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Familyproject

von

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Acht

Am nächsten Tag stürmte Kyo ins Büro zu Yuna, bevor er überhaupt bei sich in den Arbeitsbereich einfiel. Ohne anzuklopfen trat der Sänger in den kleinen Raum und holte die junge Frau scheinbar aus ihrem Tagtraum, denn sie zuckte mächtig zusammen und sie biss prompt den Kugelschreiber kaputt, auf dem sie herum gekaut hatte. So wie es aussah musste sie mächtig zugebissen haben, denn die blaue Tinte verbreitete sich rasend schnell auf ihren Lippen und Kyo vergaß vor Schreck, weswegen er überhaupt zu ihr gegangen war.

Das Bild war aber auch zu amüsant, wie sie verzweifelt versuchte sich die Tinte mit einem Taschentuch aus dem Gesicht zu wischen, allerdings machte Yuna es nur noch schlimmer, anstatt besser.

„Ehm, geh lieber ins Bad, ich glaube das ist besser“, gab Kyo ihr den Rat und in der nächsten Sekunde wurde er mit einem dermaßen vernichtenden Blick angesehen, dass er dann doch lieber erst mal den Rückzug antrat und später noch einmal in ihr Büro kommen würde, zudem er ja eh gerade vergessen hatte, warum er hier war.
 

„Ich komm später noch mal“, murmelte er also und verpisste sich. Seinen Besuch bei ihr würde er heute ganz nach hinten, an das Ende des Tages verschieben… oder vielleicht auf Morgen…, da sie wirklich sehr angefressen zu sein schien…
 

Fünf Minuten später betrat er auch ihren kleinen Studioraum und dort warf Kyo seine Sachen erst einmal aufs Sofa, zumindest seine Tasche, die Jacke hängte er fein säuberlich an den Haken. Sie begrüßten sich und gingen kurz durch, was für den Tag anstand, als sie dann auch schon los legten.

An diesem Tag probierten sie vieles aus, verwarfen aber auch einiges und somit schritten die Stunden gemächlich dahin.

Gegen Mittag gönnten sie sich einen kleinen Snack und einen Kaffee, damit sie wieder etwas Energie tankten.
 

„Und, warst du gestern mit der Kleinen im Tierpark?“, beschloss Daisuke anscheinend, dass ein wenig Smalltalk nicht schaden konnte.

„Jap.“

„Und wie war‘s?“

„Tierisch“, grinste Kyo und Daisuke verdrehte gespielt seine Augen.

„Ach echt? Kann mir gar nicht vorstellen wieso…“, murmelte der große Rote und Kyo grinste.

„Dann, lieber DaiDai, solltest du mal ganz dringend einen Besuch in den Tierpark einrichten, da wirst du einiges lernen“, ging Kyo auf das kleine Spielchen ein, während er genüsslich an seinem Kaffee nippte.

„Vielleicht sollte ich das mal tun“, nickte Daisuke ernst, grinste dann aber. „Aber mal im Ernst jetzt. Wie war’s?“, worauf Kyo mit den Schultern zuckte.

„Also ich fand es ganz okay, ich hoffe sie auch“, gab er zu und fuhr sich durch den Nacken.

„Nur okay?“, fragte Daisuke skeptisch. „Ist denn irgendwas passiert?“, denn für ihn klang es so, doch der schmale Sänger schüttelte seinen Kopf.

„Nein, alles war in bester Ordnung. Ich wollte damit sagen, dass es wirklich ein schöner Nachmittag war und es tat mal richtig gut“, erzählte er. „Nach meinem Urteilsvermögen hat es Natsuki wirklich gefallen, na ja, bis auf die Ziegen, vor denen hatte sie Angst“, schlich sich ein Grinsen auf seine Züge, als er daran zurück dachte, wie empört das Mädchen die Ziege angesehen hatte, als diese sich erdreistet hatte sie einmal an zu stupsen.

„Hast du sie denen zum Fraß vor geworfen, oder was?“, fragte Daisuke frech und musste dann vor der Hand ihres Sängers zurück weichen.

„Wo denkst du hin, du Riesenbaka. Wir waren im Streichelzoo, aber wie gesagt, sie hatte da eher Schiss als Spaß drinnen, also sind war da schnell wieder weg. Später bei den Kaninchen sah das ganz anders aus und ich hab sie davon beinahe gar nicht mehr trennen können“, berichtete Kyo ein bisschen und trank seinen Becher aus.
 

Dann fiel ihm eine andere Tatsache ein und bevor sie wieder an ihre Arbeit gingen, wollte er sie zumindest noch einmal ansprechen.

„Habt ihr eine Idee für einen Kindergeburtstag?“, fragte er deswegen und Kyo ignorierte gekonnt die schiefen Blicke, die er von seinen vier Freunden und Kollegen zugeworfen bekam.

„Ehm…“, sagte Kaoru und er kratze sich an seinem kleinen Kinnbärtchen. „Inwiefern?“, fragte er und schaute dann neugierig ihren Sänger an.

„Natsuki hat nächste Woche Geburtstag und ich dachte mir, ich überrasche sie damit etwas“, murmelte Kyo leise, da er sich ja selbst ein bisschen blöd dabei vor kam. Aber das Mädchen veränderte ihn, schon jetzt, dabei hatten sie bis jetzt nur zwei Tage miteinander verbracht.

„Wann denn genau? Die nächste Woche hat sieben Tage…“

„Am Donnertag“, antwortete er und seufzend fuhr er sich durch die Haare. Kyo hatte wirklich keinen Plan, wie er das bewerkstelligen sollte, aber trotzdem wollte er es unbedingt machen.

„Ich würde sagen, dass du zuerst einmal deinen Terminkalender durch gehst, ob du da überhaupt Zeit hast, nicht dass es gleich von Anfang an zum Scheitern verurteil ist“, war ihr Leader mal wieder der Logischste von ihnen und Kyo fing den kleinen, schwarzen Planer gekonnt auf, als der Wuschelkopf ihm diesen entgegen warf.
 

Schnell suchten die schlanken, langen Finger das gewünschte Datum und Kyo wäre beinahe vor Erleichterung ein Jauchzen über die Lippen gekommen, da nur am Vormittag ein Interview anstand. Also konnte er sie am Nachmittag abholen und der Kleinen eine Party schenken.

„Den Nachmittag hab ich Zeit, ihr auch?“, fragte er gleich, denn irgendwie wollte er nicht den Alleinunterhalten spielen, zudem Dai und Toshiya auch gerne mal ihre kindliche Seite raushängen ließen und die wäre sicherlich sehr nützlich.
 

Also ertönte bald allgemeines Rascheln und alle nickten sie nacheinander und Kyo war wirklich froh, dass ihre Termine einmal so nett zu ihnen waren.

„Klasse, nun müssen wir nur noch herausfinden, womit wir die kleinen Knopfaugen zum Strahlen bringen können“, nickte der Sänger.

„Mit einer Torte“, schlug Toshiya sogleich vor. „Am besten in rosa und vielleicht Pferde drauf, oder Hello Kitty.“

„Nah… alles, nur kein Hello Kitty“, schüttelte Kyo sich, aber die Torte war schon mal ein guter Anfang. „Auf ihrem Rucksack sind viele Einhörner, vielleicht wäre das ja etwas“, nickte er dann aber und grübelnd fasste er sich ans Kinn, so konnte er einfach viel besser überlegen.

„Da hast du ja schon mal das Essen gesichert“, grinste Toshiya und dieser schien schon eine genaue Vorstellung zu haben, wir er die Torte futterte, denn kurz darauf leckte sich der Bassist die Lippen. Schnell lenkte Kyo seinen Blick wo anders hin und dachte weiter nach.

„Wie wär es, wenn wir mit ihr dann ein paar Spiele machen? Die sind schnell aufgetrieben und machen jetzt auch nicht so einen großen Aufwand“, machte auch Daisuke einen Vorschlag und Kyo nickte wieder.

„Ja, du hast recht und fürs Erste kann man sich das ja merken, was anderes machen kann man ja dann immer noch“, war der Sänger damit vollkommen einverstanden.
 

„Willst du ihr denn noch etwas anderes schenken, außer die Party?“, saß nun Shinya neben Kyo.

„Na ja, ihre Sachen sind jetzt nicht mehr so die besten, ich dachte ich hole ihr da etwas. Muss ja nix weltbewegendes sein, aber eine Hose ohne Flicken oder eine Jacke, die nicht drei Nummern zu groß ist, wären sicherlich nicht verkehrt und Spielzeug ließe sich bestimmt auch etwas auftreiben“, hatte er sich zumindest darüber schon mal ein paar Gedanken gemacht.

„Klingt nicht schlecht, aber ich glaube da nimmst du lieber eine Frau zum Shoppen mit“, lachten sie dann und Kyo konnte sich auch nur schwer ein Grinsen verkneifen.

„Wie? Angst in die Mädchenabteilung zu gehen?“

„Nein, eher einen modischen Fauxpas zu begehen“, waren die vier anderen ehrlich und Kyo konnte sie da wirklich verstehen.

„Da habt ihr allerdings recht, zudem ich ihre Kleidergröße eh noch herausfinden muss.“

„Frag doch mal eine von der Companie hier. Da ist bestimmt ‘ne Mami bereit dir zu helfen“, das brachte Kyo dann zum schnauben.

„Die einzigen Frauen, mit denen ich hier rede sind Nora und Yuna. Und da fängt es ja schon an. Nora ist gerade geschäftlich verreist und Yuna hat keine Kinder.“

„Nora aber auch nicht“, warf Kaoru ein.

„Stimmt, das kommt noch erschwerend hinzu“, seufzte Kyo.

„Aber hat Yuna nicht zwei kleine Nichten? Da hat sie ja doch etwas, worauf sie zurück greifen kann“, auch wieder wahr.

„Okay, aber heute frage ich sie nicht mehr“, murmelte Kyo, da es wohl seine einzige Möglichkeit war und gerade als die anderen vier Luft holen wollten und schon ein halbes Warum heraus gebracht hatten, knallte die Tür auf, rastete mit dem Türknauf in der Wand ein und eine, vor Wut, schäumende Yuna kam herein.

Mit koboldblauen Lippen.

„DU!“, rief sie zu Kyo und kam schon gefährlich nah mit ihrem drohenden Zeigefinger an ihn heran.

„Darum“, dropte Kyo.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ScarsLikeVelvet
2016-04-05T16:48:13+00:00 05.04.2016 18:48
*rofl* eigentlich müsste mir Yuna leid tun, aber irgendwie bedauere ich Kyo mehr xD
Antwort von:  myamemo
05.04.2016 19:01
Frauen können ja aber auch böse reagieren xD
... oder sich rächen *lol*


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