihn, so offen neugierig, wie er ihn anschaute.

„Kommt darauf an“, ließ er sich zu einer Antwort herab.

„Ach echt? Cool…na ja, Kakuzu ist nicht so der Typ, der einen freiwillig an seinen Arsch lässt. Glaub, dann killt der mich, also wenn ich das versuchen würde…aber unten liegen ist auch geil! Ich kann echt viel packen, weißt du? Richtig geil ist es, wenn ich kurz vorm Reißen-“

„Ich hab’s verstanden“, schnitt er ihm das Wort ab, bevor noch mehr Leute zu ihnen rüber schauten.

Hidan hatte mit Schamgefühl oder Diskretion absolut nichts am Hut, aber das wusste er ja. Vermutlich konnte er froh sein, dass der Kerl sich nicht längst das T-Shirt vom Leib gerissen hatte, weil ihm zu warm war.
 

„Bist wohl prüde, was?“

Hidan sollte mal Hashirama kennenlernen, dann würde er wissen, was prüde war. Wobei…lieber nicht, vermutlich wäre das der Schock seines Lebens gewesen. Madara schalt sich innerlich dafür, schon wieder Gedanken an den Mann zu verschwenden. Die Geschichte war vorbei.

„Na ja, macht nichts…ich find – ey, pass doch auf, du Bitch!“

Madara konnte es einfach nicht fassen; wie lange waren sie bitte hier und schon fing der Junge Streit an. Junge…eigentlich war Hidan das nicht mal mehr, doch er verhielt sich ja nie besonders erwachsen. Die Frau, die ihn versehentlich beim Bestellen angerempelt hatte, schien das jedenfalls nicht sehr gelassen zu nehmen – und ihr gut gebauter Freund ebenso wenig. Dieser sah aus, als würde er Hidan gleich eine reinhauen.

„Und was glotzt du so, du aufgepumpter Schw-“

Madara packte Hidan wie ein Tier im Nacken und drückte ihn mit Kraft auf den Tresen runter, wo er sich zeternd gegen seinen Griff wehrte. Er ignorierte das, blickte den Hünen vor sich ruhig aus seinen schwarzen Augen an…eine stumme Warnung darin.

„Es tut ihm leid.“

Seine Stimme glich einer Rasierklinge und wenn der Kerl klug war, würde er es dabei belassen und mit seiner Tussi verschwinden. Zwar war Hidan derjenige, der sich falsch verhalten hatte, doch er würde hier keine Eskalation riskieren. Der unbekannte Kerl verengte die Augen, schien noch etwas sagen zu wollen, doch da wurden ihre Getränke auf den Tresen gestellt.

„Schatz, lass doch…komm, wir gehen“, mischte sich die junge Frau ein und packte ihn am Arm.

Ein abfälliges Schnauben kam von ihrem Typen, doch dann nahm er die Getränke und zog mit einem letzten drohenden Blick Leine. Madara atmete tief durch, ließ Hidan nun auch wieder los.

„Ey! Was sollte der Scheiß?!“, beschwerte sich Letzterer sogleich. „Der-“

„Du bist kein wildes Tier, Hidan“, unterbrach Madara ihn eisig. „Jedenfalls nicht mehr…und wenn du das nicht bald mal in deinen sturen Schädel bekommst, führen wir den Käfig wieder ein.“

Zuerst machte es den Anschein, als würde Hidan ihm jeden Moment an die Gurgel gehen…doch vielleicht war er nicht ganz so dumm, wie Madara vermutet hatte. Möglicherweise verstand er ja zumindest im Ansatz, was er ihm damit sagen wollte. Er hatte weder Zeit, noch Lust, sich mit Problemfällen aufzuhalten…dass er hier mit ihm saß und ihn unter die Leute brachte, war keine Selbstverständlichkeit.

„Ist ja gut…“, murrte der Jüngere zerknirscht und griff nach seinem alkoholfreien Cocktail.

Vielleicht steckte da doch ein Funken Vernunft in diesem psychopathischen Hirn – wenn dem so war, hatte Madara eben wohl erfolgreich an dieses appelliert. Wenigstens das klappte.
 

Obwohl sich Hidan von diesem Moment an einigermaßen benahm, war Madara doch froh, als Kakuzu endlich in der Bar aufkreuzte. Mit seinem vernarbten Gesicht, das halb unter dem Kragen seiner Jacke verborgen lag, und den blutunterlaufenen Augen wirkte er wie eine Gestalt aus einem Horrorstreifen. Seine ganze Präsenz drängte einen dazu, sich von ihm fernzuhalten…lediglich bei ihm und Hidan erzielte dies keinen Effekt. Letzterer sprang direkt auf und warf dabei fast den Barhocker um, während sich ein freudiges Grinsen auf seinen Lippen ausbreitete. Von wegen, er war kein Köter…fehlte nur noch das Schwanzwedeln. Da hatten sich zwei Geistesgestörte gesucht und gefunden, wobei Kakuzu das sehr gut hinter seiner Intelligenz verbergen konnte. Deshalb war er so wichtig für ihn.

Manchmal war es schwer, die Grauzone zu finden…aber für ihn war Kakuzu nun einmal nicht nur der skrupellose Mistkerl. Er würde nie vergessen, wie er ihn getroffen hatte…damals, als sein Gesicht nur eine entstellte, zerfressene Masse gewesen war. Da war nichts Menschliches mehr in seinen Zügen gewesen…und dennoch hatte er etwas in ihm gesehen. Er war einer der ersten gewesen, die Madara selbst für die Organisation gewonnen hatte, und nie hatte er ihn enttäuscht. Kakuzu war loyal und, so schlimm das klang, das hatte mehr Priorität als irgendein Kind.

Die Welt bestand nun einmal nicht aus rosa Zuckerwatte, irgendwann sah das jeder ein.

Madara saugte an dem Strohhalm zwischen seinen Lippen, während er beobachtete, wie Kakuzu dem Jungen einen Schlag auf den Hinterkopf gab und ihm etwas ins Ohr zischte. Nun, wer den Mann kannte, der wusste, dass ein Schlag von ihm normalerweise Knochen brechen konnte. So gesehen war es mehr ein Klaps. Kaum zu glauben, dass ausgerechnet dieser irre Spinner Kakuzu etwas bedeutete…Madara hatte nicht geglaubt, so etwas überhaupt noch mal zu erleben. Vielleicht war es Hidans direkte Art, wie er rücksichtlos aussprach, was er dachte…oder die Tatsache, dass Kakuzu einst in seiner Situation gewesen war. Madara konnte es nicht genau sagen, doch trotzdem er Hidan nicht leiden konnte, wollte er sich nicht zu viel einmischen.
 

„Du schuldest mir was“, lautete seine Begrüßung, als die beiden auf ihn zukamen.

Kakuzu schnaubte abfällig.

„Wenn ich dir sage, was ich eben ausgehandelt habe, wirst du das überdenken müssen.“

Madara hob unbeeindruckt eine Braue.

„Da das nur meinen Erwartungen entspricht…eher nicht.“

„Vielleicht übertreffen sie deine Erwartungen?“, konterte Kakuzu und griff nach Hidans Fruchtsaft, roch einmal daran. „Dein Glück…“

Madara lächelte auf den Kommentar hin dünn, wohingegen Hidan, der an seiner Seite zu kleben schien, erst ein paar Sekunden später reagierte.

„Ey!“, keifte er und boxte Kakuzu fest in die Seite. „Ich bin volljährig, also darf ich auch trinken!“

Sein Herrchen warf ihm einen spöttischen Blick zu, packte gleichzeitig grob seinen Nacken und zerrte ihn zu sich.

Du darfst nicht mal atmen, wenn ich es nicht erlaube“, grollte er ihm zu und Madara bemerkte das Flackern in seinen Augen.

Das Seltsame war, dass Hidan die Worte anscheinend auch noch scharf machten, so wie er schluckte und den Älteren anfunkelte. Nicht, dass Madara ein Mauerblümchen gewesen wäre, aber einige Dinge musste er nicht ausprobieren.

„Wenn du dich immer verpisst, brauchst dich nicht wundern, wenn ich mache, was ich will!“, murrte Hidan und reckte trotzig das Kinn.

„Darüber reden wir zuhause noch mal ausführlich“, kürzte Kakuzu die Diskussion ab und wandte sich nun wieder ihm zu.

„Genug Dirty Talk?“, fragte Madara trocken, was sein Gegenüber grimmig lächeln ließ.

„Fürs Erste“, erwiderte dieser. „Er hat nichts angestellt?“

Madara warf einen kurzen Blick zu Hidan, der ihn bockig anstarrte, dabei die Arme verschränkt hielt. Typisch.

„Für seine Verhältnisse war er erträglich.“

„Für ein Arschloch warst du auch erträglich…“, äffte Hidan ihn nach und Madara bereute seine Worte sofort.

„Nimm ihn einfach mit und verschwindet endlich…“, brummte er und Kakuzu nickte knapp.

Madara wunderte es, dass er Hidans unerlaubten Ausflug so locker nahm, aber vielleicht tat er auch nur so. Immerhin befanden sie sich in der Öffentlichkeit, was innerhalb ihrer vier Wände passierte, war eine andere Geschichte.

„Ich informiere dich morgen genauer“, verabschiedete sich Kakuzu und legte einen Arm um Hidans Hüfte.

Dieser meckerte nicht mal, sondern ließ sich mitschleifen, nachdem Madara einen knappen Laut der Zustimmung von sich gegeben hatte. Die Beiden waren schon ein skurriles Paar.
 

Er sah ihnen nur kurz nach, ehe er sich wieder der Bardame zuwandte und einen weiteren Cocktail bestellte. Immerhin war der Abend noch jung, auch wenn nichts im Umkreis seinem Beuteschema entsprach. Die Homo-Bar wäre vielleicht doch geeigneter gewesen…da konnte man sich zumindest keine Abfuhr holen. Andererseits hatte er Hashirama, den zuvor überzeugten Hetero, ja auch umpolen können. Madara blickte vor sich hin, während die Worte gegen seinen Willen durch seinen Kopf geisterten. Verliebt hatte er sich in ihn…tse…und wo war er dann jetzt? Sicherlich bei seiner Schlampe von Ex. Mito…mit ihren bescheuerten Dutts und dem schrecklichen, roten Haar. Generell hatte Madara nicht viel für das weibliche Geschlecht übrig, die meisten waren ihm zu laut und aufdringlich. Konan war eine der wenigen Frauen, deren Anwesenheit er ertragen konnte und sogar schätzte. Sie war sachlich, präzise und drängte einem nicht ihre Probleme auf, obwohl sie bestimmt genügend davon hatte. Ja, Frauen wie Konan mochte er.

Madara seufzte frustriert auf, als ihm der nächste Cocktail hingestellt wurde; wie tief war er gesunken, dass er sich schon mit Monologen über Weiber aufhielt?

„Ist hier noch frei?“

Er hielt inne, warf einen Seitenblick zu dem jungen Mann, der ihn freundlich anlächelte. Rein vom Optischen her stand da mindestens eine 8 vor ihm, schlank, feine Züge…vielleicht ein-zwei Jahre älter als Hidan. Ein bernsteinfarbenes Auge blickte ihn fragend an, das andere wurde von den halblangen, dunklen Haaren verdeckt. Nun, dunkelhaarig war gut, die Höflichkeit war auch ein Pluspunkt…und natürlich, dass er von einem ca. zwanzig Jahre jüngeren Typen angequatscht wurde.

„Sicher“, erwiderte er und stellte fest, dass sein Nebenmann ein wirklich schönes Lächeln besaß.

Madara hatte seine Neigung zum selben Geschlecht recht früh erkannt und akzeptiert, demnach hatte er genügend Zeit gehabt, zu lernen, auf was man achten musste. Der Fremde sah auffällig gepflegt aus, suchte länger als üblich den Blickkontakt mit ihm…und außerdem wirkte er schon ein bisschen feminin. Das traf nicht auf jeden schwulen Mann zu und wenn es übertrieben tuntig rüberkam, war Madara in der Regel direkt abgeneigt. Er brauchte keine halben Frauen, sondern Männer.

„Utakata.“

Wenn er sich unsicher gewesen wäre, hätte dies spätestens jetzt ein Ende gefunden.

„Madara.“

Wieder ein Lächeln und Madara entschied, es drauf ankommen zu lassen, indem er einen Bahama Mama für seinen Nebenmann orderte. Dieser machte keinen überraschten Eindruck, auch wenn er sich brav bedankte; da wusste jemand wohl, was er wollte. Auch das war ihm ganz recht, denn Charisma und Selbstbewusstsein gefielen ihm – solange er nicht übertroffen wurde.

„Bist du öfter hier?“

Klischee-Frage, aber schön, er würde mitspielen.

„Gelegentlich“, erwiderte er und schob ihm den Cocktail zu. „Und selbst?“

Utakatas Lächeln wankte nicht, während er einen großzügigen Schluck nahm.

„Nicht so oft, aber eine Bekannte hat mir diese Bar empfohlen, da war ich neugierig.“

„Wollte sie nicht mitkommen?“, erkundigte er sich, obwohl es ihn kein Stück interessierte.

Stattdessen überlegte er lieber, wie gut dieser Körper in sein Bett passen würde. Die eng sitzende schwarze Hose war schon mal vielversprechend, ebenso wie das, was unter dem weit ausgeschnittenen, blauen Shirt, zu sehen war. Noch ein bisschen mehr Alkohol und die letzten Hemmungen würden fallen…vorausgesetzt, der Kerl hatte überhaupt welche, so offen, wie er sich gab. Zumindest war klar, welche Rolle er einnehmen würde…er ließ sich von niemanden knallen, der so viel jünger als er selbst war. Generell war Passivität bei Fremden so eine Sache.
 

„Ich gehe öfter mal allein weg“, erwiderte Utakata und rührte in seinem Cocktail. „Da ist man freier.“

Diese Augenfarbe hatte was, das musste er ja zugeben…vor allem wenn die Bernsteine so funkelten, wie es jetzt der Fall war. Freier, soso…

„Das ist wahr…“

Madara fiel auf, wie lange er keinen unnötigen Smalltalk mehr gehalten hatte, um jemanden in die Kiste zu kriegen. Es war zur Gewohnheit geworden, stur abzublocken, weil jemand zuhause auf ihn wartete. Gelegentlich hatte er sich dennoch den einen oder anderen Flirt erlaubt, doch auch das hatte sich in Grenzen gehalten. Der Gedanke daran machte ihm die Aussicht auf ungezwungenen Sex madiger, als gedacht...er musste die Kurve kriegen. Jetzt.

„Nun, sie machen hier jedenfalls gute Drinks“, übernahm Utakata dies und blickte ihm intensiv in die Augen. „Und die Gesellschaft ist auch nicht schlecht…“

Noch eindeutiger ging es nun wirklich nicht, aber es war ihm nur recht.

„In diesem Punkt sind wir uns schon mal einig“, gab er amüsiert zurück und lehne sich ein wenig vor, hielt dem Blick stand.

Zugegeben, er hatte nicht damit gerechnet, dass der Kerl gleich in die Vollen gehen würde – doch was sprach dagegen? Immerhin war er wieder auf dem Markt, wieso sollte er sich zurückhalten? Die Hand, die sich an seine Wange legte, war schon mal ein Argument…die weichen Lippen, die sich auf seine drückten, ein noch effektiveres. Süß schmeckten sie…der Kuss war fordernd, leidenschaftlich…und er erinnerte ihn unweigerlich an etwas.

Von Hashirama geküsst zu werden, konnte man eigentlich schon als kreativ bezeichnen. Vielleicht lag es an seiner beinahe endlosen Geduldsspanne, doch er hatte sich immer sehr viel Zeit dafür genommen. Madara hatte dem Küssen nie besondere Bedeutung beigemessen, doch mit Hashirama war es…intimer gewesen. So gut, dass man kaum genug davon bekam. Madara mochte es, dabei auf seinen Hüften zu sitzen, auf ihn herunterzuschauen, die Arme um ihn geschlungen. Er mochte es, wenn Hashirama hinter ihm lag, seine Halsbeuge küsste und dabei Dinge murmelte, die niemand bisher zu ihm gesagt hatte. Anfangs war es regelrecht unangenehm gewesen, aber irgendwann hatte er begonnen, sich geschmeichelt zu fühlen…es zu genießen.

Gerade jetzt daran zu denken, machte es leider nicht besser. Im Gegenteil…

„Alles in Ordnung?“, hörte er Utakata fragen, als sich Madara kommentarlos abwandte.

Am liebsten hätte er bejaht und weitergemacht, doch gerade eben war ihm einfach nur schlecht. Das hier war nicht das, was er wollte. Er wollte diesen Schritt nicht zurückgehen, wieder mit irgendwelchen Typen in die Kiste steigen, die er nie wiedersehen würde. Vielleicht wirkte der Alkohol endlich und er machte deshalb so ein Drama daraus…vielleicht war das auch der Grund für seine Übelkeit. Was es auch war, es hinderte ihn daran, weiterzumachen.

„Nein“, erwiderte er kühl, weil es ihn selbst wütend machte.

Auf Utakatas irritierten Blick hin holte Madara seine Brieftasche hervor und knallte die Scheine auf den Tresen. Es sollte allemal reichen, um die Rechnung für sie beide und Hidans Drinks zu begleichen. Er hätte sich entschuldigen können, doch wozu? Der Typ sah gut aus, konnte gut küssen…aber er war ihm scheißegal. Wer ihm nicht scheißegal war, war Hashirama.

„Du kannst doch nicht einfach-“

Madara schnaubte verächtlich, ehe er sich einfach umdrehte und den Typen sitzen ließ; er konnte machen, was er wollte. Was er nicht machen konnte, war, zu Hashirama zu fahren. Auch wenn er nicht total besoffen war, war er immerhin angetrunken…das endete nie gut. Außerdem…was sollte er ihm sagen?

Hey, ich habe jemanden zum Vögeln gesucht, aber beim Küssen wurde mir dann klar, dass ich lieber dich in der Kiste hätte.

Eher biss er sich die Zunge ab, als das zuzugeben. Teufelskreis…am besten, er fuhr erstmal nach Hause. Mit der Bahn. Das Auto konnte er morgen abholen. Morgen würde sich dieses beschissene Gefühl bestimmt verflüchtigt haben. Zwei Wochen…keine allzu lange Zeit, er brauchte einfach mehr. Vielleicht hätte er den Typen doch knallen sollen, einfach verdrängen, das half bestimmt irgendwann.

Das Traurige war, dass er sich selbst nicht glaubte…und dass er heute auf keinen Fall alleine schlafen wollte. Scheißdreck.
 

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Und da haben wir Kapitel 3...ob Madara nun wirklich einsichtig ist oder es nur die Folgen seiner Bahama Mama's sind...wer weiß.

Mal schauen, wie lange das hin und her noch geht.

Die Kapitel könnten in Zukunft übrigens länger dauern, da ich befördert wurde und das eben auch mehr Arbeit bedeutet.

Keine Ahnung, wie viel Elan ich da noch fürs Schreiben aufbringen kann, aber ich bemühe mich! :)

Freue mich wie immer über eure Rückmeldungen/Spekulationen, wie's weitergeht.
 

LG



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
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Von:  yugi-san
2019-08-22T11:26:18+00:00 22.08.2019 13:26
Armer Madara, aber 6 Jahre Beziehung - die vergehen auch an ihm nicht spurlos.

Von: abgemeldet
2016-05-15T19:14:03+00:00 15.05.2016 21:14
Einfach toll


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