Weihnachten
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Wunderschön legte sich das Weiß auf Berge, Felder und die kalten Temperaturen ließen den weiten See zufrieren. Der Winter war schon eine ganze Weile eingebrochen und bedeckte all die Landschaften mit Schnee. Kalt zog die Luft in seine Lungen. Erfrischend wie er fand. Angenehm zu schmecken. Die Luft schmeckte nach dem nächsten Schneeschauer, kalt, klar. Jedenfalls war es besser, als die Luft in dem Gebäude. Es waren mehr Schüler in Hogwarts geblieben, als er annahm. Aber das war nicht weiter schlimm. Immerhin war es so umso lustiger. Nur war es eben unvorteilhaft, dass auch so viele über die Weihnachtszeit feierten. All die Säle waren warm, viel zu stickig und laut. Eine Ausgelassene Stimmung herrschte unter jeden von ihnen. Dennoch war alles besser als das leben im Ligusterweg Nummer 4.
Sein Weg hatte ihn zu einer der Bänke geführt, die auf dem Außenhof unter den Bäumen standen, welche keine Blätter sondern Eiszapfen trugen. So setzte er sich mit den Händen in den Taschen. Seufzend dachte er nach, als ihn etwas kaltes an der Schläfe erwischte. Fast wäre ihm seine Brille hinuntergefallen. Hermine hatte sie gerade erst repariert gehabt. Irritiert sah er zu der Richtung aus welche der Schneeball kam, erkannte doch niemanden. Seltsam. Dachte er sich, als er seine Brille wieder richtete. Er sah einfach niemanden. Es war keiner da. Zumindest erblickte er nicht eine Menschenseele, die ihm hätte mit einem Schneeball bewerfen können. Doch dann wieder, dieses mal gegen sein Hinterkopf. Zum Kuckuck! Er wand sich um und blickte in das schmalzige Grinsen von Draco Malfoy. Etwas hob er sein Kinn. Hätte ihm ja klar sein können. „Potter, ganz allein hier? Buhu“ kam es sarkastisch und das buhu langgezogen von Draco. Augen verdrehend blickte er weg, sah wieder vor sich. „Wo hast du dein Kindergarten gelassen? Nicht dabei? Lassen sie ihren heiß geliebten Potter alleine?“ Nun reichte es aber!
Harry stand auf um sich zu Draco umzuwenden. „Und du? Deine Bodyguards nicht dabei?“ hakte er hart nach. Er nervte ihn und Harry hatte keine Lust sich das über die Weihnachtszeit gefallen zu lassen, das war nicht seine Art und er hasste es mit Draco zu streiten. Warum überhaupt? Nachdenklich sah er zur Seite. Warum konnte er es nicht lassen schon so lang die Streitigkeiten zu hassen? Dann wieder. Ein Schneeball. Schnell griff der Junge mit der Brille in den Schnee und formte mit den Händen einen Ball. Es war kälter als erwartet. Dennoch, er musste sich wehren. So warf er in die Richtung von Draco, der scheinbar nicht damit rechnete. Sein Kopf drehte sich gerade zur rechten Zeit in Harrys Richtung. So landete der Schneeball direkt in seinem Gesicht. Breit grinsend betrachtete er nun den Blonden, dessen Gesicht aus Wut etwas rot anlief.
So schnell konnte Harry gar nicht gucken, wie Draco auf ihn zu stürmte. Im letzten Moment sah er die Gefahr im weißen Parker und Slytherin Schal auf sich zu kommen, wand sich um und ergriff die Flucht. Hinter sich die Stimme von Draco „Ich krieg dich!“ die Stimme klang zu Harrys Überraschung mehr belustigt, als wirklich sauer. Sie jagten sich so über den Schulhof und in die Richtung der verbotenen Wälder. Erst dort kam Harry schlitternd, außer Atem und gut gewärmt zu stehen. Wand sich um und betrachtete Draco. Der junge mit dem blonden Haar hatte zwei Schneebälle in der Hand, trat bedrohlich auf ihn zu. Er schien gar nicht außer Atem. Eine Schräge war rechts von ihm und zur linken seines Angreifers. Wenn Harry sich beeilte....?
Schnell hechtete er den abfallenden Weg hinunter, kam ins rutschen, als er spürte, dass unter dem feinen Schnee einfach nur Eis war. Mit weiten Augen sah er erschrocken zurück zu Draco, der wohl die gleiche glorreiche Idee hatte.
Am Ende der Schräge war Schutt, davor jedoch noch Eis. Also Stolperte Harry und Draco ihm gleich hinterher, sein Schnee den er in den Händen hielt aber voraus. Alles landete in dem Gesicht von Harry, was seine Wangen sofort noch mehr rot färbe, da sie sich genötigt fühlten Blut hinein zu pumpen um die Kälte los zu werden. Schwer sah er auf, wischte sich den Schnee aus dem Gesicht.
Dann war da Draco.
Nahe, viel zu nah, als Harry je zugelassen hatte. Beide atmeten dank der Rutschpartie schwer. grüne Augen trafen graue. Der Junge der unter Draco lag konnte sein Herz in seinen Ohren hören, Es schlug hart, schnell und laut. Das durfte doch nicht sein, oder? Das hier war irreal, so was sollte nicht passieren, nicht unter Erzfeinden. Erzfeind oder nicht, die Zeit schien still zu stehen. Eine gefühlte Ewigkeit. Kurz räusperten sie sich beide und standen dann auf. Ohne Worte standen sie voreinander. Harry überlegte nicht lange, eigentlich gar nicht, als er nach der Hand von Draco griff und ihn näher zog. Kurz berührten sich die Lippe der jungen Männer. Harrys Herz machte machte einen riesen Satz, einen ganzen Augenblick blieben sie so stehen. Draco war derjenige, der sie wieder auf den Boden der Tatsache zurück drückte. Hart. Denn er stieß Harry weg. Hielt sich seinen Handrücken vor den Mund und blickt ihn strafend an. Als sich dieser abwandte, konnte Harry ihm nur nachsehen. Nun realisierte er was geschehen war. Viel zu spät. Verzweifelt griff er sich ins Haar. Wie konnte so etwas nur passieren.
Es vergingen noch einige Tage. Schon war Heiligabend da. Er saß mit Hermine, die auch in Hogwarts blieb, an einen Tisch im Speisesaal. Um sie herum andere Schüler, die ausgelassen sich unterhielten. Er selbst stocherte im Essen herum. Warum auch immer ihn keiner aus Slytherin fertig machte. Zwar hatte sie niemand gesehen, aber Draco hatte so einen Grund noch mehr gegen ihn zu hetzen. Hermine blickte ihn besorgt an. „Harry, ist alles okay?“ hakte sie nach. Doch Harry schüttelte den Kopf, setzte dann sein Lächeln auf, um seine beste Freundin keine Sorgen zu bereiten. Obwohl sein Kopf sehr stark an die Tage zuvor hin. Wenn er irgendwann mal einen Hauch einer Chance hätte, dann hatte er nun alles versaut. Traurig aber wahr. „Hermine, hast du einen Moment? Unter vier Augen?“ fragte er und blickte sie mit den besten Dackelblick an, den er konnte. Wurde aber von einem warmen Lächeln erwidert. Sie stand auf und hielt ihm die Hand hin. „Klar komm“ bat sie ihn, Harry nahm ihre Hand an und ließ sich aus dem Saal führen. Das Draco es nach all dem in den falschen Hals bekam, war ihm nicht bewusst.
Nun waren sie allein im Gemeinschaftsraum der Gryffindor. „du sieht aus, als wenn du ein gebrochenes Herz hast, Harry“ Der Angesprochene setzte sich und sah sie nachdenklich an. „Schätze das kommt dem schon nahe.“ kurze Stille trat ein. „hast du etwa ein Korb von Ginny bekommen, dass wundert mich aber?“ Irritiert sah Harry nun auf. Warum Ginny? „Was ist denn mit ihr? Nein. Habe ich nicht“ Ertappt sah sie nun zu Harry. „Ach nichts, ich dachte nur...“ Zeitgleich sprach Harry jedoch. „Malfoy“ es war ein Flüstern. „Bitte?“ Er würde sich nicht wiederholen. „Harry, du.... ich meine Malfoy.“ „Ich weiß... das ist mir bewusst... aber hör zu....“ dann erzählte er ihr alles, was passiert war, als er ihr sagte er wäre 'nur mal eben Luft schnappen und gleich wieder zurück'. Mitfühlend sah Hermine ihn nun an und legte eine Hand auf sein Unterarm. „Er hat nichts getan, was dir mehr schaden würde. Rede mit ihm.“ schlug sie vor.
Lange noch dachte er darüber nach, ob er tatsächlich mit Draco reden sollte. Gedanken versunken ging er die Gänge entlang. Spürte dann ein Stoß und wirbelte herum „Ich hoffe du bist mit deinem Spiel zu Frieden.“ motzte ihn ein Malfoy von der Seite an. Er hatte ihn gar nicht kommen sehen. „Wovon sprichst du?“ „Wovon? Von Hermine. Erst tust du so, als wenn du mich wirklich küssen willst und dann hältst du Händchen mit diesem...“ Harry hob die Hände. „Ich wollte nur mit ihr reden. Wo liegt dein Problem Malfoy?“ seine Stimme klang unglaublich ruhig beinahe beruhigend. Doch das einzige was er bekam war ein Stoß. Spürte dann eine Wand hinter seinen Rücken, wie etwas in seine Hand gedrückt wurde. Kurz darauf presste Draco für einen Moment seine Lippen gegen Harrys und ging dann einfach, ohne weiter etwas zu sagen. Perplex stand Harry immer noch da und blickte langsam in seine Hand, wo ein Stück Pergament lag.
•Ich liebe dich, Potter.
Schon immer.•
Seine Knie wurden weich und er hob eine Hand an seinen Mund. Im Moment wusste er nicht, ob er heulen oder lachen sollte. Doch es gab nur eine Möglichkeit.
„Malfoy!“
