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Sturm & Drang

von

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Geschäfte

Kapitel 14
 

Schweißgebadet wachte Hilary am nächsten Morgen in ihrem Bett auf. Sie hatte diesen Traum noch nie so real und bewusst erlebt wie jetzt. Was hatte das zu bedeuten?

Sie rutsche etwas nach oben, um angelehnt zu sitzen. Ihr Wecker würde auch gleich klingeln, also machte es keinen Sinn mehr zu schlafen. Sie wischte sich über die Stirn, ihr Blick wieder auf die leere Bettseite gerichtet. Genau wie damals.
 

„Kai...“, seufzte sie traurig und bemühte sich aus dem Bett. Träge schlappte sie zum Kleiderschrank. Sie fühlte sich gar nicht gut. Vielleicht bahnte sich eine Erkältung an. Mit ihrer Kleidung im Arm schlich sie an Emilia's Zimmer vorbei zum Bad. Die morgendliche Routine. Dann weckte sie ihre Tochter und machte sie soweit fertig, dass sie sie zur Nachbarin bringen konnte. Auf der Arbeit lief der Tag wie jeder andere Tag auch. Es gab neue Ware, sie räumte sie ein, die Kunden kamen und kauften ein und sie kassierte. Am späten Nachmittag sehnte sie den Feierabend herbei, denn sie letzten Stunden vergingen wie eine Ewigkeit. Nach der Arbeit verbrachte sie die restliche Zeit mit Emilia. Jeden Tag das gleiche...
 

Kai schlief in dieser Nacht wie ein Stein. Er war total erschlagen, von den Eindrücken und da er die letzten zwei Nächte viel zu wenig Schlaf bekam. Kate wunderte sich darüber, da er früh im Schlafzimmer verschwand. Das war eher untypisch für ihn, da er sonst spät ins Bett ging. Am nächsten Morgen schlief er noch tief und fest. Kate, die schon einige Zeit wach war, weckte ihn sanft indem sie hauchzart über seine Brust strich. Federleicht glitten ihre Fingerspitzen zum Bauch, um dann wieder hinauf zu schweben. Von diesen leichten Berührungen geweckt, strich er sich über den Oberkörper um den aufkommenden Juckreiz zu unterbinden.

Als die dunkelhaarige merkte, dass er wach war, hauchte sie ihm einen Kuss auf die Brust. Kai öffnete seine Augen nicht. Er genoss die zarten Berührungen seiner Freundin. Und sie konnte das genau sehen. Kate krabbelte auf seinen Schoß und ließ sich dann auf ihm nieder. Angetan von ihren Gesten, tastete er sich von ihren Beinen über ihren Bauch bis hin zur Brust vor. Ein unterdrücktes Stöhnen ihrerseits signalisierte ihm, dass er das richtige tat. Seine Lippen waren einen Spalt geöffnet und Kate drückte ihm einen flüchtigen Kuss darauf. Als Kai sich danach mit der Zunge über die Lippen fuhr, begann sie ihn stürmisch zu küssen. Und ihr Freund ließ sich nicht zweimal bitten darauf einzugehen...
 

„Oh...wie sehr hab ich DAS vermisst...“, hauchte sie ihm ins Ohr. Sie legte ihren Kopf auf seiner Brust ab und lauschte seinem aufgeregten Herzschlag. Kai erwiderte darauf nichts, sondern legte nur seinen Arm auf die Stirn. Er war in Gedanken.
 

„Wie spät ist es eigentlich?“, überrascht von der Frage, schaute sie auf die Digitaluhr neben dem Bett.
 

„09:25 Uhr.“
 

Kai stöhnte kurz auf.
 

„Ich bin spät dran. Die Arbeit ruft.“
 

„Was? Oh nö...kannst du nicht von Zuhause arbeiten?“
 

„Nein, heute wirklich nicht.“, unsanft schob er sie von sich und stieg aus dem Bett. Kate drehte sich auf den Bauch und zog die Decke über ihren Körper.

Kai musste noch einiges erledigen heute. Er hatte einen Termin mit einem Interessenten zum Bau eines weiteren Beyblade-Trainingszentrum für Kinder und Jugendliche. Dafür machte er sich in Russland vor fast 2 Jahren selbstständig. Mittlerweile war er damit sehr erfolgreich. Geld spielte damals keine Rolle für ihn, denn sein Vater verteilte in seinen jungen Jahren großzügiges Taschengeld an Kai. Er konnte durch ihn auch genügend Kontakte knüpfe, die ihm jetzt Gold wert waren. Er plante weltweit zu expandieren. Japan war dafür nur eine Zwischenstation. In den USA würde er als nächstes ein Trainingszentrum erreichten wollen. Mithilfe der PPB. Dazu gab es noch eine Menge Papierkram zu erledigen. Und das störte ihn am meisten.

Er ging zügigen Schrittes ins Bad. Kate sprang danach auch aus den Federn und folgte ihm. Als sie die Klinke nach unten drückte, war abgeschlossen. Diese Rechnung hatte sie ohne Kai gemacht. Er wusste, dass sie ihm unter die Dusche folgen würde.
 

„Hee! Mach die Tür auf Kai!“
 

„Ich dusche!“, rief er heraus und drehte im gleichen Augenblick das Wasser auf. Das Rauschen und Plätschern des Wassers entspannte ihn und übertönte glücklicherweise das Gezeter von Kate.

IN aller Ruhe kam er nach 20 Minuten aus dem Bad. Seine Freundin stand immer noch vor der Tür und ihm beim Herauskommen einen grimmigen Blick zu bevor sie darin verschwand. Kai zog sich an und schmierte sich ein Brötchen, dass er unterwegs herunterschlang.
 

„Ich bin dann weg! Bis später.“, dann fiel die Tür ins Schloss. Kate stürmte noch aus dem Badezimmer um sich zu verabschieden, doch sie war zu langsam. Mit dem Handtuch vor der Brust ging sie zurück ins Bad. Dort konnte sie sich in aller Ruhe aufhübschen. Sie wollte noch in die Stadt ihr zurückgelegtes Oberteil kaufen.

Auf dem Weg zu seinem Geschäftstermin ging er nochmal die einzelnen Punkte durch, die er besprechen wollte. Den Zettel in der einen Hand und die andere Hand am Steuer. Nicht gerade ungefährlich. Aber er kam unbeschadet vor dem Hotel an, in dem sein Geschäftspartner wartete.

Geschlagene 3 Stunden später kam er erschöpft und genervt aus dem Gebäude und setzte sich in seinen Wagen. Die Mappe mit den Plänen warf er unachtsam auf den Beifahrersitz. Dieses Mal hatte es nicht geklappt. Verärgert steckte er sich eine Zigarette an. Zur Beruhigung.

Wann er das Rauchen angefangen hatte? Wohl ein paar Wochen nachdem er sich selbstständig machte.

Schlecht gelaunt fuhr er wieder nach Hause. Dort angekommen wartete Kate schon in der Küche. Geduldig und zufrieden mit sich lehnte sie an der Arbeitsfläche.
 

„Ich bin wieder da.“, er versuchte 'neutral' zu klingen und ging in die Küche.
 

„Hey! Ich hab dir was zu essen mitgebracht.!“, Kate deutete auf die grüne Plastiktüte, die neben ihr stand. Kai's Blick sprach Bände.
 

„Warst du schon wieder beim Italiener?“
 

„Was heißt hier 'schon wieder'?! Klingt ja fast so, als würde ich dort jeden Tag sein!“, versuchte sie sich zu rechtfertigen.
 

„'tschuldige. Ich vergaß den Griechen, den Vietnamesen, die Sushi-Bar und den teuren Franzosen unten an der Ecke.“, seine Laune durchbrach gerade die Grenze zu unterirdisch. Wollte sie jetzt wirklich mit ihm darüber diskutieren?
 

„Sei froh, dass ich dir überhaupt was mitbringe!“, warf sie ihm an den Kopf. Kai schaute zögernd in die Tüte. Das Essen beim Italiener schmeckte ihm, aber nicht auf Dauer und drei Mal die Woche.
 

„Meinst du nicht, dass es vielleicht mal was anderes geben sollte?“, versuchte er seine Frage vorsichtig zu äußern.
 

„Und was, deiner Meinung nach?“, entgegnete sie schnippisch.
 

„Naja...mal was selbst gekochtes?“
 

„Ach! Soll ich mich jetzt an den Herd stellen wie eine Hausfrau und dein Essen kochen?! Als nächsten deine Wäsche waschen und bügeln?! Du bist doch bescheuert!! Das kannst du dir abschminken! Wie kommst du überhaupt auf so einen Mist??“, schrie sie ihn wutentbrannt an. Sie war eine gehobene Frau und da würde sie sicherlich nicht solch 'niederen' Tätigkeiten nachkommen.
 

„War ja nur eine Idee.“, kommentarlos packte er das Essen auf einen Teller und aß es am Tisch. Seine Freundin schnaubte zufrieden.
 

„Hast du dich mal um meine Kreditkarte gekümmert? Ich konnte mein Oberteil wieder nicht bezahlen, weil die Karte wieder nicht funktionierte!“
 

„Ja, da gibt es ein paar Unstimmigkeiten. Ich muss da in Ruhe nachschauen.“, vertröstete er sie weiter.
 

„Beeil dich damit...Außerdem muss ich gleich ins Nagelstudio. Mir ist nämlich ein Nagel abgebrochen bei unserem Frühsport.“
 

„Dann pass auf, dass dir die anderen nicht auch noch abbrechen.“, Kai musste darauf unweigerlich grinsen.
 

„Keine Angst ich pass auf. Und nachher testen wir meine neuen Nägel aus. Wenn du verstehst was ich meine...“, sie fuhr sich mit der Hand über ihr enges am Körper liegendes mintfarbenes Kleid.
 

„Wie du willst.“, grinste er wissend und aß langsam weiter. Die Frau wusste, wie sie Männer um den Finger wickeln musste. Sie konnte ihre Reize gezielt einsetzen um an dass du kommen, was sie wollte. Dann verließ sie die gemeinsame Wohnung. Und Kai seufzte erleichtert. Manchmal war sie sehr anstrengend. Er stand auf und entsorgte das restliche Essen auf seinem Teller. Ein Blick in den Kühlschrank zeigte ihm, dass Kate nicht einkaufen war. Genervt rollte er mit den Augen. Im Kühlschrank standen zwei Flaschen Sekt, eine Flasche Wodka, eine Packung Eier und eine Milch. Nicht gerade eine große Auswahl.

Er schlug zwei Eier auf, rührte etwas Milch unter, Salz und Pfeffer rein und briet sich ein Omelett. Von den Pflanzen auf dem Balkon zupfte er noch Oregano und Basilikum ab, zum Würzen. Genüsslich verspeiste er darauf seine köstliche Mahlzeit.
 

So vergingen die Tage wie im Flug.

An einem sonnigen Wochenende konnte Kate ihren Freund überreden mit ihr in die Stadt zu fahren. Zum Shoppen natürlich. Und mit ihm hatte sie die Sicherheit, dass sie alle Klamotten kaufen konnte, ohne auf das Geld zu achten. Kai hatte ja genug. Der war hingegen komplett gestresst von seiner hübschen Freundin. Ständig, als er dachte sie wären durch, fand sie noch einen Laden in den sie 'kurz' rein musste. Als sein Handy klingelte, nahm er das Gespräch erleichtert an. Er kannte die Nummer auf dem Display nicht, also meldete er sich mit ernster Stimme.
 

„Hiwatari?“
 

„Kai?“
 

Er erkannte die Stimme sofort. Überrascht von ihrem Anruf, drehte er sich von Kate weg. Automatisch wurde er leiser.
 

„Was willst du denn?“, fragte er ungeduldig.
 

„Naja...Ich stehe hier grad vor einer Kommode für Emilia's Zimmer...Die andere ist kaputt gegangen und ich wollte fragen, ob ich sie holen kann.“
 

„Ist das dein Ernst? Rufst du deswegen an?“
 

„Ja.“
 

Kai verdrehte seine Augen ein weiteres Mal.
 

„Hol sie, und frag nicht wegen jeder Kleinigkeit.“, sagte mit einem gespielten Unterton.
 

„Hey! Ich geb schließlich nicht einfach so dein Geld aus!“, brüllte sie durch das Telefon zurück. Ungewöhnlich für sie. Kate blickte darauf zu ihrem Freund, der ihren Blick sah und sich wieder umdrehte.
 

„Ist ja gut. Du nimmst die Karte also an. Das freut mich.“, am anderen herrschte Stille. Er erwartete keine Antwort von Hilary.

„Mach nur. Dass, was ich dir gesagt habe, halte ich auch. Sollte es mal nicht reichen, melde dich.“
 

„Ja, gut. Danke.“
 

„Warte-“, versuchte er Hilary aufzuhalten, als sie gerade auflegen wollte.
 

„Hm?“
 

„Ich würde gern nochmal vorbeikommen...Ist das ok?“
 

Hilary überlegte kurz. Sie könnte Kai wiedersehen. Aber dieses hin und her war ihr nicht geheuer. Irgendwann würde Kate dahinterkommen. Und dass machte ihr Angst.

Schließlich sagte sie zu und beide beendeten das Gespräch. Als er sich umdrehte, stand Kate direkt vor ihm.
 

„War war das?“, fragte sie neugierig nach.
 

„Die Sponsorin der Beyblade Ersatzteile, die wir in Moskau noch benötigen. Bist du jetzt endlich fertig?“, misstrauisch kaufte sie ihm die Begründung ab. Dann winkte sie nach ihm und er folgte genervt zur Kasse.
 

Hilary kaufte derzeit die neue Kommode für Emilia. Jetzt passte alles zusammen. Ein kleines hübsches Reich. Sogar Farbe konnte sie damals günstig organisieren. Und Kai würde sie auch bald wieder besuchen wollen. Wie das wohl wird? Wie sollte sie sich verhalten nach seinem Kuss? Immerhin hatte sie ihn schon einmal dazu gebracht fremd zu gehen. Nicht weiter darüber nachdenkend, stürzte sie sich weiter in die Arbeit.

Es vergingen noch zwei weitere Wochen, bis Kai sie besuchte. Er kam wie beim ersten Besuch am Freitag. Sie war auch nicht sonderlich überrascht, dass er früher ankam als angekündigt. Die drei verbrachten ein ausgeglichenes Wochenende. Kai lud Hilary dazu ein, einen Ausflug zu machen. Sie konnten jetzt überall hin und Hilary entschied in den Zoo zu fahren. Es war Balsam für ihre Seele einfach herauszukommen. Und Kai lernte immer etwas mehr, im Umgang mit seiner Tochter, dazu.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Sashas_Universe
2016-02-11T22:27:17+00:00 11.02.2016 23:27
Klingt irgendwie wie das Ende XD
also so die letzten Sätze...hoffe das ist noch nicht vorbei.

Kate gefällt mir irgendwie, auch wenn sie verzogen ist, ich würde auch nicht Hausfrau spielen wollen :D
Und ja ich möchte auch Kai und Hil zusammen sehen
Antwort von:  die-in-darkness
12.02.2016 10:46
Neeeein um Gottes Willen!!!
Die Story ist noch lange nicht vorbei xD
Es soll nur diese alltäglichen Situationen näher bringen, damit nicht alles wieder und wieder beschrieben werden muss^^
Antwort von:  Sashas_Universe
12.02.2016 12:11
okay :D
puh, haha verstehe <3
Von:  DasHasi
2016-02-11T20:38:36+00:00 11.02.2016 21:38
Oh Mann... Kai soll Kate endlich abschießen! Die is ja furchtbar 🙈🙈
Bin mal gespannt, KeB er auch l bei Hilary weiter kommt 😊
Antwort von:  die-in-darkness
11.02.2016 21:50
Haha ja die Frau ist anstrengend^^ Aber die sind wie Feuer und Wasser, einer kann ohne den anderen nicht^^


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