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Legende aus Schatten geboren

von

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Prolog: Versiegelt

Die Kokiri haben Feen. Die Hylianer haben Schatten. Und die Schatten sind wir. Wir Shiekah sind Existenzen am Rande der Nicht-Existenz. Seit alters her sind wir körperlos, aber nicht geistlos. Schweigend beobachten wir den Wandel der Welt. Am Tage wachen wir mit Magie über unsere Schützlinge. Und in den Nächten schicken wir ihnen ihre Träume.
 

Doch dann tropfte Blut auf den Kreis und alles war anders. Es ist seltsam, geboren zu werden. Ich spürte, wie sich meine Existenz zusammen ballte, wie sie sich zu menschlichen Armen und Beinen formte. Der Geruch von verbranntem Holz stieg mir in die Nase. Zum ersten mal in meinem Leben schmerzte meine Lunge in der Rauch geschwängerten Luft. Der Finsternis loderten drei kärgliche Holzscheite entgegen. Sie reichten gerade, um das Gesicht einer schmalen Gestalt zu erleuchten. Sie war ein Mädchen, aber der ganzen Haltung nach eine Frau. Blondes Haar lag wirr und blutverkrustet um die geschundenen Züge. Ihr Körper zitterte unter unterdrückten Schluchzern, doch der Blick der blauen Augen begegnete dem meinen mit lodernder Entschlossenheit. Mein Leben lang hatte ich sie beobachtet, war ich ihr ständiger Begleiter gewesen. Schatten reden nicht, doch mein Herz hatte schon ihr gehört, als sie die ersten taumelnden Schritte ging. Ich sank ich auf die Knie, griff nach der zarten Hand, von der noch immer Blut in den Beschwörungskreis tropfte. „Es ist gut“, murmelte ich.

Sie zuckte zurück vor meiner Berührung. In ihren Augen las ich Unsicherheit und Wachsamkeit. Es war schwierig einen Schatten zu binden. Und gelang es nicht, so rächten sich die Shiekah für ihre erzwungene Existenz. Seit dem großen Krieg war von der sprichwörtlichen Treue der Shiekah nicht immer auszugehen, Ich würde mich nicht rächen. Ich sah sie an, legte alle Gefühle in meinem Blick. Dabei merkte ich, dass sie ihren Geist nicht gegen mich abgeschirmt hatte. Leicht wäre es möglich einzudringen, ihr Kontrolle und Verstand zu entreißen. Ich nutzte diese geistige Verbindung, um ihr zu zeigen, was ich empfand. Ihre Augen weiteten sich vor Überraschung. Dann, zögerlich, versuchte sie, das, was ich getan hatte zu erwidern. Es dauerte einen Moment, dann spürte ich ihre Erleichterung und Dankbarkeit. Das Ritual war noch nicht vollendet. Es fehlten noch einige Schwüre und Bindeworte. Doch das Mädchen vor mir war am Ende ihrer Kräfte. Als sie taumelte, drohte zu fallen, fing ich sie auf. Ich stützte sie, während ich in ihrem Geist nach dem forschte, was sie bewegte. Was ich sah, waren unzusammenhängende Bilder. Einen grün bemützten Jungen, ein Versprechen auf einer Blumenwiese. Ich sah dunkle Träume und Vorzeichen, die sich mehrten. Ein Ritt über eine Zugbrücke, verfolgt von einem Mann von so dunkler Ausstrahlung, das selbst die Schatten ihn mieden.Wieder der Junge, der sich ihm in den Weg stellte. Ein liebgewonnenes Instrument durch Hoffnung fortgeschleudert. Hufe, die über das Gras der Steppe donnerten. Vermummte Kriegerinnen, die den Weg versperrten. Ein kurzer Kampf gegen eine Übermacht. Ein dröhnendes, kaltes Lachen. Dann nichts mehr außer Schmerz und Dunkelheit. Dann, viel später, der Drang zu vollenden, was begonnen wurde. Verzweiflung, die in Kampfesmut umgeschlagen war. Und Hoffnung auf einen Jungen aus den Wäldern.

Ich löste eine der Bandagen von meinem Handgelenk und begann, ihre Wunde zu verbinden. „Ich bringe Euch hier heraus, Prinzessin“, sagte ich sanft.

Sie nickte. Energisch wischte sie die Tränen aus ihrem verquollenen Gesicht. „Gehen wir“. Es sollte entschlossen klingen. Ihre Stimme war aber so zittrig, dass wir beide Lächeln mussten.

Noch immer waren die Schatten eine Verlängerung meines Körpers. Ich spürte die Tür, die aus der Zelle führte. Mit meinem Willen verdichtete ich die Dunkelheit im Türschloss. Es klickte. Wir spähten in einen dunklen Gang. Nur vereinzelte Fackeln erleuchteten die Finsternis. Zwei Gerudo-Kriegerinnen standen an seinem Ende, doch die Wachen hatten uns den Rücken zugewandt. Eisenbeschlagene Türen, wie die, die wir gerade verlassen hatten, glänzten in ihrem Licht. Ich lächelte. Dieser Ort mochte sicher sein vor dem Zugriff des Lichts. Doch vor den Schatten war er nicht gefeit.

Zelda streckte sich zu meinem Ohr. „Impa muss hier irgendwo sein.“

Ich nickte. Auch hier waren die Schatten dicht genug. Mit einem Wimpernschlag öffnete ich alle Türen auf dem Gang. Zelda gab ein leises Stöhnen von sich. Fragend sah ich mich nach ihr um. Sie hatte den Kopf gegen die Wand gelehnt. Der Verband, den ich eben um ihre Hand gebunden hatte, war bereits rot von Blut.

Als sie meinen Blick bemerkte, kämpfte sie um ein Lächeln. „Es geht schon. Ich habe einfach zu tief geschnitten.“ Sie sagte es ohne meinen Blick zu erwidern.

Wir wussten beide, dass sie log. Es war nicht der Schnitt, der ihr schadete. Das war ich. Ohne die Vollendung des Binderituals war ich eine Gefahr für sie. Ich zehrte von ihrer Kraft. Ich würde nur noch von meiner Magie Gebrauch machen, wenn es sich nicht vermeiden ließ.

„Bleibt zurück“, sagte ich leise.

Lautlos zog ich einen Säbel aus der Scheide. Es waren nur zwei. Es sollte nicht lange dauern. Die Kriegerinnen hörten mich nicht kommen. Schatten waren lautlos. Es brauchte nur zwei kleine Schnitte in ihren Rücken. Lautlos sackten sie zusammen. Das Blut, das sie verströmten, stärkte mich. Ich begann, die Zellen durchzugehen. Die meisten waren leer. Nur in einer blickte mir ein rotes Augenpaar entgegen.

„Du bist frei“, sagte ich und trat zurück.

Mit dem Blick eines ausgehungerten Tieres schlich ein Wesen auf mich zu. Es war wie ich und doch anders. Sein Körper wirkte unfertig, als wenn etwas wichtiges fehlen würde. Doch die ebenmäßigen Züge, Zipfelmütze und Gewandung, all das kam mir sehr vertraut vor. Auch, wenn die Kleidung des Jungen aus Zeldas Erinnerungen grün gewesen war, war die Ähnlichkeit unverkennbar. Doch dieses Wesen war kein Shiekah. Die Schatten waren nicht gebunden, sondern wirkten falsch und chaotisch. Und hinter den roten Augen lag keine Seele.

„Halt“. Meine Stimme hallte von den Wänden wieder.

Das Wesen fauchte. Ich spürte, wie sein Wille die Schatten bezwang, die mich schützten. Was Teil meines Körpers war, wandte dieses Wesen gegen mich. Ich spürte den fremden Willen und kämpfte gegen ihn. Wir maßen uns stumm. Auf den Lippen meines Gegenübers lag ein hämisches Grinsen. Als wenn es wüsste, an wen meine Kräfte gebunden waren. Vom Gang her hörte ich ein Wimmern. Das Grinsen meines Gegenübers wurde siegessicher. Noch einmal versuchte ich die Schatten aus seinem Griff zu befreien. Doch das Wesen hielt stand. Ich hörte das Wimmern erneut, leiser diesmal. Ich gab auf. „Geh“, sagte ich.

Mit einem hämischen Lachen verließ das Wesen die Zelle. „Du wirst noch bereuen, dass du mich angegriffen hast“, flüsterte es von überall und nirgends.

Ich hielt seinem Blick stand, beobachtete jeden seiner Schritte, als es aus der Zelle trat. Draußen betrachtete es Zelda, wie ein Raubtier, das nach einer Beute giert. Doch anstatt sie anzufallen, verbeugte es sich in ihre Richtung. Dann verschwand es leise lachend durch den Weg, den ich ihm gebahnt hatte.

Zelda war zu Boden gesunken. Sie zitterte am ganzen Körper. Doch sie hob den Kopf und lächelte mir zu, als ich näher trat. „Du hast es in die Flucht geschlagen, mein Schattenkrieger.“

Ich kniete mich neben sie. „Ich wünschte, ich hätte es beseitigt.“

Für einen Moment wurde ihr Blick abwesend. „Es ist gut so. Es wird noch eine wichtige Rolle zu spielen haben.“

„Die nicht zu unseren Gunsten sein wird.“ Ich erhob mich. „Es sind noch einige Zellen zu durchsuchen. Ich werde von meinen Kräften so wenig wie möglich Gebrauch machen.“

Sie nickte tapfer. „Ich vertraue dir, mein Krieger.“

Ehe ich wusste, was ich tat, strich ich ihr durch die Haare. Sie reagierte mit einem überraschten Lächeln und berührte meine Hand mit der ihren. Rasch wandte ich mich ab.

Ich fand Impa hinter einer der Türen. Ihre Zelle war bis in den letzten Winkel beleuchtet. Die Gerudos wussten, wie man Schatten gefangen hielt. Zeldas Vertraute war mit Eisen an die Wand gekettet. Strähnig hing ihr das weiße Haar um das kantige Gesicht. Doch ihr Kopf hob sich, als ich den Raum betrat. Rote Augen schauten misstrauisch in die meinen. „Wer bist du?“

Ich trat auf sie zu. „Zeldas Schatten.“

Ihre Augen verengten sich. „Das war dumm.“

„Es war nötig“, korrigierte ich.

Impa beobachtete mich dabei, wie ich Fackel um Fackel im Raum löschte. Nach einer Weile hörte ich ein vernehmliches Knacken. Wo die Dunkelheit Einzug hielt, konnte sie ihre Fesseln selbst lösen.

„Wie ist dein Name?“, hörte ich sie fragen.

Der Name. Das letzte bannende Element, dass den Shiekah unabwendbar an seinen Herren band. Ein Band von Verpflichtung und Gehorsam, das erst mit dem Tod aufgelöst wurde. Zelda hatte mir keinen gegeben.

Ich hielt kurz inne. „Mein Name ist Shiek.“

„Shiek....“ Impa hatte ihr Misstrauen noch nicht abgelegt.

„Kannst du laufen?“

Statt einer Antwort hörte ich, wie sie die Zellentür öffnete. Ich folgte ihr.

Impa keuchte auf, als sie Zelda zusammengekauert auf dem Gang sah. Ein tödlicher Blick flackerte in meine Richtung.

„Prinzessin!“ Dann war sie an der Seite meiner Herrin und schloss sie in die Arme.

„Es geht mir gut, Impa.“

Ihre Vertraute ging nicht auf die beschwichtigenden Worte ein. „Ist es nicht schlimm genug, dass wir uns in Ganondorfs Gewalt befinden?! Warum lasst Ihr Shiek auch noch von Eurer Lebenskraft zehren!? Ihr müsst die Verbindung unterbrechen, solange es noch geht!“

„Shiek...“ Zelda sah in meine Richtung. Sie lächelte.

Ich neigte respektvoll den Kopf. Ich war dankbar, dass sie mir ein Stück meiner Freiheit ließ.

Impa stöhnte auf. „Bereden wir das später. Shiek, trage die Prinzessin. Und wehe, du lässt sie fallen. Ich kundschafte den Weg aus!“

Während Impa die Schatten um uns zu befehligen begann, kniete ich mich neben meine Herrin. „Wünscht Ihr getragen zu werden, Prinzessin?“

Sie zwinkerte mir zu. „Wenn sie in dieser Laune ist, ist es besser zu tun, was sie sagt.“

Ihre Worte täuschten nicht über die Blässe ihres Gesichts. Ich hob sie hoch. Sie war leichter, als ich gedacht hatte.

Impa nutzte die Schatten, um sich einen Weg zu bahnen. Lautlos schlich sie hinter dem Rücken der patrouillierenden Gerudos und winkte mir, wenn es an der Zeit war. Oft waren die Kriegerinnen so nah, dass ich ihr rotes Haar hätte berühren können. Doch die Schatten verbargen uns gut. Bald strahlte helles Mondlicht in die mit Fackeln erleuchteten Gänge und der Wind trieb die ersten Körner Wüstensands zu uns herein. Die Schatten sagten aus, dass es hier Stallungen gab. Inmitten eines Übungsplatzes, der von Zielscheiben gesäumt wurde, stand ein hölzerner Verschlag. Impa führte die Tiere heraus. Mit schnellen Handgriffen sattelten wir sie. Ich wollte Zelda hinter mich in den Sattel heben, aber Impas Blick ließ mich inne halten. Sie selbst nahm die Prinzessin in ihre Obhut. Die Prinzessin bemühte sich krampfhaft, wach zu bleiben. Doch immer öfter sanken ihr die Lider herab. Erneut schwor ich mir, vorsichtiger mit meinen Kräften umzugehen. Sobald wir aufsaßen und der Hufschlag der Pferde ertönte, konnten uns die Schatten nicht mehr schützen. Schrille Pfiffe ertönten und Fackeln entzündeten sich. Immer mehr Gerudos stürmten auf den Hof der Festung. Wir gaben den Pferden die Sporen. Zielstrebig ritten wir auf den einzigen Ausgang der Feste zu, während die ersten Pfeile in unsere Richtung schossen. Einige Wachen rollten sich fluchend aus dem Weg, als wir direkt auf sie zu galoppierten. Mit voller Geschwindigkeit näherten wir uns einer Hängebrücke. Die Pferde wieherten nervös. Während sie stehen geblieben, oder hätten sie auch nur gescheut, unsere Verfolger hätten uns eingeholt. Aber sie galoppierten weiter, auch wenn das Weiße in ihren Augen zu sehen war. Als wir die Brücke hinter uns ließen, erstarben die schrillen Rufe unserer Verfolger. Rote Felsen säumten unseren Weg. Die Hufe der Pferde knirschten auf den sandigen Untergrund. Immer wieder lag mein Blick auf Zeldas blassen Gesichtszügen. So schnell wir auch ritten, die Augen öffnete sie kein einziges Mal.

Nacht etlichen Stunden durch das Felsmassiv, wogten die ersten Gräser im Sternenlicht. Die nächtliche Ruhe der hylianischen Steppe hieß uns willkommen. Ich sah, wie Impa sorgenvoll um sich blickte. Ich sah ihr an, dass sie keinen Ort wusste, zudem sie sich wenden konnte.

„Ein Auge, das in die Ferne schweift, sieht nicht das, was direkt vor ihm liegt“, sagte ich. „Was in der Hochmut Nacht geboren ist, bleibt ein scharfer Blick verwehrt. Reiten wir nach Schloss Hyrule.“

Ich suchte Impas Blick und sah ihn voller Schrecken auf meinen Handrücken gerichtet. Von dort ging ein heller, goldener Glanz aus. Vorsichtig fuhr ich über das goldene Dreieck, das sich dort gebildet hatte. Ich war mir sicher, dass es zuvor nicht dort gewesen war.

„Nein“...Impas Stimme klang erstickt.

Sie griff nach Zeldas Hand. Doch die Prinzessin rührte sich nicht mehr.

Impas Augen durchbohren mich. „Die Verbindung muss unterbrochen werden!“

Wir wussten beide, dass es nur einen Weg gab, das zu tun. Ich zog meinen Säbel. Es dauerte keinen Lidschlag und Impa hatte ihre Waffe in Händen. Wir maßen uns stumm. Ich nahm meinen Säbel in beide Hände und legte ihn vor ihr auf den Boden. Dann richtete ich mich auf und sah sie an. „Für die Prinzessin.“

Impas Augen flackerten unsicher. Ich nickte ihr ernst zu. Zelda war in Sicherheit. Es war das beste, dass sie meinen Körper tötete und mich in die Schatten zurück warf. Zur Zeit schadete ich ihr mehr, als ich ihr nützte. „In Stadt Hyrule gibt es einen Geister-Sammler, der sich eurer annehmen wird“, sagte ich ernst.

„Alles was noch in Stadt Hyrule lebt, gehört zu Ganondorfs Gefolge.“

„Wir alle tragen Masken. Entscheidend ist das, was dahinter liegt.“

Sie schaute auf das leuchtende Dreieck auf meinem Handgelenk. Dann nickte sie.

„Ich werde deinen Rat befolgen.“

Sie hob den Säbel an meine Brust. Ich spürte ihre Unsicherheit. Sie hatte nicht mit meiner Treue gerechnet.

„Manche Dinge müssen getan werden, um schlimmeres zu verhindern“, sagte ich. „Ich kann es selbst tun, wenn das dein Wunsch ist.“

Sie fluchte. „Ich töte lieber Monster als treue Gefolgsleute.“

Ich lächelte. „Wir sehen uns in den Schatten, Schwester.“

Zeldas Vertraute nickte. Sie umfasste den Säbel fester und machte sich bereit für den Stoß.

Das war der Moment, in dem das Triforce Teil auf meiner Hand golden aufleuchtete. Zelda, gebadet in goldenem Licht, erhob sich schwerelos in die Luft. Mit golden leuchtenden Fingern tippte sie auf Impas Säbel, auf ihren Lippen tanzte ein melancholisches Lächeln. „Das ist nicht der richtige Weg, Impa. Ihr wollt mich verbergen? Dann tun wir das. All die Jahre war Shiek mein Schatten. Nun werde ich der seine sein.“ Ich sah, wie sie sich vorbeugte, Impa einen Kuss auf die Wange hauchte. Dann berührte sie das Triforce-Fragment auf meinem Handrücken. „Wenn du erlaubst, Shiek?“

Ich nickte sprachlos. Vor meinen Augen begann sie sich in goldenes Licht aufzulösen. Für einen Moment war die hylianische Steppe von hunderten glänzender Funken erhellt. Ein jeder von ihnen strebte zu meinem Handrücken, um sich mit dem Triforce-Teil zu vereinigen. Gleichzeitig breitete sich eine Präsenz in meiner Seele aus, die zuvor nicht dort gewesen war. Schlagartig wurde mir bewusst, dass all die fehlenden Abschirmungen Absicht gewesen waren. Bis zu meiner Beschwörung hatte Zelda all dies hier geplant. Die letzten Funken wurden Teil des Triforce und Dunkelheit breitete sich aus.

Impas Lippen bebten. „Sie ist fort.“ Ich folgte ihrem Blick zu der Stelle, wo ihr Körper vor kurzem noch gelegen hatte.

Ich spürte die warme Berührung ihres Geistes. „Das ist sie nicht“, sagte ich.

„Du kannst sie spüren?“

Impa wirkte so verloren, dass ich ihr einen Arm um die Schulter legte. „Ich spüre sie“, sagte ich. Mir wurde bewusst, dass ich eine Frau vor mir hatte, deren wichtigste Aufgabe, darin bestanden hatte, Zelda zu schützen. Die Versiegelung der Prinzessin in meiner Seele empfand sie als persönliches Versagen. Und gleichzeitig hatte ich ihr ihre Lebensaufgabe entrissen. Impa erwiderte meine Umarmung für wenige Wimpernschläge. „Wir müssen fort“, sagte sie heiser. „Die Gerudos werden das Licht gesehen haben. Sie werden gleich hier sein.“

Ich spürte Zeldas Fürsorge für ihre Vertraute, als wäre es meine eigene. „Komm mit mir nach Stadt Hyrule“, sagte ich sanft. „Dort kannst du dich von den Strapazen der Gefangenschaft erholen.“

Impa nickte knapp. Sie hatte mir bereits einen Moment der Schwäche gezeigt. Noch einen würde sie mich nicht sehen lassen. „Worauf warten wir dann noch?“, fragte sie. Und gab ihrem Pferd die Sporen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  BODYROCKER
2016-06-02T20:22:36+00:00 02.06.2016 22:22
Wahnsinn! Du schreibst echt klasse! Es fesselt einen beim lesen und ich bin echt richtig überrascht wie gut du die Idee mit Shieks "Auferstehung" aufgeschrieben hast!!! Gut ..es ist erst der anfang...und ich hab noch absolut keine Ahnung in was für eine Richtung das ganze gehen wird aber das pairing Shiek x Link finde ich schon mal ziemlich klasse. :D
Ich hoffe es geht bald weiter !! Lg ;)
Antwort von:  Rowanna
04.06.2016 18:09
Hallo BODYROCKER! Danke für deinen lieben Kommentar! Da bekommt man doch gleich Mut, weitere Kapitel hochzuladen! Diese FF ist nämlich eigentlich schon seit Monaten fertig. Aber solange ich das Gefühl hatte, das sich niemand dafür interessiert, hatte ich auf die Überarbeitung keine Lust. Das hast du gerade schlagartig geändert. Herzlichen Dank dafür!


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