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Anne im Traumhaus

von

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Josies Hochzeit

Marilla saß in der Küche, als Anne fertig für die Feier, herunterkam. Sie trug ein leichtes, weißes Sommerkleid.
 

"Anne", sagte Marilla "du siehst wirklich entzückend in diesem Kleid aus."
 

"Danke", erwiderte sie "aber es ist eigentlich nichts besonders."
 

"Das ist es ja gerade. Die einfachsten Kleider stehen dir am besten. Ein pompöses Kleid würde überhaupt nicht zu dir passen. Gerade das schlichte macht den Reiz aus. Aber nimm deine Jacke mit. Heute Abend wird es kühl."
 

Gilbert kam um sie abzuholen und Anne öffnete ihm die Tür. Mit bewunderndem Blick sah er sie an. Sie erinnerte ihn immer wieder an eine Lilie. So rank und schlank. Er fand sie immer wieder wunderschön.
 

"Ich wünsch euch beiden viel Spaß", rief Marilla. Anne küsste sie noch auf die Wange bevor sie gingen.
 

Die Trauung von Josie und Moody hatte im engsten Familienkreis statt gefunden. Die Familie Pye war so riesig, dass man viele Gäste erst zum Hochzeitsempfang eingeladen hatte. Bei der Zeremonie wäre sonst einfach kein Platz mehr gewesen. Moodys Familie nahm dabei nur einen kleinen Platz des Raumes ein.
 

Als Anne und Gilbert eintrafen war schon eine ganze Menge los. Sie stellten sich in die Schlange der Leute, die dem Brautpaar noch nicht gratuliert hatten.
 

Josie trug ein recht pompöses Brautkleid. Schließlich musste sie ja zeigen, was man als eine geborene Pye hatte. Es wirkte irgendwie lächerlich. Moody stand neben seiner Frau, die den meisten Teil der Unterhaltung mit den Gästen bestritt.
 

Als Anne ihr gratulierte, sagte Josie: " Na, wie findest du unsere Hochzeit, Anne. Ich weiß auf Green Gables könnt ihr nicht so eine große Feier ausrichten, wo sollten auch all die Leute hin? Hier ist natürlich mehr Platz und mein Vater hat auch keine Probleme damit, das alles zu bezahlen", sie lächelte siegesgewiss.
 

"Ja, Josie", antwortete Anne und die umstehenden bemerkten den spitzen Unterton "eure Feier ist sehr schön. Manche Leute müssen einfach eine große Show zeigen, damit sie irgendetwas darstellen und nicht in Vergessenheit geraten. Aber nicht jeder möchte und muss soviel Aufmerksamkeit erregen. Ich wünsch dir alles gute, Josie, Moody," sie schüttelte beiden die Hand und nachdem auch Gilbert gratuliert hatte, schlenderten sie davon.
 

"Josie wird sich nie ändern, sie ist und bleibt eine Pye, auch wenn sie jetzt Spuergoon heißt", lachte Anne.
 

"Dein Unterton war ja ziemlich spitz, Anne", Gilbert lächelte sie an.
 

"Eine Pye hat mich noch nie verletzen können und eigentlich sollte sie  irgendwann mal gelernt haben, dass ich immer zurückbeiße."
 

Ansonsten war es ein schöner Nachmittag und Abend. Später, als sich das Brautpaar unter die Gäste gemischt hatte, kam Moody zu ihnen, doch Josie hielt sich für den Rest des Tages von Anne fern. Kein einziges Wort wurde zwischen den beiden mehr gewechselt. Spät abends brachte Gilbert Anne heim.
 

"Eigentlich war es ja eine ganz nette Feier, aber ein bisschen übertrieben, findest du nicht, Anne?"
 

"Ja, also ich möchte nicht so heiraten. Eine einfache Feier ist viel schöner. Und ich wünsche mir, dass unsere Gäste es ehrlich meinen, wenn sie uns Glück wünschen. Auf dieser Hochzeit war so vieles Heuchelei." Sie lehnte sich an ihn und er legte den Arm um sie.
 

"Wie hell die Sterne heute leuchten, Gil. Ich wünschte wir könnten immer so weiter fahren."
 

"Irgendwann kommen wir immer an, Anne. Und nächstes Jahr sind wir dann auch verheiratet."
 

"Ja", sie griff nach seiner Hand "dann leben wir in unserem Traumhaus und gründen eine Familie."
 

Der Rest des Sommers verging unheimlich schnell und bald hatte die Wirklichkeit die beiden wieder eingeholt. Gilbert war wieder in Kingsport . Ein Ersatzlehrer war gefunden worden und somit konnte Anne wieder an ihrem Buch arbeiten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Amy-Lee
2016-02-07T19:57:42+00:00 07.02.2016 20:57
Hi, es war schön.

Ja ich finde eine kleinere Hochzeit, auch viel schöner, vor allem weil es dann übersichtlicher ist und
die da sind die es wirklich gut mit einem meinen.
Diese Josie war mir schon immer UNSYMPATHISCH und das hat sich bis zum schluss nicht geändert,
wann kapiert Sie endlich das Geld nicht das wichtigste ist.
Ich hoffe das Moody nicht so einer ist.

Bis zum nächsten mal.
Bye


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