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Familyproject

von

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Sechzig

Eine unangenehme Frische erfasste seine Seite und das gefiel dem Sänger überhaupt nicht. Leise murrend zog er sich die Decke wieder etwas mehr über seinen Körper, aber trotzdem wurde ihm nicht so richtig warm. Warum die tolle Wärme allerdings verschwunden war, das wollte noch nicht so ganz in sein Hirn sickern. Erst als mit einem leisen Quietschen die Tür sich bemerkbar machte, wusste er, dass es nur Yuna sein konnte, die ihn verlassen hatte, oder zumindest sein Bett. So ganz einverstanden war er persönlich aber nicht, weswegen er seinen Kopf dann doch mal hob und zur Tür sah, wo sie sich wirklich gerade hinaus schleichen wollte.

„Wo willst’n hin?“, murmelte der Sänger mit rauer Stimme. Erschrocken drehte die junge Frau sich um, die sich ihre Sachen an den Körper presste und nun zu ihm schaute, wie ein Reh im Scheinwerferlicht.

„Ehm… ich muss los, die Arbeit ruft“, flüsterte sie leise und sah ihn entschuldigend an, rührte sich aber nicht weiter von der Stelle.

„Warum hast du mich denn nicht geweckt?“

„Weil…, na ja, du brauchst doch auch deinen Schlaf“, hatte sie scheinbar nicht mit dieser Frage gerechnet und Yuna schob sich ihre Sachen auf den Armen zu recht, da sie drohten abzurutschen.

„Mag sein, aber ich mag es nicht, wenn sich Leute aus meiner Wohnung schleichen, egal wer es ist“, fand Kyo diese Erklärung nicht sehr zufriedenstellend und er richtete sich auf, warf die Decke von sich und stand dann auch auf.

„Du kannst ruhig weiter schlafen, ich gehe nur ins Bad und bin dann verschwunden. Ich bin eh schon ziemlich spät dran, aber nach Hause muss ich trotzdem noch“, redete sie gleich weiter und egal wie müde er war, Kraft um seine Augen zu verdrehen hatte er immer über.

„Ich möchte aber nicht weiter schlafen, sondern dich richtig verabschieden“, sagte Kyo, als er sich seine Schlafshorts angelte und diese sich nur fahrig über zog, genauso wie sein Shirt, das gleich daneben lag. „Geh du ins Bad, ich mach dir einen Kaffee“, schob er sie dann vor sich her und im Flur trennten sich ihre Wege, da er in die Küche abbog und sie das Bad ansteuerte. Geübt bereitete er seine Kaffeemaschine auch gleich vor und da er mehr als einen Thermobecher hatte, bekam Yuna an diesem Tag auch gleich einen verpasst.
 

Gähnend gab er ihr Milch und Zucker rein, zumindest soweit er die Maße wusste und goss dann das heiße Gebräu drauf, der schnell durch die Kaffeemaschine durchgelaufen war. Den Rest, der nicht mehr in den Becher ging, nahm er sich selbst in eine Tasse und genau, als er den Deckel auf den Thermobecher drehte, kam die junge Frau aus dem Bad und sie sah wesentlich frischer aus, als er sich im Moment fühlte, aber das war auch kein Kunststück, da er sicherlich noch den Kissenabdruck im Gesicht hatte.

„Das hättest du wirklich nicht machen müssen“, hatte sie wohl ein paar Probleme damit, dass er mit ihr aufgestanden war, doch der Sänger machte eine wegwerfende Handbewegung.

„Ich wollte aber“, sagte er also wieder und reichte ihr dann den Becher. „Ich hoffe Milch – und Zuckeranteile passen“, murmelte er noch und nahm sich dann seine eigene Kaffeetasse, um sich daran fest zu halten.

„Danke, wird ganz sicher so sein“, schmunzelte sie. „Ich muss jetzt aber wirklich los“, seufzte Yuna im nächsten Augenblick und der Sänger nickte.

„Ich bringe dich noch zur Tür“, entschied er und stellte seine Tasse wieder ab, legte stattdessen eine Hand in Yunas Kreuz und führte sie zu seiner Garderobe. Während sie in ihre Schuhe schlüpfte, nahm er sich schon mal ihre Jacke zur Hand und breitete sie für sie aus, damit sie nur noch mit ihren Armen hinein fahren brauchte. Somit war sie auch schnell für den Weg bereit und nachdem er ihr den Thermosbecher erneut in die Hand gedrückt hatte, da sie ihn auf der kleinen Kommode abgestellt hatte, schob er sie sanft weiter Richtung Tür und öffnete diese dann auch gleich.
 

„Also… war schön… letzte Nacht“, murmelte sie und Kyo erkannte einen verdächtigen roten Schimmer auf ihren Wangen.

„Fand ich auch“, konnte er aber gar nichts anders machen, als zu zustimmen. Zwar hatten sie nicht gerade viel Schlaf abbekommen, aber das war beiden egal gewesen und zumindest Kyo bereute keine Sekunde davon und Yuna ganz sicher auch nicht.
 

Einen Augenblick sahen sie sich schweigend an und Kyo kam sich ein bisschen doof vor, wie sie sich sprachlos und beinahe schüchtern anschauten. Dann gab er sich einfach einen Ruck und trat wieder einen Schritt auf sie zu. Mit beiden Händen packte er ihr Gesicht und zog es so nah an seines heran, bis er problemlos seine Lippen auf ihre drücken konnte. Augenblicklich schmolz sie dahin und der Sänger nahm erfreut zur Kenntnis, dass sie sich gleich etwas an ihn heran schmiegte. Genüsslich labte er sich an den sündigen Lippen und knabberte immer wieder sanft dran. Jedes Mal, wenn Yuna nun zum Gegenangriff starten wollte, entzog sich Kyo ihr so weit, dass sie aufhören musste, danach begann er wieder mit seiner Behandlung. Das tat er so lange, bis beiden Lippenpaare rot und geschwollen waren. Erst dann löste er sich langsam und leckte sich über seine pochenden Lippen. Yuna war unglaublich köstlich und wenn sie die Zeit hätten, würde er wohl weiter von dieser Sünde naschen.
 

Als Yuna nach zirka zwei Minuten immer noch in seiner Tür stand und ihn anstarrte, begann Kyo ein bisschen vor sich hin zu grinsen und innerlich führte er einen kleinen Tanz auf, dass er sie so sehr aus dem Konzept bringen konnte.

„Wolltest du nicht eigentlich los?“, fragte er also.

„Was? Oh ja, natürlich!“, schreckte sie schon beinahe zusammen und der Sänger amüsierte sich wirklich köstlich und er gab es zu, auf Yunas Kosten.

„Sehen wir uns später im Studio?“, fragte sie noch, während sie ihre Tasche schulterte und sich den Kragen ihrer Jacke noch etwas richtete.

„Nicht, das ich wüsste“, schüttelte er entschuldigend den Kopf.

„Schade“, lächelte Yuna ein letztes Mal, bevor sie sich noch einmal nach vorn beugte, kurz ihre Lippen auf seine drückte und sich mit diesem Kuss endgültig verabschiedete.
 

Mit einem wohligen Gefühl im Bauch, wobei auch ein bisschen Wehmut dabei war, schloss er seine Tür. Auf den Weg in die Küche strich sich Kyo ein paar Haare aus der Stirn und kaum hatte er den Raum betreten, nahm er sich seine Tasse wieder zur Hand und setzte sich damit an seinen Tisch. Nach und nach nahm er einen Schluck, bis die Tasse keinen Tropfen mehr beinhaltete und er sie dann einfach in seine Spüle stellte. Nun begann es ihn aber leicht zu frösteln und der Sänger strich sich über seine Arme, die von einer dicken Gänsehaut überzogen waren. Wie fast immer trug er keine Hausschuhe und der kalte Küchenboden hatte seine nackten Zehen schon mächtig ausgekühlt, so dass auch von unten die Kälte sich langsam in seinem Körper breit machte.

Bevor er sich dann noch eine Erkältung holte, ging Kyo schnell in sein Schlafzimmer und suchte sich ein paar Sachen für den Tag heraus. Diesmal musste eine einfache Stoffhose dran glauben und ein dunkelgrauer Hoodie. Das war jetzt genau das richtige. Nach kurzer Suche fand er auch seine Hausschuhe, die halb unter seinem Bett geschoben waren und schlüpfte auch gleich noch in diese rein.
 

Damit bewaffnet begab er sich endgültig ins Bad und legte alle frischen Sachen auf seine Waschmaschine ab, nachdem er vorsorglich die Tür abgeschlossen hatte, was er ja sonst nie tat, wenn er bei sich zu Hause war, aber da Natsuki ebenfalls anwesend war, ging er in der Hinsicht mal lieber auf Nummer sicher. Schnell schlüpfte er aus seinen Schlafsachen, die diese Nacht zwar nicht wirklich gebraucht worden waren, trotzdem auffällige Spuren aufwiesen, und warf sie gleich in den Wäschekorb. Somit war er nackt und stand kurz darauf schon unter der Dusche. In Ruhe wusch er sich die Nacht von seinem Körper und weckte nun alle Lebensgeister, die der Kaffee noch nicht hatte wach bekommen. Nach einer ausgiebigen Dusche drehte Kyo das Wasser wieder ab und angelte sich ein Handtuch, was schon bereit am Rand lag. Schnell kuschelte er sich ein und rubbelte sich auch gleich trocken. Als sein Körper trocken war, rubbelte er seine Haare ebenfalls noch halbwegs trocken und als diese perfekt von seinem Kopf abstanden, wickelte er sich das Handtuch wieder um seine Hüfte. Ein paar Mal fuhr er mit seinen Fingern durch seine Haare und putzte sich zunächst seine Zähne, bevor er sich anzog und seine Haare am Ende doch noch mit einer Haarbürste in Berührung brachte.

Nun war er bereit für den Tag und als er aus dem Bad trat, wartete schon Natsuki vor der Tür, die für diese Uhrzeit schon sehr munter wirkte und scheinbar nur darauf wartete, dass Kyo ihr wieder einen spektakulären Tag bot.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ScarsLikeVelvet
2016-05-18T20:55:40+00:00 18.05.2016 22:55
Der Start in den Tag war ja für Kyo schonmal nicht schlecht xD
Bin gespannt, wie es mit ihm und Natsuki weiter geht ^^ Ich hoffe so fantastisch wie seine Nacht mit Yuna war


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