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Die kleine Meerjungfrau

einmal anders
von

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.:01:. Meredia

Ich war aufgeregt, aber auch nervös. Noch nie zuvor hatte ich mich meinen Schwestern und meinem Vater widersetzt. Aber sie ließen mir keine Wahl, indem sie sagten, ich dürfte nicht an die Oberfläche schwimmen. Ich vermutete, dass meine Schwestern dahinter steckten. Weil ich nicht so schön war wie sie, hatten sie meinem Vater überredet, mir den Oberflächenbesuch zu verbieten. Jede von ihnen war mit der Vollendung ihres 20. Lebensjahres an der Oberfläche gewesen, um die Menschen zu sehen, nur mir wurde das verwehrt. Doch sie wussten, wie sehr mich die Menschen faszinierten, vor allem meine Schwestern. Manchmal konnte ich sie nicht verstehen, warum sie so grausam waren, nur weil jemand nicht aussieht wie die nächste Miss Ocean. Manchmal wunderte es mich wirklich, warum manchen gutes Aussehen so wichtig war.
 

Ich hatte bald die Oberfläche erreicht, in meiner Euphorie bemerkte ich den schwarzen Film, der oben auf dem Wasser schwamm, erst nicht. Mein erster Gedanke war, dass oben die Sonne nicht schien. Als ich jedoch näher kam und überall Trümmer- und Schrottteile sah, fragte ich mich, was hier geschehen sein mag. Doch ich verschwendete keinen langen Gedanken daran und schwamm einfach weiter, denn ich wollte endlich an die Oberfläche. Ich merkte nicht einmal, wie ich mir die Seite an einem spitzen Trümmerteil aufschlitzte und sofort Blut aus meinem Körper trat. Ich kam dem Schwarzen immer näher, doch ehe ich anhalten und ernsthaft darüber nachdenken konnte, gelangte etwas davon in meine Wunde. Ich spürte einen stechenden Schmerz, als die fremde Substanz in mich eindrang. Ich schaffte es noch die Oberfläche zu durchdringen, doch ich konnte von meiner Umwelt nichts wahrnehmen. Alles verschwamm zu einem unwirklichen Film. Ich hatte Angst, da hier oben nichts so aussah, wie ich es mir vorgestellt oder wie meine Schwestern es beschrieben hatten und der Schmerz sich rasend schnell ausbreitete. Ich zitterte am ganzen Körper, während ich immer wieder von heftigen Schmerzwellen überrollt wurde. Was ist nur los?, fragte ich mich. Ich erspähte etwas, das auf der Wasseroberfläche trieb. Da ich nicht länger in der mir unbekannten Substanz bleiben wollte, aber bereits zu schwach zum Wegschwimmen war, stemmte ich mich mit meinen Armen auf das schwimmende Teil. Kaum lag ich darauf, wurden die Schmerzen noch schlimmer. Ich krümmte mich, bekam kaum noch Luft und befürchtete bereits, sterben zu müssen. Als ich mir meine Wunde ansehen wollte, bemerkte ich, wie sich meine Schwanzflosse veränderte. Aus der matten blaugrünen Meerjungfrauenflosse wurde eine braune mit grünen Schlieren und schwarzen Flecken durchzogene Haifischflosse, meine Haut wurde blass, wirkte fast durchscheinend. Meine braunen, glanzlosen Haare wurden zu vollen, roten Locken, die mir in leichten Wellen die Schultern hinunterfielen. Ehe ich mir Ge-danken über diese plötzliche Veränderung machen konnte, wurde mir schwarz vor Augen und ich wurde bewusstlos. Ich realisierte nicht einmal mehr, wie meine Schwanzflosse sich ein weiteres Mal verwandelte, und zwar in Menschenbeine.



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