Zum Inhalt der Seite

Behind the Mask

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Medusa II

ERNSTHAFT LEUTE?!

Ich habe noch NIE so wenig Kommentare bekommen!
 


 

Erst Alya, dann Chat. Marinette sah rot. Niemand rührte ihren Partner an! Nicht Satan und nicht Hawkmoth und ganz bestimmt nicht irgendein wild gewordener Akuma.

Ihr Lucky Charm fiel wieder in ihre Hände und sie starrte überrascht hinunter auf die kleine weiße Dose. Was sollte sie denn damit? Chats Schrei wurde zu einem Wimmern, als Medusa ihn los ließ, offensichtlich zufrieden mit ihrer Arbeit, da sie ihn nun kampfunfähig gemacht hatte. Sie lockerte ihren Griff um ihn und der schwarze Unglücksbringer sowie Beschützer von Paris, fiel kraftlos zu Boden, eine Hand auf der blutenden Bisswunde.

Was auch immer sie mit ihrem Lucky Charm tun sollte, sie sollte es schnell herausfinden, denn es sah nicht so aus, als ob Chat noch viel Zeit bleiben würde. Sie duckte sich hinter den Sockel des Obelisken. Ihre Gedanken rasten. Was konnte sie mit Kontaktlinsen tun? Kontaktlinsen. Linsen. Sollte sie einen Projektor machen, wie bei The Mime? Nein, Medusa war nicht so auf etwas Spezielles fokussiert, wie The Mime. Konnte sie mit den Linsen das Sonnenlicht bündeln wenn sie den Brunnen als Spiegel benutzte und Medusa damit lange genug blenden, um ihr den Gegenstand zu entreißen, in dem der Akuma war –

Sie schluckte einen lauten Fluch. Sie wusste nicht wo der Akuma war. Alya war eine Statue, Chat war verletzt, ihr Lucky Charm absolut unbrauchbar und sie wusste noch nicht einmal, wo der verdammte Akuma war! Sie ließ in ihrem Kopf eine Schimpfkanonade vom feinsten los und schloss die Augen. Sie war absolut nutzlos. Sie war eine furchtbare Ladybug.

Das vom Wind vor sich her getragene Wimmern ihres verletzten Partners holte sie in die Wirklichkeit zurück. Sie konnte sich später selbst bemitleiden. Jetzt hatte sie einen Job zu tun und eine Stadt zu retten.

„Es sind die Haare!“, krächzte Chat.

Es war das zweite Mal an diesem Tag, dass seine Abilität ihre Gedanken zu lesen, sie in Erstaunen versetzte. Ihre Haare. Das war nur logisch. Warum war ihr Lucky Charm keine Friseurschere gewesen oder sonst etwas, das auch nur im Entferntesten tatsächlich zu gebrauchen gewesen wäre? Warum nicht ein Rasierapparat? Sie vertrieb den Gedanken gewaltsam, das brachte sie auch nicht weiter. Sie musste mit dem arbeiten, was sie zur Verfügung stehen hatte, und das waren… immer noch Kontaktlinsen. Der Akuma war in ihren Haaren, ihre Kraft kam aus ihren Augen, ihr Biss war giftig. Medusa, besiegt von Perseus. Sie konnte ihr nicht direkt in die Augen sehen, was hatte Perseus getan? Er hatte… nur ihr Spiegelbild gesehen! Im Schild der Athena. ‚Hab ich dich!‘, schoss es ihr durch den Kopf. Das war der Schlüssel! Doch sie hatte keinen Spiegel, sie hatte Kontaktlinsen. Sie musste einen Spiegel machen. Also musste sie Medusa in eine Falle locken. Wenn sie Medusa glauben lassen konnte, dass sie kurz davor war ihr in die Augen zu schauen, nur damit sie ihre Magie aktivierte. Natürlich! Sie verspürte den starken Drang sich selbst die Hand vor den Kopf zu schlagen. Sie hatte den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen. Kontaktlinsen! Hastig öffnete sie die kleine weiße Dose und poppte die kleinen durchsichtigen Halbmonde in ihre Augen, blinzelte ein paar Mal, um sich an das Gefühl zu gewöhnen und sah sich dann um. Der Place de la Concorde lag gleich neben dem Place Vendome, dem Platz der Juweliere. Sie legte einen Sprint hin, augenblicklich verfolgt von Medusa, deren wütendes Zischen sie hinter sich hören konnte. Sie schlitterte über den Platz, kämpfte darum auf den Füßen zu bleiben und änderte abrupt die Richtung, Medusas Schlangenkörper klatschte hinter ihr in ein Auto, doch sie wurde nicht langsamer, sie steuerte auf ein dunkles Juweliergeschäft zu. Die große Schaufensterscheibe war schwarz und sie dankte Gott und der Welt dafür, dass der Juwelier die Geistesgegenwärtigkeit besessen hatte, sein Geschäft mit Beginn der Attacke zu schließen. Sie war zu schnell und knallte gegen das kühle Glas, es klirrte unter ihrem Aufprall und kaum einen Sekundenbruchteil später peitschte Medusas Schwanz erneut nach vorne und sperrte sie ein. Marinette warf einen panischen Blick nach links und rechts, als sie Medusa vor sich zischeln hörte.

„Gib mir dein Miraculoussss!“, zischte sie.

„Niemals!“, sagte sie und schnappte nach Luft. „Ssssofort!“, zischte Medusa, sie schloss die Augen und zog den Kopf ein – sie konnte es nicht riskieren, dass sie ebenfalls gebissen wurde.

„Sssieh mir in die Augen kleines!“ Medusa war ihr gefährlich nahe gekommen. Sie deutete ein minimales blinzeln an, als wäre sie tatsächlich versucht ihre Augen zu öffnen.

„Ich bin auch ganzzzz sssschnell. Verssssprochen.“, wisperte der Akuma.

Sie atmete aus und öffnete die Augen, blickte direkt in die Schlitzaugen des Akumas, in die gerade ein magisches Glühen trat, sie ließ sich zu Boden fallen. Medusa schrie als sie ihr eigenes Spiegelbild erblickte, dann begann der Stein über ihre Haut zu sprießen und innerhalb von wenigen Sekunden hörte sie auf sich zu bewegen und erstarrte zu Stein.

Sie holte Schwung und trat mit voller Wucht gegen die steinernen Schlangen die aus dem Haupt des erstarrten Akumas sprossen. Ein Kopf brach ab und der Akuma flog heraus.

„Du hast genug Unheil angerichtet!“, presste sie zwischen zusammengepressten Zähnen hervor und fing ihn mit ihrem Yo-Yo ein. „Hab ich dich!“

„Bye bye, kleiner Schmetterling!“ Das unschuldige kleine Tierchen flatterte hastig davon. Sie ploppte die Kontaktlinsen aus ihren Augen und warf sie zusammen mit der kleinen weißen Dose in die Luft. „Miraculous Ladybug!“

Und in einer Welle aus rotem Licht wurde Paris wieder hergestellt. Medusa verwandelte sich zurück in eine arme verwirrte Frau – mit einem wirklich furchtbaren Haarschnitt – und Ladybug legte ihr nahe, entweder mit ihrer Friseuse zu reden oder sich einen neuen Friseur zu suchen, bevor sie zu Chat rannte. Aus dem Augenwinkel sah sie wie sich Alya näherte, doch sie rief ihr nur zu, dass sie ihr doch gesagt habe, dass sie sich in sicherer Entfernung aufhalten sollte, bevor sie sich besorgt über ihren verletzten Partner beugte.

Er hatte sich zusammen gerollt wie ein verletztes Tier und fauchte, als sie ihm einen Arm auf die Schulter legte.

„Chat! Ich bins nur, bitte, Chat!“, doch er reagierte nicht. „Verdammt!“, fluchte sie und wuchtete ihn unter Anstrengung hoch. Klar, der Anzug gab ihr Kraft und abgesehen davon war sie mittlerweile ziemlich durchtrainiert, doch ihrer Seite gefiel diese Aktion gar nicht und sie hatte gerade erst den zweiten Kampf des Tages hinter sich. Das Letzte was sie gerade gebrauchen konnte waren Videoaufnahmen eines verletzten Chats auf dem Ladyblog, also schwang sie ihr Yo-Yo und brachte sie auf das Dach des Gebäudes.

Vorsichtig setzte sie ihn wieder ab. „Chat, sieh mich an!“, forderte sie leise. Seine Augenlieder flatterten. So sanft wie es ihr möglich war zog sie seine Hand von der Bisswunde fort. Zwei perfekte Löcher, aus denen es noch immer blutete. Er war blass, doch er sah noch nicht so schlimm aus, wie er hätte aussehen können – vermutete sie.

Ihre Gedanken rasten – erneut! Bisswunde. Das Gift musste raus, so schnell wie möglich, bevor es sich zu weit verbreiten konnte. Gedanklich überschlug sie die Zeit, die seit dem Biss vergangen war. Vielleicht 20 Sekunden. 30? 40? Sie beschloss, dass sie oder so keine Wahl hatte. Es gab nur eine Lösung. Ihre Ohrringe stießen die erste Warnung aus.

„Tut mir leid, Kitty!“, flüsterte sie, legte ihre Lippen auf seinen Nacken und begann zu saugen. Wenn er wach gewesen wäre, wären ihm vermutlich auf Anhieb fünf verschiedene schlechte Witze oder Flirts eingefallen. Gerade wünschte sie sich genau das zu hören! Zumindest hatte er sein Cataclysm nicht benutzt, also musste sie sich keine Sorgen machen, dass seine Transformation sich auflösen könnte. Sein Blut schwemmte einen metallenen Geschmack in ihren Mund, von dem ihr schlecht wurde, doch sie hörte nicht auf, zwang sich weiter zu saugen, bis sie sich sicher war, dass sie alles Gift, dass noch nicht in seinem Körper verteilt war heraus gesaugt hatte. Dann spuckte sie es angewidert auf das Dach neben sich.

„Chat?“, flüsterte sie und wischte sich über den Mund. „Chat, bitte!“ Seine Augenlieder flatterten. „Chat! Kitty! Sieh mich an!”

“LB.”, krächzte er.

“Wir müssen dich in ein Krankenhaus bringen!”, sagte sie und hievte ihn gewaltsam wieder in die Höhe, sie wollte ihm nicht wehtun, doch ihr lief die Zeit davon. Ihre Ohrringe gaben das zweite warnende Piepen von sich.

Sie schwang sich davon bis zum Krankenhaus Sacre Coeur. „Sieh mich an Kitty.“, sagte sie als sie unsanft auf dem Dach aufkamen. Du musst deine Transformation jetzt lösen.“, Seine Augen waren glasig und unfokussiert. „Kitty!“ Er gab ein paar unverständliche Laute von sich. „Chat, bitte! Ich verspreche dir, ich werde nicht gucken, ich werde dich nur in die Notaufnahme bringen und mich um deinen Kwaami kümmern, aber du brauchst Hilfe!“, bettelte sie ihn schon fast an, sie wollte ihn schütteln, doch sie hatte Angst ihm damit weh zu tun.

„Plagg.“, krächzte er. „Claws in!“

Sie schloss die Augen als der grüne Blitz seinen Körper verhüllte und zwang sich nicht auf den schlaffen jungen Mann hinab zu blicken, der in ihrem Arm hing. Stattdessen zwang sie sich langsam vom Dach des Krankenhauses hinab zu steigen, bevor sie ihre eigene Transformation löste und Tikki und der schwarze – war das eine Katze? – Kwaami in ihre Handtasche abtauchten. Sie schleppte Chat so schnell sie konnte in die Notaufnahme, extra in einem anderen Krankenhaus als in dem, in dem sie früher am Tag gewesen war und sie wurde nicht enttäuscht. Sofort kamen Schwestern auf sie zu gerannt, ein Arzt folgte den Schreien. Sie antwortete die Fragen, die sie antworten konnte, dass es sich um Schlangengift handelte und er dringend sofort Hilfe brauchte, dass der Ladyblog vermutlich Aufschluss über die Schlangenart geben konnte, während sie die ganze Zeit versuchte nicht auf die Gestalt ihres blonden Partners hinab zu sehen. Zum Glück war die Notaufnahme in der Nacht relativ verlassen und sobald sich die Gelegenheit bot und alle mit dem neuen Patienten beschäftigt waren stahl sie sich davon. um nach einem Snackautomat zu suchen. Dem Himmel sie dank, waren alle Krankenhäuser damit ausgestattet. Sie zog erneut Käsestangen und Kekse und schloss sich dann auf dem Gäste Klo ein.

„Geht es dir gut, Marinette?“, fragte Tikki sofort besorgt, noch bevor sie den ersten Bissen ihres Kekses nehmen konnte.

„Ich wird‘s überleben.“, wank sie ungeduldig ab und blickte stattdessen Chats Kwaami an. „Hey. Geht es dir gut?“, fragte sie die kleine schwarze Kreatur.

„Könnte besser sein.“, antwortete er. Sein Schweben war etwas unbeständig und vorsichtshalber fing sie ihn mit beiden Händen auf. „Ich habe versucht das schlimmste abzuwenden, aber dieses Gift war… eine Pfote voll.“, gab er zu.

„Ich bin Plagg. Danke für den Käse!“

„Freut mich, in bin Ladybug, oder… Marinette.“, stellte sie sich vor. Er war süß. Eine kleine schwarze Katze und obwohl sich Chat häufig über seinen Kwaami beschwerte, war er ihr auf Anhieb sympathisch.

„Ich werde so tun, als hätte ich den letzten Teil nicht gehört.“, sagte er als er anfing zu essen.

Er schlang den Käse in zwei Bissen hinunter und sie war froh, dass sie mehr als nur ein Paket gekauft hatte, als sie wortlos das nächste aufriss und ihm entgegen hielt.

„Werdet ihr ok sein?“, fragte sie, auch wenn sie Angst hatte vor der Antwort.

„Keine Sorge, gib Loverboy da hinten ein paar Stunden Schlaf und ich hab ihn wieder auf’m Damm!“, sagte der kleine schwarze Kwaami und sie konnte sich nicht davon abhalten ihn mit einem Finger dankbar hinter den Ohren zu kraulen.

„Pass mir gut auf euch beide auf!“, sagte sie und sie könnte schwören, dass er unter seiner natürlichen schwarzen Farbe gerade rot geworden war. Tikki hatte ihren Keks beiseite gelegt um sich ihm zuzuwenden und schwirrte besorgt um seinen Kopf. Marinette war sich nicht sicher ob sich die Beiden wirklich unterhielten, doch so wie sie und Chat es geschafft hatten, sich im Kampf wortlos zu verständigen, so hatten es die beiden Kwaami offensichtlich perfektioniert, ganze Gespräche mit Blicken und Nonverbaler-Kommunikation zu halten.

Die Intensität in den Blicken der kleinen Kwammi lag jagte Marinette unwillkürlich einen Schauer über den Rücken.

Plagg salutierte, warf sich das letzte Stück Käse in den Mund – das immerhin halb so lang war wie er selbst – und zischte durch die Wand davon.

Tikki sah ihm nach und seufzte. "Ihm liegt sehr viel mehr an seinen Schützlingen als er zugibt.", sagte sie.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Angel_of_Thursday
2016-08-22T17:55:47+00:00 22.08.2016 19:55
Verdammt nochmal! Da hat sie Adrien im Arm und weiß es nicht! Diese Beiden...
Der Akuma war ne echt gute Idee. Ich mag griechische Mythologie. :)
Von:  mikoKatange
2016-07-26T20:32:52+00:00 26.07.2016 22:32
Es war ein schönes Kapitel.
Hätte LB doch nur gesehen wen sie da ins Krankenhaus gebracht hat.
Mach bitte ganz schnell weiter.
LG mikoKatange
Von:  Sunshinera
2016-07-26T17:51:04+00:00 26.07.2016 19:51
Gelungenes Kapitel.
Hoffentlich wird Adrien wieder.
Wenig Kommentare? Kennt jeder Story Schreiber. Glaub mir ich bin froh wenn ich drei pro Kapitel bekomme. Und das obwohl ich gar nicht auf die Kommentare fixiert bin.
Hoffe es geht weiter so gut.^^
L.g Sunshinera ^^


Zurück