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Für die Freiheit...

von

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18

„Ich weiß, ich bin zu spät!“ Grinsend komme ich einem neckenden Spruch von ihm zuvor und um nicht noch mehr in Verzug zu geraten, halte ich unseren Kuss ganz kurz. Auch wenn ich ihn heute zum ersten Mal sehe und ich mir mehr wünsche. Naruto stand bereits wartend vor der Tür, hinter der unser gemeinsamer Termin bereits wartet. „Wie wahr, Prinzessin!“, stimmt er mir lachend zu. Wir nehmen uns an den Händen und er öffnet die Türe für uns. Gut gelaunt und gespannt, was uns erwartet, treten wir ein und werden nicht enttäuscht. Auf sechs Tischen stehen Bleche mit unterschiedlichen Kuchen, die nur darauf warten verkostet zu werden. Naruto und ich werden heute zusammen aussuchen, wie unsere Hochzeitstorte aussehen und vor allem schmecken wird. Auf solche Termine freue ich mich immer. Weil ich Naruto sehe, wir Zeit miteinander verbringen und gemeinsam unsere Hochzeit gestalten. Der Termin rückt immer näher, doch noch ist genug Zeit.
 

„Eure Hoheiten“, kommt es im Chor von den zwei Bäckern, die sich auch noch beide gleichzeitig tief verbeugen. „Noch bin ich keine Hoheit. Möchtest du das den Beiden bitte zu verstehen geben?“ Naruto wispert mir das grummelnd ins Ohr. Er will nicht so betitelt werden. Weder jetzt, noch in Zukunft. Aber daran muss er sich wohl oder übel gewöhnen. Im Laufe der Zeit wird es sogar noch schlimmer werden. Irgendwann wird er mit `Euer Majestät´ angesprochen werden. Ich bin mal gespannt, wie er da wieder rauskommen möchte. Ich schüttele daher grinsend den Kopf und stoße ihn leicht, aber mahnend mit dem Ellenbogen an. Meine Aufmerksamkeit wandert zurück zu den Bäckern. Es sind die zwei Besten unter ihresgleichen. Es haben sich viele auf meinen Aufruf gemeldet. Ich will sowohl für die Torte, als auch für die Blumen, das Kleid, das Essen und das Schmücken der Räumlichkeiten dem Volk die Möglichkeit geben, zu zeigen, was es kann. Ich will sie mit einbeziehen. Aber vor allem, gibt es mir die Möglichkeit wieder etwas Geld in Umlauf zu bringen. Es sind vielleicht nur ein paar wenige, aber sie werden sich von dem reich ausfallenden Lohn etwas kaufen und so kommt es bei vielen mehr an. Am Hof habe ich mit dieser Entscheidung bestimmt einige verärgert. Am schlimmsten getroffen hat es wohl den Schneider. Er ist fast in Ohnmacht gefallen, als ich ihm mitgeteilt habe, dass nicht er mein Brautkleid schneidern wird. Aber er wird es überleben. Daran glaube ich fest.
 

Angespannt blicken die zwei Männer zu mir. Sie wissen, es geht um viel. Nicht nur um die überaus großzügige Entlohnung. Es geht dabei auch um Ruhm und Ehre, um Bekanntheit und neue Aufträge. Wir halten ein oberflächliches Gespräch, ehe Naruto zur Gabel greift, mir ebenfalls eine hinhält und den ersten Kuchen probiert. Ich mache es ihm gleich und nehme eine Gabel von dem Schokoladenkuchen. Es schmeckt nicht schlecht, doch es überzeugt mich einfach nicht. Selbst Naruto sieht nicht so aus, als würde es ihm besonders gut schmecken. Kommentarlos gehen wir daher zum nächsten Tisch und kosten von diesem Kuchen. Ein heller Teig, der in drei Schichten geteilt wurde und als Zwischenschicht wurde eine Sahnecreme eingearbeitet. „Wenn ich dazu etwas sagen dürfte, Euer Hoheit?“ Vorsichtig tastet der Eine an, der diese Kreation vorgebracht hat. Mit einem freundlichen Lächeln nicke ich ihm zu und erteile ihm damit im Grunde die Erlaubnis weiterzusprechen. „Die Creme kann natürlich noch mit sommerlichen Früchten Eurer Wahl ergänzt werden.“, erklärt er und trifft damit genau meinen Geschmack. Ich weiß sofort, was ich mir wünschen würde. Begeistert sehe ich zu Naruto, um zu sehen, ob es ihm ebenso geht.
 

In seinem Blick erkenne ich jedoch nur seine Liebe für mich. Er hat diesen weichen Ausdruck in den Augen, der auch seine Züge umspielt. Mit den Fingerspitzen streicht er hauchzart über meine Wange. „Haben wir schon das Richtige gefunden?“, fragt er leise. Aber nicht hoffnungsvoll. Was mir sagt, er fühlt sich nicht dazu gezwungen, das mit mir zu machen. Und das erleichtert mich. Manchmal habe ich wirklich das Gefühl, ihn zu Dingen zu zwingen. Aber da es dieses Mal nicht so ist, schöpfe ich das aus. „Ich würde gerne den Rest auch probieren.“ Und seine Meinung hören, denke ich mir dazu. Er soll diesen Kuchen nicht nehmen, nur weil er mir schmeckt. Er hat eine eigene Meinung und er soll sie äußern. Aber das tut er nicht, wie ich feststellen muss. Denn gerade die vorletzte Torte scheint es ihm angetan zu haben, er sagt es allerdings nicht. Ich kann es ihm nur ansehen, dass ihm der dunkle Boden mit der hellen Vanillecreme besonders gut schmeckt. Ich vermeide es allerdings ihn anzusprechen, mir schwebt da eine bessere Lösung vor. Stattdessen gehe ich lieber zum letzten Kuchen, doch noch bevor ich davon probieren kann, werden wir unterbrochen. Hayate kommt herein und steuert gezielt auf Naruto zu, flüstert ihm etwas ins Ohr. Danach tauschen sie einen kurzen, ernsten Blick. „Ich muss los!“ Mit einer entschuldigenden Miene wendet Naruto sich an mich und drückt mir noch einen kurzen Kuss auf die Schläfe. Er dreht sich schon um, da greife ich nach seinem Handgelenk. „Wir wollten das zusammen machen.“ Mir ist bewusst, wie enttäuscht ich klinge. Zum einen, weil es so ist, zum anderen um ihn vielleicht doch noch umstimmen zu können. „Es ist nur noch einer. Kann diese Sache nicht noch ein paar Minuten warten?“
 

Bittend sehe ich zu ihm. Ich will das nicht alleine entscheiden. Es geht um unsere Hochzeit und nicht um meine. „Warte noch kurz!“, weist er Hayate an und wendet sich mir wieder zu. Mit seiner Entscheidung zufrieden, lächle ich und nehme mich dem letzten Gebäck an. Auch gut, aber keiner meiner Favoriten. Während Naruto probiert, suche ich das, was ich für meinen jetzigen Plan brauche. Ein paar Blatt Papier und einen Stift. Schnell ist das organisiert und ich schreibe die Zahlen eins bis sechs darauf. Diese Zettel übergebe ich Naruto. Sichtlich verwirrt sieht er daraufhin drein. „Ich möchte, dass du mir damit deine Meinung sagst. Die Eins für das, was dir am besten geschmeckt hat und die Sechs für das, was nicht deinen Geschmack getroffen hat.“ Plötzlich schmunzelt er und nimmt den ersten Zettel in die Hand. „Du warst schon immer meine Nummer Eins.“, raunt er mir zu. Über seine Reaktion bin ich zwar überrascht, aber ich muss auch lachen. Er schafft es immer wieder mich in Verlegenheit zu bringen. „Ich glaube, du hast die Aufgabe nicht verstanden.“, erinnere ich ihn, gehe bewusst nicht darauf ein. Er hätte es nur wieder geschafft sich herauszureden. Seinem erfolglosen Ablenkungsversuch bewusst, legt er den Zettel zu den anderen zurück und macht sich daran, den ihm gestellten Auftrag auszuführen. Noch bevor er den ersten Kuchen erreicht, erhebe ich meine Stimme nochmal: „Naruto, sei ehrlich! Ich will deine Meinung und nicht, was du denkst, was meine Meinung ist.“ Er hält inne und wirft mir einen langen Blick zu. Ich kann deutlich sehen, wie er darüber nachdenkt, was er jetzt machen soll. Dadurch wird klar, was er vorhatte. Er wollte dem Kuchen, der mir schmeckt, die Nummer Eins geben. Nur die Absicht dahinter habe ich noch nicht genau ausmachen können. Will er mir damit einen Gefallen tun? Will er mir nur einfach nicht widersprechen? Ich weiß nur eines, er hat eine eigene Meinung und die will ich hören. Oder in dem Fall sehen, da er sie mir nicht sagt.
 

Scheinbar weiß er jetzt, was zu tun ist, denn er verteilt die kleinen Zettel. Vor jedem Kuchen einen. Allerdings dreht er diese wohl absichtlich mit der Zahl nach unten, sodass ich nicht auf Anhieb sehen kann, wie das Ergebnis ausfällt. Danach kommt er wieder zu mir. Sein Blick wandert zu den zwei Fremden im Raum. Er möchte mich in den Arm nehmen, aber ihnen nicht die Möglichkeit geben, das zu sehen. Als hätten sie das verstanden, drehen sie sich um und geben uns Raum für ein bisschen Zweisamkeit. Sofort liegen seine Hände auf meiner Hüfte und er kommt mir näher. „So wie es liegt, ist es die Wahrheit. Aber bitte, nimm deine Wahl. Du solltest dich an einem Tag, der dir alles abverlangen wird, zumindest über diese kleinen Dinge freuen können.“ Naruto sieht mich bei diesen Worten eindringlich an und ich verstehe, was er meint. Ich werde mich unwohl fühlen, weil viel zu viele Menschen um mich herum sind und deren Aufmerksamkeit nur uns gelten wird. Und ich kann nicht flüchten oder mich verstecken, wie ich es sonst immer mache. Dann gibt es an diesem Tag wenigstens Dinge auf die ich mich freue, da ich sie selbst ausgesucht habe. „Du wirst dich richtig entscheiden.“ Er stiehlt sich einen zärtlichen Kuss. „Wir sehen uns später. Kommst du zu mir?“ Ich nicke auf seine Frage hin und gleich darauf lässt er mich los. Hayate folgt ihm, als er den Raum verlässt. Seufzend sehe ich ihm nach.
 

Neugierig drehe ich die Zettel um. Ich möchte wissen, wie seine Meinung ausgefallen ist. Es ist so, wie ich erwartet habe. Vielleicht kann ich ihn doch besser einschätzen, als ich dachte. Zumindest hat er sich wirklich an meine Bitte gehalten. „Ist es möglich diese Beiden zusammen zu bringen?“ Ich stelle meine Frage einfach in den Raum. Mir ist bewusst, dass die beiden Bäcker zusammen arbeiten müssten. Meine Wahl ist von dem einen, Narutos Wahl von dem anderen. Ich sehe, wie sie sich abschätzig mustern. Aber sie besinnen sich schnell. Wenn nicht, wissen sie wahrscheinlich, was für ein Auftrag ihnen entgeht. Ich kläre mit ihnen noch einige wichtige Dinge. Danach muss ich mich bereits auf den Weg zu meinem nächsten Termin machen. „Genma…“, während wir laufen, rufe ich ihn zu mir. Er und Ebisu sind heute an meiner Seite. Er überwindet daraufhin den gebührenden Abstand und läuft jetzt neben mir. „Was ist passiert?“, frage ich und sehe ihn von der Seite an. „Nichts schlimmes, Hoheit.“ Er lächelt mir dabei sogar beruhigend zu. Doch ich will nicht einfach nur beschwichtigt werden. Das merkt er auch. „Sasuke ist zurück.“ Mit einem dankbaren Nicken schicke ich ihn wieder zu seinem Kollegen. Ich brauche mir wirklich keine Sorgen machen. Sasuke stellt weder eine Gefahr, noch ein Problem dar. Beruhigt wende ich mich also dem hohen Besuch zu, den ich nun betreuen darf. Sie sind hier, damit ich sie von meinem neuen Projekt überzeugen kann. Und dann hoffe ich natürlich auf Unterstützung. Sowohl finanziell, als auch organisatorisch. Sie sollen mir auch bei der weiteren Verbreitung der Idee helfen. Auf geht’s…
 

Zufrieden laufe ich über das Gelände, steuere Narutos Unterkunft an. Ich sollte doch zu ihm kommen, also hoffe ich, dass er bereits dort ist. Als das nicht der Fall ist, gehe ich weiter zu dem Aufenthaltsraum seiner Mannschaft. Bestimmt ist er noch dort und redet mit Sasuke. „Kommt ihr mit rein?“, frage ich über die Schulter zu Genma und Ebisu, die allerdings sofort abwinken. Ich denke mir nichts dabei und drücke gut gelaunt die Türe auf. Erstaunt bleibe ich wie angewurzelt stehen. Nicht nur Naruto und Sasuke sitzen dort. Auch Kiba, Sakura und Choji sitzen um den Tisch herum. Akamaru springt sofort auf und kommt freudig bellend auf mich zu. Ich streiche durch sein Fell, solange bis Kiba bei mir ist und mich munter lachend fest in den Arm nimmt. Ich tue es ihm gleich und genieße es. Erst jetzt wird mir wirklich bewusst, wie sehr er mir doch gefehlt hat. Nicht einmal als ich den Brief geschrieben und dabei an ihn gedacht habe, hat er mir so sehr gefehlt. „Ich freue mich so sehr, dich zu sehen! Was macht ihr denn hier? Wo sind die anderen? Ist etwas passiert?“ So viele Fragen schwirren in diesem Moment in meinem Kopf herum und aus Sorge, es sei etwas Schlimmes passiert, verstärke ich unsere Umarmung nochmal. Er tut es mir gleich. Ich weiß nicht, wie lange wir so dastehen, aber es war wohl ein bisschen zu lange. Naruto räuspert sich mahnend. Anstatt von mir abzulassen, stichelt Kiba allerdings weiter gegen ihn. Sein Griff um mich wird enger und er haucht mir sogar einen Kuss auf die Wange. Erst dann lässt er mich los. Triumphierend blickt er zu Naruto, während nun auch Sakura mich zur Begrüßung umarmt. Diese fällt wesentlich kürzer aus. Choji und Sasuke begrüße ich nur mit Worten, sie machen keine Anstalten aufzustehen.
 

„Komm her!“ Narutos Worte wirken bestimmend. Auch wenn ich das nicht mag, gebe ich dieses Mal nach. Er ist immer noch ein Hitzkopf, wenn es um Kiba geht und das gerade eben war einfach zu viel. Ich setze mich neben ihn und sofort legt er einen Arm um mich, zieht mich näher zu sich und mit einem langen Kuss auf die Schläfe markiert er mich als sein Eigentum. Ich kann über dieses Verhalten nur schmunzelnd den Kopf schütteln. Was geht nur in den Köpfen von Männern vor? Moment, ich glaube, das will ich gar nicht wissen. „Also, bekomme ich ein paar Antworten?“, frage ich in die Runde, als alle wieder sitzen. „Ist etwas passiert? Hat etwa jemand das Lager gefunden?“ Einstimmig beruhigen sie mich daraufhin und versichern mir glaubhaft, dass alles in bester Ordnung und das Lager immer noch sicher ist. „Allerdings ist außer uns dreien keiner mehr da.“ Es ist Sakura, die das offenbart. Sofort will ich wissen, wie es dazu kommen konnte. „Es hat mit deinem Brief angefangen. Du klangst glücklich darin. Dabei warst du diejenige, der es mit Abstand am schlechtesten ging, als du zu uns gekommen bist.“ An dieser Stelle übernimmt Kiba das Wort. „Die anderen wollten ihre Pflichten einfach nur nicht. Du hingegen konntest ihnen nicht gerecht werden, sie haben dich fast zerstört. Und trotzdem bist du zurückgegangen und jetzt sieh dich an. Du bist glücklich und du nutzt deine Position um etwas zu verändern.“
 

„Sie glauben, wenn du es schaffen konntest deinen Platz und dein Glück zu finden, können sie das auch.“ Es ist nun wieder Sakura, die spricht. Und nach einer kurzen Pause fügt sie noch hinzu: „Außerdem will keiner von ihnen eure Hochzeit verpassen!“ Dabei zwinkert sie Naruto und mir grinsend zu. „Vorausgesetzt die Kontrollen sind dann nicht mehr so streng. Ist das immer so?“ Verwirrt ziehe ich eine Augenbraue nach oben. Was genau meint sie denn jetzt damit? „Wir durften nicht mit Sasuke das Gelände betreten. Erst Naruto hat es geschafft, dass die Wachen uns durchgelassen haben.“, erklärt sie mir daraufhin und ist nun ebenfalls verwirrt. Wahrscheinlich, weil ich davon nichts wusste. Fragend sehe ich zu Naruto, in der Hoffnung, er kann uns aufklären. Etwas widerwillig rückt er dann auch mit der Sprache raus. „Seit dem Zwischenfall sind die Sicherheitsvorkehrungen strenger. Es sind mehr Wachen an den Posten eingeteilt und es kommt keiner herein, der nicht von jemanden mit einer hohen, leitenden Position bewilligt wurde.“ Jetzt weiß ich auch, warum er es vorhin so eilig hatte. Hayate wird ihm gesagt habe, dass er eine Entscheidung treffen muss. „Was für ein Zwischenfall?“ Kiba ist der Grund für diese verschärfte Situation nicht entgangen und fragt misstrauisch nach. „Vor kurzem sind Gefolgsmänner eines Häftlings eingedrungen und haben diesen befreit. Er hatte noch eine Rechnung mit Hinata und mir offen und hat es geschafft sie für kurze Zeit in seine Gewalt zu bekommen.“ Sein Griff wird dabei fester und er knirscht wieder mit den Zähnen. Er nimmt es sich selbst noch immer übel, das nicht verhindert zu haben.
 

„Ist dir dabei etwas passiert?“ Kiba ist wie immer überfürsorglich. Leicht schüttle ich den Kopf um diese Frage zu verneinen. Dabei lege ich meine Hand beruhigend auf Narutos Oberschenkel, er soll das endlich hinter sich lassen. „Naruto und seine Leute konnten schlimmeres verhindern. Mir ist nichts geschehen.“, erläutere ich kurz den Ausgang. Weiter will ich darauf gar nicht eingehen. Es ist nicht mehr wichtig. „Die feine Narbe an deinem Hals sagt etwas anderes!“, wispert Naruto mir zu. Niemand sonst hat es verstanden, was auch gut so ist. Ich habe es bereits so gut wie vergessen, mein Zukünftiger soll es mir endlich nachmachen. Stattdessen hält er es sich scheinbar immer und immer wieder vor. Mahnend werfe ich ihm einen kurzen Blick zu. „Bleibt ihr hier oder wollt ihr bald wieder zurück ins Lager?“ Bewusst lenke ich das Gespräch in eine andere Richtung. Es soll nicht weiter um Themen gehen, die nur Naruto und mich etwas angehen. „Ich hatte gehofft, die Heilerin kennen zu lernen, von der du erzählt hast. Vielleicht erweise ich mich als würdig und sie unterrichtet mich.“ Sakura gibt sofort ihre Gedanken preis. Ich kann ihr ansehen, wie aufgeregt sie deswegen ist, aber auch nervös. Sie hat Angst nicht gut genug zu sein, doch sie weiß nicht, was ich weiß. Tsunade will sie unbedingt kennen lernen, das dürfte also kein Problem werden. „Da kann ich dir behilflich sein!“ Zuversichtlich lächele ich ihr zu, danach schweift mein Blick zu Kiba.
 

Der zuckt nur mit den Schultern. „Ohne Sakura brauchen Choji und ich nicht zurück. Ich werde also versuchen im nächsten Dorf Arbeit zu finden.“ Er wirkt darüber nicht glücklich, aber es bleibt ihm wohl nichts anderes übrig. Ich schaue zu Naruto und bin mir ziemlich sicher, dass er weiß, woran ich denke. Und zwar daran, Arbeit für Kiba hier am Hof zu finden. Es muss doch eine Möglichkeit geben, bei der er nicht von den übrig gebliebenen getrennt werden muss. Das will ich aber mit ihm besprechen, wenn wir alleine sind. Das sollten wir wirklich nicht jetzt und hier machen. „Was ist mit dir, Choji?“, spreche ich den dritten im Bunde an. Er hat bisher noch kaum ein Wort gesagt, nicht ungewöhnlich für ihn, aber trotzdem muss auch er sich Gedanken machen. Er reagiert wie Kiba und zuckt mit den Schultern. Allerdings ist er wirklich ratlos. „Warum machst du nicht etwas, was dir Spaß macht. Kochen zum Beispiel? Dann kannst du auch den ganzen Tag essen.“ Es ist Sakura, die das schmunzelnd in dir Runde wirft. Und diese Idee ist gar nicht mal so schlecht, denke ich mir. Selbst Choji denkt erstmal drüber nach. „Kann ich ja mal ausprobieren.“ Er zuckt erneut mit den Schultern, wirkt aber zumindest nicht komplett abgeneigt. Mein Blick schweift zu Sasuke. Naruto hat ihn nach dem Vorfall, bei dem er mich angreifen wollte, aus der Mannschaft rausgeschmissen. Das hat der Schwarzhaarige aber erst im Lager durch Kiba erfahren. Naruto hat ebenfalls ein paar Zeilen geschrieben und Kiba hatte die ehrenvolle Aufgabe diese an Sasuke zu übergeben. Aber auch wenn Naruto ihn rausgeworfen hat, sein Platz in der Mannschaft wird immer für ihn frei sein. Somit sind vorerst alle untergebracht.
 

„Lass uns das Abendessen machen und die Anderen reinholen. Sie sollten sich kennenlernen.“, schlage ich, an Naruto gewandt, vor. Er stimmt mir stumm zu, indem er aufsteht, zur Tür geht und die Männer reinholt. Es ist Zeit fürs Abendessen, weswegen sie alle draußen gewartet haben. Freudig begrüßen sie Sasuke und nehmen Sakura genauso herzlich, wie mich damals auch, in die Gruppe auf, als sie von ihrer Beziehung erfahren. Choji und Kiba werden dagegen skeptisch beäugt. Sie bekommen keinen Vertrauensvorschuss und müssen sich erst Respekt und Vertrauen erarbeiten. Vor allem, da Narutos Mannschaft spürt, dass es eine Geschichte dazu gibt, wie wir uns kennengelernt haben. Diese werden wir ihnen aber nicht erzählen. Und das werden wir auch nie. Im ersten Moment schürt das wohl oder übel Misstrauen, aber ich bin zuversichtlich, dass sich das legen wird. Zusammen tragen wir nach dem ersten Kennenlernen alles zusammen, was wir für die Brotzeit brauchen. Eng dränge ich mich auf der Bank an Naruto. Mit drei Personen mehr ist der Tisch vollends zu klein für alle. Das hält uns allerdings nicht davon ab, trotzdem dort zu essen. Es ist eine gemütliche Runde und auch die Scheu voreinander ebbt langsam ab.
 

„Kommst du mit raus?“ Kiba ist aufgestanden und beugt sich leicht zu mir runter. Stumm nicke ich. Bevor ich allerdings aufstehe, wende ich mich an Naruto. „Ich gehe mit Kiba vor die Türe.“, wispere ich ihm zu. Sofort habe ich seine Aufmerksamkeit. Aber nicht nur diese habe ich geweckt, sondern auch sein Misstrauen. „Ich komme mit!“, meint er bestimmend und macht Anstalten aufzustehen. Mein skeptischer Blick lässt ihn inne halten. „Wir wollen nur ein bisschen reden, mir wird dabei nichts passieren! Akamaru ist auch dabei, er wird jeden in die Flucht schlagen!“ Naruto knirscht bei meinen Worten mit den Zähnen und ich bekomme den Verdacht, dass es gar nicht darum geht. Es ist nicht die Tatsache, dass ich ohne Schutz gehen will, es ist die Tatsache, dass ich mit Kiba alleine sein will. Er ist eifersüchtig. „Ich gehöre dir, das weißt du doch!“ Neckend ziehe ich ihn auf und erhebe mich dann schnell. Bevor ich durch die Tür trete tauschen wir noch einen intensiven Blick. Ich versuche ihn damit zu beruhigen. Er muss endlich aufhören hinter Kiba eine Bedrohung zu sehen. Bisher habe ich mich immer für ihn entschieden, wieso also hat er immer noch die Befürchtung es könnte einmal anders kommen.
 

Draußen hake ich mich bei Kiba unter und wir gehen ein Stück zusammen. „Wie geht es den anderen? Du hast ihre Rückkehr bestimmt nicht dem Zufall überlassen, oder?“ Von der Seite sehe ich ihn fragend an. „Du kennst mich zu gut!“ Er schmunzelt dabei. „Ich habe sie eine Zeit lang beobachtet. Die Eltern waren alle überglücklich ihre Kinder zurück zu haben und es scheint ihnen gut zu gehen. Sie wissen, sie können jederzeit zurück ins Lager kommen und wissen auch, wo wir jetzt sind.“ Ich wusste, er lässt seine Schützlinge nicht einfach alleine. Dafür sind wir alle ihm einfach zu wichtig. Er will nicht, dass es uns schlecht geht. „Sehr gut! Und wie geht es dir damit?“ Ich glaube, er wird dabei zu sehr vergessen. Das, wofür er viele Jahre gekämpft hat, hat sich innerhalb nur weniger Wochen aufgelöst. „Es ist gut, dass sie es versuchen und ich freue mich, dass sie wieder bei ihren Familien sind.“ Wie ich es von ihm erwartet habe, sagt er nicht alles. Es hört sich nach einem großen „Aber“ an und alles was danach kommt, ist das was er wirklich fühlt und denkt. Genau darauf spreche ich ihn als nächstes an. Allerdings schweigt er daraufhin und sieht nachdenklich in die Ferne. „Ich finde es schrecklich, wie alle verstreut sind. Sie sind bei ihren Familien, aber sie sind meine Familie.“ Er wirkt traurig, was ich nachvollziehen kann. Betrübt sehe ich ihn von der Seite an. „Es tut mir Leid!“ Das alles passiert nur meinetwegen. Weil ich mich dazu entschlossen habe, nach Hause zu gehen und dort mit Naruto glücklich zu werden. Das hat die Anderen dazu ermutigt es ebenfalls zu versuchen. Und damit hat er seine Familie verloren. Zum zweiten Mal.
 

„Du hast daran keine Schuld! Es war, um ehrlich zu sein, nur eine Frage der Zeit bis das passiert. Wir hätten nicht ewig dort leben können.“ Überrascht sehe ich zu ihm auf. Wie kommt er denn nur darauf. Sie hatten doch alles, was sie zum Leben brauchten. Natürlich hätten sie dort bleiben können. „Wir werden auch älter, Hinata!“ Kiba schmunzelt. „Wir können nicht für immer in Zelten leben.“ Er ist wirklich amüsiert darüber, dass ich so denke. Wir kommen an einem Pavillon vorbei und ich entscheide spontan, dass wir genug gelaufen sind. Ich ziehe ihn mit und lasse mich auf einer Treppenstufe nieder. Kiba neben mir. Sofort lehne ich mich an ihn und lege meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Sein Arm legt sich dabei um mich. Schweigend sehen wir Akamaru zu, der leichtfüßig überall herumspringt und sich neugierig umsieht. „Du siehst gut aus!“, unterbricht Kiba nach einer Weile die Stille. Es zaubert mir ein Lächeln aufs Gesicht. Zweifellos hat er darauf geachtet. „Das liegt bestimmt daran, weil es mir auch gut geht.“ Ich hebe meinen Kopf und strahle ihn dabei an. „Dann bist du glücklich?“ Kiba fragt weiter. Ich denke mir nichts bei seinen Fragen, er macht sich bestimmt einfach nur Sorgen um mich. „Ja. Ich liebe Naruto und wir werden bald heiraten. Es gibt wohl kaum etwas, was mich noch glücklicher machen kann.“, erkläre ich ihm. Immer noch mit einem strahlenden, etwas verträumten Lächeln. „Ich freue mich für dich.“ Kibas Worte hören sich halbherzig an und ich erfahre schnell warum. „Woher weißt du, dass Naruto der Richtige ist?“ So langsam, verstehe ich, auf was er aus ist. Ich winde mich aus seinem sanften Griff und gehe etwas auf Abstand. „Kiba, ich dachte dieses Thema haben wir endgültig abgeschlossen!“ Ich lehne mich mit dem Rücken an einen Pfosten und sehe ihn bittend an. Er soll damit aufhören.
 

Anstatt jedoch damit aufzuhören, kniet er sich jetzt vor mich. „Versteh mich doch. Woher willst du wissen, ob er es ist? Es könnte doch auch jemand anderes sein. Ich könnte es sein.“ Kiba hat seine Hände an meine Schultern gelegt und macht mir mit seiner leicht wahnsinnigen Art ein bisschen Angst. Ich versuche ihn daher auf Abstand zu halten. Stemme meine Hände gegen seine Brust, was ihn aber nicht wirklich davon abhält mir näher zu kommen. „Kiba, bitte…“, flehe ich leise. „Einen Kuss, Hinata. Nur dann kannst du dir sicher sein.“ Seine Hände umfassen mittlerweile mein Gesicht und ich kann mich nicht dagegen wehren. Gegen seine Kraft komme ich nicht an. Entsetzt muss ich feststellen, wie Kibas Lippen auf meine treffen. Es fühlt sie nicht halb so gut an, als wäre es Naruto, der mich küsst. Ich versuche weiter, ihn von mir wegzuschieben und auf einmal schaffe ich es. Er fällt sogar hintenüber. Ich öffne schnell meine Augen, welche ich fest zusammengekniffen hatte. Es war gar nicht mein Verdienst, muss ich feststellen. Naruto steht über Kiba, der sich augenblicklich wieder aufrichtet, nach dem plötzlichen Übergriff. Er steht noch nicht einmal vollständig auf seinen Füßen, da saust Narutos Faust in sein Gesicht, sodass er erneut zu Boden geht. „Naruto!“, rufe ich und beeile mich aufzustehen. Er starrt Kiba immer noch wütend an, wartet nur darauf, dass er erneut aufsteht. Akamaru hat ebenfalls mitbekommen, dass Kiba am Boden liegt und bedroht wird. Er bellt wie wild vor sich hin und ich glaube, nur weil er Naruto kennt hat er noch nicht zugebissen. Vorsichtig berühre ich Naruto am Arm. Er soll sich zu mir umdrehen, damit ich ihn beruhigen kann. Zwar dreht er sich zu mir um, aber ich bekomme nicht einmal die Möglichkeit ihn zu beschwichtigen. Ohne Vorwarnung zieht er mich an sich und drückt forsch seine Lippen auf meine. Allerdings merkt er, wie unangenehm mir das ist. „Deine Lippen gehören mir. Du gehörst mir!“ Naruto ist aufgebracht und seine Eifersucht hat ganz neue Ausmaße erreicht. Erneut küsst er mich. Nicht mehr so forsch und unerbittlich, weshalb ich diesen Kuss erwidere und nicht versuche mich herauszuwinden, wie bei den zwei Küssen vorher. Ich kann es trotzdem nicht genießen. Mir schwirrt der Kopf. Was ist hier bloß los und was ist nur in die Beiden gefahren?
 

„Bleib liegen!“, weist er Kiba grimmig an, der sich gerade leicht aufrichtet und sich auf die Ellenbogen stützt. Der Streuner macht eine, sich ergebende, Geste. Mehr bekomme ich nicht mit. Naruto hat meine Hand genommen und zieht mich mit sich. Er ist schnell und ich stolpere mehr, als dass ich gehe. Deshalb macht er kurz halt und hebt mich, trotz meines lautstarken Protestes, auf seine Arme und trägt mich. In seiner kleinen Unterkunft angekommen, setzt er mich mindersanft auf das Bett und nimmt mein Gesicht zwischen seine Hände. So, wie es Kiba auch getan hat. „Wo hat er dich noch angefasst?“ Vor lauter Zorn klingt seine Stimme dunkel und gefährlich. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich gerade riesige Angst vor ihm. „Bitte lass es gut sein… es ist doch nichts passiert!“ Auch wenn ich es nicht will, schwingt doch ein bisschen Angst in meiner Stimme mit. „Nichts passiert?!“ Naruto lässt mich los und auf einmal wünschte ich, das nicht gesagt zu haben. „Er hat dich geküsst und du sagst, es ist nichts passiert?“ Wutentbrannt dreht er sich um und schlägt mit der blanken Faust gegen die steinerne Wand. Erschrocken zucke ich zusammen. So kenne ich Naruto nicht. Er ist doch immer so besonnen, ruhig und zurückhaltend. Aber jetzt ist er aggressiv und aufbrausend. Ist das wirklich nur die Eifersucht, die ihn dazu treibt? Oder ist das sein wahres Gesicht? Als er sich wieder zu mir umdreht und auf mich zukommt, rutsche ich instinktiv weg von der Bettkante. Weg von ihm. Dazu bricht die erste Träne durch den Damm und rinnt einsam über die Wange. Ich weiß es wohl doch nicht besser und ich habe Angst.
 

„Hinata…“ Als er mich so sieht, wird er augenblicklich ruhiger. Naruto will nach mir greifen, doch ich zucke nur erneut zusammen und drücke mich schutzsuchend an die Wand in meinem Rücken. „Bitte entschuldige. Du hättest das niemals sehen dürfen.“ Er geht auf Abstand. Weicht an die gegenüberliegende Wand zurück. Entfernt sich damit so weit wie möglich von mir, ohne den Raum zu verlassen. Mit beiden Händen reibt er sich das Gesicht und rauft sich anschließend verzweifelt die Haare. Mir fallen dabei die blutigen Fingerknöchel ins Auge. Der Schlag gegen die Wand war so heftig, dass die Haut aufgeplatzt ist und Blut aus den Wunden sickert. Stumm beobachte ich ihn. Er wirkt mit jeder Minute ruhiger, die wir uns anschweigen und auch ich löse meine angespannte Haltung langsam. Noch bin ich allerdings nicht bereit dazu auf ihn zuzugehen. „Bei diesem Prinzen war ich eifersüchtig. Aber ich konnte mich beherrschen, weil ich weiß, du würdest ihn niemals in Betracht ziehen.“ Naruto hat wohl bemerkt, dass er den Anfang machen muss und so lausche ich seinen leisen Worten. „Aber bei Kiba… ich, ich weiß nicht. Jedes Mal, wenn ich euch zusammen sehe, habe ich Angst dich zu verlieren. Ihr beide habt viel Zeit miteinander verbracht. Er kennt dich vielleicht sogar besser, als ich dich kenne. Ihm fällt es nicht schwer sich zu offenbaren und seine Gefühle zu zeigen. Und noch dazu weiß ich, wie gern du ihn hast. Aber nicht, ob du ihn vielleicht liebst. -“ – „Das tue ich nicht.“, unterbreche ich ihn. „Zumindest nicht so, wie ich dich liebe. Es ähnelt eher dem, was ich für meine Schwester empfinde.“ Es braucht einen langen Blick, bis Naruto endlich nickt und mir damit zeigt, dass er verstanden hat. „Als ich gesehen habe, wie er dich küsst, war ich auf einmal so unendlich wütend. Noch nicht einmal vorrangig auf ihn oder dich. Sondern auf mich. Weil ich wusste, wie wichtig er dir ist und ich ihm trotzdem erlaubt habe an den Hof zu kommen. Und dann doch wieder auf ihn, weil er mir das dankt, indem er dich mir wegnimmt. Und dann sagst du, es sei nichts passiert. Für dich ist vielleicht nichts passiert, aber für mich ist während eures Kusses meine Welt ins Wanken geraten und fast eingestürzt.“
 

Aufmerksam höre ich ihm zu und verstehe so langsam, wie es zu diesem heftigen Ausbruch kommen konnte. Er ist eifersüchtig, keine Frage, aber das alleine hätte nicht gereicht. Dazu kommt noch die Unsicherheit von Naruto und mein enges Verhältnis zu Kiba. Damit verbunden ist natürlich mein unsensibles Verhalten gegenüber Naruto, was den Umgang mit Kiba angeht. Die innigen Umarmungen vor Narutos Augen, die Wangenküsse und die Momente, in denen wir alleine sein wollen. Der Kuss hat das Fass zum Überlaufen gebracht und Naruto ist durchgedreht. Langsam und bedächtig rutsche ich zurück zur Bettkante. „Komm zu mir.“, fordere ich, aber er zögert. Letztendlich tritt er doch an mich heran. Vorsichtig greife ich nach seiner Hand. Ich will sehen, ob er sich ernsthaft verletzt hat, ob sie gebrochen ist. Es scheint, als wäre wirklich nur die Haut aufgeplatzt. Erleichtert sehe ich zu ihm auf, das hätte gerade noch gefehlt. „Küss mich!“, verlange ich jetzt und bin erfreut, als er es sofort umsetzt. Seine unverletzte Hand legt sich in meinen Nacken und unsere Lippen treffen zärtlich aufeinander. So kenne ich unsere Küsse und so liebe ich sie. Und bei ihm fühle ich auch das bekannte Kribbeln im Bauch, welches bei Kiba komplett ausgeblieben ist. „Wie kann ich dir nur begreiflich machen, wie sehr ich dich liebe?“ Ich behalte ihn nahe bei mir, seufze dennoch. „Heirate mich!“ Auf seine Antwort hin muss ich leise lachen. „Das habe ich vor!“, gestehe ich ehrlich. „Nicht erst in ein paar Monaten. Sofort. Morgen.“ Er bringt mich dazu, mich nach hinten fallen zu lassen, sodass ich mit dem Rücken auf dem Bett liege. Liebevoll sehe ich ihn an. Es ist wundervoll so begehrt zu werden. Umso schrecklicher fühlt es sich an, ihn zurückweisen zu müssen. „Glaub mir, wenn es so einfach wäre, müssten wir dieses Gespräch jetzt nicht führen.“ Naruto weiß das eigentlich auch, doch die Hoffnung stirbt wohl zuletzt. Zumindest gehe ich im ersten Moment davon aus. Allerdings hat er diese unerfüllbare Forderung bewusst ausgesprochen. Wahrscheinlich um mich dazu zu bringen, der nächsten nachzukommen. „Schick ihn weg. Ich will ihn nicht in deiner Nähe wissen.“ Ich weiß nicht, wie ich darauf reagieren soll. Für mich ist das ebenfalls eine unerfüllbare Aufgabe. Wie kann er das nur von mir erwarten? Ich drücke ihn von mir und setze mich auf. „Naruto… ist dir bewusst, was du da von mir verlangst?“
 

Ich verzweifle gerade an der Situation. Er erwartet im Prinzip, dass ich mich zwischen ihm und Kiba entscheide. Wenn es unvermeidbar ist, werde ich mich ohne Zweifel für ihn entscheiden, aber ich glaube nicht, dass wir uns in solch einer extremen Lage befinden. Hier geht es einfach nur um die, fast unbegründeten, Streitereien zwischen zwei Männern, die um das Herz von ein und derselben Frau kämpfen. Um mein Herz. Und das hat sich bereits entschieden. Wird sich auch nicht mehr umstimmen lassen. Wenn Kiba, der vergebens kämpft, das endlich für sich selbst akzeptiert, gibt es kein Problem mehr. Dann könnten die Beiden ihre Streitereien beilegen und Kiba muss nicht gehen. „Er ist mein Freund. Du kannst von mir nicht verlangen ihn wegzuschicken und ihn nicht mehr zu sehen.“ Bevor ich ihn jetzt dazu auffordere, das mit Kiba zu klären, versuche ich ihm ins Gewissen zu reden. Vielleicht reicht das schon. Schließlich greift er hier extrem in mein Leben ein, indem er bestimmt, mit wem ich Kontakt habe oder eben nicht. „Bisher habe ich ihn geduldet, aber nach heute kann ich das nicht mehr. Ich kann mir nicht sicher sein, ob er es nicht erneut versucht, wenn ihr alleine seid.“ Naruto weicht nicht von seiner Forderung zurück und denkt nur an sich. Verschwendet keinen Gedanken daran, wie es mir dabei geht. „Ich werde das nicht machen!“, gebe ich ihm daraufhin endgültig zu verstehen. „Wie fändest du es, wenn ich dir verbiete mit Sasuke zu sprechen? Wenn ich TenTen rausschmeiße, weil ich sie nicht in deiner Nähe wissen will?“ Zufrieden bemerke ich, wie er durch diese Beispiele endlich mal nachdenkt. „Kläre das mit ihm und erwarte nicht, dass ich es für dich mache. Aber es wird keiner weggeschickt und es gibt keine Verbote mit mir zu sprechen. Das dulde ich nicht!“ Jetzt spreche ich in dieser Angelegenheit ein Machtwort, was wirklich überfällig ist. Von mir aus können sie sich sogar die Köpfe einschlagen, solange danach endgültig die Fronten geklärt sind.
 

Nach meiner deutlichen Ansage wirkt er ziemlich verblüfft. Womit hat er denn gerechnet? Ich werde bestimmt nicht zulassen, dass er Freunde von mir wegschickt, nur weil er mit ihnen nicht zurechtkommt. „Können wir jetzt zu den anderen zurück? Ich würde ihnen gerne eine Unterkunft für die Nacht anbieten.“ Für mich ist dieses Thema beendet und ich versuche es ihm zu zeigen, indem ich auf etwas anderes zu sprechen komme. Nachdenklich betrachtet Naruto mich und ich frage mich, was in seinem Kopf gerade vor sich geht. „Ich lasse dich heute nicht mehr in seine Nähe! Ich spreche mit Sasuke, er soll sich darum kümmern.“ Mit diesen Worten steht er vom Bett auf und geht Richtung Türe. „Ich bin nur ein paar Minuten weg. Bitte bleib hier und mach niemandem die Türe auf.“ Um ihm das Leben heute nicht noch schwerer zu machen, nicke ich brav. Während er weg ist, ziehe ich mich um und lege mich ins Bett, warte auf seine Rückkehr.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Blue_StormShad0w
2017-12-10T18:53:04+00:00 10.12.2017 19:53
Guten Abend.
Das war mal ein ziemlich dramatisches Kapitel.
Gut, ich kann ja verstehen, dass Hinata Kiba als Freund, einen guten Freund, sieht. Aber: Wenn man es so bedenkt, hat Hinata bei der Begrüßung, sowie als sie allein mit Kiba war keine eindeutige Grenze gesetzt. Ich meine, eine kurze, aber herzlich Umarmung hätte schon ausgereicht, aber nein, Kiba hat dies wirklich charmlos ausgenutzt und sie an die Wange geküsst. Auch hat Hinata die feste Umarmung noch erwidert, wodurch sich Kiba dabei bestärkt fühlte, später einen Schritt weiter zu gehen. Und dann, als sie draußen waren, hakte sie sich bei ihm ein und lehnte sich, als sie sich setzten gegen ihm. Da ist es doch kein Wunder, dass Kiba da eine Chance sieht und denkt er könnte Hinata umstimmen für sich zu gewinnen. Tut mir leid, aber Hinata hat mit diesen Gesten ihn mehr damit ermutig, statt ihn zu zeigen, dass sie wirklich nur freundschaftliche Gefühle für ihn empfindet.
Gut, Narutos Wurausbruch und dass er Hinata damit Angst machte, war auch nicht ganz okay. Aber ich kann ihn auch verstehen. Ich glaube, die meisten Leute wären bei so etwas nicht begeistert gewesen.
Und ich glaub' nach dieser Aktion von Kiba, wird Naruto nicht mit sich reden lassen, dass dieser irgendeine Anstellung am Hofe bekommt. Sowie ich mir auch denken kann, dass Naruto und Kiba in diesen Leben keine Freunde mehr werden.
So, eigentlich wollte ich nicht so eine große Sache drauß machen, aber so denke und empfinde ich nun mal, nach dieser Handlung hier.
Nun zum anderen Inhalten: Ja, Sakura kann sich sicher sein, dass Tsunade sie unter ihre Fittiche nehmen wird. (^-^)
Und wer weiß, vielleicht bekommt Choji ja direkt 'ne Anstellung in der Schlossküche.
So, dann auf bald wieder mal, ciao! (^-^)/
Antwort von:  shino-girl
24.12.2017 17:48
Jaa, muss dem Genre ja mal ein bisschen gerecht werden :D
Also einerseits stimme ich dir ja zu. Eine eindeutige Grenze hätte das sicherlich verhindert, aber als bester Freund muss man auch mal seine Schulter hinhalten um für den anderen da zu sein, ohne Hintergedanken zu haben. Naja, es ist passiert und damit aber auch erledigt. Naruto hat die eindeutige Grenze gezogen und Kiba wird diese sicherlich nicht mehr überschreiten. Sonst würde er sie ganz verlieren und das will ich bestimmt nicht.
Ich glaube sogar, dass seine Wut noch in ziemlich gelenkten Bahnen war. Sein Training wird ihm dabei zu Gute gekommen sein. Es hätte deutlich schlimmer werden können.
Ich freue mich, dass du deinen Gedanken freie Bahn gelassen hast ;-)

Liebe Grüße und frohe Weihnachten
shino-girl
Von:  Kaninchensklave
2017-12-10T14:14:19+00:00 10.12.2017 15:14
ein Tolles Kap

Kiba ist eindeutig zuweot gegangen und das weiss er auch denn nur weil er auch in HInata verleibt ist gibt ihm das nicht das rehct sie gegen ihren Wilen zu küssen, er kann froh sein das Hiash das nciht gesehen aht sonst würde er wohl jetzt in einer Zelle sitzen und das wohl zurecht wegen seiner Dummheit

Sasuke wird sich erst mal um die unterbringung der Gäste kümmern wobei er wohl Sakura zufällig bei Sich unterbringen wird
so ganz still und heimlich das es außer Naruto keiner mitbekommt, jedoch wird das nciht lange geheim bleiben
aber damit kann er wohl leben nur muss er dann Sakura langezeit mit Tsuande teilen welche sich schon auf Sakura freut um diese
ihrem Feinshcliff zugeben und ihr vieles noch beibirngen kann
um dann als Heilerin im Schloss zu arbeiten xD

der Rest will wie Hinata einfach nur glücklich werden und um ihr Glück kämpfen und sie werden es schaffen da bin ich mir sicher
denn mit Hinata wird sich sehr viel ändern, im reich werden vile sich auf ihre regentschaft freuen und das mit dem Hochzeitkuchen wird shcon klappen da sich beide bäcker dann wohl auch auif nachfolgende Aufträge freuen dürfen und sowas verbindet dann doch und wer weiss vieleicht wird daraus auch eine Partnerschaft

GVLG
Antwort von:  shino-girl
24.12.2017 17:48
Danke :)
Das stimmt, er ist deutlich zu weit gegangen. Nein, heißt nunmal nein. Da muss er sich auch mit Narutos Reaktion abfinden. Andere hätten vielleicht noch impulsiver reagiert in diesem Moment. Da kann Kiba noch froh sein.
Sasuke braucht Sakura gar nicht zu verstecken. Bereits beim Abendessen hatten sie doch von ihrer Beziehung erfahren ;-) Bleibt nur die Frage, wann es bei den Beiden soweit sein wird :D

Liebe Grüße und frohe Weihnachten
shino-girl


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