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Anne im Traumhaus

von

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Der Umbau

Nach längerem hin und her, kam im Herbst endlich ein Architekt ins Traumhaus. Gilbert hatte mehrere Telefongespräche geführt. Schließlich hatte ihm Mr. Hiram Sloane zu einem Architekten aus Charlottetown geraten. Mr. Bently hatte ihm bereits einmal bei dem Ausbau seines Kellers gute Dienste geleistet.
 

An einem Donnerstag im Oktober traf nun endlich Mr. Bently in Avonlea ein. Gilbert hatte ihn in Bright River abgeholt. Mr. Bently war ca. fünfzig Jahre alt und hatten bereits an den Schläfen graue Haare, er trug einen gut sitzenden Anzug und zwirbelte ständig an seinem Schnauzbart herum. Aber er war sehr freundlich und lächelte. Obwohl er nicht zu den Leuten zu gehören schien, die viel redeten. Ganz im Gegenteil, er schien immer nur das notwendigste zu sagen.
 

Gilbert führte ihn durch das Haus und Mr. Bently nickte immer nur stumm, ohne auch nur einen Ton zu sagen. Anne folgte ihnen nervös. Sie war ziemlich aufgeregt, denn schließlich ging es darum, ob Mr. Bently ihnen zu einem Umbau raten würde, oder ob er es für unmöglich hielt, dass Traumhaus zu vergrößern.
 

Anne versuchte des öfteren den Blick von Mr. Bently einzufangen, doch seine Mine gab nicht auch nur die geringste positive oder negative Äußerung preis. Endlich waren sie in Gilberts Büro und Mr. Bently breitete einige Papiere auf dem Schreibtisch aus. Dann bat er jedoch alleine gelassen zu werden, damit er in Ruhe arbeiten könne.
 

„Er hat nicht einen Ton gesagt, ob er es für sinnvoll hält,“ platzte es aus Anne heraus, nachdem sie mit Gilbert das Büro verlassen hatte.
 

„Lass ihm Zeit, Anne. So etwas muss gut durchdacht sein. Er wird schon wissen was er tut,“ antwortete Gilbert.
 

Anne seufzte und setzte sich ins Wohnzimmer. Sie wollte einige von Jems und Walters Socken stopfen, doch nach zehn Minuten gab sie es auf. Sie hatte sich bereits mehrmals in den Finger gestochen. Sie konnte jetzt einfach keine Socken stopfen, dafür war sie viel zu aufgeregt. Gilbert hatte sich in einem Medizinwälzer vertieft. Ihn schien nichts aus der Ruhe bringen zu können.
 

„Manchmal beneide ich dich, Gil“ sagte Anne plötzlich.
 

Gilbert sah von seinem Buch auf und sah sie fragend an.
 

„Wie kann man nur so ruhig bleiben, während da draußen jemand über unser Heim entscheidet,“ Anne schüttelte den Kopf.
 

Gilbert lachte. „Du bist einfach zu temperamentvoll, Karotte. Komm her und gib deinem gelassenen Ehemann einen Kuss,“ sagte er und zwinkerte ihr zu.
 

„Wie kannst du mich jetzt auch noch necken, Gilbert Blythe.“
 

Für Anne schien eine Ewigkeit vergangen zu sein, seit sie Mr. Bently alleine gelassen hatten. In Wirklichkeit hatte er jedoch nur zwei Stunden gebraucht. Er rief sie zu sich.
 

„Ich habe einen Plan ausgearbeitet. Nun müssen sie mir noch sagen, ob sie es zufrieden stellend finden.“ Er rollte den Plan auseinander und begann ihn zu erläutern.
 

„Sie raten uns also zu einem Umbau,“ fragte Anne ungeduldig dazwischen.

Mr. Bently sah sie an und sagte: „Es wird kein Problem sein, Mrs. Blythe. Das Haus lässt sich leicht umbauen, es dürfte nicht einmal teuer werden.“
 

Anne strahlte und sie drückte Gilberts Hand. Am liebsten wäre sie Mr. Bently um den Hals gefallen, aber dies wäre dem zurückhaltenden Mann sicherlich nicht lieb gewesen. Also unterdrückte sie ihre Freude und wartete damit, bis Mr. Bently das Haus verlassen hatte. Dann jedoch konnte sie nicht mehr ans sich halten. Sie hüpft im Haus umher und küsste und liebkoste ihre Kinder. Auch Susan bekam einen dicken Kuss auf die Wange. Susan lächelte nur und freute sich für ihre Liebe Frau Doktor.
 

Als Gilbert dann wieder nach Hause kam, er hatte Mr. Bently zum Zug gefahren, viel sie ihm stürmisch um den Hals.
 

„Was für eine stürmische Begrüßung,“ lachte er.
 

„Gil, ich bin so glücklich. Wir werden wirklich in unserem Traumhaus bleiben und es wird wundervoll werden. Nicht wahr?“
 

„Mr. Bently sagt, wir könnten jedoch erst im Frühjahr mit dem Umbau beginnen, solange musst du dich noch gedulden, Anne-Mädchen,“ gab Gil zu bedenken.
 

„Das macht nichts. Hauptsache wir können hier bleiben.“ Sie war glücklich und summend stopfte sie nun die Socken.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Amy-Lee
2016-10-01T16:57:28+00:00 01.10.2016 18:57
Hi, es war toll.

Schön das ihr Traumhaus umgebaut werden kann und das sogar im schon im nächsten Jahr,
bis dahin schaffen sie es schon.
Mal sehen wie Groß das Traumhaus wird.

Ja die zwei Ergänzen sich sehr gut und deshalb sind sie auch das Traumpaar schlechthin.

Bis zum nächsten mal.
Bye


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