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Pride (abgebrochen)

von

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Adrian

Gelangweilt tippte ich auf die Tastatur meines Computers. Es war fast wieder Nacht, nachdem ich aus der Kantine abgehauen war waren schon einige Stunden vergangen.

Es stimmte zwar, dass eine Fachphase sehr entspannend sein konnte, aber trotzdem war es nicht interessanter, vor dem PC zu sitzen und dort Hausaufgaben zu machen. Es glich fast einem Studium, mit dem Unterschied dass man hin und wieder mal dahinscheiden konnte, etwa bei einem unvorhersehbaren Angriff.

Wahrlich unmotiviert stöhnte ich und starrte auf den Bildschirm, mein Kinn in die Hände und meine Ellbogen auf den Schreibtisch gestützt. Solche Situationen liebte ich. Gelangweilt, gestresst und untervögelt. Mein einer Stressfaktor – die schwangere Keira und der Schleimbeutel Ben – ging mir chronisch durch den Kopf und ließ mich nicht mehr los. Ich dachte über Keiras Worte nach, wie viel Hass in ihnen gesteckt hatte. Sie mochte mich nicht, sie konnte meine Anwesenheit nicht ausstehen und um Hilfe hätte sie mich schon gar nicht gebeten. Wenn Ben nicht zu mir gekommen wäre, hätte ich womöglich nicht mal von dem Baby erfahren.

Mein etwas anderer Stressfaktor – der, der sich in meinem Appartement breitmachte und sich jede freie Minute in lebensbedrohliche Gefahr begab – hatte mich die letzten Tage immer wieder vom Sex abgehalten, und sogar als ich es mit Kae selbst tun wollte kam Ben mit seiner ‚fröhlichen’ Botschaft daherstolziert. Sie, diese kleine Ratte, hätte mich zum letzten Mal ungefickt gelassen. Bei der nächsten Gelegenheit würde sie, egal bei welchen Umständen, mir ganz klar unterliegen.

Ich rieb mir die Augen, um dann nach kurzer Überlegung den Computer auszuschalten und meine Arbeit vorerst zu pausieren. Gegen den Stress sollte vielleicht eine Dusche helfen, zumal ich keine Ahnung hatte wann Kae wiederkam und die nächste Sexgelegenheit wirklich anstehen würde. Ich zog mir das Shirt über den Kopf und schleuderte es wahllos hinter mich, während ich zur Badezimmertür ging und sie anschließend öffnete. Das kleine Bisschen Unordnung würde Kae sicher auch nicht mehr stören.

In der Dusche, dessen Unterteil gleichzeitig als Badewanne funktionierte, ließ ich das warme Wasser über meinen Körper prasseln und versuchte, meine Gedanken zu ordnen.

Es wunderte mich doch, dass sich viele dieser Gedanken um Klein-Kae drehten. Sie wohnte gerade mal ein paar Tage hier, und so besonders war sie nun nicht, dass diese Menge an Gedanken von ihr handeln sollte.

Eine Zeit lang bewegte ich mich nicht, ich stand bloß mit den Händen in meinen Haaren unter dem Wasserfluss. Das Wasser war angenehm, meinen Kopf machte es jedoch nicht frei. Kurzerhand entschied ich mich für eine kalte Dusche, das nun eisige Wasser zog den Schleier über meinen Gedanken weg und machte mich etwas wacher.

Ich stellte das Wasser ab, als ich plötzlich die sich öffnende Tür hörte. Ich hatte nicht abgeschlossen, das fiel mir jetzt auf. Einerseits lag das daran, dass ich es gewohnt war alleine zu leben und andererseits, dass ich es gewohnt war nicht der Gefahr zu unterlaufen, von einem nervenaufreibenden Mädchen beim Duschen überrascht zu werden. Wobei, einige nervenaufreibende Mädchen haben schon mit mir geduscht, so oft kam das aber auch nicht vor.

Ich steckte meinen Kopf durch den Duschvorhang und fand Kae vor, wie sie sich unbeirrt von mir, wie ich in der Dusche hinter ihr stand, Wasser ins Gesicht klatschte. Ich fragte mich ernsthaft, ob sie mein Dasein überhaupt bemerkt hatte.

„Na, schon wieder zurück?“

„HEILIGE SCHEISSE!“

Sie schreckte hoch und wirbelte herum, ihr Gesicht tropfte noch von dem Wasser. Mit aufgerissenen Augen betrachtete sie mich, der Schock ließ wohl erst langsam nach. Damit bestätigte sich, dass sie mich nicht bemerkt hatte. „Was erschreckst du mich denn so?“, keuchte sie und legte eine Hand auf ihren sich immer wieder hebenden Brustkorb. Ich musste lächeln, bei dem Anblick, wie sie da ans Waschbecken geklammert stand.

„Hast du die Dusche nicht gehört?“, fragte ich belustigt. Langsam entspannte sie sich wieder und Abweisung machte sich in ihrem Ausdruck breit. „Hab’s wahrscheinlich überblendet.“, vermutete sie und drehte sich wieder dem Waschbecken und dazugehörigem Spiegel zu. Durch den Spiegel konnte ich sie immer noch anschauen, das ignorierte Kae aber und vergrub ihr Gesicht in einem Handtuch.

Wieder hochgesehen, musterten mich ihre von dichten, schwarzen Wimpern umrandeten Augen. Sie hatte sich wieder zu mir gedreht, nach einer Zeit bemerkte ich, dass sie andere Kleidung als sonst trug. Es war die Missionskleidung, die man als Red V bekam. „Hattest du Spaß?“, erhob ich mit ironischem Unterton. Sie sah an sich herunter und schnaubte dann abfällig um mir klar zu machen, wie wenig sie meine Frage interessierte. Ein weiteres Mal wandte sie sich dem Spiegel zu, um sich darin zu betrachten, wie sie ihr Zopfgummi aus den Haaren löste. Der gestufte Haarschnitt fiel ihr auf die Schultern, und beim Anblick ihres hübschen, kleinen Arschs fiel mir wieder etwas ein.

Die nächste Gelegenheit? Voilà, hier war sie.

Grinsend beugte ich mich aus der Dusch-Badewannen-Fusion und packte Kae mit beiden Händen an der Taille. Empört schrie sie auf, doch ohne das zu beachten hob ich ihren wirklich leichten Körper auf den Badewannenboden und drückte sie an die geflieste Wand. „Was soll das?“, kam es von ihr und sie funkelte mich mit ihren lila Augen an. Ein heiseres Lachen entfuhr mir, ich stemmte die Unterarme rechts und links von ihrem Kopf an die Wand und drückte mich noch mehr an sie.

„Du schuldest mir noch was. Vieles. Wirklich, wirklich vieles. Und, abgesehen davon…“ Mein hämisches Grinsen ging mir vermutlich schon über beide Ohren. „… haben wir gestern an einer echt ZU spannenden Stelle aufgehört. Oder hast du das schon vergessen?“

Mehr Spott hätte in meiner Stimme nicht liegen können.



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