Zum Inhalt der Seite

Daredevil: Shell Power

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Fremde Shinobi

Matt war nicht so leichtsinnig, für wie ihn Foggy meistens hielt. Er hatte zuvor einige Stunden geschlafen um wenigstens annähernd fitt zu sein. Als sein Wecker klingelte, war er jedoch hellwach gewesen. Er entledigte sich seines schwarzen Anzugs, der bei Nacht wesentlich unauffälliger gewesen wäre, um in das deutlich sichtbarere, aber auch bedrohlichere Rot zu schlüpfen.

Wenige Momente später war der Teufel von Hell’s Kitchen wieder unterwegs, um über die Kriminellen zu richten. Daredevil war wieder unterwegs.

Der Laden, den Jenkins aka Beetle ausgeraubt hatte, befand sich in der Nähe der Docks, kein gerate belebtes Viertel. Es dauerte nicht lange, bis Matt den östlichen Teil des Bezirks erreicht hatte und sprichwörtlich seine Fühler ausstreckte. Die Ninjas der Hand besaßen die Fähigkeit ihren Puls niedrig zu halten und so nicht wahrgenommen zu werden. Wenn allerdings zu viele von ihnen auf einem Haufen waren, nutzte ihnen diese Fähigkeit auch nichts. Dennoch machte sich Matt nichts vor, den er wusste, wie schwierig es war, diese Fährte aufzunehmen. Unerwartet nahm er plötzlich einen sehr stark erhöhten Puls wahr. Allerdings nur von einer einzelnen Person, die offensichtlich zu rennen schien. Auch wenn sie nichts mit seinem Vorhaben zu tun hatte, wollte Matt jemanden, der vielleicht in Schwierigkeiten war nicht im Stich lassen. Denn wer würde schon nachts joggen gehen?

Der Teufel schwang sich vom Dach und landete direkt auf der Straße, die den Zugang zum Pier bildete. Der vermeintliche Jogger, der seinen Kopf immer wieder nach hinten wand, blieb jedoch nicht stehen. Unter normalen Umständen wäre ihm Matt ausgewichen, doch ein Blick auf die Jacke des Flüchtenden verriet ihm, dass er bei ihm nicht schonend vorzugehen brauchte. Auf ihr prangte nämlich das Abbild eines die Zähne fletschenden Hundes, die ihn als Mitglied einer Biker-Gang auszeichneten. Also ergriff Matt den Arm des Mannes und drückte ihn gegen eine Mauer.

„Hey, wieso hast du es denn so eilig? Bist du auf der Flucht vor den Cops?“, wollte Matt wissen, obwohl er natürlich wusste, dass er in diesem Fall Schüsse gehört haben müsste.

Der Biker schüttelte den Kopf.

„Ach du Scheisse, du auch noch! Wenn es bloß die Cops wären, aber diese Typen… das waren keine Menschen!“, stockte er.

Matt horchte auf.

„Du wurdest angegriffen? Hatten diese Kerle zufällig Schwerter und trugen Frosch-Masken?“, hakte er nach.

Der Biker prustete los.

„Frösche? Sahen für mich eher wie Eidechsen aus. Und… Herr steh mir bei, das waren keine Masken!“, berichtete er.

Matt wollte nachfragen, was genau er damit meinte, spürte dann aber, wie sich ihm jemand näherte.

„Na gut, du darfst gehen. Ich rate dir, geh einfach nach Hause.“, warf er dem Biker noch zu und ließ ihn dann los.

Während dieser die Flucht ergriff, hörte Matt ganz deutlich wie er umzingelt wurde. Aber etwas war eigenartig. Er vernahm ganz deutlich den Puls jener Personen. Verzichtete die Hand inzwischen darauf, diesen zu verbergen? Nein, auch wenn sie ihren Anführer verloren hatten, so fahrlässig würden sie wohl kaum sein.

Matt hörte, wie einer der sich nähernden Feinde auf einen Container, direkt vor ihm sprang. Zwei oder drei weitere kamen von rechts. Was sollte Matt also tun? Fliehen? Das wäre sicher vernünftiger gewesen, doch… Elektra war auch nicht einfach weggelaufen. Sie hatte sich dem Feind gestellt, auch wenn es ihren Tod bedeutet hatte. Doch sie hatte sich für Matt geopfert und wollte sich nicht, dass dieser leichtsinnig sein Leben aufs Spiel setzte. Dennoch… war die Wut größer. Er wollte Rache dafür, was die Hand der Person, die er liebte angetan hatte. Aber… war sein Gegner wirklich jene Organisation? Matt stutzte immer mehr. Nicht nur, dass sie ihren Puls nicht verbargen, die Bewegungen, welche die Ninjas vollführten, unterschieden sich gänzlich zu denen, die Matt in der Vergangenheit bei ihnen wahrgenommen hatte. Dennoch bestanden keine Zweifel daran, dass es sich im Shinobi handelte. Zwei von ihnen zogen Schwerter, während ein weiterer in seine Tasche griff und etwas metallenes hervorholte. Auch Matt zog seine Schlagstöcke, von denen er wusste, dass sie so stabil war, dass nicht einmal Schwerter sie durchtrennen konnten. Der Shinobi auf dem Container begann nun etwas nach Matt zu werfen. Er spürte jede einzelne Vibration in der Luft. Er wich schnell genug aus, so dass die Wurfsterne gegen die Mauer prallten. Doch daraufhin stürmten die Schwertkämpfer auf ihn zu. Er spürte, wie die Luft vor ihm wich und konnte so die Position der Waffen bestimmen. Mit einem gezielten Tritt ließ er einen der Krieger zurücktaumeln und schlug ihn mit seinen Schlagstöcken nieder. Den zweiten, der gerade auf ihn zusprang, sprang er einfach entgegen, die Schlagstöcke schützend vor sich haltend. Sie stoppten das Schwert, was Matt erlaubte, dem Shinobi einen gezielten Schlag gegen die Schläfe zu verpassen. Als dieser ebenfalls ausgeknockt war, atmete Matt leicht auf.

Jedoch nur für einen kurzen Moment.

Sofort nahm er wahr, wie sich etwa ein halbes Dutzend weiterer Shinobi näherte. Alle waren bewaffnet, so weit es Matt sagen konnte. Er überlegte sich seine Optionen, war sich aber sicher, dass er bei dieser Überzahl nichts ausrichten konnte. Er hatte keine Wahl die Flucht anzutreten. Oder er hatte es zumindest vor.

Er begann sich in Bewegung zu setzen, in die genau entgegengesetzte Richtung. Doch dies sollte sich als fataler Fehler herausstellen. Erneut nahm er die Vibrationen von Schwertern wahr und konnte gerade noch so ausweichen. Zwei Shinobi waren aus dem Nichts aufgetaucht, doch diesmal… hatte Matt sie nicht kommen sehen. Ihm entging nicht, dass sich ihre Bewegungen von denen Krieger von gerade eben unterschieden.

Die Hand, dachte Matt als erstes.

Da ihm der Fluchtweg abgeschnitten worden war, blieb ihm nichts anderes übrig, als zurückzutaumeln. Doch es war bereits zu spät.

Die andere Ninja-Fraktion war nun eingetroffen und Matt war nicht nur in der Unterzahl… er war allein. Wie ein Lamm, das zur Schlachtbank gebracht worden war. Er hob seine Schlagstöcke, doch wie viele konnte er ausknocken, bis ihn ein tödlicher Hieb traf? Würde er genauso enden wie Elektra? Matt musste zugeben, dass er es darauf angelegt hatte.

Jedoch stand eines für ihn fest. So leicht… würde er es ihnen nicht machen. Wenn sie sich mit dem Teufel anlegen wollten… dann würde er genauso gnadenlos sein wie sein Vorbild.

Die Shinobi hinter ihm schrieen und Matt nahm wahr, wie einer von ihnen auf ihn zusprang.

Er machte sich bereit, zögerte dann aber. Nein, er hatte sich geirrt. Der Shinobi sprang nicht, er wurde durch die Luft katapultiert. Irgendjemand in der Nähe schrie etwas, das Matt nicht verstand, oder er gar zuordnen konnte. Dafür war das Schlachtfeld selbst für seine besonderen Sinne zu überfüllt. Er konzentrierte sich und erkannte, wie sich die hintere Gruppe in zwei spaltete. Die eine schien aus den Shinobis zu bestehen, die er gerade bekämpft hatte und die anderen… was war das?

Matt versuchte den Herzschlag der zweiten Gruppe zu lesen, doch diese schlugen auf eine Weise, wie es Matt noch nie bei einem Menschen vernommen hatte. Doch Zeit zum Nachdenken blieb nicht, denn die beiden Ninjas der Hand vor ihm, stürmten auf ihn zu. Während sich einer auf die andere Fraktion stürzte, war Matt das Ziel des anderen. Dessen Schwert traf Matts Kampfstöcke, doch der blinde Anwalt konnte ohne Probleme barrieren. Er trat gegen die Knie des Ninjas, wodurch dieser sein Gleichgewicht verlor. Ein gezielter Tritt gegen das Knie und das darauf folgende Knacken verriet Matt, dass sein Gegner erst einmal nicht wieder aufstehen würde. Doch was nun? Fliehen, oder den Kampf aufnehmen? Er nahm wahr, wie der andere Hand-Ninja von einem der Krieger mit dem seltsamen Herzschlag zur Strecke gebracht wurde. Diese rotteten sich nun zusammen, Matt zählte drei… nein vier von ihnen, die sich nun gegen die fremden Shinobis zur Wehr setzten. Matt hörte wie ein langer Stock gegen den Boden schlug und ziehen von zwei paar Schwertern. Er nahm wahr, wie einer der Shinobis nach dem anderen zu Boden gingen. So sehr Matt die Aktionen der vier Kämpfer, die ihn offensichtlich unterstützten interessierte, so ließ er dennoch seine Umgebung nicht aus den Augen.

„Modore!“, hörte er ein Rufen, das tief aus der Nacht hallte. Matt bildete sich ein, dass es sich um eine weibliche Stimme handelte, doch er konnte sich in der Aufregung auch irren.

Nein, er irrte sich nicht. Er spürte, wie eine weibliche Person näher kam. Matt hob seine Schlagstöcke, doch die Frau unternahm keine Anstalten anzugreifen. Stattdessen wiederholte sie ihre Worte. Beide Ninjas der Hand erhoben sich, selbst der, den Matt gerade noch das Knie zertrümmert hatte. Dieses schien aus unbekannten Gründen geheilt, oder der Besitzer schien zumindest keinen Schmerz mehr zu spüren.

„Nichts da, wir wollen immer noch ein paar Antworten!“, hörte Matt jemanden sagen und ordnete die Stimme einem seiner Unterstützer zu.

Dieser begann etwas auf die Frau zu werfen. Matt vermutete erst einen Wurfstern, doch scheinbar war es ein Messer. Doch kurz bevor es die Frau treffen konnte, wich diese gekonnt aus, als hätte sie ebenfalls die Vibration spüren können. Das Messer fiel ins Leere und die Frau begann damit, gemeinsam mit ihren zwei Kumpanen die Flucht anzutreten.

Doch nicht nur sie, auch die Ninjas, die es vorzogen, ihren Puls nicht zu verbergen rafften sich einer nach dem anderen wieder auf und traten die Flucht an.

„Mist, wir müssen ihnen folgen!“, sagte eine weitere Stimme.

Nun begannen drei der vier Unterstützer den Shinobis zu folgen, während Matt spüre, dass ihm der vierte gegenüberstand. Die anderen drei brauchen ihre Flucht ab und kehrten zu ihrem Kameraden zurück.

„Hey Raph, du siehst aus, als hättest du gerade den Teufel selbst gesehen.“, sagte nun dieselbe Stimme wie gerade eben.

Matt nahm einen unbekannten Geruch an den viert Kämpfern wahr. Er war beißend und alles andere als angenehm. Er wusste nicht wieso, aber der Geruch erinnerte ihn an… Kloake?

Der Kämpfer direkt vor ihm begann etwas zu erwidern.

„Ja… damit hast gar nicht so Unrecht.“

Matt und die vier Kämpfer standen sich einen Moment gegenüber, dann wich Matt etwas zurück. Er hielt immer noch die Schlagstöcke, bereit sie einzusetzen. Er nahm wahr, wie der Kämpfer, den sein Kamerad Raph genannt hatte, ebenfalls eine Art Messer zog. Während Matt in Abwehrstellung ging, drängte sich einer der Kämpfer zwischen die beiden.

„Nein, warte. Er hat wie wir gegen die Ninjas des Foot-Clans gekämpft, ich denke nicht, dass er zu den Bösen gehört.“, sagte der vermeintliche Schlichter, der offenbar der Anführer der Gruppe war.

„Also wenn du mich fragst, sieht der Typ aus einem Horrorfilm aus. Die teuflische Pizza Teil 3, oder so.“, redete nun eine weitere Person der Gruppe.

„Er hat recht, Leo! Auch wenn er nicht zum Foot-Clan gehört, dann sicher zu diesen anderen Ninjas. Er trägt rot, genau wie sie!“, warf Raph ein.

Kurz darauf ein Räuspern.

„Und was wenn der Foot-Clan auf einmal beschließen würde Grün zu tragen? Sollen wir uns dann einen neuen Anstrich verpassen, oder was?“, fragte das Mitglied der Gruppe, das bisher noch nichts geredet hatte.

„Hey, wir wären die ersten roten Schildkröten der Welt, damit kämen wir bestimmt ins Fernsehen.“, wand der Kämpfer ein, der vorhin den Spruch mit dem Horrorfilm gebracht hatte.

Matt spürte, wie seine Ungeduld stieg?

„Wovon redet ihr eigentlich? Und wer genau seid ihr?“, klang seine Stimme nun lauter als gewollt.

Die vier Kämpfer vier ihm tuschelten, scheinbar wussten sie nichts von Matts gesteigertem Hörsinn. Scheinbar diskutierten sie darüber, in wieweit wie Matt vertrauen konnten. Und ob sie ihn als Informationsquelle nutzen konnten. Dabei war Matt derjenigen, der im Moment keinen Plan hatte und dem es schwer fiel, die Situation zu überblicken.

Schließlich meldete sich der Anführer zu Wort.

„OK, wir haben keine bösen Absichten. Und wenn diese Ninjas von gerade eben deine Feinde waren… dann sind wir im Prinzip Freunde.“

Matt verengte die Augen.

„Achja? Und woher soll ich das wissen? Habt ihr etwa etwas mit Stich zu tun?“, wollte er in Erfahrung bringen.

Gleich darauf nahm er wahr, wie einer der Kämpfer mit seinem Stock herumhantierte, scheinbar seine Waffe.

„Also damit meine ich meinen Mentor. Er ist ein Feind der Hand, dem Clan, hinter dem ich ebenfalls her bin.“

Die Kämpfer sahen einander an.

„Verstehe, so nennen sich diese Kerle also. Tja, wir waren eigentlich hinter den anderen Kerlen her. Wir hatten gehofft, dass sie uns zu ihrem Anführer bringen.“, gestand der Anführer, der offenbar Leo genannt wurde.

„Ich weiß, du hast keinen Grund uns zu vertrauen. Besonders wenn man bedenkt wie wir aussehen. Doch du scheinst irgendwie kein Problem damit zu haben.“

Matt stutzte. Jetzt, wo es dieser Typ aussprach…

Es war nicht nur der Geruch und der Herzschlag, auch die Art wie sie gingen, als wären sie nur mit bloßen Füßen unterwegs.

„Um ehrlich zu sein… kann ich euch gar nicht sehen, ich bin blind.“, offenbarte Matt.

Im nächsten Moment war er völlig überrumpelt von sich selbst. Wieso gab er so ein wichtiges Detail Preis, durch das man auf seine Identität schließen konnte? War es… weil er diesen Kämpfern vertraute?

Aber warum eigentlich? Nur weil sie ihm zur Hilfe gekommen war? Es konnte sich doch genauso gut um einen Trick handeln. Oder war es… weil sich Matt nach all der Zeit wieder jemanden an seiner Seite wünschte?

Jedenfalls schien er die vier, die sehr vertraut miteinander schienen damit kurz zum Verstummen gebracht zu haben.

„Ja, alles klar. Und ich bin ein außerirdisches Gehirn, das die Welt erobern will.“, sagte Raph schließlich, der ihm noch gegenüber stand.

Auch ohne seine Stimmlage zu lesen, kam der Sarkasmus bei Matt an.

Er wollte etwas erwidern, bis die Stille der Nacht durch einen lauten Krach durchbrochen wurde.

Sirenen.

Matt kannte diese Art gut genug, um sie der Polizei zuordnen zu können. Jemand hatte sie alarmiert. Sicher nicht der Biker von vorhin, aber bestimmt einer der Arbeiter oder Nachtwächter des Hafens.

„Leute, wir ziehen uns fürs Erste zurück.“, gab der Anführer das Kommando.

Matt konnte gar nicht so schnell reagieren. Die vier Kämpfer huschten an ihm vorbei, er spürte lediglich, wie ihn einer von ihnen streifte. Dann waren sie in der Dunkelheit verschwunden.

Auch für Matt war es Zeit zu verschwinden. Er besaß inzwischen zwar 1-2 Freunde bei der Polizei, aber Daredevil war trotz allem ein Krimineller. Also blieb ihm nichts anderes übrig als es den Fremden gleich zu machen.

Nämlich in die Dunkelheit zu entschwinden, aus der er gekommen war.
 

New York – Hell Kitchen
 

Shishido hatte den gesamten Flug über kein Augen zugetan. Er wusste, dass das Auftauchen der neuen, unbekannten Gegner eine Gefahr für das Vorhaben der Hand darstellte. Aber auch… eine Möglichkeit. Während des Fluges hatte er sich alle Informationen, jedes Detail geben lassen, dass seine Leute inzwischen herausfinden konnten. Nach dem Erscheinen der unbekannten Ninjas vor wenigen Tagen, gerieten diese immer wieder in Konflikte mit den Kriegern der Hand. Bisher war seinen Leuten noch nicht gelungen die Herkunft oder gar das Ziel dieser seltsamen Shinobis herauszufinden. Aber eine weitere Tatsache bereitete Shishido Sorgen.

Die Nachricht, dass neben den Shinobis auch noch unbekannte Kreaturen aus dem Abgrund gestiegen waren, den die Hand vor gut einem Jahr mit der Hilfe des Industriellen Wilson Fisks hatte ausheben lassen, schien sich zu bewahrheiten. Auch mit ihnen, vier an der Zahl, war die Hand inzwischen in Kämpfe verstrickt worden. Seine Leute hatten sie als Kappa-artige Yokai beschrieben. Doch wie war das möglich? Hatte es die Hand endlich geschafft eine Verbindung zum gelobten Reich aufzubauen? War das Biest nahe daran aufzuerstehen und hatte deshalb seine Herolde geschickt? Laut Kirigi war Black Sky nicht benutzt wurden, also wie sollte dieser Übergang geöffnet worden sein?

„Shishido-sama! Ich habe eine Nachricht von Black Sky erhalten. Es ist ihr gelungen die feindlichen Shinobis aufzuspüren. Leider waren sie in einen Kampf mit den Yokai verwickelt. Auch der Akuma soll anwesend gewesen sein. Aber… es ist ihr gelungen, ihnen auf der Fährte zu bleiben. Laut ihrer Aussage haben sie sich in ein Lagerhaus zurückgezogen, wo eine junge Frau auf sie gewartet hat, vielleicht ihre Anführerin.“, erstattete Kirigi Bericht.

Shishido holte erwartungsvoll Luft.

„Unsere Leute sollen auf Stellung bleiben. Wir brechen sofort auf.“, entschied er.

Kirigi aber zögerte.

„Sensei, es wird bald hell. Bei Tageslicht würden wir nur unnötig auffallen.“, wand er ein.

Shishido, der inzwischen eine rote Maske um die Augenpartie trug, bedachte ihn eines erbosten Blickes.

„Dann gehe ich allein, Verstärkung wird sicher nicht nötig sein. Du darfst mich gerne begleiten, Kirigi. Außer natürlich, du glaubst nicht an meine Stärke.“

Kirigi aber verbeugte sich sofort demütigst.

„Niemals, Shishido-sama. Ihr seid der stärkste Krieger, dem ich jemals dienen durfte.“, stand für ihn fest.

Nicht einmal eine Stunde stand Shishido das erste Mal vor ihr. Das war sie also.

Black Sky.

Shishido hatte bereits viele ihrer Art gesehen, doch keiner davon…. Besaß ihre Schönheit. Der Sensei kam sich albern vor, von der Reize einer Frau abgelenkt zu werden. Aber dennoch… war sie etwas besonderes. Nicht nur, dass sie eine der wenigen Schlüsseln war, die der Chaste nicht zerstören konnte, sie war auch der stärkste von ihnen. Shishido spann den Gedanken weiter, irgendwann einmal gegen sie zu kämpfen. Er war sich sicher, dass sie eine Herausforderung darstellen würde. Doch für den Moment… waren sie Verbündete.

Weil Shishido es so wollte. Ohne eine Miene zu verziehen, berichtete sie die Lage und fragte gleichzeitig nach Verstärkung.

Shishido wiederholte seine Worte. Um deren Gewicht zu verleihen, öffnete er die schwere Eingangstür und befahl Kirigi, Black Sky und den übrigen Spähern, ihm in einigem Abstand zu folgen.

„Shishido-sama, dieses Eindringen wird bestimmt nicht unbemerkt geblieben sein.“, erlaubte sich Kirigi zu sagen.

Sein Meister hingegen schmunzelte nur.

„Nun, das hoffe ich. Das hoffe ich wirklich.“

Es war, wie es Shishido geplant hatte. Schon nach wenigen Momenten, begannen die unbekannten Shinobi die Gruppe der Hand zu umzingeln.

„Sie sind nicht so leise wie unsere Leute.“, bemängelte Shishido, obwohl es ihm eigentlich egal sein konnte.

Kirigi, Black Sky und der Rest bereitete sich auf den Kampf vor, doch Shishido gab ihnen ein Zeichen, ihre Schwerter wegzustecken.

Unsicher folgten sie dem Befehl.

Vom Ende des Flurs aus, schritt eine junge Frau auf die Eindringlinge zu, scheinbar die, die Black Sky erwähnt hatte.

„Ergreift sie!“, ordnete sie nun an und die Shinobis schritten kreisförmig auf die Mitglieder der Hand zu.

Doch auch Shishido ließ sein Schwert stecken.

„Für einen Kampf sind es zu viele. Ich werde diesmal ausnahmsweise eine Abkürzung nehmen.“, beschloss er.

„Schließt eure Augen!“, befahl Kirigi den übrigen, da er genau wusste, was sein Meister damit meinte.

Black Sky und der Rest folgten sofort. Die feindlichen Shinobi waren nicht mehr weit entfernt, nur noch wenige Schritte trennten sie von den Eindringlingen.

Shishido griff sich nun an den Kopf und begann langsam, die Maske abzunehmen. Und somit auch den Schutz, der seine Augen bedeckt hatte. Die ersten Shinobis stürmten auf ihn zu, doch Shishido selbst begann nur damit gemächlich sich erst einmal, dann zweimal umzudrehen. So lange bis er sicher war, auch jedem Shinobi, die nun fast direkt vor ihm standen in die Augen gesehen zu haben. Dann setzte er sich die Maske wieder auf.

Die feindlichen Shinobi allerdings verharrten in ihrer Position und führten den Angriff nicht weiter fort. Die Kunoichi, welche die Befehle erteilt hatte kam angerannt und brüllte ihre Leute an.

„Was ist mit euch los? Ihr sollt sie erledigen!“

Shishido hingegen musste nur wieder schmunzeln. Er stolzierte zu einem der Ninjas und legte seine Hand auf dessen Schulter. Er drückte leicht und sah zu, wie dieser das Gleichgewicht verlor und zu Boden fiel. Das Unfassbare geschah darauf. Wie eine gewöhnliche Vase, begann der Shinobi in Tausend Stücke zu zerbrechen, als bestünde er nur aus Stein. Ungläubig musste die Kunoichi feststellen, dass auch der Rest ihrer Leute inzwischen nichts weiter als Statuen waren.

„Was… bist du…“, sollte sie stammeln, doch da war Shishido schon nach vorne geprescht und drückte gegen ihren Hals.

„Ich bin der Mann, der das Biest erwecken und die Hand zum Herrscher dieser Welt machen wird. Und nun… wie sagen die Amerikaner so schön? Bring mich zu deinem Anführer.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Witch23
2017-09-01T20:37:39+00:00 01.09.2017 22:37
Die Begegnung Matt und Turtles war witzig, aber auch verwirrend.
Da Matt die Welt auch wie man in der Serie so schön sehen konnte in Rot wahrnimmt sollte ihm ein klein wenig mehr aufgefallen sein ^^°

Ansonsten ist der Medusa Effekt nicht übel. Nur was soll dagegen helfen?


Zurück