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Wege des Schicksals

von

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*Danke Computer

Hallo zusammen,

 

ich hab wieder ein Kapitelchen für euch. Netterweise kam kurz bevor ich das Kapitel geschrieben habe, etwas über Tut-Anch-Amun im Fernsehen. Was ein glücklicher Zufall für mich war.

 

Was soll ich noch erzählen... ich sag einfach mal danke euch für 33 Favoriteneinträge und all die vielen Kommentare.

 

Ich wünsche euch viel Spass mit dem neuen Lesestoff. ;-)

 

PS: Der Kapiteltitel wird sich während des Kapitels erklären

 

So, wieder ein Kapitel, das von Sarakisa betagelesen worden ist.

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*Danke Computer

 

 

„Und durch diese regelmässigen Überflutungen im Tal der Könige wurde der Eingang zum Grab von Tut-Anch-Amun schon nach kurzer Zeit verschüttet, sodass es vor weiteren Grabräubern geschützt war und darum nur kleine Objekte, die sie bei ihrem ersten Raubzug leicht abtransportieren konnten, gestohlen worden sind.“ Mit diesen Worten beendet Yugi die heutige Vorlesung und schaltet den OHP aus, auf dem er bis vor kurzem noch ein Bild vom Tal der Könige gezeigt hatte. „So, das war’s für heute und diese Woche. Ich schlage euch vor, dass ihr eure Notizen aus dem Museum überarbeitet. Bei der Prüfung zu diesem Thema könnten nämlich auch Fragen dazu auftauchen. Auch wenn diese noch in weiter Ferne liegt.“ Zufrieden blickt Yugi auf seine fleissig mitschreibenden Studenten. „Ehe ich es vergesse, als Hausaufgabe beantwortet bitte die ersten zehn Fragen auf der nächsten Seite. Ich wünsche euch noch einen schönen Abend.“

Innerlich muss Yugi grinsen als er das gequälte Stöhnen vor ihm hört. Hausaufgaben mögen auch Studenten offensichtlich nicht besonders gern, das wird sich wohl niemals ändern.

In aller Ruhe macht er sich noch ein paar Notizen und packt seine Sachen zusammen, während vor seinem Pult die Studenten vorbei stürmen. Auch etwas, was sich nie ändern wird.

Nachdem er seine Tasche verschlossen hat, sieht er auf und blickt direkt in die rubinroten Augen von Atemu, der lässig an dem Tisch vor seinem Pult lehnt und offensichtlich auf ihn wartet. Dabei wirkt er so selbstbewusst, dass sich Yugi unwillkürlich fragt was Brian wohl dazu gebracht hat ihn anzurufen. Bestimmt hätte Atemu das später auch noch selbst getan und dann noch diese Warnung am Schluss.
 

Yugi ist so in seine Überlegungen vertieft, dass er im ersten Moment gar nicht bemerkt wie sich sein Gegenüber aufrichtet. „Haben Sie alles, Prof?“ Mit ruhigem Blick schaut Atemu zu seinem kleinen Prof, der bestätigend nickt und ihn mit seinen amethystfarbenen Augen anlächelt, sodass sein Herz kurz zu stocken scheint ehe es mit doppelter Geschwindigkeit weiterschlägt. Anmerken lässt er sich aber nichts. Äusserlich ruhig geht er mit seinem kleinen Prof aus dem Raum, der erst hinter ihnen die Tür abschliesst bevor er sich wieder zu Atemu gesellt, der schon ein paar Schritte weitergegangen ist und aus dem Fenster schauend auf ihn wartet.
 

Schweigend gehen sie durch den Flur. Da keiner der beiden im Moment das Bedürfnis hat zu reden ist es ihnen auch nicht unangenehm. An der grossen Tür des Universitätsgebäudes stockt Atemu kurz ehe er ins Freie tritt. Aufmerksam sieht er sich um. Doch da er nicht weiss, wie dieser Duke Devlin aussieht und sich keiner auffällig verhält entspannt er sich wieder und folgt seinem kleinen Prof. Trotzdem beobachtet er weiter genau seine Umgebung und trägt eine arrogante Maske zur Schau, die seine innere Unruhe perfekt vor der Aussenwelt verbirgt.

Ohne Zwischenfall erreichen sie Yugi’s Auto und da er leicht vor Atemu gegangen ist, hat er auch nichts von dessen Anspannung bemerkt.
 

Als Yugi seinen Jazz auf dem Parkplatz neben dem kleinen Spieleladen abstellt, grinst er Atemu fröhlich an. „So, jetzt wirst du gleich sehen wie sich die Kater normalerweise benehmen, wenn ich nach Hause komme.“

Der neugierige Blick Atemu’s lässt ihn nur noch breiter grinsen. Was sich auch nicht legt als er die Haustür öffnet und seine beiden Jungs laut miauend zu ihm gerannt kommen. Schnurrend streichen sie um seine Beine, sodass er kaum weitergehen kann. Doch dann bemerken die beiden seinen Gast, der amüsiert dem Schauspiel zusieht.
 

Die Kater lassen von ihrem Menschen ab und fixieren mit ihren goldenen Augen den Fremden, der da im Flur steht. Sie wissen nicht so recht, was sie davon halten sollen. Doch dann bückt sich der Mensch langsam zu ihnen runter und hält ihnen seine Hand hin. Geduldig verharrt er in dieser Position.

Scotty ist mutiger als sein Bruder und nähert sich vorsichtig der Hand und schnuppert daran. Den Geruch kennt er doch. Dann scheint es Klick zu machen. Er beginnt zu schnurren und stösst sein Köpfchen an Atemu’s Hand. Was Jimmy dazu bringt sich nun auch zu nähern und ehe sich Atemu versieht wird er von zwei schnurrenden Katern umzingelt, die seine Aufmerksamkeit wollen.
 

Glücklich, dass seine beiden Jungs Atemu wieder erkennen, schaut Yugi dem Schauspiel neben sich zu ehe er seine Schuhe auszieht und sie ordentlich hinstellt.

Atemu hat es da schon schwerer. Da die beiden Kater der Meinung sind, dass er sich um sie kümmern soll und ihn so immer wieder stören während er versucht die Schnürsenkel aufzumachen. Doch dann hat er es schliesslich auch geschafft.
 

„Hallo, ihr beiden.“, ertönt es von oben und als sie hochblicken sehen sie dort einen breit grinsenden Sugoroku stehen. Der alte Mann ist schon eine Weile im Flur. Doch er hat sich nicht bemerkbar gemacht, da er viel lieber zugesehen hat wie die beiden Kater sich Atemu gegenüber verhalten und vor allem wie der junge Mann mit den beiden Fellknäueln umgeht. Was er gesehen hat gefällt ihm. Der erste Eindruck hat sich zum Glück bestätigt.
 

Vorsichtig, um nicht aus Versehen über einen der Kater zu stolpern, steigen die beiden jungen Männer die Treppe hoch. Yugi ist es schon gewohnt, dass Jimmy und Scotty beim Treppensteigen um ihn rumlaufen. Doch Atemu muss sich wirklich konzentrieren, denn besonders Jimmy scheint sich einen Spass daraus zu machen sich immer wieder direkt vor ihm auf die Stufe zu legen. Auf halbem Wege wird es ihm zu gefährlich. Also nimmt er kurzerhand den hellgrauen Kater auf den Arm und trägt ihn nach oben, wo er Sugoroku die Hand hinhält, die dieser immer noch grinsend ergreift und für einen Mann seines Alters erstaunlich fest drückt. „Kommt gleich in die Küche. Die Lasagne ist so gut wie fertig.“ Schnell streichelt Sugoroku über Jimmy’s Köpfchen ehe er wieder in die Küche verschwindet, wo er den Tisch schon für drei Personen gedeckt hat.

Yugi und Atemu folgen ihm.

Während Atemu Jimmy auf einen der freien Stühle setzt schenkt Yugi ihnen schon mal Mineralwasser ein und stellt die grosse Salatschüssel auf den Tisch, die kurz darauf Gesellschaft von einer Auflaufform mit lecker aussehender Lasagne bekommt.

Inzwischen ist auch Scotty in die Küche gekommen und als sich Atemu hingesetzt hat, springt der Kater auf seinen Schoss und rollt sich zusammen. Grinsend sehen die beiden Muto’s zu Atemu, der gar nicht so recht weiss wie ihm geschieht.
 

Anders als sonst, wenn Yugi und sein Grossvater alleine essen, wird heute während der Mahlzeit viel geredet und auch gelacht. Bis Sugoroku eine Frage stellt. „Sag mal Atemu, was arbeitest du eigentlich?“ Aufmerksam sieht der alte Mann ihn an. Zwar hat ihm Yugi schon so einiges erzählt, aber er möchte es dennoch auch von ihm selbst hören.

Schlagartig wird Atemu ernst. Er will eigentlich nicht über seine Arbeit reden. Auch wenn er sich nicht für sie schämt möchte er nicht, dass jeder davon weiss. Aber der Grossvater von seinem kleinen Prof ist auch nicht jeder. Darum holt er einmal tief Luft. „Also... ich arbeite im Babylon.“ Abschätzend sieht er den alten Mann vor sich an. „Du meinst diese Schwulendisco?“

Da Sugoroku nicht so wirkt als hätte er ein Problem damit, entscheidet sich Atemu weiter zu reden. „Ja, ich arbeite dort als Tänzer.“ Er geht mit Absicht nicht weiter darauf ein und es scheint dem alten Mann auch als Antwort zu reichen, denn er nickt nur verstehend und wirkt auch nicht im Geringsten angewidert. Was Atemu sehr beruhigt.
 

Nach dem Essen scheucht Sugoroku die beiden jungen Leute regelrecht aus der Küche. Nachdenklich räumt er das Geschirr in den Geschirrspüler. Anscheinend stimmt es, was vor ein paar Jahren herumerzählt worden ist, dass Sibuna den Kontakt zu seinem jüngsten Sohn abgebrochen hat. Sonst würde der ihn doch sicher finanziell unterstützen, damit sich dieser voll und ganz auf sein Studium konzentrieren kann.
 

Dass Sugoroku allein die Küche aufräumt ist Yugi so gar nicht recht. Immerhin hat sein Grossvater schon gekocht. Trotzdem Yugi führt Atemu die Treppe hoch in seinen Teil der Wohnung.

„Also Atemu, beim letzten Mal bist du ja nicht bis hier hoch gekommen. Das ist mein Teil der Wohnung.“

Etwas nervös, auch wenn er nicht so ganz weiss wieso, öffnet er die einzige Tür auf der linken Seite und bedeutet Atemu, dass er eintreten soll. Wie immer lehnt er die Tür nur wieder an als auch er in den Raum tritt. „Wie du siehst, ist das mein Schlafzimmer.“
 

Neugierig schaut Atemu sich um. Das gemütliche breite Bett auf der linken Seite der Tür nimmt den grössten Teil des Raumes ein. Trotzdem ist noch genug Platz für eine kleine Couch, mit einem klitzekleinen Tisch, von der aus man bequem auf den Fernseher schauen kann, der auf einer Kommode neben dem Kleiderschrank steht. Unter dem Dachfenster steht noch ein Schreibtisch mit einem Drehstuhl davor, der aussieht, als hätte er seinen kleinen Prof schon durch die Grundschule begleitet. Das Zimmer ist in warmen Farben gehalten. Trotzdem sieht man deutlich, dass hier ein Mann lebt.

„Sieht gemütlich aus.“ Lächelnd sieht er seinen kleinen Prof an, der tatsächlich etwas rot um die Nase wird und irgendwie nervös zu sein scheint. Wie süss.
 

Als Yugi merkt, dass Atemu ihn ansieht dreht er sich schnell zur Tür um. „Komm, ich zeig dir noch mein Arbeitszimmer oder Büro, wie es Grossvater immer so gern sagt.“ Gemeinsam gehen sie wieder aus dem Raum. „Die Tür links gegenüber ist das Badezimmer und diese hier...“, Yugi deutet auf die rechte Tür, die auch nur angelehnt ist, „... ist mein Arbeitszimmer.“ Wieder lässt er Atemu den Vortritt, der sich auch hier aufmerksam umsieht.

Deutlich ist dem Zimmer anzusehen, dass es als Büro benutzt wird. Auf dem grossen Schreibtisch, der auch hier unter einem Fenster steht, hat ein Laptop seinen Platz gefunden. Vor dem Schreibtisch steht ein deutlich neuerer und bequem aussehender Stuhl und links und rechts stehen Regale, die mit Büchern über Geschichte und Physik voll gestopft sind. Er geht noch ein Stück weiter in den Raum hinein, als sich etwas auf dem Stuhl bewegt. Neugierig geht er etwas näher, als sich ein hellgraues Köpfchen an der Lehne vorbeischiebt und die beiden Menschen verschlafen ansieht.

„Och Jimmy, hast du es dir wieder auf meinem Stuhl bequem gemacht?“ Yugi eilt an Atemu vorbei und nimmt den Kater auf den Arm, dem das aber nicht so wirklich zu passen scheint. Denn schon nach ein paar Sekunden beginnt er sich in Yugi’s Armen zu winden, damit ihn sein Mensch wieder runter lässt. Was Yugi natürlich auch macht. Als er den Kater auf dem Boden absetzt, erklärt er sein Verhalten Atemu. „Jimmy ist sehr eigen was hochheben oder streicheln angeht und möchte selbst entscheiden, wann wir ihn anfassen dürfen.“ Verschmitzt grinst er Atemu von unten herauf an. „Du kannst dich geehrt fühlen, dass du ihn tragen und streicheln durftest.“ Mit leeren Armen richtet er sich wieder auf und legt den Kopf leicht schief. „Sag mal, warum hat mich eigentlich dieser Brian angerufen?“ Die Frage stellt er sich schon seit Montagabend. Also muss Atemu da jetzt durch.

Doch mit der Reaktion hat er nicht gerechnet. Atemu wird doch tatsächlich rot. Doch seine Haltung wirkt weiter so selbstbewusst wie immer. „Ach, Brian hatte nur das Gefühl, dass er sich einmischen muss. Das ist alles.“ Atemu’s Stimme wirkt so wie immer. Doch Yugi kann in seinen Augen eine Unsicherheit sehen, die der andere wohl verbergen will. Kann es etwa sein, dass er eigentlich schüchtern ist? Hat Brian das gemeint als er sagte, dass er nicht mit Atemu spielen soll?

„Verstehe. Wie steht ihr eigentlich zueinander? Ich meine ihr seid ja Tanzpartner und er ist dein Ex, wenn ich mich richtig erinnere. Ich meine, ist das kein Problem?“ Verdammt, hoffentlich ist das jetzt nicht so unverständlich, wie es sich für ihn selbst anhört.
 

Aber Atemu scheint ihn zu verstehen. „Ja, wir waren mal zusammen. Aber das ist schon über ein Jahr her und wir haben uns getrennt, weil wir unterschiedliche Vorstellungen von einer Beziehung hatten und sind auch danach Freunde geblieben.“ Jetzt lächelt Atemu seinen kleinen Prof mit diesem sexy Lächeln an, das Yugi’s Beine weich werden lässt. „Ausserdem wäre es schon arg unpraktisch, wenn wir uns nicht verstehen würden. Immerhin arbeiten wir zusammen.“
 

Um etwas Halt zu haben lehnt sich Yugi an den Schreibtisch hinter ihm. Er würde gern auf Atemu zugehen. Doch er glaubt nicht, dass seine Beine ihn die paar Schritte tragen würden. Also belässt er es dabei Atemu in die Augen zu sehen. So stehen sie eine ganze Weile da. Sie sehen sich einfach nur an, versinken in den Augen des anderen und die Zeit scheint still zu stehen.

Doch dann wendet sich Yugi ab. „Ich muss noch etwas arbeiten und ich weiss aus zuverlässiger Quelle, dass du noch Hausaufgaben hast.“ Den Kopf leicht abgewandt blickt er Atemu lächelnd aus den Augenwinkeln an. Sieht, dass er etwas sagen will und kommt ihm zuvor. „Wenn du willst kannst du sie hier machen. Während ich den morgigen Unterricht vorbereite.“ Er sieht, wie Atemu’s Augen sich kurz überrascht weiten, dann scheint er nachzudenken ehe er zustimmend nickt.
 

„Gut. Dann würde ich vorschlagen, dass wir in meinem Zimmer arbeiten.“ Da Yugi das Gefühl hat, dass ihn seine Beine nun wieder tragen stösst er sich von der Tischplatte ab. Ja, er kann wieder alleine stehen. Ehe er es sich doch noch anders überlegt, schnappt er sich seinen Laptop und schaltet den Drucker an. Mit Laptop und einem Physikbuch unterm Arm geht er an Atemu vorbei, der ihm auch gleich folgt. „Na dann hole ich mal schnell meine Tasche und komme dann in dein Zimmer.“
 

Yugi hat gerade seinen Laptop hochgefahren als auch schon Atemu bepackt mit seiner Tasche, einer Flasche Wasser und zwei Gläsern, das Zimmer betritt. „Lass mich raten. Grossvater hat dir die Sachen in die Hand gedrückt?“, grinst Yugi ihn an. Er erbarmt sich und nimmt die Sachen Atemu ab und stellt sie auf den winzigen Couchtisch.
 

„Ja. Er meinte, wer hart arbeitet soll auch genug trinken.“

„Typisch Grossvater. Also wo willst du lieber sitzen. Am Schreibtisch oder auf der Couch? Ich muss eh am Laptop arbeiten.“

Kurz überlegt Atemu. „Ich nehme die Couch.“ Zielstrebig geht er zu dem beigen Möbel und setzt sich hin. Aus seiner Tasche holt er die Geschichtsunterlagen und das stabile Kommunikationsbuch. Erst ist Yugi verwirrt, doch dann sieht er wie der andere das Buch auf seine Knie legt und es als improvisierten Tisch benutzt. „Warte mal, ich glaube ich hab da was Besseres.“

Yugi bückt sich und holt ein grosses Holzbrett unter seinem Bett hervor. „Hier, das ist mein Mantaboard. Ich nutze es immer, wenn ich nicht am Schreibtisch arbeiten oder zeichnen will.“

Dankend nimmt Atemu das seltsam geformte Holzbrett entgegen. Das ist ja wirklich viel praktischer.
 

Schweigen breitet sich in dem Zimmer aus, während jeder auf seine jeweilige Arbeit konzentriert ist.

Plötzlich durchbricht Yugi mit einem Fluchen die Stille. „Mist, verdammter!“ Frustriert legt er seinen Kopf auf die Tischplatte, um sich davon abzuhalten den Laptop kräftig durchzuschütteln.

Überrascht, über das seltsame Verhalten von seinem kleinen Prof, legt Atemu seine Sachen zur Seite, damit er aufstehen kann. „Was ist denn los?“ Neugierig blickt er auf den Bildschirm, wo sich eine leere Worddatei befindet. Dann sieht er zu seinem kleinen Prof, der ihn mit traurigen Augen ansieht.

„Ich hab aus versehen über zehn Seiten Text gelöscht. Jetzt kann ich alles noch einmal machen.“ Traurig senkt Yugi seinen Blick, nur um seinen Kopf ruckartig wieder zu heben als er Atemu’s Hand auf seiner Schulter spürt. „Lass mich mal sehen.“ Ganz nah neben ihm, bückt er sich über den Laptop. Drückt ein paar Tasten und schon erscheint der Text wieder auf dem Bildschirm.

Mit grossen Augen sieht Yugi auf den Text, der sich aus dem Nichts wieder zu materialisieren scheint. Was auch immer Atemu da gemacht hat, es ist alles wieder da!

Mit einem Aufschrei springt er auf, nur um gleich darauf Atemu um den Hals zu fallen, der immer noch leicht nach vorne gebeugt dasteht. „Du hast mich gerettet.“, lachend vor Freude sieht er Atemu an. Merkt dabei nicht, wie nah er dem anderen ist. Erst als er spürt wie sich starke Arme um ihn legen, wird ihm bewusst wie nah sie sich sind.
 

Im ersten Moment will er zurück weichen. Doch dann spürt er den warmen Atem des anderen auf seinen Lippen. Sein Herz scheint einen Schlag auszusetzen, nur um dann mindestens doppelt so schnell weiter zu schlagen. Er kann seine Augen nicht mehr von diesen roten Rubinen lösen, die sich nur Zentimeter vor seinem Gesicht befinden. Das, was er in diesen ausdruckstarken Augen sieht, nimmt ihn immer mehr gefangen. Er weiss nicht, wer von ihnen beiden sich bewegt hat. Er weiss nur, dass sich weiche Lippen auf seine legen. Nicht hektisch wie beim letzten Mal und auch nicht so wie damals im Babylon.

Langsam und ohne Eile bewegen sich ihre Lippen aufeinander. Geniessend schliesst Yugi seine Augen. Spürt wie sich der Griff um seinen Oberkörper verstärkt und ihn näher an den warmen Brustkorb vor ihm drücken. Er weiss nicht warum, aber plötzlich will er mehr. Verlangend öffnet er seine Lippen und bittet mit seiner Zunge um Einlass indem er mit ihr über diese verführerischen Lippen streichelt. Nach ein paar Sekunden öffnet Atemu seine Lippen.

Die Hände in den Haaren des anderen vergraben, erkundet Yugi die fremde Mundhöhle. Fordert die fremde Zunge zu einem Spiel heraus. Ein unterdrücktes Stöhnen entkommt ihm als Atemu die Herausforderung annimmt.
 

Atemu ist überrascht wie fordernd sein kleiner Prof plötzlich den Kuss vertieft. Nur zu gern geht er auf das Spiel mit der fremden Zunge ein, überlässt seinem kleinen Prof die Führung. Aber nicht lange. Spielerisch beginnt er Yugi’s Zunge zurückzudrängen, nur um dann selbst in die unbekannte Mundhöhle einzutauchen und sie zu erforschen. Ewig könnte er so weitermachen.

Nur leider wird langsam die Luft knapp.
 

Schwer atmend lösen sie sich schliesslich voneinander. Sehen sich tief in die Augen. „Du machst mich noch wahnsinnig, Yugi.“ Tonlos kommen die Worte über Atemu’s Lippen. Dabei streichen seine Hände leicht über den Rücken von seinem kleinen Prof.
 

Bei diesen Worten fängt Yugi an glücklich zu lächeln. Er hat seinen Namen genannt. Sanft fahren seine Finger über Atemu’s Nacken, was diesen geniessend die Augen schliessen lässt. „Das kann ich nur zurückgeben.“ Auch Yugi flüstert nur, als würden laute Worte den Moment zwischen ihnen zerstören.
 

Doch dann klopft es an der nur angelehnten Tür. Beinahe wie zwei Teenager, die bei etwas Verbotenem ertappt worden sind, fahren die beiden auseinander. Gerade rechtzeitig, denn schon steckt Sugoroku seinen Kopf ins Zimmer.

„Ich hoffe, ich störe nicht. Ich wollte euch nur darauf aufmerksam machen, dass es schon fast zehn Uhr ist.“ Wissend sieht er zwischen den beiden jungen Männern hin und her. Zwar kennt er Atemu noch nicht so besonders gut, aber er kennt seinen Enkel und die roten Wangen der beiden sprechen für sich. Sagen tut er allerdings nichts.
 

Yugi muss sich erst räuspern ehe er etwas sagen kann. Hoffentlich merkt sein Grossvater nichts. „Danke. Wir haben so konzentriert gearbeitet, dass wir gar nicht bemerkt haben wie spät es schon ist.“ Hilfesuchend sieht er zu Atemu. „Ja genau. Ich sollte wohl langsam gehen.“

Bedauernd, dass sie gestört worden sind, beginnt Atemu seine Sachen in seiner Tasche zu verstauen.
 

Lächelnd geht Sugoroku zu dem jungen Studenten. „Na dann, verabschiede ich mich schon mal von dir Atemu. Hoffentlich kommst du bald wieder vorbei.“

„Das werde ich bestimmt. Wenn Yugi das auch will“, fragend sieht er zu seinem kleinen Prof.

„Natürlich, ich würde mich freuen“, antwortet Yugi etwas zu schnell. Es scheint seinem Grossvater aber zum Glück nicht aufzufallen. Denn der nickt nur und verlässt das Zimmer wieder mit einem letzten Winken an der Tür.

Zurück lässt er zwei junge Männer, die einander schüchtern ansehen. „Also...“, ergreift Yugi schliesslich das Wort. „...das war...“, hilflos sucht Yugi nach dem richtigen Wort.

„...schön.“, beendet Atemu den Satz für seinen kleinen Prof ehe er die kurze Distanz zwischen ihnen überbrückt und ihm einen Kuss auf die Lippen haucht. „Trotzdem sollte ich jetzt gehen.“ Atemu wäre am liebsten geblieben, aber er muss erst mal verdauen was da vorhin gerade passiert ist.

„Ja, das wird wohl das Beste sein.“, lächelnd sieht Yugi Atemu in die Augen. Auch wenn die Worte des anderen auf den ersten Blick hart erscheinen kann er in dessen Blick lesen, dass in ihm der gleiche Sturm der Verwirrung tobt, den auch er fühlt. Gemeinsam verlassen sie sein Zimmer und steigen die beiden Treppen hinunter.
 

„Soll ich dich noch nach Hause fahren?“, fragend sieht Yugi Atemu an, der gerade dabei ist seine Schuhe anzuziehen. „Nein, nicht nötig. Ich hab gestern noch den Busfahrplan studiert und nur fünf Minuten von hier hält der Bus, den ich nehmen muss.“ Atemu würde zu gern ja sagen, aber er weiss noch nicht was er wegen diesem Devlin machen soll. Darum will er es vermeiden, dass dieser seinen kleinen Prof mit ihm zusammen sieht.

An der Tür dreht er sich noch einmal um. Legt seinem kleinen Prof die Finger unters Kinn, sodass Yugi den Kopf leicht anheben muss und haucht ihm einen sanften Abschiedskuss auf die Lippen. „Wir sehen uns, Yugi.“ Atemu haucht die Worte nur, doch sie lassen die amethystfarbenen Augen vor ihm aufleuchten. „Ja, wir sehen uns Atemu.“ Schnell schlingt er seine Arme um den Hals des Grösseren und gibt ihm nun seinerseits einen süssen Abschiedskuss.

Seufzend sieht er Atemu nach, der mit schnellen Schritten davonläuft um den Bus noch zu erwischen.
 

Da er dem Flur den Rücken zudreht sieht er nicht, wie sein Grossvater grinsend oben an der Treppe steht. Na endlich hat es sein Enkel kapiert. Schnell huscht er in sein Zimmer, da er nicht will, dass Yugi ihn bemerkt.

Der Junge soll es ihm sagen, wenn er dazu bereit ist.
 

Glücklich, aber irgendwie auch traurig, dass Atemu nach Hause gehen musste, schliesst Yugi die Tür hinter sich ab und steigt die Treppen zu seinem Teil der Wohnung hinauf.
 

Mit einem verträumten Lächeln im Gesicht speichert er die Worddatei in seinem Laptop ab und sendet sie an den Drucker ehe er den Laptop ausschaltet und ihn wieder ins Büro stellt und an die Stromversorgung anschliesst. In der Zwischenzeit sind die Blätter alle ausgedruckt und packt sie in seine Tasche um sie am nächsten Morgen in der Uni zu kopieren.
 

Als Yugi wieder in sein Zimmer kommt sieht er, dass er eine Whatsappnachricht bekommen hat.
 

‚Ich wünsche dir noch eine gute Nacht.

Schlaf gut, mein kleiner Prof.

GLG Atemu’
 

Während er die paar Worte liest kann sich Yugi ein weiteres Lächeln nicht verkneifen. Mein kleiner Prof. Wie süss ist das denn?! Schnell tippt er eine Antwort.
 

‚Danke. Die wünsche ich dir auch.

Schlaf gut, mein Student. ;-)

GLG Yugi alias kleiner Prof’ :-)
 

Zufrieden liest er noch mal was er geschrieben hat. Dann schickt er die Nachricht ab und geht glücklich ins Bett.
 

 

 

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Also das wurde ja mal Zeit und wenn der lahme PC bei meiner Arbeitstelle nicht gewesen wäre, der mich auf die Idee gebracht hat, dann würden die beiden immer noch umeinander herumschleichen. Die beiden sind hier echt schwer zu verkuppeln.

 

Ich hoffe das Kapitelchen hat euch gefallen.

 

LG eure mrs_ianto 



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Sandy
2016-07-09T22:18:47+00:00 10.07.2016 00:18
Huhu war wieder tolles kapitel und toll yugi und Atemu sind sich endlich wenig näher gekommen toll bin echt gespannt wue es weiter geht hoffe bis bald lg sandy
Antwort von:  mrs_ianto
10.07.2016 13:25
Hey, es frut mich, dass dir das Kapitel gefällt und du mir einen Kommi hinterlassen hast.

LG mrs_ianto
Von:  Albert_Wesker
2016-07-08T23:17:00+00:00 09.07.2016 01:17
Oh, dem Himmel sei Dank das Computer ihren eigenen Willen besitzen ^^
Ich kenne das auch und es war öfters nicht erfreulich, womit mich mein PC ärgern wollte xD, aber in diesem Fall, von Eigenwillen hat es wahrlich was Positives beschert...
Ach ist das nicht schön, dass die Beiden sich endlich näher gekommen sind?! *___*

Der Teil mit Atemu's Vater erregt doch meine Aufmerksamkeit... hat er also den Kontakt zu seinem jüngsten Sohn abgebrochen... Allmächtiger, das klingt ja fast schon, nach diesem typischen Klischee: der Sohn ist schwul und das Oberhaupt der Familie erträgt diesen Gedanken nicht und verstößt diesen daraufhin -_-

LG Albert_Wesker
Antwort von:  mrs_ianto
09.07.2016 14:02
Es wurde ja auch mal Zeit, dass die blöden PC's zu etwas nütze sind. Sonst würden sie immer noch dasitzen und nichts tun...

Was Atemus Vergangenheit angeht, du bist auf der richtigen Spur, liegst aber nicht so ganz richtig. ;-)

LG mrs_ianto
Von:  Usaria
2016-07-08T20:23:27+00:00 08.07.2016 22:23
Hallo mrs ainto,
Ja! Auggen leuchten, Sofakissen drücken, und sich ganz dolle freuen! breit Grinsend! So, So der Computer in deiner Arbeit ist also schuld dass die beiden sich jetzt geküsst haben? Böser Computer! Grins!

Aber an der Stelle wo Großvater an klopt, und dann ganz unschuldig frägt ob er nicht stört, hätte ich ihn am liebsten gepackt und an geschrien, dass er ganz sicher stört!

So, So, Atemus Vater hat sich also von seinem jüngsten Sohn getrennt, hmm ich spekuliere mal, der alte Herr kommt wohl nicht ganz damit klar, dass sein jüngster keine Erben zeugen wird!

Cool finde ich wie Großväterchen, auf Atemus Antwort wo er arbeitet reagiert. Er bleibt ganz gelassen!
So, So und der Teufel ist wohl auch noch mit im Spiel?
Das wird spannend,

Liebe Grüße von der Nordsee Usaria
Bin nämlich gerade im Urlaub
Antwort von:  mrs_ianto
09.07.2016 14:00
Ja, der PC ist schuld. Das blöde lahme Mistding hat mich so genervt, dass ich gleich die Idee hatte, dass er Yugi auch ärgern kann. Das Danach hat sich dann von allein ergeben. *Stolz auf die beiden Jungs ist*

Ach ich denke, das war ganz gut, dass Opa gestört hat. Wer weiss, vielleicht hätten die beiden ja dann etwas gemacht, was sie im nachhinein bereut hätten. ;-) *Von wegen zu schnell und so*

ich musste erst überlegen wen du mit Teufel meinst, doch dann ist mir aufgefallen, dass Devlin sich fast wie Devil anhört. Guter Spitzname. LOL

Liebe Grüsse an die Nordsee und geniess deine Ferien

mrs_ianto



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