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Familyproject

von

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Siebenundfünfzig

Seit seinem Traum waren schon wieder drei Tage vergangen und er dachte immer noch daran zurück, auch wenn die Erinnerung daran fast schon gänzlich wieder verschwunden war. Aber dennoch blieb das Gefühl, dass er sich danach sehnte. Nach einer Familie, die ihn freudig begrüßte, wenn er nach einem harten Arbeitstag nach Hause kam.
 

„Bist du soweit? Natsuki wartet bestimmt schon“, holte Yunas Stimme ihn aus seinen Gedanken und er zuckte kurz zusammen.

„Oh… ja klar“, schüttelte Kyo seinen Schopf, damit er wieder einen klaren Kopf bekam.

„Ist alles in Ordnung?“, ging das allerdings nicht an Yuna vorbei und sofort versuchte der Sänger sich nichts mehr anmerken zu lassen.

„Ja, natürlich, was soll denn nicht in Ordnung sein?“, fragte er und räusperte sich kurz, während er sich seinen Kragen vom Hemd richtete.

„Vielleicht interpretiere ich ein bisschen zu viel hinein, aber seit zwei, drei Tagen bist du ziemlich abwesend. Was ist los? Läuft was nicht so, wie ihr euch das vorstellt?“, trat Yuna an Kyo heran und löste seine Hände mit ihren ab, um seinen Kragen selbst zu richten. Schweigend betrachtete er die junge Frau vor ihm und sofort kam wieder das Bild der kleinen Erina in seinen Kopf geschossen, die im Nachhinein so viel Ähnlichkeit mit Yuna hatte, nur die Augen waren anders gewesen.

Seufzend fuhr er sich durchs Gesicht, ehe er seine Hände an Yunas schmale Taille legte und sie noch ein bisschen näher an sich heran zog.

„Nein, es ist alles in Ordnung“, versuchte er ein bisschen zu lächeln.

„Du siehst aber nicht so aus.“

„Ich weiß, mir spukt nur immer wieder ein Traum durch den Kopf, mehr ist wirklich nicht“, murmelte er leise.

„Dann muss es ja ein echt schlimmer Traum gewesen sein, wenn ich sehe, was für ein Gesicht du dabei ziehst.“ Nun musste der Sänger lachen.

„Nein, er war eher das Gegenteil, nämlich wunderschön und trotz das es ein Traum war, vermisse ich das Gefühl, was ich dabei hatte“, lächelte er nun wirklich und strich Yuna eine lose Strähne hinter ein Ohr.

„Willst du mir davon erzählen?“

„Da gibt’s nicht viel zu erzählen, ich hab das meiste davon schon wieder vergessen. Aber wir hatten eine Familie. Du, Natsuki, ich und die kleine Erina“, murmelte er.

„Erina?“, schaute Yuna nun neugierig drein.

„Ja, unsere Tochter.“

„Unsere was?... Du meinst, wir waren eine richtige… Familie?“, schaute sie ihn nun wirklich perplex an, als könne sie Kyos Worte gar nicht glauben.

„Ja, allerdings war Natsuki schon ein bisschen älter, acht oder neun. Sie war mit Tian ins Studio gekommen und hatte mich verdonnert doch eher nach Hause zu kommen und zu Hause habt dann ihr auf mich gewartet, mit dem Baby“, erzählte er dann einfach die Grobfassung, die sowieso nur noch in seinem Hirn vorhanden war.

„Wer ist denn Tian nun schon wieder?“, blinzelte die junge Frau, aber wenn Kyo sie sich so besah, fand sie die Vorstellung auch nicht gerade abstoßend, sie schien nur sehr überrascht zu sein, dass er scheinbar solche Träume hatte.

„Das war Dais Sohn“, schmunzelte Kyo.

„Er hat ein Kind?“, war sie nun wieder hellhörig „Seit wann hat der denn eine Freundin?“

„Ach, weißt du noch gar nicht, dass er Papa wird? Noriko, also seine Freundin, ist schwanger, aber sie wissen noch nicht welches Geschlecht das Baby haben wird.“

„Wow, nein, das wusste ich nicht, aber in deinem Traum hast du ja scheinbar an alles gedacht“, schmunzelte sie nun und legte ihre Arme jetzt selbst um seinen Hals.

„Ja, sieht ganz danach aus. Aber wie gesagt, es war nur ein Traum und wird es wohl immer bleiben, aber es hat mir gefallen“, zuckte er nun mit seinen Schultern. „Und nun lass uns die kleine Lady abholen, bevor sie wieder den Teufel an die Wand malt, nur weil wir etwas später und vorallem zusammen kommen“, schmunzelte er und ließ seine Lippen kurz über Yunas streichen.

„Hm… wenn ich nicht genau wüsste, was für Allüren sie an den Tag legen würde, würde ich dich noch stundenlang über deinen Traum ausquetschen, aber das muss ich dann wohl auf später verschieben“, grinste nun Yuna und Kyo erwiderte es.

Vorsichtig löste er sich nun von ihr und besah sich noch einmal im Spiegel. Seine schwarze Jeans saß perfekt und das schwarze Hemd, mit den weißen punkten und dem rotem Blumenmuster am Saum passte auch super dazu.

„Du bist chic genug, nun komm“, zerrte Yuna ihn dann einfach aus seinem Schlafzimmer.

„Das entscheide ich immer noch alleine“, grinste Kyo, ließ sich aber ziehen.

„Wir gehen auf den Rummel, glaub mir, dafür musst du dich nicht herausputzen.“

„Lass mich doch, ich kleide mich eben gerne ordentlich.“

„Du gehst immer ordentlich, aber wenn du meine Meinung wissen willst, ohne Klamotten siehst du immer noch am besten aus“, zwinkerte Yunya dann frech und Kyo streckte ihr die Zunge raus.
 

Zusammen gingen sie dann aber endlich zum Kinderheim, wo Natsuki schon aufgeregt in der Tür stand und es kaum noch zu erwarten schien. Kaum traten sie durch das Tor und das Mädchen kam auf sie zu gerannt. Kyo breitete gleich seine Arme aus und durch den ganzen Schwung, den Natsuki drauf hatte, taumelte er ein paar Schritte nach hinten, konnte sich aber noch halten und wirbelte sie dann kurz herum.

„Hey Tsuki-chan“, murmelte er und verschränkte seine Hände unter ihrem Po, damit er sie auf seinen Armen behalten konnte, ohne dass sie schnell herunter zu rutschten drohte.

„Hallo“, strahlte sie und Kyo erfreute sich mal wieder daran, dass sie immer öfters sprach und sich nicht nur auf Nicken oder Kopf schütteln bezog. Yuna begrüßte sie auch noch, zwar noch etwas zurückhaltend, aber das würde sich im laufe des Nachmittages ganz sicher ändern.
 

„Bleibt es dabei, dass Natsuki bei Ihnen übernachten wird?“, tauchte die Heimleiterin mal wieder aus dem Nichts auf und Kyo drehte sich ein wenig erschrocken um.

„Ja, natürlich“, nickte er aber gleich und er freute sich jetzt schon, auf das Gesicht des Mädchens, wenn sie ihr neugestaltetes Zimmer sah.

„Gut, ich frage nur, weil sie sich gar keine Sachen zusammen gepackt hat?“, schaute sie ihn fragend an.

„Das ist auch nicht nötig, bei mir ist alles da, was sie benötigt“, da er immer mal etwas besorgt hatte und wenn es nur eine Zahnbürste war, oder ein Paar Hausschuhe, die direkt für Natsuki waren.

„Okay, da weiß ich Bescheid. Wie besprochen, spätestens achtzehn Uhr hat sie wieder hier zu sein“, ernahmte sie ihn noch und der Sänger strengte sich wirklich an, nicht seine Augen zu verdrehen.

„Ja, sie wird pünktlich sein, versprochen“, nickte er.
 

„Holst du noch deine Jacke und deinen Rucksack, dann gehen wir los, okay?“, fragte er Natsuki, als er sie wieder auf ihre eigenen Beine gestellt hatte. Nickend rannte sie davon und sammelte ihre Sachen ein, bevor sie wieder angesaust kam und beinahe in Yuna hinein gerannt wäre, da sie nicht so schnell abbremsen konnte.

„Immer langsam, wir haben noch den ganzen Nachmittag Zeit“, schmunzelte diese und auch bei Kyo zupfte ein Grinsen an seinem Mundwinkel und er überließ es Yuna, dem Mädchen in die Jacke zu helfen. Unweigerlich dachte er sofort an seinen Traum zurück und ihm wurde die Brust ganz eng. Das hatte er auch noch nicht erlebt, dass so etwas Unrealistisches ein so realistisches Gefühl hinterlassen konnte.
 

Eine kleine Hand, die sich in seine legte, brachte ihn wieder in die Wirklichkeit zurück und seine zweite wurde kurz drauf von einer weiteren ergriffen, die aber um einiges größer, aber immer noch kleiner als seine eigene Hand. Sofort musste er an die Worte denken, die zwischen Natsuki und Yuna ausgetauscht worden waren, als sie sich unterhalten hatten, wo es darum ging, dass sie ihn nie wieder loslassen wollten. Scheinbar war jetzt dieser Moment und Kyo selbst hatte auch nicht vor, sich aus den Fängen der beiden zu befreien.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ScarsLikeVelvet
2016-05-17T06:11:04+00:00 17.05.2016 08:11
Süß ... wir werden ihn nie wieder loslassen *g*


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