Zum Inhalt der Seite

Another Clannad Story

[Reupload]
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Damals erzählte mir meine Mutter immer Geschichten über unsere Stadt. Wie magisch und geheimnisvoll sie doch war. Die Stadt half, laut den Legenden, ihren Einwohnern in schlimmen Zeiten. Sie erzählte mir oft von der Geschichte der Okazakis. Diese hatte sie, so erzählte sie es, von meiner Oma, die auch Okazaki heißt. Doch seit dem Tag an dem sie nicht mehr nach Hause kam, konnte ich nichts mehr der gleichen hören. Ich wollte von einer magischen Stadt die Menschen aus schlimmen Zeiten half, nichts mehr wissen. Denn uns hatte sie nicht geholfen. Mein Vater hatte sich seit dem mächtig verändert. Er trank oft und war kaum noch zuhause. Trotz dem versuchte er mir ein guter Vater zu sein und kaufte mir immer das Neuste vom Neusten. Ich schätzte sein verhalten mir gegenüber sehr und auch verstand ich seine schlimme Lage. Er war oft deprimiert deswegen und saß einfach nur im Wohnzimmer auf dem Boden und starrte ein Bild von ihr an. Mir ging es manchmal ja nicht anders. Das war jetzt gerade mal ein Jahr her und alles hatte sich seit jeher verändert. Sie fehlte einfach. Ich würde sie nun nie wieder sehen, nichts mehr mit ihr unternehmen können und ihr nie wieder sagen können wie sehr ich sie liebte.
 

Ich saß gerade auf dem Bett und starrte die Decke an, als mein Handy gerade vibrierte. Eine Nachricht, wie es schien. Sonst bekam ich eigentlich nicht wirklich viele Nachrichten, da meine ganzen Freunde entweder weggezogen sind oder nun auf andere Hochschulen gingen. Nur noch Yoshito, mein bester Freund, war geblieben. Er ging mit mir auf dieselbe Schule und in dieselbe Klasse. Wir kannten uns schon Jahre und er stand mir auch bei als meine Mutter verstarb. Und tatsächlich, er hatte mir geschrieben. –„Hey, wir könnten doch heut mal wieder was machen. FERIEN ALTER!“- schrieb er. Darauf schrieb ich nur ein ‚Okay‘ zurück, doch das war ihm anscheinend noch nicht genug. Er meinte noch dass er gleich mal vorbei kommen würde. Mein Vater war in der Arbeit, also war ich allein zuhause. Ich zog mir in der Zwischenzeit schon mal die Schuhe an, denn er würde sicherlich in die Innenstadt gehen wollen. Kurz darauf klingelte es auch schon, worauf hin ich zur Tür ging und auf machte. „Hey! Na alles klar bei dir? Los wir gehen!“ rief er und zog mich mit raus. „Hast du es schon auf Facebook gesehen? Ein neues Café hat in der Innenstadt aufgemacht. Da sollten wir hin gehen.“ Erzählte er euphorisch während wir auf dem Weg zur Bahn waren, die uns in die Innenstadt bringen würde.
 

Die Stadt hatte sich im Laufe der Jahre sehr verändert, sagte meine Mutter immer. Die Stadt war damals viel kleiner als heute. In der Innenstadt wurden nun größere Gebäude gebaut und es gab eindeutig mehr Einkaufsmöglichkeiten. Nur ein Ort hatte sich seit damals nicht verändert, zum Glück. Der Berg neben der Stadt, auf dem das Krankenhaus errichtet wurde. Dort waren sowohl meine Oma und meine Mutter gerne um sich abzulenken. Auch mich trieb es öfter hier hoch. Man hatte einfach einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt und wenn die Sonne unterging, tauchte sie die Stadt in ein wunderbar orange-rotes Häusermeer.
 

In der Stadt angekommen zog mich Yoshi gleich zum neuen Café. Wir gingen rein und setzten uns auf eine Couch am Fenster. Wir bestellten einen Kaffee und sahen etwas auf die Straße. Dort konnte man des Öfteren merkwürdige Gestalten herumlaufen sehen. „Okay. Wieso sind wir wirklich hier?“ fragte ich dann skeptisch und schlürfte an meinem Kaffee. „Du weist es genau. Ich mach mir nur sorgen um dich. Du weißt was vor genau einem Jahr passiert ist. Heute ist ihr Todestag.“ Erklärte er und sah mich besorgt an. „Das weiß ich. Aber es geht mir gut wie du siehst.“ „Wie ich sehe, siehst du aus als hättest du kaum geschlafen in letzter Zeit, mein Lieber!“ erwiderte er sofort. „Ja, hast ja Recht. Ich hab in letzter Zeit wieder Schlafprobleme.“ Meinte ich und sah wieder aus dem Fenster. „Ein Jahr.. Es kommt mir vor als wäre es gestern gewesen.“ Murmelte ich. „Ich weiß dass du gut alleine klar kommst aber wenn du jemanden zum Reden brauchst weist du wie du mich erreichen kannst.“ Meinte er ruhig und trank seinen Kaffee leer. Ich brauchte noch etwas, da mir die Lust auf Kaffee gerade vergangen war. Trotzdem trank ich leer und stand auf. „Keine Sorge. Ich meld mich wenn ich Probleme habe.“ Sagte ich dann nur und verließ alleine das Café. Wir trafen uns öfter nur zum Kaffee trinken in einem guten Café um etwas zu reden. Das waren so unsere Angewohnheiten. Natürlich unternahmen wir auch mal so Sachen wie Schwimmen oder Radfahren, wie es Kumpel halt so machten. Nachhause wollte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Schließlich war ich nun schon mal in der Stadt. Ich ging etwas die Straße entlang und guckte mich etwas um. Die Schaufenster waren gefüllt mit angeboten und den neusten Trends, die mich aber eher weniger interessierten. An anderen Ecken sah man Pärchen herumknutschen und Spaß haben oder Mütter die mit ihren Kindern Bummeln gehen. All das hatte ich nicht. Ich hatte weder eine Freundin noch eine Mutter. Nach einigen Metern, wusste ich wo hin ich gehen wollte. Ich drehte um und lief bis an den Stadtrand. Dort lag der Friedhof der Stadt, wo auch meine Mutter ihre Ruhe fand. Es war sehr schwer ihn zu betreten und erst recht vor ihr Grab zu treten. Es überwältigte mich einfach ihren Namen darauf zu lesen. Natürlich musste jeder Mensch einmal sterben, doch das war eindeutig zu früh. Weinend fiel ich auf die Knie und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Wieso musste gerade unserer Familie so etwas Schlimmes widerfahren?
 

Kleiner Zeitsprung: Ein Jahr zuvor
 

Ich lag gerade in meinem Zimmer, als meine Mutter rein kam und meinte dass sie nur zur Arbeit fahren würde. Sie verabschiedete sich eigentlich jeden Tag von mir, bevor sie zur Arbeit ging. „Alles klar. Bis heute Abend.“ Meinte ich bevor sie die Tür wieder hinter sich schloss. Dann stand ich auf und schaltete den Fernseher an. Dort lief zwar nur Schrott, doch was sollte man an einem verregneten Samstag denn sonst machen. Der restliche Tag verlief eigentlich genau so. Ich sah fern, machte mir etwas zu essen und hörte am Abend etwas Musik. Als ich am Abend gerade mal kurz aus dem Fenster guckte, sah ich, dass im Regen jemand vor der Tür stand. Schnell eilte ich zur Tür und öffnete diese. Es war mein Vater. Er stand im Regen und sah in den Himmel. „Dad! Du wirst total nass. Komm rein!“ rief ich ihm zu doch er reagierte nicht. „Dad!“ Erst als ich lauter wurde, sah er sich zu mir um. „Was machst du denn?“ fragte ich verwundert, als er dann endlich rein kam. Er sah die ganze Zeit auf den Boden vor sich und seine Augen waren gerötet. „Yuji.. Deine Mutter..“ fing er an doch er konnte anscheinend nicht weiter reden. Er brach in Tränen aus und rannte ins Bad. „Was war das denn..?“ murmelte ich vor mich hin und setzte mich vor das Bad in den Flur um auf ihn zu warten. Nach ein paar Minuten kam er mit neuen Anziehsachen raus und bat mich, ihm ins Wohnzimmer zu folgen. „Setz dich bitte. Ich muss dir etwas sagen..“ meinte er ruhig. „Was denn?“ fragte ich verwundert während ich mich setzte. „Deine Mutter.. hatte heute einen Autounfall als sie heimfahren wollte.“ Fing mein Dad an. Ich weitete meine Augen uns sprang wieder von der Couch auf. „Was?! Wie geht es ihr? Sollten wir sie nicht im Krankenhaus besuchen gehen?!“ rief ich und sah ihn entsetzt an. Dann kamen ihm plötzlich die Tränen und er senkte wieder seinen Blick. „Du kannst nicht zu ihr Junge.. Sie .. Sie ist gestorben..“ schluchzte er und hielt sich die Hände vors Gesicht. Ich blieb starr stehen und sah ihn stumm an. „Sie.. Sie ist.. ?“ entsetzt drehte ich mich um und rannte zur Tür. Dort zog ich meine Schuhe an und rannte raus. „Yuji!!“ rief mir mein Vater noch hinterher, doch ich wollte nicht umdrehen. Ich lief und lief und es hörte einfach nicht auf zu schütten. Ich lief zu dem Berg auf dem ich sonst immer mal war und machte dort halt. Hier war sonst auch nie eine Menschenseele. Hier fiel ich auf die Knie und schluchzte. „Wieso?.. Wieso!?.. WIESO!?“ schrie ich verzweifelt, doch was würde das schon bringen. Hier konnte mich eh keiner hören und meine Mutter brachte mir das auch nicht wieder zurück. Vielleicht dachte ich, dass mir die Geister der Stadt helfen würden, doch es geschah nichts. Es regnete einfach weiter und hörte nicht auf. Ich kniete nur im Dreck und sah auf den Boden.
 

Wieder im Jetzt
 

Diese Erinnerungen gingen mir nicht aus dem Kopf, egal was ich machte um mich abzulenken. Ich stand nun wieder auf und verabschiedete mich von meiner Mutter. Dann verließ ich den Friedhof und fuhr mit der Bahn nach Hause. Dort packte ich mir meine Schwimmsachen ein und machte mich auf den Weg zum Bahnhof. Ich hatte eine Dauerkarte mit der ich überall in Japan hinfahren durfte, so oft ich wollte. Ich stieg in einen Zug der in Richtung Meer fuhr. Ich brauchte unbedingt Ablenkung, sonst würde ich eingehen. Nach einer halben Stunde Fahrt kam ich an. Die Meer Luft roch man sofort als man aus dem Zug stieg und sie tat gut. Sofort machte ich mich auf den Weg zum Strand. Dort war meistens etwas los, genauso wie heute. Ich breitete mir eine Decke auf dem Sand aus und schmiss die Tasche daneben. Dann legte ich mich hin und genoss die wärmende Sonne.

Ein paar Minuten später hörte ich neben mir eine Stimme. Sie schien von einem Mädchen zu kommen, das direkt neben mir stand. „Bist du wach?“ fragte sie, worauf hin ich die Augen öffnete und mich aufrichtete. „Ah, ja bist du. Sag mal, gehst du nicht auf meine Schule? Ich könnte schwören dass ich dich da schon öfter gesehen habe.“ Erzählte sie und ging neben mir in die Hocke. „Ja, kann sein. Stimmt. Ich kenn dich auch. Du gehst in meine Parallelklasse, denke ich.“ Meinte ich und musterte sie etwas genauer. Ein schwarzhaariges Mädchen mit bräunlich schimmernden Augen. Sie lächelte mich an und setzte sich einfach neben mich. „Was treibt dich denn hier her? Bist du mit deinen Eltern da?“ fragte sie. „Nein.. alleine.“ Antwortete ich. „Wieso bist du alleine am Meer? Bist du denn nicht mal mit Freunden hier?“ „Nein.“ Antwortete ich wieder. „Du bist ja echt nicht gesprächig. Ich bin mit meiner Mutter hier. Sie schläft aber gerade im Strandhaus. Wir machen hier Urlaub. Was hältst du davon wenn du auf ein Eis oder ein Getränk vorbei kommst?“ erzählte sie und grinste mich wieder an. Es überraschte mich dass sie mich einlud, wo ich sie doch noch nicht mal richtig kannte, nur vom Sehen her. „Ich äh.. Ja wieso nicht.“ Meinte ich leicht verwirrt. „Gut! Dann helfe ich dir jetzt erst mal bei deiner Decke. „Danke.“

Als wir meine Sachen dann zusammen gepackt hatten, folgte ich ihr zu ihrem Strandhaus. Dort schloss sie die Tür auf und bat mich herein zu kommen. Ein ziemlich kleines Ferienhaus, doch es war schön eingerichtet und hatte Blick auf das Meer. „Hier kommen wir jeden Sommer her und verbringen meistens zwei oder drei Wochen am Strand. Mein Dad konnte dieses Mal nicht mit kommen, da er keinen Urlaub bekommen hat.“ Erzählte sie. „Das ist ein echt schönes Ferienhaus.“ Sagte ich lächelnd und ging mit ihr mit in die Küche. „Willst du einen Eiskaffee? Ich mach schnell einen.“ Bot sie an. Lächelnd sagte ich, „Gerne.“ Und setzte mich an den kleinen Küchentisch. „Erzähl mal was von dir. Du bist so still. Wie läufts in der Schule? Was machst du die ganze Zeit in den Sommerferien?“ Sie war echt neugierig, doch ich ließ mich auf sie ein. „Ich hab eigentlich kaum schlechte Noten. Schließlich will ich später mal einen guten Job bekommen. In den Ferien mache ich nicht wirklich viel. Ich bin öfter in der Stadt oder fahre an den Strand, aber so wirklich viel mach ich dort auch nicht.“ Erklärte ich mit ruhiger Stimme und sah zu wie sie den Eiskaffee zubereitete. Als sie fertig war, stellte sie ihn mir auf den Tisch und machte sich selbst auch noch einen. „Hm. Klingt nicht gerade spannend. Unternimmst du denn nichts mit Freunden?“ „Viele Freunde habe ich nicht mehr. Sind alle umgezogen oder gehen nicht mehr auf meine Schule und machen somit nicht mehr wirklich viel mit mir. Außerdem bin ich auch viel lieber allein.“ Meinte ich dann. „Lieber allein? Das glaub ich dir nicht. Niemand ist gern allein.“ Erwiderte sie skeptisch und setzte sich zu mir. „Na wenn du mit niemandem etwas machst, können wir ja hin und wieder etwas unternehmen, warte ich gebe dir meine Nummer.“ Darauf holte sie ihr Handy und zeigte auf ihre Nummer auf dem Bildschirm. „Äh.. Okay?“ sagte ich nur und tippte die Nummer in mein Handy ein. „Oh ich hab mich noch nicht mal vorgestellt.. Das ist peinlich. Ich bin Yashito Shina. Und du?“ grinste sie verlegen. „Ich bin Togashi Yuji. Freut mich.“ Erwiderte ich. Wir unterhielten uns dann noch eine Weile über die Schule und über sonstige Sachen, doch irgendwann musste ich auch wieder heim, weil sich sonst mein Vater sorgen machen würde. An der Tür verabschiedete ich mich dann von ihr. „Hat mich gefreut Yashito.“ „Nenn mich doch bitte Shina, ja? Also bist dann Yuji-san.“ Meinte sie lächelnd und wank mir noch hinterher als ich ging. Diese Shina war wirklich interessant. Sie schien so voller Lebensfreude zu sein, immer gut drauf. Während der Zugfahrt sah ich eine Weile auf die Nummer die ich von ihr eingespeichert hatte, darüber wurde noch das Bild angezeigt, das ich für den Kontakt machte, sie machte auch eins und speicherte meine Nummer ebenfalls ein. Ich konnte mich ja öfter mal mit ihr treffen. Ein paar Meter vom Strand entfernt gab es Geschäfte und Cafés in die man mal zusammen gehen könnte. Ich konnte ja jederzeit zum Meer fahren. Etwas später kam ich dann am Bahnhof an, von da aus lief ich dann doch endlich nach Hause. „Bin wieder da!“ rief ich durchs Haus, doch mein Dad war anscheinend doch noch nicht zuhause. Also ging ich zurück in mein Zimmer und warf mich auf mein Bett. „Hm.. Shina…“ murmelte ich vor mich hin und sah dabei an die Decke.
 

Am nächsten Tag wurde ich vom Wecker geweckt, ich könnte schwören dass ich ihn ausgestellt hatte, doch klingelte mich nun auch heute aus dem Bett. Und so begann wieder ein trostloser Tag. Doch heute sollte es anders werden. Heute wollte ich mal wieder etwas unternehmen, ich konnte doch nicht dauernd zuhause herum hocken und warten bis alles besser würde, das wird so eh nicht passieren. Ich beschloss ihr eine SMS zu schreiben, doch dann sah ich nochmal auf den Wecker. „Oh das sollte ich dann doch lassen..“ murmelte ich zu mir selbst als ich sah dass es gerade mal sieben Uhr in der Früh war. Das sollte ich doch später machen. Doch schlafen konnte ich jetzt so wieso nicht mehr, weshalb ich aufstand und mir etwas frisches aus dem Schrank zog und ins Bad schlenderte. Dort ging ich unter die Dusche und duschte mich mit kaltem Wasser ab, damit ich wach wurde. Danach zog ich mich an und ging in die Küche um zu frühstücken. Mein Vater war nicht zuhause, er hatte heute ein wichtiges Meeting. Nach dem Essen wollte ich wieder raus, doch wusste ich nicht mal was ich dann machen sollte. Ich wollte nur aus der Wohnung raus, in der wir vor über einem Jahr noch glücklich zusammen gelebt haben. Es war einfach mit zu vielen Erinnerungen verbunden. Inzwischen war es 8 Uhr, ob sie nun schon wach war? Ich wusste nicht was ich sonst machen sollte, also schrieb ich ihr. „Hey Shina! Ich hoffe ich weck dich nicht. Hast du heute schon etwas vor?“ schrieb ich und packte das Handy wieder weg, im Gedanken dass sie eh noch schlafen würde. Doch wenige Sekunden später kam eine Nachricht zurück. Schnell kramte ich wieder mein Handy raus und sah ungläubig auf das Display. „Doch ich bin schon wach. Komm doch vorbei sobald du Zeit hast.“ Schrieb sie. Hm.. schon wach? Das war interessant. Da ich sowieso nichts zu tun hatte, machte ich mich auf den Weg zum Bahnhof. Dort nahm ich den nächsten Zug zum Strand. Während der Zugfahrt kam noch eine SMS an in der sie schrieb dass sie am Strand auf mich wartete. Was machte sie nur um diese Zeit am Strand? Am Zielbahnhof angekommen rannte ich in Richtung Strand und wurde immer langsamer als ich sie da sitzen sah. Sie hatte einen Strohhut auf und sah ins weite Meer. Als ich hinter ihr stand, sagte sie etwas, doch ich konnte es nicht hören da die Wellen ihre zarte Stimme übertönten. Dann drehte sie sich lächelnd um und meinte, „Setz dich doch. Ich habe mir den Sonnenaufgang angesehen. Er ist wunderschön.“ Daraufhin setzte ich mich neben sie und sah ebenfalls aufs Meer. Die Sonne hing nun schon etwas höher über dem Wasser, doch die Spiegelung war wunderbar anzusehen. „Manchmal wünschte ich, ich wär ein Vogel. Dann könnte ich der Sonne entgegen fliegen..“ meinte Shina leise. Wahre Worte, wer wollte das nicht. „Siehst du dir den Sonnenaufgang öfter an?“ fragte ich und sah dabei zu ihr. „Ja, auch der Sonnenuntergang auf der anderen Seite ist wunderbar. Das ist das Schöne an diesem Strand.“ Meinte ich lächelnd. Ja das war wirklich ein toller Strand. Es war so eine Art kleine Halbinsel. Im Osten des Strandes konnte man den Sonnenaufgang beobachten und im Westen den Sonnenuntergang, auch wenn hier die Sonne nicht ganz im Meer unterging, war es schön anzusehen. „Ich liebe diesen Strand. Ich war hier damals öfter mit meiner Mutter…“ sagte ich, doch wurde ich nach diesem Satz still. Es tat weh über Erinnerungen zu sprechen in denen meine Mutter vorkam. Ich erzählte Shina vorerst nicht was in unserer Familie vor einem Jahr schlimmes passiert war. Das würde erstens die Stimmung vermiesen und zweitens käme das dann als würde ich nur meine Probleme vor ihr ausschütten und das wollte ich auf keinen Fall. Es war nun eine Weile still, der Wind wehte uns um die Nase und die Luft war wunderbar frei. Nach einiger Zeit stand Shina dann auf und sah mich von oben an. „Komm wir laufen ein bisschen.“ Kam es von der lächelnden Schwarzhaarigen.
 

Der Strand war noch leer, keine Menschenseele war hier, nur wir zwei. Das Rauschen des Meeres erfüllte die Stille die zwischen uns herrschte. Irgendwie war es mir unangenehm nichts zu sagen zu haben, doch irgendwie war das Rauschen des Meeres angenehm entspannend. „Yuji? Ich hab dich schon etwas länger im Blick..“ murmelte sie dann auf ein mal. „Äh, wie?“ fragte ich verwirrt. „Naja, wir sind ja auf derselben Schule und ich seh dich da öfter..“ fuhr sie fort, doch ich wusste nicht genau auf was sie hinaus wollte. „Nun ja.. Im letzten Schuljahr hast du dich vom Verhalten her geändert. Ich hab dich oft in der Cafeteria beobachtet wie du mit Freunden Späße gemacht hast und in letzter Zeit, hingst du nicht mit deinen Freunden ab und warst in den Pausen zurückhaltend.“ Es war unheimlich genug dass sie mich schon länger beobachtet hatte, doch dass sie das bemerkt hatte, war noch beunruhigender. „Es tut mir leid. Ich sollte mich da nicht einmischen. Aber.. Hast du vielleicht Liebeskummer?“ fragte sie dann vorsichtig, da ich auf ihren vorherigen Satz schwieg. „Du mischt dich da in nichts ein, es ist dir einfach aufgefallen, aber nein ich hab nicht mal ne Freundin. Es ist.. etwas in meiner Familie passiert was mich runtergezogen hat. Das ist alles.“ Daraufhin nickte sie nur und sah wieder ins Meer. „Warte.. wieso hast du mich überhaupt beobachtet?!“ fragte ich verwirrt. „Äh..“ brachte sie nur raus und fixierte nun ihren Blick weiter aufs Meer, damit ich ihr Gesicht nicht sehen konnte.
 

Ein wirklich seltsames Mädchen, doch irgendwie auch interessant…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück