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Nighttown

Die Nacht ist noch nicht vorbei
von

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Eine etwas andere Stadtrundfahrt

Irgendwie muss ich dann doch inmitten meiner verwirrenden Gedanken eingeschlafen sein, denn das nächste was ich spürte, war eine warme Hand, die meine Schulter berührte.

„Marie?“, sagte jemand sanft zu mir. Ich öffnete verschlafen die Augen und blickte in ein hübsches, aber erst dreinblickendes Gesicht.

„Wie spät ist es denn…“, murmelte ich. Ich fühlte mich völlig erschlagen. „Neun.“ Er zog die Rollos hoch und ließ gleißendes helles Sonnenlicht ins Wohnzimmer. Ich blinzelte. „Neun? Dann hab ich ja gerade mal nicht mal vier Stunden geschlafen!“, empörte ich mich und zog mir die Decke wieder über den Kopf.

„Ich dachte, dass du dir bestimmt die Stadt ansehen willst“, hörte ich ihn unter meiner Decke dumpf sagen. Ich guckte unter meiner Decke wieder vor. Er stellte eine Tasse Kaffee auf den kleinen Stubentisch. „Stadt sehen?“, fragte ich verwirrt.

„Du bist doch nicht nur wegen der Banden-Sache hier, oder?“, erklärte er. Ich setzte mich auf und trank ein paar Schlucke Kaffee. „Naja… nein, ich wollte mir auch ein bisschen die Stadt ansehen.“

Er sah mich wieder erwartungsvoll an. Ich stellte den Kaffee ab und überlegte einen Moment. Dann begriff ich.

„Heißt das, du willst mir die Stadt zeigen?“, fragte ich ihn freudestrahlend. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Er schien sich über mich zu amüsieren. Ich wurde etwas rot. Das war wohl etwas zu enthusiastisch. „Wenn du magst“, sagte er schließlich.

„Ich würde mich wirklich sehr freuen!“, sagte ich ehrlich. „Aber nur… wenn es dir keine Umstände macht!!“ Er schüttelte den Kopf. „Musst du nicht zur Uni oder so?“ Er schüttelte wieder den Kopf.

Der Kaffee machte mich langsam wach. Eine Stadtführung! Ich konnte mir zwar nicht vorstellen, dass er mir so viel erzählen würde, aber dafür irrte ich nicht hilflos in einer riesigen Stadt umher.

„Frühstück?“, fragte er mich. „Gerne!“, antwortete ich schnell. „Brötchen?“ Ich nickte hastig. „Dann bin ich mal kurz weg.“ Ich lachte. Oh je! Jetzt hatte ich ihm wieder Umstände gemacht.

„Kann ich vielleicht vorher noch schnell duschen?“

„Hm.“, machte er. Ich beobachtete wie er sich eine dünne Jacke überzog und sich seinen Schlüssel von der Anrichte im Flur nahm. Er nickte mir noch einmal kurz zu bevor er ging.

Als ich die Tür zufielen hörte, klaubte ich mir meine Sachen zusammen ging schnell ins Bad.

Die Dusche tat gut, das Wasser war warm, ganz anders als die Dusche in meiner Studentenwohnung, das irgendwie immer eher lauwarm war.

Als ich mich  gerade abtrocknete, hörte ich die Tür ins Schloss fallen. Der Bäcker musste ja gleich um die Ecke sein. Ich beeilte mich. Als ich aus dem Bad kam, roch es herrlich verführerisch nach Brötchen und Eierback, nach Kaffee und süßem Honig. Er hatte den Tisch im Wohnzimmer mit allem möglichen gedeckt. Wurst und Käse, Schokolade, Honig und Marmeladen, Obst, Müesli, Milch, Orangensaft. Es sah aus wie das Frühstück in guten Hotels.

Ich ging in die Küche. Er stand vor dem Herd mit einer lächerlich rosa Schürze. Ich unterdrückte ein Lachen. „Ein Geschenk“, erklärte er, ohne mich anzusehen. „Darum ziehst du sie an?“, lachte ich. „Nein, sie ist nützlich…“ Ich räusperte mich um mein Lachen zu unterdrücken und schaute ihm über die Schulter. Er machte gerade Rührei. „Das sieht gut aus!! Kochst du öfter?“

„Geht so.“

Er nahm die Pfanne und bedeutete mir, mich an den Tisch zu setzen.

Nach dem umfangreichen, aber extrem leckeren Frühstück, machten wir uns fertig. Ich war so satt und vollgefressen, dass ich mich kaum noch bewegen konnte. Ich suchte mir etwas Bequemes aus meinen Taschen heraus. Eine enge braune Hose und einen farbigen Pullover. Ich hatte aufs Thermometer gesehen. Es waren knapp 10°C und das mitten im Winter! Allzu dick sollte ich mich also nicht anziehen. Zum Glück hatte ich noch eine dünne Jacke dabei.

Als ich Falke im Flur kramen hörte, kam ich zu ihm. „Also! Wohin führst du mich zuerst?“ Er zog sich seine Jacke über. „In die Garage.“ Ich lachte. „Klingt ja echt spannend! Welche Sehenswürdigkeit von Solana wohl in deiner Garage ist…“, rätselte ich. Er schüttelte den Kopf und schubste mich zur Tür.

Wir fuhren mit dem Fahrstuhl bis ganz nach unten in die Garage. Er führte mich durch eine riesige, nach Benzin und Diesel riechende Halle, zu der zu beiden Seiten Parknischen für die Anwohner waren. In die hinterste Ecke blieb er stehen, schloss ein Tor auf und öffnete die Türen weit.

Dahinter versteckte sich ein fast leerer Raum, in deren Mitte ein Motorrad stand. Er wollte doch nicht etwa…?

„Fahren wir… mit dem Ding da?“, fragte ich etwas verunsichert. Er nickte. „In der Stadt kommt man so am besten voran.“

„Ich bin noch nie Motorrad gefahren…“, gestand ich und konnte den Hauch von Panik nicht aus meiner Stimme vertreiben. Er drehte sich herum und kramte in einem Regal herum. Als er zurückkam, hatte er einen Helm in der Hand und stülpte ihn mir ohne ein Wort über.

Das Ding war schwer und das Polster drückte.

„Erstmal ausprobieren!“, sagte er und lächelte mich dabei an. Ich war fasziniert von seinem schönen Lächeln.

„Passt er? Er darf nicht zu locker sein“, sagte er und wackelte am Helm. Ich nickte. „Sitzt eng.“ Er hielt mich an den Schultern und sah an mir herab. Ich sah ebenfalls an mir herunter. „So kannst du nicht bleiben.“ Ich war verwirrt. „Was heißt das?“, fragte ich verwirrt. Er drehte sich wieder um. „So ist das zu gefährlich.“

„Oh… ach so…“ Und ich dachte schon… Er holte eine Motoradhose und -jacke aus dem Regal und ließ sie mich anziehen. Die beiden Sachen waren unglaublich dick. Sie musste wohl extra fürs Motorradfahren sein. Ich kam mir vor wie ein Michelin Männchen. Dann schob er sein Motorrad heraus, schloss das Tor wieder zu und setzte sich seinen Helm auf. Er erklärte mir, wo ich mich hinsetzten musste und wo ich mich festhalten konnte. Dann setzte er auf und bedeutet mir, es ihm gleichzutun. Ich schluckte und setzte mich hinter ihm. Mein Herz schlug vor Panik wie verrückt. Ich hielt mich an ihm fest, indem ich meine Hände in seine Kleidung krallte.

„Keine Angst!“, sagte er zu mir, bevor er den Motor startete. Als das Motorrad einen Ruck nach vorne machte, umklammerte ich seinen Oberkörper und kniff die Augen zu. Er fuhr aus der Garage und hielt noch einmal kurz, bevor er auf die Straße fuhr.

Zu Anfang hatte ich so viel Angst, dass ich mich einfach nur fest an ihn klammerte und kaum etwas von meiner Umgebung mitbekam. Nach einer Weile verlor ich jedoch meine Furcht und ließ etwas lockerer. Es war gar kein Druck zu spüren. Ich konnte mich sogar relativ frei bewegen.

Ich beobachtete die vorbeiziehenden Gebäude. Falke wohnte in einer relativ ruhigen Wohngegend, mit vielen kleinen Geschäften und engen Straßen, großen Wohnblöcken und ab und an mal ein Stückchen Grün dazwischen.

Als er auf eine Art Stadtautobahn fuhr, konnte ich schon von weitem den Fernsehturm sehen. Es war ein futuristisch wirkendes Gebäude auf langen Stelzen mit mehreren ringförmigen Aussichtspunkten an der Spitze. Er fuhr nach kürzester Zeit wieder von der Autobahn herunter und schlängelte sich an einigen Autos vorbei auf eine große offene Fläche. Irgendein großer Fluss floss hier vorbei und ein riesiges gläsernes Gebäude prangte vor uns auf. Es war der Hauptbahnhof, verrieten mir die Großbuchstaben auf dem Gebäude.

Mein stiller Fahrer fuhr direkt in die Innenstadt und ich konnte einen kurzen Blick auf einige Statuen und Denkmäler werfen. Nach etwa 10 Minuten parkte er sein Motorrad irgendwo mitten in der Stadt, in einer kleinen Straße voller kleiner Geschäfte.

Ich fragte mich, warum er gerade hier hielt. Es gab sicher bessere Orte um mit einer Sightseeingtour anzufangen.

Er bedeute mir, ihm zu folgen. Er führte mich in den nächstgelegen Laden. Es war eine kleine Boutique mit einfach geschmückten Schaufenstern. Eine kleine Klingel ertönte, als wir den Laden betraten und eine Frau drehte sich nach uns um.

„Falke!“, rief sie, als sie meinen Begleiter erkannte. Ihr Stil war irgendwie besonders. Sie hatte rosa gefärbte Haare und ein sportliches türkisfarbenes Kleid an. Um den Hals hatte sie Kopfhörer hängen.

„Hey!“, sagte Falke und hob zur Begrüßung kurz die Hand. Das Mädchen sah an Falke vorbei und lächelte mir zu. „Und du hast ein Mädchen dabei. Was für ein Anblick.“ Falke schien genervt, doch sie grinste schelmisch. Sie kam auf mich zu. „Ich bin Oktavia“, begrüßte sie mich und reichte mir ihre Hand. Von ihr hatte ich gestern schon gehört. „Ich bin Marie.“ Sie grinste. „Du und Falke. Seid ihr…?“, fragte sie neugierig. Doch ich schüttelte hastig den Kopf. „Nein, nein! Er hat mich bei sich aufgenommen für eine kurze Zeit.“ Oktavia schien enttäuscht. „Naja!“, seufzte sie und drehte sich wieder zu Falke herum. „Und was wollt ihr hier?“, fragte sie. „Ich wollte Marie die Stadt zeigen.“ Sie nickte. „Und ich wollte die Motorrad-Sachen bei dir lassen.“

„Ja! Das sieht dir ähnlich!!“, erwiderte sie kopfschüttelnd. Sie nahm Falke und mir den Helm ab. „Marie! Sieh dich ruhig um. Die Kleidung hier könnte dir gefallen!!“

Ja! Das hatte ich auch schon so im Gefühl. Die Kleidung hier war außergewöhnlich. Nachdem ich die schweren Motoradsachen ausgezogen hatte und Oktavia sie hinter dem Tresen verstaut hatte, stöberte ich durch die Shirts. Ich nahm eins heraus, dass einen süßen Kragen mit Schleife zierte, auf den viele kleine Katzen gedruckt waren. Der Preis ließ mich etwas schlucken, doch für eine Boutique war es ganz ok. Zumindest anschauen war erlaubt.

Ich schlenderte mit klopfenden Herzen weiter. Dieser Laden war wirklich etwas Besonderes. Es gab hier eine bunte Mischung aus sportlichen, weiblichen und eleganten Kleidungstücken. Sie waren auffällig und trafen sicherlich auch nicht jedermanns Geschmack, doch mich faszinierten sie. Hinter der nächsten Ecke entdeckte ich dann ein Traumstück. Das Kleid, das dort hing, war genau nach meinen Vorstellungen. Es war dunkelgrün, eng geschnitten und mit langen Ärmeln. Der obere Teil hatte ein aufgesticktes Muster, in denen sich wieder Katzen erkennen ließen. Unterhalb der Brust war das Kleid einfarbig, hatte unten jedoch am Saum eine Spitze mit demselben Stickmuster wie oben. Es war perfekt. Elegant und sportlich zugleich.

„Das würde dir bestimmt stehen.“, sagte jemand hinter mir. Ich drehte mich herum und sah in Oktavias grinsendes Gesicht. „Magst du es mal anziehen?“ Ich drehte mich wieder zu dem Kleid herum. „Schon. Aber ich glaub nicht, dass ich es mir leisten kann…“ Sie lachte. „Anprobieren kann man trotzdem.“ Ich lächelte glücklich. „Ja. Wenn ich darf.“ Sie nickte und ich verschwand kurz in der Umkleide. Schon in dem kleinen engen Raum mit den Spiegeln konnte ich sehen, wie toll das Kleid war.

„Komm! Zeig dich“, forderte Oktavia. Ich schaute hinter dem Vorhang hervor. Falke stand mit verschränkten Armen neben ihr. Das war jetzt etwas peinlich.

Doch ich wagte mich trotzdem heraus. „Wow! Wahnsinn.“, schwärmte Oktavia, als sie mich sah. Natürlich wollte sie die Sachen gerne verkaufen, aber trotzdem fühlte ich mich geschmeichelt. Sie ging um mich herum. „Das passt wie angegossen.“ Sie zupfte am Kleid. „Ist es bequem?“ Ich nickte. „Wahnsinnig bequem.“ Obwohl es eng geschnitten war, fühlte man den Stoff kaum. „Wie eine zweite Haut. Das Kleid ist so toll! Ich habe noch nie so etwas Schönes gesehen, das gleichzeitig so gemütlich war. Sowas findet man in normalen Läden bestimmt nicht.“ Oktavia wurde rot. „Ach, das ist zu viel der Schmeichelei.“ Sie lächelte glücklich. Ich war etwas verwirrt über ihre Reaktion.

„Oktavia hat das Kleid entworfen und geschneidert“, erklärte Falke mir.

„Du hast das entworfen? Das ist ja der Hammer! Du bist total begabt. Ich glaub, ich würde nur noch deine Sachen kaufen, wenn ich hier wohnen würde.“

„Hast du das gehört, Falke. Ich mag sie. Wann wollte ihr heiraten?“ Sie klammerte sich glückselig an Falke, der sich jedoch genervt wieder von ihr befreite. „Zeig ihr einfach den hinteren Bereich.“, erwiderte er genervt.

Ich lachte. Ob die beiden wohl mal ein Paar gewesen waren, schoss es mir durch den Kopf. Sie waren so vertraut. Es wurmte mich ein wenig. Oktavia war so cool und hübsch.

„Pass auf. Ich mach dir ein Angebot!“, sagte sie und kam auf mich zu. „Ich gebe dir 30% Rabatt auf das Kleid. Du musst es unbedingt kaufen. Das steht dir total!!“ Ich war überrascht. „Wirklich? 30%?“ Sie nickte. „Oh!!! Danke.“ Ich umarmte sie. „Ja, dann nehme ich es.“ Sie jubelte. „Hast du gehört, Falke. Sie nimmt es!!“ Er verdrehte die Augen.

Oktavia huschte zu Kasse, während ich mich im Spiegel noch einmal betrachtet. Ich sah zu Falke. „Und was meinst du?“, fragte ich ihn. „Hm“, machte er und betrachtete mich genauer. „Zum Kämpfen ist es ungeeignet.“ Ich lachte. „Das stimmt. Ich zieh mich schnell wieder um.“ Nachdem ich das Kleid bezahlt hatte, beugte sich Oktavia über den Tresen und lächelte geheimnisvoll.

„Okay. Ich zeig dir jetzt unser kleines Geschäftsgeheimnis“, flüsterte sie. „Komm mal mit.“ Sie führte mich durch den Laden und ließ mich hinter einem unscheinbaren Vorhang treten. Hier war ein kurzer Flur, an dessen Ende eine verschlossene Tür war. „Hier kommen nur die eingeweihten rein. Es gibt ein Passwort. Man sagt einfach: „Ich bin hier, wegen der nachtschwarzen Socken“. Oder eine abgewandelte Form davon. Hauptsache das Wort nachtschwarz ist dabei. Dann führ ich die Leute hierher.“ Sie ging voraus und öffnete die nächste Tür. Ich trat in den nächsten Raum und war erstaunt.

Alles was hier in den Regalen lag und auf den Ständern hing, war schwarz. Jacken, Shirts, Hosen, Tücher und allerlei andere Sachen. Alles war pechschwarz. „Hier gibt es spezielle Gang-Kleidung. Die sind etwas widerstandsfähiger, als normale Kleidung und passen sich gut der Dunkelheit an. Auch die Schuhe sind besonders, sehr leicht, mit groben Profil zum Klettern. Meistens sind meine Kunden Männer und die sind weniger modebewusst, aber ich entwerfe auch schwarze Kleidung, die ziemlich stylisch ist.“ Sie lachte und wanderte im Raum umher. „Siehst du, die hab ich damals für die Schatten entworfen. Mittlerweile gehen sie weg wie warme Semmeln, weil jeder eine Schatten-Jacke haben will.“ Die Jacke war schlicht, aber irgendwie auch cool. „Das Beste ist die Kapuze.“

„Wie cool!!“ Da waren Katzenohren dran. Ich nahm mir die Jacke und drehte sie in meinen Händen. Da waren so viele Kleinigkeiten, wie die Handstulpen an den Enden der Ärmel, der hohe Kragen, die Katzenohren an der Kapuze, bei denen es schien, als wären sie nach hinten gestellt. Auf dem Rücken war eine Katze. Es war jedoch nicht das Symbol der Schatten.

„Die offizielle Jacke mit den Schattenzeichen dürfen natürlich nur Mitglieder der Schatten haben“, beantwortet Oktavia meine unausgesprochene Frage.

„Und du hast das echt alles gemacht?“, fragte ich fassungslos.

„Naja. Als ich noch bei den Schatten war, habe ich das alles eher nebenbei und eher amateurhaft gemacht, aber mittlerweile bin ich Profi und kann ich damit richtig Geld verdienen.“ Sie grinste glücklich. Ich war sprachlos.

„Wahnsinn. Du bist ‘ne Wucht.“, kam es dann aus mir. Mein Gegenüber wurde rot und lächelte breit. „Findest du?“ Sie kicherte. Ich hängte die Jacke zurück und sah mich weiter im Raum um. An einer Pinnwand hingen einige Zeichnungen. Es waren größtenteils Kritzeleien mit Bleistift, einige Schnittmuster und Entwurfe, aber auch seltsame Symbole, meistens Katzen. Oktavia schien Katzen echt zu lieben.

„Oh! Da ist ja auch das Symbol der Schatten.“ Ich zeigte mit dem Finger darauf. „Oh ja. Das hab ich auch entworfen.“ Ich lachte. „Das hätte ich mir jetzt fast denken können. Wahnsinn. Du bist total kreativ.“ Ich hatte dagegen keine derartigen Talente. Oktavia lachte verlegen. „Es macht mir einfach Spaß. Ich bin nicht so gut im Zeichnen, aber so Symbole und Zeichen habe ich schon damals in der Schule überall hin gekritzelt.“

„Wie bist du dann auf diese Gang-Sache gekommen?“, fragte ich neugierig. Sie war so lustig und lieb. Ich konnte mir sie gar nicht kämpfend vorstellen. „Ich und mein Freund, wir wurden von klein auf von meinem Großvater trainiert.“ Ich spitzte die Ohren. „Dein Freund?“ Sie wandte sich glücklich unter dem Wort. „Wir sind schon seit der Grundschule ein Paar.“, sagte sie stolz. „So lange schon?!“ Falke seufzte laut hinter mir.

„Ja. Aber natürlich haben wir die versauten Dinge erst später gemacht.“ Sie lachte.

„Okay. Das reicht jetzt. Lass uns gehen, Marie“, forderte Falke genervt, packte mich an den Schultern und schob mich aus dem Raum. Oktavia folgte uns und schloss den Vorhang hinter uns wieder ordentlich.

„Na gut. Wir sehen uns ja nachher noch mal“, verabschiedete sie uns. „Bis dann! Viel Spaß.“

Ich winkte ihr. „Bis später. Und danke für alles!“ Sie zwinkerte mir zu.

„Oktavia ist der Wahnsinn. Sie hat sogar ihren eigenen Laden“, schwärmte ich. „Also geht jeder hierher, wenn er diese Kleidung haben will?“ Er schüttelte den Kopf. „Es gibt andere Läden.“

„Wirklich? Verkaufen die auch solche Sachen?“ Mein Begleiter nickte. „Mehr noch.“ Sogar noch mehr?

„Was gibt es denn da noch?“

„Hm. Verschiedenes. Kleidung, Schuhe, Masken, Waffen und sowas.“

„Und das sind alles so Läden wie Oktavias? Die das im Hinterzimmer verkaufen?“ Er nickte. Es erstaunte mich, dass um diese ganze Sache so ein großes Geheimnis gemacht wird.

„Und wohin gehen wir jetzt?“, fragte ich Falke. „Souvenirladen.“ Ich war überrascht. „Echt? Das klingt aber gewöhnlich“ Er lächelte. „Oh. Ich verstehe. Kein gewöhnlicher.“ Er nickte. Ich lachte und stieß ihn an. „Bei euch gibt es wohl nichts Gewöhnliches.“

„Nein.“

Wir gingen ein paar Straßen weiter. Das Wetter war herrlich, die Sonne schien und wärmte uns. Die Bäume hier hatten schon ihre ersten Blätter. Ich hatte plötzlich Lust auf ein Eis.

„Komm mit!“, forderte ich und packte Falke am Arm. Ich zog ihn zur nächsten Eisdiele. „Zwei Eis, bitte“, bat ich den Verkäufer hinter der Auswahltheke. Ich lächelte Falke an. „Ich geb‘ dir ein Eis aus. Was magst du?“ Ich schien irritiert. „Als Dankeschön, dass ich bei dir unterkommen darf.“ Er überlegte. „Schoko.“

„Okay. Ein Eis mit einer Kugel Schokolade und ein Eis mit Waldmeister!“, orderte ich. Falke konnte ein Lachen kaum noch unterdrücken. „Was?“

„Sind wir da nicht zu alt für?“, fragte er hinter vorgehaltener Hand. Ich wurde etwas rot. „Für Eis ist man ja wohl nie zu alt.“, murmelte ich.

Mit den zwei Eistüten in der Hand, fühlte es ich fast so an, als würde es Sommer werden. Als wir das Eis aufgegessen, betraten wir den nächsten Laden. Es sah wie ein ganz normaler Souvenirladen aus. Es gab Postkarten, Figuren des Fernsehturms, Taschen und Klamottenmit dem Namen der Stadt und allerlei Schnickschnack. Falke ging mit mir zum Tresen.

„Ich würde gerne ein paar besondere Stecker sehen“, sagte er. Der Mann lächelte. „Geht klar.“ Er ging kurz nach hinten und kam dann mit einem kleinen Ständer wieder, der mit Buttons und Steckern voll hing. Ich sah Falke irritiert an. „Haben Sie noch das Schatten-Symbol als Stecker?“, fragte er. Dann begriff ich. Das waren Symbole von den Gangs.

Neugierig beäugte ich den Ständer, während der Mann nach dem Symbol der Schatten suchte. Die Zeichen waren wahnsinnig cool. Löwenköpfe, Dämonen, Skelettschädel, Drachen, Wölfe, selbst Blumengebilde, Schmetterlinge und Einhörner waren darauf zu sehen. Jedes Symbol war einzigartig.

„Hier. Ist mein letztes.“ Er reichte mir eins. Da war es. Das war wirklich die Katze mit dem aufgerissenen Mund. „Ich kaufe es!“

Glücklich und mit einem Sonnenanhänger, dem Zeichen von Solana für meine Mutter in der Tasche, hüpfte ich aus dem Laden. Falke hatte mir erklärt, dass auf dem Ständer auch die Symbole des Hofstaates und der schwarzen Polizei, einer speziellen Polizei für die Gangs, gehangen hatten.

„Das ist so viel besser, als jede Klassenfahrt, die ich je gemacht habe“, freute ich mich. Das besondere an Solana war, dass es überall laut und voll war. Egal wo man war, selbst in den kleinen Nebenstraßen, man hatte nie das Gefühl, allein zu sein. Wir schlenderten über einen großen Platz, den ein paar blühende Bäume zierten. Ein Menschentraube hatte sich dort gebildet, von der aus laute Musik tönte.

„Lass uns dahin gehen!!“, forderte ich und winkte Falke mir zu folgen. Er seufzte, ging mir aber hinterher. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit waren ein paar Streetdancer. Und was sie dort ablieferten war unglaublich gut. Die drei Männer waren geschickt und schnell, ihre Tanzbewegungen waren unglaublich präzise. Ich war gefesselt von ihrem Tanz. Als die Musik aufhörte, klatschten die Leute begeistert, ich stimmte mit ein. Einer der Tänzer nahm sein Cappy ab und einige Zuschauer warfen etwas Geld hinein. Einer der Tänzer, er war der Größte von allen, grüßte in unsere Richtung. Ich war verwirrt, bemerkte aber aus den Augenwinkeln, dass Falke zurücknickte. „Wer ist das?“, fragte ich leise. „Das ist Sunny. Er war auch mal ein Mitglied.“ Ich betrachtete ihn genauer. Von den drei Tänzern war er am auffälligsten. Er hatte ein schönes, sonniges Gesicht mit Sommersprossen und lockige, blonde Haare. Wenn er lachte, wusste man genau, warum er diesen Namen hatte.

„Warum gehst du nicht zu ihm?“ Es verwirrte mich, dass sie sich so unauffällig gegrüßt hatte.

„Ich kenn die Leute nicht, mit denen er unterwegs ist. Ich will ihn nicht verraten.“

Ah! Das machte Sinn. Wenn er mit Freunden unterwegs war, die von seinen Gang-Aktivitäten nichts wussten, dann tat man wohl lieber so, als würde man sich nicht kennen.

„Man erzählt es seinen besten Freunden also nicht? Wenn man in einer Gang ist?“, forschte ich nach, während wir weiter über den Platz liefen. Falke schüttelte den Kopf, dann überlegte er jedoch kurz. „Vielleicht machen es manche. Aber das macht Probleme. Je weniger also davon wissen, desto besser.“

„Was für Probleme?“

Er schien wieder zu überlegen. „In der Schule. Manche wurden suspendiert, weil die Schule nichts damit zu tun haben wollte. Manche wurden auf Arbeit gefeuert oder haben eine Ausbildung oder Job nicht bekommen“, erklärte er.

„Wieso das denn? So schlimm ist das doch auch wieder nicht. Das ist doch sowas wie ein Hobby, oder?“ Er schüttelte wieder den Kopf. „Unter den normalen Leuten sind wir wie Kriminelle.“

„Dabei ist es nachgewiesen, dass in den Vierteln mit Gangs die Kriminalität um über 50% zurückgeht.“, sagte jemand hinter mir. Erschrocken drehte ich mich herum. Der Tänzer, Sunny, stand hinter mir und lächelte mich breit an. Ich trat einen Schritt zurück, trotzdem musste ich meinen Hals ganz schön strecken. Er war bestimmt zwei Köpfe größer als ich.

„Na Falke. Hast du etwa ein Date?“, fragte er hämisch und boxte seinen Gegenüber. Falke schien genervt. „Habt ihr euch alle verschworen, oder so?“, murrte er. Sunny lachte. „Etwa nicht?“

„Ich… ich bin Maria. Ich bin im Moment sein Gast“, stammelte ich. Ich war etwas überwältigt von so einem großen Mann. „Alles klar! Hi, Maria!!“ Er zog mich an sich und umarmte mich kurz. Dann strahlte er mich an. „Aber eine hübsche Begleitung hast du“, lachte er und sah wieder zu Falke. Ich wurde etwas rot.

„Also… also du warst auch mal ein Mitglied der Schatten?“, fragte ich und senkte dabei die Stimme. „Ja“, antwortete er ebenfalls flüsternd, schien mich dabei aber auf den Arm zu nehmen. Er lachte laut, als ich noch roter wurde. „Du bist ja ‘ne Maus.“ Er wandte sich zu Falke. „Hör mal. Kannst du deine Schicht mit mir tauschen. Ich habe Dienstag früh spontan ein Bewerbungsgespräch.“ Falke nickte. „Super.“ Sunny wirkte erleichtert. „Wann hast du das nächste Mal?“

„Freitag“, antwortete er.

„Nächste Woche aber, oder?“ Er nickte und Sunny verschränkte die Arme. „Das müsste klar gehen. Du Montag, ich Freitag.“ Ich war verwirrt. „Was für eine Schicht?“, platzte es aus mir heraus. Hastig machte ich die Hand vor den Mund. „Sorry. Ich sollte nicht so neugierig sein.“ Sunny lachte wieder. „Ach Quatsch. Falke und ich arbeiten als Unbeteiligte.“ Ich blinzelte beide verwirrt an. „Als was?“ Nun schien Sunny etwas verblüfft. „Sie weiß doch über diese Gang-Sache Bescheid, oder?“, kundschaftete er hastig bei Falke nach. Falke seufzte. „Sie ist noch neu. Unabhängige sind sowas wie Schiedsrichter“, erklärte er für mich.

„Genau. Sie passen auf, dass nicht geschummelt wird und geben an den Hofstaat weiter, wer gewonnen hat.“

„Und ihr macht sowas?“ Nun war ich etwas baff.

„Naja. Weiß du, seit es die Schatten nicht mehr gibt, suchen wir alle einen Weg um noch mit dem Mondviertel und mit dieser ganzen Gang-Sache in Berührung zu bleiben. Einige von uns sind bei der schwarzen Polizei. Sie machen dann Patrouille oder überwachen bestimmte Orte oder Personen. Yuni ist glaub ich bei den Geistern.“ Ich sah wieder hilfesuchend zu Falke.

„Sie sorgen dafür, dass die normalen Leute nicht ausversehen in ein Battle laufen.“

„Jup. Das kommt bei so alten Industriegebieten im Mondviertel eigentlich nicht vor, aber bei Parcours-Läufen, weil die die Gebiete so weitläufig sind, oder wenn‘s am Hafen ist oder an anderen Orten, wo Leute herumlaufen könnten, dann schicken die die Geister. Die vertreiben die Leute dann. Ich weiß nicht genau wie. Die vergraulen die Leute durch ihre geisterhafte Erscheinung oder durch Schreien. Musst mal Yuni fragen.“

Ich sah wieder zu Falke, der mit einem Nicken zustimmte. Wie komplex dieses ganze System doch war.

„Na gut. Ich muss wieder“, sagte Sunny und winkte kurz zum Abschied. Falke führte mich weiter über den Platz, zu einer Kirche.

„Also macht ihr alle etwas nebenher?“, fragte ich, während wir in die Kirche gingen. Kühle und staubige Luft kam mir entgegen. Falke nickte. „Cat ist bei der schwarzen Polizei. Yuni ist bei den Geistern. Keks ist in einer anderen Gang, er geht noch zur Schule.“

„Und Socke?“ Wir gingen durch die hölzernen Bankreihen und näherten uns dem Altar. Falke zuckte mit den Schultern. „Er mischt irgendwo in der Politik mit. Cat sagt immer, dass er Straßengott werden will. Ich glaub, das ich aber ein Scherz.“

„Straßengott. Das habe ich schon mal gelesen“, rätselte ich. „Er ist der König aller Könige“, flüsterte Falke. Seine Stimme war tief und der Blick auf den Altar gerichtet, der sich vor uns befand. Mir lief es kalt den Rücken herunter, als er das sagte.

„Der König der Könige…“, wiederholte ich ehrfürchtig. „Er ist wie ein Richter, ein Kanzler und ein Kaiser zugleich. Er entscheidet über die Privilegien der Gangs und der Gebiete. Er wirtschaftet und sorgt dafür, dass von der Stadt Gelder an den Hofstaat weitergeleitet werden. Und sorgt für die Akzeptanz beim Bürgermeister und der Stadt.“

„Ich dachte, das wäre alles geheim?“, fragte ich verblüfft. Falke und ich wanderten an den Rand und gingen eine Treppe hinab. Ich war so fasziniert von seinen Worten, dass ich von dieser schönen Kirche kaum etwas mitbekam.

„Ich glaube, das Gang-System ist fest in der Stadtpolitik verankert. Die Gangs gibt es schon seit etwa 150 Jahren. Zu behaupten, dass sich Stadt und Hofstaat nicht gegenseitig beeinflussen wäre wohl gelogen.“ Wir blieben vor einem Grab stehen. Eine Touristengruppe hatte sich ebenfalls um uns herum versammelt. Die Führerin deutete auf das Grab.

„Hier befinden wir uns vor dem Grab von Lucas dem Sonnengott. Er lebte vor über 500 Jahren und hat maßgeblich zur Gründung und Entwicklung dieser Stadt beigetragen. Der Name Solana leitet sich unter anderem vom den lateinischen Wort Sol für Sonne ab. Anders als angenommen stammt der Name der Stadt also nicht von der Strahlenartigen Form der Stadt ab, welche sich erst in den letzten 100 Jahren so herausgebildet hat, sondern von dem Sonnengott.“ Ein unruhiges Gemurmel ging durch die Reihe der Leute. Auch mir war das neu. „Seine Nachkommen haben diese Stadt in den Reichtum und Glanz geführt den wir heute kennen.“ Sie zeigte auf eine Reihe von Gemälden, die an den Wänden gingen. „Einige von ihnen sind dort noch zu sehen.“

„Jetzt fragen Sie sich vielleicht, warum dieser Mann und seine Nachkommen in dieser Kirche sind. Tatsächlich gab es zu seinen Zeiten in dieser Region eine andere Religion, den Nonamtismus. Er brachte den Leuten den christlichen Glauben nahe. Das war nicht nur für die Kirche, auch für die Wirtschaft hier von großem Vorteil.“ Die Führerin entfernte sich von uns und brachte die Gruppe in einen anderen Raum. „Interessant“, sagte ich. Falke tippte mir auf die Schulter und zeigte mir eins der Bilder, auf die die Touristenführerin schon verwiesen hatte. Der Mann, auf den er zeigte, wirkte erhaben. Sein Blick war streng und zielstrebig. „Das hier ist Vincent der Dritte.“ Er war der letzte in der Reihe. „Er war einer der Berühmtesten, die zu dieser Zeit eine Gang gegründet hatten. Sein Name war dort Jehova.“ Wieder war es, als ob ein Flüstern in begleiten würde. Seine Stimme hallte von den Wänden wieder. Vielleicht lag es daran, dass wir in einer Kirche waren, doch mir jagte jedes von Falkes Worten einen wohligen Schauer über den Rücken.

„Zu seiner Zeit gab es kaum Regeln und Einschränkungen. Seine Gang und ein paar andere Anführer haben damals den Hofstaat gegründet. Er selbst war der erste Straßengott.“

„Also einer der Nachkommen von Lucas dem Sonnengott.“ Falke nickte. Beim Hinausgehen betrachtete ich die Kirche genauer. Sie war wahrlich ein Kunstwerk. Hohe, schlanke Säulen ragten zu einer verzierten Decke, die Engel abbildete. Die Fenster, teilweise mit bunten Darstellungen, fluteten die Kirche mit warmen Licht und ließen den goldenen Altar leuchten.

„Was für eine Kirche ist das?“, fragte ich, als ich wieder heraus war. „Die Sonnenkirche.“ Ich lachte. Das hätte ich mir auch denken können.

Wir gingen auf eine vielbefahrene Straße zu. Falke sah auf die Uhr. „Yuni müsste gleich hier sein.“

„Yuni kommt her?“ Mein Gegenüber nickte. Ich freute mich. Wir warteten nicht lange auf sie. Yuni kam mit einem hinreißenden gelb-orangen Kleid, über das sie eine Jacke gezogen hatte. „Na ihr beiden!!“, begrüßte sie uns und umarmte mich und Falke kurz. „Ich habe gehört, ihr macht jetzt eine Stadtrundfahrt mit dem Bus?“, fragte sie und hackte sich bei mir unter. „Echt?“ Ich schaute Falke an, der mit zunickte. Das klang fantastisch.

Wir gingen an eine Bushaltestelle. „Ich habe das auch noch nie gemacht“, sagte Yuni verlegen. „Obwohl ich hier schon so lange wohne.“

„Dann lohnt es sich doch umso mehr.“

„Stimmt. Seid ihr gestern gut nach Hause gekommen? Du bist doch hoffentlich nicht in dieser Jugendherberge geblieben, oder?“ Ich schüttelte den Kopf. „Ich durfte bei Falke schlafen.“

„Ah! Er ist ein Gentleman, oder?“ Dem konnte ich nicht wiedersprechen. Wir grinsten ihn an, doch er verdrehte nur die Augen.

Der Rundtourenbus, der dann vor unsere Füße einrollte, war knallgelb und ein Doppeldecker. Ich bezahlte mein Ticket und lief sofort auf das obere Deck. Zum Glück waren noch ein paar Plätze frei. Yuni lachte über mich. „Ich saß noch nie in einem Doppeldecker“, erklärte ich. „Schon ok. Oben ist es sowieso besser zum Gucken.“ Neben einem Ticket hatte ich auch einen Tourplan bekommen. „Wo sind wir jetzt?“ Falke setzte sich neben mich und beugte sich zu mir, um auf die Karte zu gucken. Ich spürte, dass ich nervös wurde, wenn er mir so nahe war.

„Da!“, sagte er und zeigte mir die Stelle.

„Stimmt. Bei der Sonnenkirche.“



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