Prolog
Hey. Ich bin Juvia. 16 Jahre alt und besuche die Highschool. Ja ja. Ich weiß, was gut die Hälfte von euch denkt. Oh Gott. Teenie Drama! Nicht schon wieder! Nun ja. Genauer gesagt... es ist ein Teenie Drama. Mein ganz persönliches Teenie Drama. Doch irgendwie... auch anders. Ich weiß. Ich rede komisches Zeug. Das werdet ihr auch des Öfteren erleben, wenn ihr diese Geschichte weiter lest. Vielleicht werdet ihr euch selbst wiedererkennen. Vielleicht denkt ihr aber auch nur, dass ich einen an der Waffel habe. Zugegeben. Etwas speziell bin ich schon. Alleine meine Art zu reden wird euch ein wenig verwundern. Ich rede nicht wie andere Mädchen in meinem Alter es tun. Genauer gesagt, rede ich so, wie kaum ein anderer Mensch es tut. Es ist keine Störung oder sowas. Es sei denn, man will es auf die Psyche schieben, worauf man so einiges im Leben schiebt. 'Oh die ist unordentlich. Bestimmt krank im Kopf.' oder 'Oh, die ist verträumt. Voll gestört.'. Menschen sind schon echt eigenartig nicht wahr? Die einen denken so, die einen vollkommen anders und die Nächsten... gar nichts. Zumindest kommt es mir manchmal so vor. Aber egal. Ich schweife ab. Wo war ich stehen geblieben? Genau. Meine Art zu reden. Ich rede nicht so wie ich vielleicht sollte. Es ist eine Angewohnheit. Die schlechte Angewohnheit von mir in der dritten Person zu sprechen. Denken tu ich normal. Zumindest soweit man das eben als normal bezeichnen kann. Normal ist immerhin ein großes Wort. Nur Sprechen tu ich wie gesagt in der dritten Person von mir. Wieso fragt ihr euch? Ich weiß es ehrlich gesagt selbst nicht so genau. Meine Mutter ist der Auffassung, dass mit meiner, na könnt ihr es erraten (?), Psyche etwas nicht stimmt. Womit wir schon wieder bei dem Thema wären.
Ich gehöre, wie viele andere Kinder auch, zu den so genannten 'Scheidungskindern'. Keine große Sache. Seh ich zumindest so. Ich hatte zu Dad ohnehin keinen wirklichen Draht. War halt mein Vater. Größtenteils arbeitend, Zuhause auf dem Sofa lümmelnd, Bier trinkend und Football schauend. Mein Vater tat jahrelang nichts anders. Das war auch der Grund warum Mum sich scheiden ließ. Mir war das ganze recht egal. Wenn ich Dad sehen wollte, brauchte ich nur ein paar Straßen weiter. Aber meine Mum sah alles anders. Nicht die Entfernung, die zwischen Dad und uns lag, sondern die Sache mit dem 'Ist mir egal, dass ihr euch habt scheiden lassen.'. Meine Mutter war der festen Auffassung, dass ich schrecklich darunter litt. Eben weil sich kurz nach dieser Zeit meine Sprechweise änderte. Eigentlich hatte ich nur eine Fernsehserie gesehen, wo das jemand machte. Und mir irgendwie angeeignet. Keine Ahnung wieso ich das getan hatte. Aber irgendwann war es halt einfach da. Meine Güte. Ich war 9 Jahre alt. Ich wusste nicht mal mehr, wie diese Fernsehserie hieß. Damals hatte ich mich nie damit beschäftigt. Wozu auch? Kam halt täglich im Fernsehen. Und heute lief die Serie nicht mehr. Abgesetzt. Vielleicht gab es ja noch mehr Fälle, wie mich, die sich merkwürdige Verhaltensweisen angeeignet hatten. Wäre toll. Dann hört meine Mum vielleicht mal damit auf alles auf ihre Scheidung zu schieben.
Okay. Ich labere schon wieder dummes Zeug. Beschwere mich darüber, dass meine Mutter mich für verrückt hält. Ich sagte ja. Mein ganz persönliches Teenie-Drama. Aber erst mal weg davon.
Heute würde mein erster Schultag an meiner neuen Schule sein. Nein. Ich bin nicht umgezogen. Nur waren die Menschen an meiner alten Schule nicht sonderlich nett. Sie kamen nicht mit meiner Art zurecht und ich auch nicht wirklich mit ihnen. Es beruht also auf Gegenseitigkeit. Ich bin eben eine Klasse für sich. Nicht weil weil ich dummes Zeug rede. Ich denke nur dummes Zeug. Aussprechen tu ich es nie. Und manchmal habe ich das Gefühl, dass ich, wenn ich meine Gedanken mal aussprechen würde, wesentlich besser bei den Leuten ankommen würde. Aber das tu ich nicht. Ich bin eigentlich eher der ruhige Typ. Schüchtern. Ich beobachte lieber alles aus der Ferne, als zu sprechen. Und wenn ich spreche... nunja. Eben in der dritten Person von mir. Und das finden andere Menschen merkwürdig. Zumindest die Meisten. Ausnahmen gibt es. Zum Beispiel meine beste Freundin. Sie geht nicht auf meine Schule. Dafür aber auf meine neue Schule. Sie ist auch der Auslöser dafür, dass ich überhaupt wechsle. Meine beste Freundin kenne ich nun seid 3 Jahren. Wir mochten uns auf Anhieb. Sie ist meine Nachbarin und ich sehe sie eigentlich täglich. Zumal auch unsere Mütter befreundet sind. Und was ich ganz besonders an ihr schätze, ist, dass sie mich so akzeptiert, wie ich bin. Mit all meinen Eigenarten. Bei ihr konnte ich sein, wie ich bin und das stimmte mich wahnsinnig glücklich.
Meine beste Freundin heißt übrigens Meredy. Wir teilen viele Gemeinsamkeiten. Alleine durch unser Aussehen. Das soll nicht heißen, dass wir uns ähnlich sehen. Eigentlich gar nicht. Nur teilen wir unsere Vorliebe für modische Kleidung und schrille Haarfarben. Ich weiß. Merkwürdige Kombination. Aber es sah wirklich gut aus. Zumindest finden wir das schon mal. Meredy hat pinke Haare. Sie sind so schön lang und fluffig. Ich mag lange Haare sehr gerne. Zwar hatte ich sie eine Weile kurz, aber ich ließ sie bald wieder wachsen. Meine Haare sind übrigens blau gefärbt. Das passt zu meinen blauen Augen. Generell liebe ich die Farbe blau. Es erinnert mich an das Meer und Wasser generell. Ich war schon immer eine kleine Wassernixe. Aber dazu irgendwann mal mehr.
Ich denke ich rede zu viel und breche mal an der Stelle ab. Also. Willkommen zu meinem Teenie-Drama! Ich hoffe, ich hab euch nicht verschreckt. Denn die wirkliche Geschichte beginnt erst jetzt.
