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Different from You and Me

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Love's Labour's Lost

„Denn mein Name ist... Vegeta.“
 

Noch immer betrachteten ungläubige Augen die fremde Gestalt, die durch ein rotes Cape teilweise verhüllt war. Kakarott wusste nicht so recht, wie er auf diese seltsame Vorstellung reagieren sollte. Ohne es eigentlich zu wollen, begann er plötzlich lauthals zu lachen.
 

„Du ... dein Name ist Vegeta? Dass ich nicht lache! Du willst mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass du ein Prinz bist? DER Saiyajin no Ouji?“, prustete er, während er sich den Bauch vor Lachen hielt.
 

„Was, wenn es so wäre?“ Der mutmaßliche Prinz kam abermals näher und hob sein linkes Bein, das er auf den Brunnen links abstützte. Ohne zu wissen warum, folgte Kakarott der Bewegung des anderen und betrachtete den muskulösen Fuß. Sein Blick streifte von seinem Unterschenkel hinauf zu dessen Oberschenkel, bis er schließlich kurz bei seiner Mitte haltmachte. Kakarott schluckte und hob seinen Blick vorsichtig an. Dunkle Opale durchlöcherten ihn regelrecht und er wurde daran erinnert, dass er seinem Gegenüber noch eine Antwort schuldig war.
 

Der Saiyajin räusperte sich und versuchte wieder selbstsicher zu klingen. „Wenn es so wäre, würde ich zu gerne wissen, was jemand Hohes wie du unter dem gemeinen Volke zu suchen hat. Außerdem würde ich eher dich fragen, ob du Ablenkung gebrauchen könntest, da du als Prinz sowieso keine Ahnung von dem Leben hier hast. Aber, da du ja nicht der Ouji bist ... “ Kakarott verfolgte die Gesichtszüge des jungen Mannes, der behauptete sein Prinz zu sein. Er wusste nicht wieso, aber irgendwie gefiel ihm dieses verschmitzte Grinsen, ebenso wie dessen Statur, die etwas athletischer als seine gebaut war. Auch wenn er grundsätzlich kleiner als er selbst war. Da konnte er ja direkt neidisch darauf werden. Interessant fand er auch dessen Frisur, die er sogleich als Anlass nahm, ihm einen anderen Namen zu geben.
 

„ ... da du ja nicht der Prinz bist, werde ich dich einfach Flammenkopf nennen.“
 

Der andere schien sich über diese Tatsache zu amüsieren. „Nenn mich von mir aus so wie du willst. Du musst mir auch nicht glauben. Jedoch nehme ich gerne dieses Angebot von dir an, dass du für meine Ablenkung sorgen könntest.“
 

Abermals hatte Kakarott das Gefühl, dass der andere Saiyajin jedes Wort so wählte, dass es absichtlich doppeldeutig klang. Doch er verdrängte diesen Gedanken schnell wieder. Wieso sollte  er das tun? Kakarott selbst hatte keinerlei Interesse an Männer, glaubte er zu wissen. Nichtsdestotrotz war gleichgeschlechtliche Liebe erlaubt und alles andere als verpönt. Dennoch hatte er nie einen Gedanken daran verschwendet, sich dem gleichen Geschlecht zu widmen. Jene Gedanken waren ihm erst jetzt gekommen, wo das erste Mal ein Mann so erpicht auf seine Gesellschaft war.
 

Der junge Saiyajin wusste nicht recht, wie er darauf reagieren sollte, also beschloss er dieses kokette Getue vorerst zu ignorieren. „Ich kenne diese Gegend wie meine Westentasche. Also Flammenkopf, bist du bereit dich in meine Hände zu begeben?“ Dabei erhob sich Kakarott und hielt dem anderen seine offene rechte Hand hin. Ihm fiel gar nicht auf, dass er unbewusst bei diesem Flirt mitmachte. Es machte ihm auch irgendwie Spaß, also dachte er nicht darüber nach, wie seltsam die Situation eigentlich war.
 

Einen kurzen Moment zögerte sein Gegenüber noch, so als ob er nicht sicher zu sein schien, ob er es ernst meinte. Doch kurz darauf nahm er seinen Fuß wieder von dem Brunnen, und ergriff sicher die Hand von ihm.
 

„Dann zeig mir, was du zu bieten hast.“
 


 

~*~
 


 

Was Kakarott nicht erahnte, war, dass derjenige mit dem er unterwegs war, tatsächlich der Saiyajin no Ouji war. Vegeta lebte im königlichen Palast im Zentrum der Hauptstadt Vegeta-Seis, wo er die meiste Zeit mit seinem persönlichen Trainingsplan okkupiert war. Für jede mögliche Art von Training hatte er einen eigenen Lehrmeister. Dennoch gab es da jemanden, der seine Ausbildung im Gesamten schon sein ganzes Leben überwachte.
 

Nappa hieß jener High-Level-Krieger, der schon viele Jahre im direkten Dienste der Königsfamilie stand. Vegeta verstand sich grundsätzlich gut mit ihm, jedoch hatte er im Laufe der letzten Jahre den Respekt vor ihm und den anderen Trainern ziemlich verloren. Vermutlich lag es daran, dass er bereits vor einigen Jahren deren Kampfkraft längst überschritten hatte. Dieses tägliche Training musste er dennoch stets über sich ergehen lassen, da ihm eingetrichtert wurde, dass Kampfkraft nicht alles sei.
 

Der Prinz war froh, dieser banalen Routine bald entfliehen zu können. Denn es stand etwas an, das sein Leben drastisch verändern würde. Er hatte vor kurzem seinen 18. Geburtstag gefeiert und würde demnächst die Nachfolge seines Vaters antreten, der vor einigen Jahren bei jenem Krieg, dem Krieg der Verderbnis, gefallen war. Eigentlich hätte er zu seinem Geburtstag selbst schon gekrönt werden müssen, jedoch gab es ein gewisses Gesetz, das fest verankert war und seine vorzeitige Krönung verhinderte. Um die Thronfolge antreten zu können, musste der Prinz verheiratet sein. Eine Tatsache, die dem herrischen Ouji mehr als missfiel. Ein notwendiges Übel, das er jetzt in Kauf nehmen musste, wenn er endlich die Macht eines Königs innehaben wollte. 

Die letzten Jahre wurde die Position des Königs durch des Prinzen Mutter vertreten. Saiyajin no Ouhi wurde Hinata genannt, die formell die Geschäfte noch erledigte und nur so lange dafür befugt war, bis Vegeta König war.
 

Vegeta blickte nach vorn zu Kakarott, der ihn noch immer an der Hand hielt und nach vor zog. Wie das wohl aussah? Zur Sicherheit zog Vegeta das Kopfteil seines Capes wieder über seinen Kopf, denn er wusste nicht, wer ihn sonst aller erkennen würde. Der junge Mann kannte sein Gesicht scheinbar nicht. Eigentlich hatte er sich ihm nur genähert, weil er einem Krieger sehr ähnlich sah, den er kannte. Vermutlich war dieser Junge... verdammt, er hatte ihn nicht einmal nach seinem Namen gefragt, der Sohn von Bardock. Ja, es musste so sein, die Ähnlichkeit war mehr als verblüffend.
 

„Wart mal!“, forderte Vegeta ihn zum Stehen auf.
 

„Was ist, Flammenkopf?“ Der junge Saiyajin stoppte, drehte sich um und sah ihn mit heiterer Miene an.
 

„Wie ist eigentlich dein Name, du hast ihn mir nicht verraten?“
 

„Du hast mich nicht gefragt“, konterte der Jüngere.
 

„Also?“
 

„Mein Name ist Kakarott. Im Gegensetz zu dir, sage ich meinen echten Namen“, verzog er dabei das Gesicht.
 

„Kakarott also“, murmelte der Prinz und verschränkte dabei seine Arme. „Kakarott, wo führst du mich überhaupt hin?“
 

„Ich will dir den größten und schönsten Markt auf ganz Vegeta-Sei zeigen“, sagte er mit einer Freude, als ob es nichts Besseres gäbe.
 

Vegeta war etwas skeptisch. Ein Markt war nicht gerade etwas, das sein Saiyajin-Herz höher schlagen ließ. Eigentlich hatte er sich aus dem Palast geschlichen, um noch ein richtiges Abenteuer zu erleben, wie zum Beispiel in einer Bar etwas trinken zu gehen. Eine schöne Frau oder einen gut aussehenden Mann kennenzulernen, um ... Jedoch traf der letzte Wunsch auf den jungen Mann vor ihm zu. Er hatte so etwas Unschuldiges in seinem Blick. Kakarott hatte das gewisse Etwas, das Vegeta dazu brachte, sich dazu herabzulassen, um auf diesen Markt zu gehen.
 

„Von mir aus“, grummelte er fast ein wenig. „Dann zeig mir deinen ach so tollen Markt.“
 

Kakarott bemerkte nicht einmal seinen sarkastischen Unterton. Stattdessen griff er erneut nach Vegetas Arm und zog ihn weiter nach vorne, um so schnell wie möglich zum besagten Markt zu gelangen. Dem Jungen war doch wirklich nicht zu helfen!
 

Als sie schließlich dort ankamen, musste Vegeta feststellen, dass es so war, wie er sich vorgestellt hatte. Langweilig und ungemütlich. Nur ein Haufen Leute und ein seltsamer Geruch, der ihm in die Nase stieg. „Was ist das für ein ...“, begann er und wollte sich gerade die Nase zuhalten.
 

„Das ist der beste Käse, den es hier zu kaufen gibt. Oder hast du noch nie so einen lang gereiften Käse gegessen? Du versäumst etwas, wenn du nicht mal davon kostest.“ Kakarott ging mit dem Prinzen entlang der Stände und erklärte ihm alles genauestens. So hatte sich der Ouji das wahrlich nicht vorgestellt.
 

„Nein, danke. Gehen wir ... weiter“, brummte der Prinz nur und war froh, als sie endlich etwas Abstand zwischen sich und diesen stinkenden Milchprodukten gewannen.
 

„Und das hier...“, Kakarott deutete auf den nächsten Stand mit leckerem Brot. „... ist das beste Brot von ... hä?“ Plötzlich stoppte der junge Saiyajin in seinem Redefluss und starrte Vegeta ungläubig an. Der Prinz hatte ihm nicht wirklich zugehört, doch wenigstens das Brot für gut befunden. Denn ohne zu fragen nahm er sich einfach einen Laib und biss herzhaft davon ab.
 

„HEY, du da! Das wirst du bezahlen!“ Ein recht dicklicher Saiyajin lehnte sich beim Stand nach vorne und sah den Prinzen böse an. 
 

„Ich habe kein Geld“, gab dieser nur knapp als Antwort zurück, was zur Folge hatte, dass der Verkäufer noch wütender wurde.
 

„Ganz ruhig. Ich ... ich werde das für ihn bezahlen“, mischte sich Kakarott ein und kramte mit hochrotem Kopf in seinem Geldbeutel, das er mithatte, nach etwas Kleingeld. Auf Vegetas Gesicht bildete sich ein Grinsen. Langsam schien das Ganze doch interessant zu werden.
 

„Lass stecken“, zischte er nur. Vegeta steckte den Laib Brot in seinem Mund und nahm nun Kakarott bei seiner Hand und lief so schnell es ging mit ihm im Gepäck einfach davon.
 

„Hey, was machst du?“, platzte es aus Kakarott, der wie automatisch einfach mitlief. „Ich hätte das schon bezahlt!“
 

„Wieso bezahlen, wenn es auch so geht“, lachte der Saiyajin no Ouji und setzte schließlich zum Sprung an und flog mit Kakarott, noch immer festhaltend, so schnell es ging davon.
 

„Was ... du kannst fliegen?“, hörte er nur das Geschrei hinter sich.
 

Schließlich setzte der Ouji bereits nach kurzer Zeit zur Landung in einer Gasse an. „DAS nenne ich Ablenkung“, lachte er hämisch und biss noch einmal herzhaft vom Brot ab.
 

„Wieso kannst du ...?“, stammelte Kakarott, der scheinbar vergessen hatte, weshalb sie geflohen waren. „... du kannst fliegen.“
 

„Kannst du das etwa nicht?“, fragte Vegeta und setzte sich auf eine Holzkiste, die zufällig in der Nähe war. „Hast du denn nicht die Prüfung nächste Woche? Das ist es doch gerade das Gesprächsthema Nummer eins hier. Selbst ich hab das mitbekommen.“
 

„Ich bin noch nicht soweit ... ich bin erst 16“, erklärte er und atmete tief ein und aus. „Mir hat jedenfalls niemand das Fliegen beigebracht.“
 

„Das finde ich mehr als merkwürdig“, stellte Vegeta fest. „Denn ich hab das schon mit zehn Jahren gekonnt. Auf welcher Kampfschule bist du denn? Die Kampfschule der Zurückgebliebenen?", mokierte er sich über Kakarott.
 

„Bitte, bring mir das bei!“, bat dieser sofort und stürzte sich vor den Prinzen auf die Knie. „Ich flehe dich an, ich muss das lernen! Meine Eltern würden Augen machen.“
 

„Ich bin kein bescheuerter Lehrer!“, versuchte er dessen Bitte genervt zu ignorieren.
 

„Bitte ... ich tue alles, was du willst“, wimmerte er nun mit geballten Fäusten, die auf dem Sand vor ihm ruhten.
 

„Wirklich alles?“ Abermals schlich sich ein Grinsen über sein Gesicht. Langsam schien sich der Tag außerhalb des Palastes als doch interessant zu gestalten. „Gut, dann hör mir jetzt gut zu.“
 


 

~*~
 


 

Und so geschah es dann auch. Der angebliche Prinz brachte, so gut es ging, dem jungen Saiyajin das Fliegen bei. Ob es an den didaktischen Fähigkeiten des Älteren oder dem Talent des Jüngeren lag, wusste man nicht. Jedoch geschah es, dass Kakarott innerhalb weniger Stunden lernte zu fliegen. Zwar war Flammenkopf, wie er ihn liebevoll nannte, herrisch und streng, jedoch war es vielleicht genau das, was der angehende Berufskämpfer brauchte. Er hatte jede Minute dieser Trainingseinheit mehr als genossen, besonders jene Momente, in denen der mutmaßliche Prinz ihn berührte. Zwar waren es nur simple Berührungen auf seine Schultern gewesen, während Kakarott sich konzentriert hatte. Jedoch lösten solche Kleinigkeiten ein unglaubliches Bauchkribbeln in ihm aus. Er konnte selbst nicht genau sagen, woher dies nur kam. So etwas hatte er bis dato noch nie gefühlt.
 

Nachdem der junge Saiyajin schließlich die Kunst des Fliegens gemeistert hatte, hatten sie sich noch stundenlang unterhalten. Bis es schließlich spät wurde, ziemlich spät sogar. Die beiden Saiyajins saßen hoch oben auf einem riesigen Gebäude und genossen die Aussicht, die sich ihnen bot. Aufgrund dessen, dass es nachts war, konnte man ein atemberaubendes Lichtermeer erblicken. Auch wenn es bestimmt weit nach Mitternacht war, herrschte reges Treiben in der Stadt. Die Sterne am Himmel waren ebenfalls so schön wie noch nie, stellte Kakarott begeistert fest. Doch was am meisten hervorstach, war der Palast, der stark beleuchtet war und wirkte, als würde er direkt in der Sonne baden. Die verschiedenen Türme, die rundherum angesiedelt waren, wirkten noch größer als sonst und hatten fast eine magische Wirkung auf den jungen Saiyajin.
 

„Weißt du ...“, setzte er das Gespräch fort und biss von dem Laib Brot ab, das sie noch von ihrem Diebstahl übrig hatte. „... ich frage mich, wie es ist, im Palast zu leben. Bestimmt hat die Königsfamilie viele Diener und ... ich möchte wissen, wie viele Räume so ein Palast hat.“
 

„Zu viele“, entgegnete der Saiyajin neben ihm und nahm nun ebenfalls einen Bissen vom Laib Brot, das er Kakarott aus der Hand nahm.
 

„Also beharrst du noch immer darauf und behauptest der Prinz zu sein?“, grinse Kakarott ihn an.
 

„Glaub, was du willst“, zischte sein Gegenüber und wirkte fast ein wenig verärgert darüber, dass er ihm seine Herkunft nicht abkaufte. Ja, Kakarott dachte noch immer, dass derjenige neben ihm nur jemand war, der gerne ein Prinz sein würde. Der echte Vegeta würde sich bestimmt nicht dazu herablassen, seine Zeit mit ihm zu verschwenden oder ihm gar das Fliegen beizubringen.
 

„Mach ich auch“, entgegnete er und sah weiterhin auf den Palast, den er wie ein riesiges Gemälde verträumt bewunderte. „Sag mal ... was hast morgen eigentlich vor?“
 

„Wieso fragst du? Meinst du, dass ich dir noch etwas anderes beibringen könnte?“
 

Schon wieder tat er es - diese Doppeldeutigkeit. „Es hat mir heute einfach sehr viel Spaß mit dir gemacht, da dachte ich ... ach vergiss es.“ Kakarott zerstreute sofort seine Hoffnungen wieder, nicht sicher, wie der flammenhaarige Saiyajin auf diese Frage antworten würde.
 

„Ich würde gerne, aber ...“, begann er nach kurzer Überlegung. Bevor er sich weiter erklären konnte, unterbrach Kakarott ihn jedoch.
 

„Nein, wirklich. Du musst dich mir nicht erklären. Ich verstehe, wenn du etwas Besseres zu tun hast, als dich mit mir abzugeben. Bestimmt hat jemand wie du, jemanden, der ...“
 

„Jemanden, der ...?“, fragte der andere Saiyajin nach und kam etwas näher. „Was hat jemand wie ich?“
 

Kakarott verschränkte die Arme und blickte etwas beschämt in das Gesicht des anderen jungen Mannes. „Keine Ahnung. Ich dachte nur, dass jemand wie du bestimmt ... du hast bestimmt jemand Festen.“ Er hatte es wirklich ausgesprochen! Kakarott lief rot, wie eine Tomate, an. Was dachte sich er jetzt wohl von ihm? Verdammt, sie waren beide Männer und er war doch nicht ...interessiert. Oder doch? Der Saiyajin hatte das Bedürfnis sich zu erklären und setzte noch einmal nach.
 

„Das hört sich jetzt total verdreht an. Irgendwie klang das in meinem Kopf besser ... ich habe kein romantisches Interesse an dir …  ähm.“
 

„Nein? Wieso fragst du dann, ob ich jemand Festen habe?“
 

„Ich ... nur so.“ Kakarott verstand seine eigenen Gefühle nicht. Wieso zur Hölle war es ihm wichtig, dass der andere nicht vergeben war? Er war ein Mann und es war … falsch irgendwie.
 

„Es ist nämlich so, dass es … also …“
 

Kakarotts Herz zersprang in tausend Stücke. Hatte derjenige, mit dem er den ganzen Tag verbracht hatte, wirklich ... wirklich jemanden, mit dem er zusammen war? Irgendwie traf ihn diese Realität schlimmer, als er zunächst befürchtet hatte. Unwillkürlich biss er sich auf seine Unterlippe und senkte seine Augenbrauen sowie seinen Kopf.
 

„Oh, ich verstehe“, gab er nur knapp als Antwort zurück und versuchte seine Enttäuschung, so gut es ging, zu verbergen.
 

„Es tut mir leid, dass ich dir nichts anderes sagen kann“, entschuldigte er sich und rückte noch etwas näher an Kakarott heran.
 

„Schon gut, vergiss es einfach. Ich hätte so etwas nie sagen dürfen, ich … ich ...“
 

„Kakarott, jetzt hör mir einmal zu!“, sagte er nun etwas forscher und plötzlich fühlte Kakarott die Finger des anderen auf seinem Kinn. Vegeta hatte dieses gepackt und seinen Kopf zu ihm gedreht. „Hab ich jetzt deine Aufmerksamkeit?“
 

Das Herz des Jüngeren schien augenblicklich wieder schneller zu schlagen. „Ja ...“, keuchte er nur und schluckte heftig. Zu seinem Missfallen, entfernte der andere Saiyajin seine Hand jedoch wieder und legte sie stattdessen neben ihm ab.
 

„Ich werde dir jetzt etwas sagen und das nur einmal. Also hör gut zu“, begann er seine Erklärung und Kakarott nickte nur stumm, darauf wartend, dass der vermeintliche Prinz fortfuhr.
 

„Du kennst doch bestimmt das Gesetz mit der Zwangsheirat, nicht wahr?“ Kakarott blieb stumm und stimmte dem Prinzen zu, indem er seinen Kopf leicht auf und ab senkte.
 

„Du wirst lachen, aber ich kenne sogar den genauen Wortlaut.
 

Wenn ein Saiyajin das 18. Lebensjahr vollendet und somit für ehemündig erklärt wird, bleibt ihm eine Frist von 90 Tagen, eine Ehe einzugehen. Wenn dies nicht geschieht, hat die Regierung Vegeta-Seis die Befugnis dem Saiyajin einen vakanten Partner oder Partnerin zuzuweisen. 
 

Tja ... um es kurz zu sagen, meine 90 Tage sind gestern abgelaufen. Ich ... werde zwangsverheiratet mit jemanden, den ich nicht kenne. Weder weiß ich, wie sie aussieht, noch ob sie nett ist. Ob ich ihr das Fliegen beibringen kann, oder einfach nur mit ihr ein Laib Brot stehlen kann...“
 

Der ältere Saiyajin wurde mit jedem Wort, das er sagte immer melancholischer. Seine Augenbrauen senkten sich und seine Mundwinkel zeigten, wie wenig erfreut über diese Tatsache war.
 

„Das heißt ...?“, stotterte Kakarott, nicht sicher, ob er neue Hoffnung schöpfen konnte. Denn es klang so, als ob er dies alles zutiefst bedauerte. Bedauerte, dass er nicht mit Kakarott zusammen sein konnte. Oder wagte er da zu viel? Hatte er kein Interesse an ihm?
 

„Das heißt, dass es egal ist, was ich für dich empfinde. Ich kann rein gar nichts gegen die Situation machen“, gab er nun doch ein wenig seine Gefühle preis.
 

„Für mich ...?“ Erneut machte Kakarotts Herz einen Sprung, nicht glaubend, was er da gerade vernommen hatte. Plötzlich spürte er, wie Vegeta fest seinen rechten Oberarm packte und ihn nahe an sich heranzog. Kurz kam ihm der Gedanke, dass er sich vielleicht wehren sollte. Dass er den vermeintlichen Prinzen wegstoßen sollte, wusste er doch nicht, was er vorhatte und außerdem...
 

Kakarott fand es trotz seiner unerwarteten Gefühle noch immer abwegig einem Mann so nahe zu sein. Doch ehe er etwas unternehmen konnte, ehe er das Für und Wider genauestens durchdenken konnte, spürte er schon die Lippen des anderen auf den Seinigen. Die Zunge des anderen kämpfte sich in seine Mundhöhle, stieß wild nach vor, so als ob es um einen Wettlauf ging. Kakarott kannte dieses Gefühl nicht, er hatte noch nie jemanden geküsst. Ein lieblicher Kuss seiner Mutter auf die Stirn war das Einzige, woran er sich gerade erinnerte. Gott, es war falsch jetzt in diesem Moment an sie zu denken! Kakarott versuchte das Hier und Jetzt zu verstehen, oder war es doch besser einfach den Verstand auszuschalten?
 

Plötzlich löste sich der andere Saiyajin wieder von ihm und drehte beschämt seinen Kopf weg. Kakarott fragte sich nun, warum er auf einmal so reagierte.
 

„Das war falsch. Das hätte ich nicht tun dürfen“, ärgerte sich der Flammenkopf über sein Fehlverhalten. „Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist.“
 

Mit halb offenen Mund starrte Kakarott den anderen Saiyajin an. Er fühlte seinen eigenen Herzschlag bis zum Halse hinauf schlagen. Das, was er gerade gefühlt hatte, wollte er nochmal erleben - sofort! Auch wenn er keine Ahnung hatte, wie ein Kuss ablaufen sollte. Wie man seine Lippen oder seine Zunge bewegte. Wo man seine Hände hintat und so weiter. Jedoch wusste er, dass er erneut dieses atemberaubende Gefühl noch einmal erleben wollte. Er wollte die Lippen des anderen Saiyajin noch einmal spüren und dessen Zunge ein zweites Mal kosten.
 

Kakarott kam nun nahe an den anderen heran und nahm sein Gesicht in seine Hände. Kurz blickte er noch in sein überraschtes Gesicht, bis er schließlich seinen Kopf senkte und ihn küsste. Nicht so heftig wie er zuvor, sondern eher sanfter. Für einen kurzen Moment bildete sich Kakarott ein, dass er sich wehrte. Jedoch spürte er nach einiger Zeit, wie sich der sein Gegenüber dem Kuss hingab. Der junge Mann mit den Flammenhaaren übernahm wieder die Führung. Erneut spürte Kakarott die heiße Zunge des anderen, wie diese sich in seinem Mund bewegte, begann mit der seinigen zu spielen. Langsam gewöhnte er sich an dieses schöne Gefühl, das so ein Kuss bewirkte. Während des Kusses hatten sich seine Hände langsam gesenkt und gingen auf Wanderschaft. Sie streiften über die kräftigen Schultern des mutmaßlichen Prinzen und Kakarott verspürte den Drang, dessen Muskeln zu umfassen. Es gefiel ihm diese Konturen zu spüren und das warme Gefühl, das in seinem Innersten sich ausbreitete schien noch einmal einen Schub zu bekommen.
 

Im nächsten Augenblick fühlte er die kräftige Hand des anderen und zwar genau zwischen seinen Beinen. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sich in seiner Mitte etwas erhärtet hatte. Die Finger von Vegeta streiften außerhalb seiner Hose über die harte Erregung und Kakarott stöhnte in den noch immer andauernden Kuss. Was er da fühlte, hatte er noch nie erlebt. Als er dachte, dass es noch besser werden konnte, fühlte er, wie sich die Hände des älteren Saiyajin wieder von ihm entfernten. Und nicht nur diese. Der angebliche Prinz löste den Kuss und stand nun auf. War es nun vorbei? Dabei hatte es doch gerade erst so schön angefangen.
 

„Wie ich schon sagte ... das ist falsch. Wir dürfen das nicht tun“, sagte er während er mit seinem Ellbogen den Speichel auf seinen Lippen wegwischte.
 

Kakarott verstand nicht, was daran so schlimm sein sollte. Die Tatsache, dass Vegeta zwangsverheiratet werden würde, stand zwischen ihnen. Doch man konnte dies bestimmt umgehen, dessen war sich der Schwarzhaarige sicher.
 

„Aber ... was ist, wenn du mich stattdessen heiratest? Dann musst du nicht mit jemanden zusammen sein, den du nicht mal kennst“, glaubte er nun eine Lösung mit dieses Dilemma gefunden zu haben.
 

„Tss. Sei ruhig, als ob du mich kennst. Wie lange rennen wir heute schon herum? Ein paar Stunden? Hast du in der Zeit etwa in meine Seele geblickt?“ Eine eisige Kälte begleitete seine Worte und Kakarott war zutiefst darüber bestürzt, wieso er auf einmal weggestoßen wurde. Sein Gegenüber war bis jetzt zwar unnahbar aber immer noch freundlich geblieben. Plötzlich tat sich ein komplett anderer Charakterzug auf, den er bis jetzt noch nicht so erlebt hatte.
 

„Ich verstehe nicht, wieso ...“, stammelte Kakarott und versuchte mit zittrigen Händen nach ihm zu greifen.
 

„Ich hab es dir vorhin schon gesagt. Es ist egal, was ich empfinde. Selbst wenn ich dich besser kennen würde, oder es einfach aus einer Laune heraus wollen würde, kann ich dich nicht heiraten.“
 

Kakarott presste seine Lippen aufeinander, unsicher, was der eigentliche Grund sei. Noch immer verstand er die Welt nicht.
 

„Ich werde es dir erklären, weil ich nicht so bin", seufzte er. „Das Gesetz hat einen Anhang, der wesentlich ist, sonst gäbe es das Gesetz ja nicht. Damit Nachkommen gewährleistet sind, sind nur heterosexuelle Ehen erlaubt. Macht's jetzt Klick bei dir?“
 

„Heißt das etwa, es ist verboten zu...“
 

„Homosexualität ist natürlich nicht verboten. Hier geht es rein um die Eheschließung. Ob ich will oder nicht, ich muss eine Frau heiraten. Wenn du mich jetzt also entschuldigst...“
 

Kakarott konnte nicht einmal auf das eben Gesagte wirklich reagieren. Ohne noch ein weiteres Wort zu erklären, stand Vegeta auf und war mit einem Satz plötzlich verschwunden. Er konnte nicht nur fliegen, sondern war auch unglaublich schnell. Der junge Saiyajin blickte nur mehr auf einen weißen Punkt am Nachthimmel, der seine kurze Liebschaft sein musste.
 

Zurück ließ dieser einen aufgewühlten Saiyajin, der nicht so recht wusste, was er nun denken oder fühlten sollte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
A/N: Hier ein Cut, eigentlich wollte ich noch weitergehen bzw. hab ich auch weitergeschrieben, aber sonst wäre das Kapitel zu lang geworden. XD Hui, das war seltsam diese Situation zwischen Männern zu beschreiben, ich hoffe es ist mir halbwegs gelungen.
Würde mich jedenfalls sehr über eure Meinungen freuen :)

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Luiako
2016-03-08T22:58:08+00:00 08.03.2016 23:58
Hey,
ich muss mich jedem einzigem Wort von Amy anschließen. Ich fand es super und Klasse ...
Ich bin gespannt was als nächstes kommt. Ich musste in dem Kapitel sehr viel Lachen, und schmunzeln, es hat mir Freude gemacht wie du beide dargestellt hast.
Und das Gefühlschaos das beide fühlen ist sehr gut nachvollziehbar. Ob das Herz richtig entscheidet?

Ich freue mich schon aufs nächste Kapitel,

lg Luiako ^_____~

Antwort von:  lovelykotori
09.03.2016 10:05
hey :)
danke für deinen kommi :)
freut mich dass dir die darstellung der beiden so gut gefallen hat ^^

mal sehen wann es weiter geht ich kann nur sagen es wird eher ein unerwarterter handlungsverlauf xD mal sehen was du dazu sagst.

danke für deinen kommi :>
glg lovely
Antwort von:  Luiako
09.03.2016 11:03
Ja ich bin schon gespannt darauf, und natürlich bekommst du dann wider ein Kommentar von mir, ich kann nur sagen es macht Spaß die beiden zu lesen.
Und wenn du etwas unerwartetes schreibst, kann es ja nur spannend werden.
Also bis zum nächsten mal ...

lg deine Lu ^,~
Von:  Amy2805
2016-03-08T17:32:34+00:00 08.03.2016 18:32
Hallo Carrie ^^

Mir hat das Kapitel sehr gut gefallen. Ich mag diese anzüglichen doppeldeutigen Kommentare von unserem Geta :D
Auch finde ich gut wie du die Unterschiede zwischen dem Adel und den kleineren Leuten beschreibst wie auf dem Markt :)

Du beschreibst Kaks Unsicherheit zu diesen neuen Gefühlen sehr gut. Noch naiv in diesen Dingen aber trotzdem steckt Neugierde in ihm. :)
Auch wie er vorsichtig dieses neue begreifen und verstehen lernen will. Indem er sich langsam an geta rantastet auch was das Körperliche angeht hast du supi beschrieben. Naja Geta hilft ihm ja auch ein bisschen dabei. :3

Da hat Vegeta bei ihm für ein ordentliches Gefühlschaos gesorgt. Wobei es bei unserem ouji nicht anders ausschaut. ^^


Die Vernunft will siegen, aber das Herz sucht.

Und jetzt sitzt Kakarott alleine da mit all diesen neuen Empfindungen und Geta ist weg. Oh man :(

Ich bin schon sehr gespannt wie es nun weiter gehen wird *_*
Und verbleibe mit den Worten: Bis zum nächsten Kapitel :)

Deine Amy ^-^



Antwort von:  Amy2805
08.03.2016 18:46
>.< ohweh was hab ich denn da gemacht? Entschuldige ich mein natürlich Lovely. Da hab ich wohl die nicknamen vertauscht. Tschuldige hoffe ist nicht schlimm. :(
kann ich das iwi im Post korrigieren? ^^"
Antwort von:  lovelykotori
09.03.2016 09:36
Hi ^^

man kann auf mexx keine kommis ändern warum auch immer.. find i doof aber is egal mit welchem usernamen du mich ansprichst xD alles gut

freut mich dass dir das chap gefallen hat :>

i denk mir mit seinen 16 jahren ist er noch jung und unerfahren und deswegen darf er da gern sehr naiv sein xD freut mich dass ich das halbwegs gut rüber gebracht habe.

war echt lange unsicher bzgl. der annäherung ob das auch nicht zu schnell ging.

mal sehen wanns weiter geht vielleicht eh zügig da ich das chap ja gesplittet hab :>

danke für deinen kommi :) glg
Antwort von:  Amy2805
09.03.2016 10:13
Achso hm das ist wirklich doof gelöst mit den kommis. Wobei früher ging das mal oÖ Ka warum das geändert wurde doofe idee gewesen ... egal xD
Oki dann bin ich ja froh ^v^

^_^ Gern. Die Beiden sind Einfach nur Klasse Zusammen *Vegoku Fahne schwenk* *3*

Das stimmt das ist Kaks wirklich und das naive ist einfach eine knuffige Seite an ihm :)

Ich fand nicht das die Annäherung zu schnell ging. Dadurch hat Kaks auch zum ersten mal über einige nachgedacht diesbezüglich c:
Hast du wirklich gut rüber gebracht ^^

Freue mich schon auf das nächste Kapitel ^.^


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