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Weihnachtszeit...

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Herzlichwillkommen an alle, die sich zu dieser Fanfic verirrt haben. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! :)
Sie ist aus der Sicht von Kaito geschrieben. Komplett anzeigen

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Mistelzweig

Rechts und links von mir stehen viele Buden, die entweder etwas zu essen, zu trinken oder irgendwelchen Weihnachts-Krims-Krams anbieten. Und von jeder dieser Buden dudelt den Besuchern des Marktes Weihnachtsmusik entgegen. Missmutig schaue ich von einem Stand zum Nächsten, ohne das Angebot wirklich wahrzunehmen.

Eigentlich habe ich ja nichts gegen Weihnachten und auch nichts gegen Weichnachtmärkte und noch weniger habe ich etwas dagegen auf einen zugehen, schon gar nicht mit meiner weiblichen Begleitung Namens Aoko. Immerhin sind wir bis jetzt jedes Jahr auf einen gewesen, eigentlich sogar auf mehreren, während der Adventszeit. Und auch dieses Jahr waren wir schon auf einigen. Trotzdem ist mir gerade dieses Mal die Lust vergangen, hier zu sein. Und der Grund befindet sich ein paar wenige Meter hinter mir, direkt neben meiner langjährigen Freundin, auf der ich im Moment mehr als nur sauer bin. Warum musste sie auch diesen Halbengländer mitschleppen? Reicht es nicht, dass ich diesen Wichtigtuer jeden Schultag sehen muss? Und ab und an auch mal nachmittags, wenn wir uns treffen? Auch da schleppt sie ihn mittlerweile immer öfters mit. Da bekommt man ernsthaft das Gefühl, dass zwischen den Beiden was läuft. Ich hoffe allerdings nicht! Sie soll gefälligst die Finger von Hakuba lassen! … Ich meine natürlich… Er soll die Finger von ihr lassen!

Irritiert über meinen Gedanken zuvor sehe ich mich nach den Beiden um und bemerke dadurch, wie Aoko auf einen Stand zu rennt und sich dort mit großen Augen das Angebot ansieht. Weihnachtsdeko, haufenweise kitschiges Zeug. Leicht muss ich nun doch lächeln bei diesem Anblick. Das ist mal wieder so typisch für sie!

„Kuroba?“, die Stimme des nervigen Detektiven, lässt mich nun meine Augen von Aoko nehmen und zu dem jungen Mann neben mich gleiten.

„Was?“, frage ich nicht gerade höflich und sehe ihn genervt an. Soll er doch ruhig merken, dass mich seine Anwesenheit stört. Doch sicherlich weiß er das schon längst, ist es doch schließlich schon immer so gewesen, seit wir uns kennen.

Doch wie immer, ignoriert er diesen Umstand und redet weiter mit mir, in dem er sich erkundigt: „Hast du eigentlich schon was für Aoko? Zu Weihnachten?“

Nein! Habe ich noch nicht! Doch wieso will er das jetzt wissen? Wahrscheinlich weil er selber nicht weiß, was er ihr schenken soll? Hmm…

Ich schüttle den Kopf und frage ihn: „Und du?“

„Nein. Auch noch nicht.“, meint er und sieht nachdenklich zu Aoko, die immer noch an den Stand mit der Weihnachtsdeko steht. „Sie hatte vorhin an einen der anderen Stände etwas angesehen und schien ziemlich interessiert. Doch nachdem sie den Preis gesehen hatte, legte sie es enttäuscht wieder weg.“ Bitte? Wovon redet er? Mir ist nicht mal aufgefallen, dass sie überhaupt schon vorher mal an einen der zahlreichen Weihnachtsstände dran war, geschweige denn, dass sie sich an einem umgeschaut hatte.

Da Hakuba nun wieder zu mir schaut, bemerkt er wohl meine Irritation und meint seufzend: „Wenn du nicht die ganze Zeit schlechte Laune verbreitet hättest, währe dir das sicher aufgefallen.“ Ja! Wahrscheinlich! Doch muss er mir das jetzt unbedingt auf die Nase binden? Muss er einen immer wieder unter Beweis stellen, was er für eine gute Auffassungsgabe hat? Wie nervig! So ein Angeber!

„Und wenn schon…“, erwidere ich daher leicht angepisst und erkundige mich dann: „Und was genau willst du mir nun sagen?“ Irgendwas muss er ja mit diesem Gespräch erreichen wollen.

Nun ist es an Hakuba mich irritiert anzusehen. „Und dabei bist du doch sonst nie so schwer von Begriff…“, murmelt er leise, was ich trotzdem verstehe und mich genervt meine Arme vor der Brust verschränken lässt.

„Da ich aber diesmal so schwer von Begriff bin, kannst du mich ja sicher aufklären!“, blaffe ich ihn dann an.

Für einen Moment dachte ich, er würde anfangen zu grinsen, doch war diese Gefühlsregung zu kurz, um sie wirklich wahr zunehmen. Was sollte auch an meiner Aussage auch schon so witzig gewesen sein?

„Da wir uns zu Weihnachten, wenn überhaupt, nur eine Kleinigkeit schenken wollen, könnten wir doch zusammenlegen und es gemeinsam kaufen und ihr schenken.“, meinte er dann und sah wieder kurz zu Aoko, um sicher zu gehen, dass sie nicht schon auf den Weg zu uns ist und uns hören kann.

„Du willst ihr gemeinsam mit mir was schenken?“, frage ich etwas skeptisch. Wie kommt das denn? Immerhin sind wir ja nicht gerade befreundet.

„Wieso nicht? Somit können wie ihr immerhin etwas geben, was sie auch wirklich will, anstatt irgendeinen Schnick Schnack.“ Dies sagte er mit einem leichten Schulterzucken und eher etwas gleichgültig. Trotzdem hat er Recht. Seufzend nicke ich daher und meine: „OK! An welchem Stand war das?“ Immerhin will ich mir vorher ansehen, für was sich Aoko interessiert.

„Gut! Dann komm mit!“, erwidert Hakuba, schnappt sich meine Hand und zieht mich hinter sich her zu einem der Stände. Irgendwie ist mir das gerade peinlich, da es wirkt, als würden wir Händchen halten und ich merke auch schon, wie ich leicht erröte. Am liebsten hätte ich meine Hand wieder zurückgezogen, doch glaube ich, hätte dies die Situation jetzt nur verschlimmert. So bemerkt es wahrscheinlich niemand, aber wenn ich ihm deswegen eine Szene mache... Das würde nur die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf uns lenken.

Noch so in Gedanken bemerke ich gar nicht, dass wir schon vor einem Stand stehen. Erst als meine Hand wieder losgelassen und mir etwas vor den Augen gehalten wird, registriere ich, wo wir sind. Dieses Etwas ist übrigens ein Buch, von Aoko’s Lieblingsautor, eine Sonderedition, die es nur zu Weihnachten gibt. Mit Autogramm und einem Anhänger für eine Kette, der wohl in dem Buch eine große Rolle spielt. Nachdenklich nehme ich das Buch in die Hand betrachte es noch eine Weile, bis ich meine: „Dann müssen wir wohl in nächster Zeit Aoko davon abhalten, sich doch noch das Buch zuzulegen.“

„Dann stimmst du meinen Vorschlag zu?“, erkundigt sich nun Hakuba, worauf ich nur nicke. Also bezahlen wir das Buch und der Detektiv packt es weg. Doch als wir uns umdrehen wollen, ertönt plötzlich Aoko’s Stimme hinter uns: „Hey Jungs. Schaut mal nach oben!“, meint sie und grinst dabei.

Verwirrt sehen wir erst sie an, dann schauen wir hoch, wo ein Mistelzweig hängt. Genau über uns… Auch wenn es bei uns in Japan kein üblicher Brauch ist, weiß ich was dies bedeutet. Das kann doch jetzt nicht ihr ernst sein? Fragend und auch leicht entsetzt sehe ich sie an, doch ganz entgegen meiner Hoffnung, zeigt ihr Gesichtsausdruck, dass es wirklich ihr ernst ist.

Eigentlich wollte ich ihr sagen, dass sie das vergessen kann, doch komme ich dazu nicht, da eine Hand mein Kinn umfasst und meinen Kopf in Hakuba’s Richtung dreht, natürlich gehört die Hand zu ihm. Bevor ich noch irgendwie reagieren kann, spüre ich auch schon seine Lippen auf meinen. Geschockt weiten sich meine Augen und ich glaube mein Herz setzt für einen Moment aus. Ich glaube es nicht! Er küsst mich einfach. Seine weichen und warmen Lippen liegen auf meinen. Seine Hand befindet sich weiterhin an meinem Kinn, doch umfasst er es nur locker, so dass ich jeder Zeit meinen Kopf weg drehen kann. Doch seltsamer Weise, möchte ich das gar nicht, dafür fühlt es sich zu gut an. So gut, dass ich langsam meine Auge schließe, um den Kuss noch besser genießen zu können.

Der Detektiv nimmt nun seine Hand von meinem Kinn, nur um diese dann in meinen Nacken zu legen und mich näher an sich zu heran zu ziehen, falls das überhaupt noch möglich ist. Dabei fängt er nun an seine Lippen gegen meine zu bewegen. Etwas unsicher erwidere ich die Geste, vergesse dabei wo wir uns hier eigentlich befinden. Das hier noch andere Menschen sind, die uns sehen. Ich höre nicht mal mehr die vielen Stimmen um mich herum und auch nicht die Musik, die an den einzelnen Ständen gespielt wird. Mein Herzschlag, der viel zu schnell geht, ist das einzige was ich im Moment höre.

Ich weiß nicht, wie lange wir uns schon so harmlos küssen, als sich Saguru plötzlich von mir löst. Leicht verwirrt und auch enttäuscht, dass er einfach so aufhört, öffne ich meine Augen und sehe in seine Braunen. Noch immer rast mein Herz, doch registriere ich nun langsam wieder, wo ich bin und nehme nun auch wieder die Geräusche um mich herum wahr. Mit einem Mal wird mir nun auch bewusst, was gerade passiert ist, kann es aber irgendwie kaum fassen. Dieser arrogante Detektiv hat mich einfach geküsst. Und es hat mir auch noch gefallen. Das kann doch nicht wahr sein….

Immer noch irritiert über diese Sache, drehe ich mich um und sehe zu Aoko, die uns beide mit einem undefinierbaren Ausdruck in den Augen mustert. Wer weiß, was sie nun von uns denkt. Andererseits… Ist sie doch daran schuld! Vielleicht hatte sie sogar gehofft, dass das passiert… Leicht seufzend verwerfe ich diesen Gedanken wieder. Warum sollte sie so etwas wollen?

„Ähm… Gehen wir weiter?“, kommt es zögerlich fragend von meiner besten Freundin. Ich nicke darauf nur und setze mich in Bewegung, bemerke dabei aus dem Augenwinkel, dass Hakuba mir folgt.

Gemeinsam gehen wir weiter über den Weihnachtsmarkt, bleiben mal ab und an, an einen der Stände stehen und sehen uns um. Dabei wandert immer wieder mal mein Blick zu den Detektiven, der sich so verhält, wie auch zuvor. Als sei nichts zwischen uns passiert… Ob es für ihn keine Bedeutung hatte? … Doch was, wenn es so ist? Würde es mich stören? Hat es denn für mich eine Bedeutung? Außer, dass es mein erster Kuss war… Verdammt! Ob ich was sagen soll? Ob ich ihn darauf ansprechen soll? … Nein! Lieber nicht! Wer weiß, was er dann von mir denkt… Obwohl mir das ja eigentlich egal sein könnte. Wir sind schließlich keine Freunde. … Eigentlich… sind wir das nicht… Hm…

Verdammt! Was ist nur mit mir los? Wie kann so ein einfacher Kuss mich so aus der Bahn werfen? So ein Gefühlschaos in mir auslösen? So widersprüchliche Gefühle? Widersprüchlich? … Ja! Immerhin weiß ich nicht mal, ob es besser ist, dass mir der Kuss gefallen hat, oder ob er mir lieber nicht gefallen hätte sollen… Auch weiß ich nicht mal, ob ich nun in seine Nähe sein will oder nicht…

Wieder fällt mein Blick auf ihn. Wir stehen nun abseits vom Weihnachtsmarkt, mir ist nicht mal aufgefallen, dass wir ihn verlassen haben, und Hakuba sieht zu Aoko, die ihm irgendwas erzählt. Ich weiß nicht was, da ich nicht wirklich zuhöre. Es interessiert mich gerade auch nicht wirklich. Der Detektiv vor mir beansprucht meine ganze Aufmerksamkeit. Wobei mein Blick nur auf seine Lippen liegt, die zu einem leichten Lächeln verzogen sind. Ich erinnere mich daran, wie sie sich auf meinen angefühlt hatten - so weich und auch warm, trotz dem kalten Wetter – dabei merke ich eine Sehnsucht in mir, diese Lippen wieder so zu spüren. Bevor ich noch irgendwas Unüberlegtes mache, wende ich meinen Blick von ihm ab.

Das kann doch nicht wahr sein!


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, dass war es auch schon.

LG Kajioukami


PS: Eigentlich hatte ich noch eine Fortsetzung geplannt, ein Weihnachtsfest, doch habe ich es noch nicht geschafft fertig zu schreiben. Mal sehen, ob ich es bis zu den Weihnachtsfeiertage schaffe... Dann lade ich es auf alle Fälle noch hoch. Komplett anzeigen

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