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Little sweet Things

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Verrückte FF!
Verrücktes Pairing!
Noch verrückteres Thema!
ScarsLikeVelvet schiebe ich mal wieder die Schuld in die Schuhe *grins*
Und nun viel Spaß. Komplett anzeigen

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Little sweet Things

Kyos Pov.
 

Gott, was war denn nun schon wieder los?

Kyo hatte keinen blassen Schimmer, warum er nun schon wieder über der Kloschüssel hing und diese sich genauer betrachtete. Schon seit einigen Tagen hatte er immer wieder den Drang sich übergeben zu müssen, was er jedes Mal so lange heraus zögerte, bis er es nicht mehr halten konnte und wie von einer Tarantel gestochen ins Bad schoss. Das kam wie aus dem Nichts und war genauso schnell wieder verschwunden.

Keuchend lehnte er sich auf dem kalten Porzellan ab und hoffte, dass sein Partner in nächster Zeit nicht nach Hause kam. Der machte sich nämlich auch immer mehr Sorgen, zudem sein Essverhalten dadurch ganz schön durcheinander kam, was sich langsam schon bemerkbar machte, auch wenn Kyo selbst nur spürte, wie seine Hosen teilweise sehr rutschten.
 

Für den Moment schien es wieder überstanden zu sein und er rappelte sich auf, um sich den Mund auszuspülen und das Gesicht zu waschen. Er fühlte sich ekelhaft und sein Spiegelbild sah auch nicht gerade wie ein Topmodel aus.

„Willst du nicht langsam wirklich mal zum Arzt gehen?“, erschrocken zuckte Kyo zusammen und schaute in den Spiegel, wo er seinen Freund im Türrahmen lehnen sah. Ni~ya hatte die Arme verschränkt und sah besorgt und gleichzeitig ein wenig angepisst aus.

„Nein…“, antworte er irgendwann und trocknete sich anschließend sein Gesicht mit einem Handtuch ab.

„Kyo, ich meins ernst. So kann das nicht weiter gehen.“, seufzte Ni~ya und betrat den Raum. „Du kotzt dir beinahe jeden Tag die Seele aus dem Leib und an Essen kommst du auch nicht mehr wirklich ran. Das kann nicht nur eine einfache Magenverstimmung sein, das glaube ich nicht.“ Kyo glaubte das mittlerweile auch nicht mehr, aber trotzdem war er noch fest davon überzeugt, dass sich das Problem von alleine beheben würde.

„Hmm, wird schon werden.“, sagte er deswegen einfach nur.

„Kyo, schau mich an.“, doch Kyo wollte nicht. „Hey, ich hab gesagt, dass du mich anschauen sollst.“, murrte Ni~ya ein wenig und drückte Kyos Kopf am Kinn nach oben. „Du gehst morgen zum Arzt, hörst du? Und wenn nicht, prügel ich dich eigenhändig dahin, hast du mich verstanden?“

Toll, was wollte Ni~ya damit bezwecken, wenn er ihn zwang? Okay, zugegeben, er brauchte solch einen Arschtritt schon manchmal, aber trotzdem fühlte er sich gedrängt.

„Hast du mich verstanden?“, durchdrang die andere Stimme wieder die Stille und Kyo murrte nickend.
 

Der nächste Tag begann so, wie der vorherige geendet hatte. Kyo hing schon wieder würgend über der Kloschüssel und brachte das zu Tage, was er vor nicht mal einer halben Stunde in sich hinein gestopft hatte.

Ja, gestopft war der richtige Ausdruck dafür. Mit einem immensen Hunger hatte er sich aus dem Bett gewuchtet und war schon fast in die Küche gerannt, da er es vor Hunger kaum noch ausgehalten hatte. Nicht mal vor Nutellabroten mit Sauren Gurken hatte Kyo halt gemacht.

Zumindest beförderte er nun alles wieder zu Tage und Kyo fühlte sich elender, als je zuvor.

Vielleicht sollte er wirklich Ni~yas Rat befolgen und so wie der gestern noch drauf war, hatte Kyo eigentlich auch keine andere Wahl. Er konnte sich gut vorstellen, wie er mitten in der Nacht Kyo noch zu einem Bereitschaftsarzt zerrte und diese schmerzhafte Vorstellung sollte lieber auch nur eine Vorstellung bleiben.

Also seufzte Kyo einmal tief und begab sich erst mal unter die Dusche, danach putzte er sich seine Zähne und schnappte sich alles Nötige, was er für einen Arztbesuch brauchte. Widerwillig schlug er die Richtung ein und er machte sich alle möglichen Gedanken darum, was denn die Diagnose sein konnte. Von Magenverstimmung bis zu einem Tumor ging er alles durch und er fand alle Varianten nicht sehr prickelnd.
 

Eine halbe Stunde später saß er im Behandlungszimmer seines Arztes, der ganz schön lange auf sich warten ließ. Der sterile Raum machte sein Befinden jetzt nicht unbedingt besser und Kyo kaute nervös auf seiner Unterlippe herum. Am liebsten würde er jetzt doch wieder fliehen, aber ein wütender Ni~ya hielt ihn davon ab. Eigentlich war er sonst ja auch keine Mimi, aber bei dem Größeren konnte er einfach nicht anders und gegen seinen Willen wurde er schon fast Hand zahm, was Kyo wohl am meisten von allen ankotzte.

Mit einem lauten Ruck wurde die Tür dann geöffnet und sein Arzt im weißen Kittel kam herein.

„Nishimura-san, wo drückt denn der Schuh?“, sehr witzig. Er holte tief Luft und erzählte von seinem Leid, woraufhin er sich wenige Augenblicke später mit freiem Oberkörper auf der Pritsche wieder fand und der Arzt mit seinen kalten Pfoten seinen Bauch abtastete. Auf die Frage, ob ihm da irgendwas weh tun würde, verneinte er jedes Mal und der Arzt zog irgendwann die Augenbrauen zusammen, was Kyo in keinster Weise beruhigte.

„Hm… ich glaube da wäre ein Ultraschall hilfreich.“, murmelte der ältere Mann und scheuchte Kyo in einen anderen Raum, wo so ein Gerät herum stand. Mit einem mulmigen Gefühl begab sich der Sänger wieder in die Horizontale und zog kurz die Luft in seine Lungen, als der Arzt das kalte Gel ohne Vorwarnung auf seinen Bauch klatschte. Wenn es ihm nicht schon wieder so komisch wäre, hätte er dem Kerl glatt mal seine Meinung gegeigt, aber er brauchte seine Kräfte sicherlich für seinen nächsten Toilettenbesuch, weswegen er seine Worte herunter schluckte.

„So, da wollen wir mal sehen, was ihnen den Appetit raubt.“, hörte er den Arzt murmeln und Kyo hatte so das Gefühl, dass er es vielleicht gar nicht wissen wollte, da der Arzt plötzlich stockte und seine Stirn sich in tiefer Kraterfalten legte.
 

Ni~yas Pov.
 

Heute war es noch später geworden und müde schloss Ni~ya die Wohnungstür auf, darauf bedacht Kyo nicht zu wecken. Als er eingetreten war, horchte er einen Moment, konnte aber keine verdächtigen Geräusche vernehmen, die sich irgendwie nach Übergeben anhörten. Das war ja schon mal positiv. Seinen Schlüssel legte er in die vorgesehene Schale und schlüpfte dann aus seinen Schuhen. Seine Jacke hing auch schnell am Haken und er schlich in die Wohnung. Gegen seine Erwartung, saß Kyo im Wohnzimmer auf der Couch und starrte Löcher in die Wand.

„Hey.“, begrüßte er ihn freundlich und Ni~ya vernahm ihm nächsten Moment ein erschrockenes Zusammenzucken. „Sorry, wollte dich nicht erschrecken.“, murmelte er daraufhin und setzte sich zu seinem Freund aufs Sofa und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Wange.

Irgendwie war Kyo komisch drauf und es war jetzt seine Aufgabe heraus zu finden, warum das so war.

„Warst du beim Arzt?“, erkundigte sich Ni~ya und sah Kyo an, der sich immer noch nicht gerührt hatte. „Kyo, was ist denn los?“, fragte er wieder und langsam wurde ihm das wirklich unheimlich. Also entweder war Kyo grummelig, da es wirklich nur eine Magenverstimmung war, oder es musste was ganz ernstes sein.

Statt einer direkten Antwort bekam Ni~ya nur ein kleines Bild in die Hand gedrückt und er brauchte einen Moment, um es als Ultraschallbild identifizieren zu können.

„Öhm… was ist das?“, oder viel eher, was sollte er damit?

„Guck mal genauer hin.“, Hilfe, Kyos Stimme klang rau und ziemlich brüchig. Aber Ni~ya tat ihm den Gefallen und besah sich das Bild genauer. Darauf war ein kleines Klümpchen zu sehen, was eher einer Bohne ähnelte… Moment, sollten die komischen Dinger angedeutete Beine sein… und das andere wohlmöglich Arme? Das Obere Teil konnte man mit einiger Fantasie als Kopf deuten…
 

„Jetzt gecheckt?“

Ehrlich gesagt nicht, oder eher, er wollte es nicht checken.

„Du bist schwanger?“, purzelten die Worte aber wie von alleine über seine Lippen und Ni~yas Weltbild war zerstört.

Okay, er hatte schon gewusst, dass das theoretisch passieren könnte, da bei Kyo so einiges nicht war, wie es bei einem Mann eigentlich sein sollte, aber das praktisch zu sehen war eine ganze andere Geschichte, zudem sie eigentlich alles getan hatten, um eben genau so etwas zu vermeiden. Tja, ihr Plan wurde wohl nicht komplett perfekt ausgeführt, sonst hätten sie jetzt nicht diese Miesere.
 

Normalerweise würden sie solche Hiobsbotschaften mit einem Gläschen Schnaps betrinken, aber das war diesmal eindeutig fehl am Platz und Ni~ya entschied sich da für einen Kamillentee. Der war genauso beruhigend und machte einem nicht gleich die Birne platt, wobei das eigentlich nötig wäre.

Der Tee war schnell aufgebrüht und die zwei Gläser genauso schnell ins Wohnzimmer geschafft.

„Hasst du mich jetzt?“, warf Kyo die Worte in den Raum und Ni~ya konnte ihn nur entsetzt anstarren.

„Warum soll ich dich denn hassen?“, das musste Kyo ihm mal erklären.

„Warum wohl? Ich bin schwanger, schon vergessen?“

„Ja und zwar von mir. Ergo, ich steck da genauso drin wie du, hab also genauso viel Verantwortung.“

„Also verpisst du dich nicht bei der nächstbesten Gelegenheit?“, fragte der Kleinere plötzlich total unsicher und Ni~ya konnte es nicht mit ansehen. Kyo saß wie ein Häufchen Elend da und schien sich auch so zu fühlen. Deswegen tat Ni~ya das, was er eigentlich schon von Anfang an hätte machen sollen. Zärtlich schlang er seine Arme um den anderen, weichen Körper und zog ihn zu sich heran.

„Natürlich nicht.“

„Wirklich?“

„Wirklich. Wir beide haben da zwar echt Bockmist gebaut, aber wir werden die Sache auch wieder zusammen gerade biegen, hörst du?“

„Das klingt so einfach bei dir, aber du weißt schon, dass Schwanger bedeutet, das in paar Monaten ein Baby im Haus ist?“, murmelte Kyo, drückte sich aber Haltsuchend an Ni~ya heran.

„Ja.“, ein Baby. In ihrem Haus. Ni~ya brauchte wohl doch einen Schnaps.
 

Kyos Pov.
 

Nach einigen, vielen Wochen, hatten sowohl Ni~ya, als auch Kyo die Neuigkeit verdaut und sich sogar damit angefreundet. Gut Ni~ya hatte tatsächlich etwas länger gebraucht, als Kyo, aber mittlerweile freuten sie sich sogar auf ihren Krümel.

Bei seiner Band hatte das ganze etwas anders ausgesehen und Kaoru schien damit immer noch nicht wirklich zurecht zu kommen, was aber eher an der Tatsache lag, das er sich jetzt mit dem Management herum schlagen musste und somit eine Pause für die ganze Band erzwang. Die Öffentlichkeit sollte so wenig wie möglich davon mit bekommen, was mittlerweile gar nicht mehr so einfach war, da Kyos Körperumfang schon erheblich zugenommen hatte. Von seinem Gewicht wollte er gleich gar nicht anfangen, denn ihm schwirrte jedes Mal aufs neue der Kopf, sobald er auf die Waage schaute, die mal wieder ein Kilo mehr anzeigte, als wie noch vor einer Woche.
 

Seine Übelkeit hatte sich zum Glück wieder gelegt, dafür spielten Kyos Hormone gerne mal Achterbahn. Wie aus dem Nichts fing er an zu Heulen und brachte sie damit manchmal völlig durcheinander. Ni~ya dachte dann immer er hätte was falsch gemacht und Kyo versuchte diesen jedes Mal zu beruhigen, bekam dabei aber meist einen noch krasseren Heulkrampf. Teilweise war es wirklich zum verrückt werden, zudem diese Launenumschwünge echt anstrengend waren. Nichtsdestotrotz ließ Kyo seine Arbeit nicht ganz ruhen, denn jeden Tag war sein Kopf voller Gedanken, die er aufschrieb, sobald er Gelegenheit dazu hatte, zum Leidwesen von Ni~ya, da der Angst hatte, dass Kyo sich überanstrengen könnte.

Sie beide hatten schon viele Diskussionen darüber geführt, das Kyo sicherlich keinen Schwächeanfall erlitt, wenn er seinen Block vollkritzelte, denn so schwer war sein Stift dann doch nicht. Sowieso zickten sie sich ziemlich an, was beiden auf den Keks ging und Kyo jetzt schon die Tage zählte, wenn sein Körper wieder normal lief.
 

-
 

Wieder waren einige Wochen ins Land gegangen und Kyo fühlte sich immer mehr wie eine Ente, denn seinen sexy Catwalkgang konnte er schon lange nicht mehr ausführen, stattdessen watschelte er eher wie eine besoffene Ente durch die Gegend.

Trotzdem mussten sie langsam mal die Möbel aufbauen, denn der Geburtstermin rückte immer näher, beziehungsweiße wurde der schon fest gelegt, da Kyo einen Kaiserschnitt bekommen würde. Zwar hatten sie immer noch reichlich zwei Monate Zeit, aber manchmal kam es ja anders, als wie man dachte und er hatte dann lieber alles fertig, als wenn sie ohne Nichts dastanden.

Somit saß Kyo auf dem Boden und hielt die Aufbauanleitung vor sich, während Ni~ya verzweifelt ein System darin zu finden versuchte, was Kyo ihm vorlas.

So richtig wollte das aber nicht funktionieren und Kyo wuchtete seinen runden Körper wieder auf seine Beine.

„Lass mal den Master ran.“, sagte er frech und nahm seinem Schatz die Teile aus den Händen?

„Master? Wohl eher die Mama.“, schmollte Ni~ya, ließ ihn aber gewähren.

„Dann von mir aus Mama, aber die hat wenigstens nen Plan und steht nicht ganz so auf dem Schlauch wie der Papa.“, ließ Kyo sich nichts anmerken und hatte sogar ziemlich schnell die Teile ineinander gesteckt. Dann tauchte aber schon das nächste Problem auf, wozu er Ni~ya benötigte.

„Kannst du mal bitte die Schrauben da fest drehen? Ich komme da beim besten Willen nicht ran.“ Seufzte Kyo und strich sich mit seinen Händen über den Bauch, der unter einem, nun nicht mehr wirklich weitem, T-Shirt versteckt war. Ein wenig verträumt zog er seine Kreise mit den Fingern und spürte kurz darauf sogar eine leichte Bewegung, welche ihn schmunzeln ließ.

„Was denkst du, wird es ein Junge, oder ein Mädchen?“, stellte er kurz darauf die Frage und sah zu seinem Schatz, der ihn lächelnd beobachtete.

„Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung.“, gab Ni~ya zu und Kyo ging es genauso. Das Baby hatte es aber auch drauf, sich jedes Mal zu verstecken, wenn es darum ging, mal zu sehen, was es eigentlich wird.

„Da werden wir uns wohl doch bis zum Ende gedulden müssen.“, obwohl ihm das wirklich schwer fiel, aber anders ging es ja dann leider nicht.

„Ja, aber die acht Wochen kriegen wir jetzt auch noch rum.“, nickte Ni~ya und kam auf ihn zu. Kurz strich dieser über Kyos Bauch, ehe der Sänger in einen verliebten Kuss gezogen wurde. Genüsslich labte er sich daran und schlang seine Arme um Ni~yas Nacken, wobei er nicht ganz so viel Nähe erreichen konnte, wie er es gerne hätte, da sein Bauch einfach nicht kooperierte.
 

„Fertig.“, war Kyo erleichtert, als der die Decke vom Kinderbett gerichtet hatte und sich sein Werk beschaute. Daraufhin steckte Ni~ya auch wieder seinen Kopf durch die Tür, denn der hatte sich vor einer Weile verabschiedet, da er das Abendbrot zubereitete.

„Sieht wirklich gut aus.“, nickte dieser und war sogleich wieder verschwunden, gefolgte von einem leisen Fluchen. Lachend schüttelte Kyo seinen Kopf und machte sich ebenfalls auf den Weg in die Küche, wo Ni~ya wie wild herum fuchtelte. Eine kleine Rauchentwicklung hatte stattgefunden, weswegen er das Fenster mal lieber auf Kipp stellte, nicht das sie hier drin noch erstickten.

„Eigentlich wollten wir das noch essen, oder?“, konnte Kyo einfach nicht anderes und neckte Ni~ya, der leise grummelte. Auf einmal hatte er super Laune und Spaß dran seinen Schatz zu foppen, dem das zwar nicht gefiel, aber alles über sich ergehen ließ.

„Drei Kreuze, wenn du nicht mehr von einer Laune auf die nächste umschwenkst, da kriegt man ja ein Schleudertrauma.“, murrte Ni~ya und Kyo konnte nicht anders, als lauthals zu lachen.

„Also ich weiß gar nicht, was du hast, mir geht’s super.“, freute er sich seines Lebens und stellte sich von hinten an Ni~ya, so dass er seine Arme um dessen Bauch schlingen konnte, was aber nicht mehr wirklich funktionierte.

„Na, da hat wohl einer zu kurze Arme.“

„Pass auf das bei dir nicht gleich was anderes zu kurz ist.“, und schon war Kyos Laune im Eimer.
 

Ni~yas Pov.
 

Morgen war es endlich soweit.

Morgen würden sie Eltern werden.

Ni~ya war deswegen kurz vorm durchdrehen.

Zum einen war er tierisch aufgeregt und konnte es kaum noch erwarten, aber auf der anderen Seite hatte er auch höllische Angst, was eigentlich alles auf sie zukommen würde. Da gab es keine durchzechten Nächte mehr, zumindest nicht mit Alkohol, stattdessen sah er sich schon mit einer Milchflasche da sitzen.

Oh man, das konnte echt was werden.

Aber Kyo schien es auch nicht anders zu gehen. Der tigerte schon den ganzen Tag durch die Wohnung und suchte alles zusammen, was er für den Klinikaufenthalt gebrauchen könnte. Nichts konnte den Sänger beruhigen und Ni~ya hatte langsam wirklich Angst, dass das Baby von alleine aus dem Kleineren flutschte. So nervös hatte er ihn wirklich noch nie gesehen. Aber hey, Ni~ya würde der Arsch auch auf Grundeis gehen, wenn er wüsste, das er, in nicht mal vierundzwanzig Stunden, auf geschnippelt werden würde.
 

„Kyo, kannst du dich mal bitte setzen? Du machst mich ganz kirre.“, hielt er es nach einer weiteren Stunde nicht mehr aus und zog den Sänger einfach auf seinen Schoß, sobald er am Sofa wieder vorbei gezischt kam. „Wenn du so weiter machst, haben wir gleich Furchen im Teppich.“

Nur widerwillig schien Kyo auf seinem Schoß sitzen zu bleiben, aber das juckte ihn nicht. Stattdessen zerrte er dessen Shirt nach oben und schob Kyos Hosenbund nach unten, damit sein Bauch komplett freigelegt war. Mit den Fingerspitzen strich er über die weiche, aber ziemlich gespannte Haut und bekam prompt einen Tritt verpasst, der Kyos Bauch ausbeulte. Das widerholte er einige Male und er war wirklich fasziniert. Manchmal pikste er etwas hinein und bekam von dem Baby sofort eine Antwort.

„Ärgere es doch nicht so.“, murmelte Kyo, aber Ni~ya hörte schon raus, dass er auch schmunzeln musste.

„Ist doch aber die letzte Gelegenheit dazu.“, gestand Ni~ya und er fand es doch irgendwie schade, dass das Morgen alles vorbei sein sollte.

„Schon, aber wenn es das mit dir machen würde?“

„Dann würde ich genauso zurück treten.“

„Toll und ich werde wieder in innen verprügelt, oder was?“, brummelte Kyo nicht sehr ernst gemeint.

„Na ja, du bist die Mama.“, konnte er sich ein Lachen nicht verkneifen und knuddelte den Sänger einmal mächtig durch, bevor er wieder seine Hände auf den ausgeprägten Babybauch legte. So saßen sie dann noch ewig da und kuschelte sich müde, bis sie ins Bett krabbelten, wobei Kyo eher was von „Ich fühl mich wie nen Wahl.“, brabbelte und Ni~ya aus weiser Voraussicht seine Klappe hielt.
 

Wirklich schlafen konnte keiner von ihnen, was man am nächsten Morgen sehr deutlich erkennen konnte. Aber darauf legten beide keinen Wert denn sie waren aufgescheucht wie zwei Hühner im Stall, nachdem der Fuchs kurz vorbei geschaut hatte. Ni~ya war ja schon ein nervliches Wrack, aber wie Kyo sich fühlte, dass konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen.

Gegen neun Uhr machten sie sich dann auch auf den Weg und wenig später passierten sie die Türen des Krankenhauses. Er hasste diese Räumlichkeiten, aber eine andere Wahl gab‘s jetzt nicht und Ni~ya biss einfach seine Zähne zusammen.
 

Kyo wurde gleich umsorgt und zuerst ans EKG gelegt, welches zum Glück keine Auffälligkeiten anzeigte. Danach durfte er noch in einem Patientenzimmer ausharren, bis es endlich soweit war.

„Bis gleich.“, verabschiedete Ni~ya sich noch mit einem Kuss von seinem Schatz, dann wurde dieser in den OP geschoben und er selbst bekam einen grünen Anzug verpasst, mit Haarschutz und natürlich Mundschutz. Dann dauerte es auch nicht mehr lange und er saß neben Kyo im OP, der auch ziemlich nervös wirkte. Aufmunternd hielt er Kyos Hand und versuchte selbst ein wenig Ruhe rüber zu bringen, wobei in ihm auch ein regelrechter Sturm tobte. Er versuchte die komischen Geräusche alle auszublenden, da sie alle nicht wirklich vertrauenserweckend klangen. Diese Geräusche verblassten allerdings, sobald ein kräftiger Schrei ertönte und ihr Baby unmissverständlich mitteilte, dass es auf der Welt war.

Kyo schaute mit riesigen Augen zu ihm und Ni~ya konnte nur Nicken.

Ja, das war ihr Baby.

Ihr Fleisch und Blut.
 

„Hallo kleine Lady.“, diese Worte ließen Ni~ya aufhorchen und sein Herzschlag setzte einen Augenblick aus. Dann kam schon eine Schwester heran gewuselt und hatte das schreiende Bündel auf den Arm.

„Es ist ein Mädchen.“, sagte sie und Ni~yas Brust schwoll vor Stolz gleich um einige Zentimeter an.

„Sie ist so wunderschön.“, war Kyo stattdessen von seinen Gefühlen überwältigt und ihm tropfte eine Träne, nach der anderen aus dem Augenwinkel. Aber er konnte ihm da nur zustimmen.

Bald schon wurde das Baby aber wieder von ihnen entfernt und die erste Untersuchung stand an. Jetzt war Ni~ya allerdings hin und her gerissen, da er eigentlich bei Kyo bleiben, aber auch seiner Tochter hinterher rennen wollte. Diese Entscheidung traf Kyo und schupste ihn schon fast hinterher.
 

Drei Stunden später saß Ni~ya mit seinem Kind auf dem Arm da und konnte sich einfach nicht an der Kleinen satt sehen. Hanako, so ihr Name, schlummerte friedlich und machte ihn zum Glücklichsten Menschen überhaupt und Kyo stand ihm da sicherlich in nichts nach.

Er hatte sich diesen Moment hunderte Male ausgemalt, aber er hätte es nie für so überwältigend gehalten und ihm flatterte immer noch das Herz, wenn er auch nur an die Geburt zurück dachte.

Sehr lange wurde ihm sein Glück aber nicht gegönnt und eine Schwester verfrachtete ihn irgendwann vor die Tür, da sie meinte, dass Mutter und Kind jetzt Ruhe benötigten.
 

Kyos Pov.
 

Die Geburt war nun eine Woche her und Kyo sollte heute entlassen werden. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er schon am nächsten Tag die Flucht wieder ergriffen, aber durch seine Narbe konnte er das vergessen und er musste noch ein paar Tage im Krankenhaus verweilen.

Aber heute war es endlich soweit und er wartete nur noch auf Ni~ya, der sie eigentlich schon vor einer halben Stunden abholen wollte. Anscheinend war mal wieder was dazwischen gekommen.

Irgendwann ging dann endlich mal die Tür auf und ein abgehetzter, frisch gebackener Vater kam herein.

„Tut mir Leid. Der Verkehr war die Hölle.“, entschuldigte er sich gleich und Kyo erwiderte erleichtert den Kuss, welchen Ni~ya ihn zuerst aufdrückte, ehe dieser zu Hanako ging und ihr auch ein Küsschen auf die Stirn gab.

„Macht nix, solange wir jetzt endlich nach Hause können.“, seufzte der Kleinere erleichtert.
 

Ein paar Minuten später beäugte er kritisch, wie Niya versuchte das Baby anzuziehen. Aber sehr erfolgreich war er nicht und Kyo konnte sich das auch nicht mehr lange mit ansehen, ehe er dann endlich eingriff.

„Lass mich das mal machen.“, schupste er Ni~ya sanft bei Seite und zog jetzt selbst seine Tochter an.

„Ich möchte sie aber anziehen.“

„Bei dir sieht das aber sehr gefährlich aus.“

„Mag sein, aber wenn du das immer machst, werde ich es nie lernen, also lass mich die Kleine anziehen.“, bettelte Ni~ya schon fast und Kyo konnte nicht anders, als die Sache ihm wieder zu überlassen. Aber er passte genau auf, damit ihrer Tochter ja nichts passierte.

Nach einigen Minuten hatte der Größere es dann tatsächlich geschafft und zärtlich legte er das kleine Bündel in die Babyschale. Dann konnten sie endlich los und Kyo stürmte schon fast vorneweg.
 

-
 

Es waren schon wieder einige Wochen ins Land gezogen und ihre Tochter entwickelte sich prächtig. Gerade lag Kyo mit der Kleinen im Bett und spielte etwas mit ihr, wobei sie eher immer mit großen Augen guckte und ihr Gesicht merkwürdig verzog. Dennoch fand er es unglaublich niedlich und Kyo konnte sich daran einfach nicht satt sehen. Mittlerweile hatte sie auch eine ziemliche Ähnlichkeit mit ihm selbst, von Ni~ya war nicht allzu viel hängen geblieben, aber das kam vielleicht noch, wenn sie älter war.

Erneut kitzelte er sie und ihr kleiner, zahnloser Mund verzog sich zu ihrem ersten süßen Lächeln, was Kyo regelrecht zum Strahlen brachte.

„Oh Gott, du zeigst mir dein schönstes Lächeln und Papa hat‘s nicht gesehen.“, gluckste er ein wenig und zückte dann sein Handy. Wieder kitzelte er sie, aber Hanako hatte wohl keine Lust mehr, sich noch einmal von ihrer besten Seite zu zeigen. Na gut, da bekam wohl nur er die Ehre. Aber so hatte Kyo etwas, was er Ni~ya am Abend schön aufs Brot schmieren konnte, wenn der von Arbeit kam. Nightmare hatten ihre Arbeit nicht unterbrochen, im Gegensatz zu Dir en grey, aber das fand Kyo okay, denn er wusste nicht, wie sehr sie sich aufheizen würden, würden sie Tag und Nacht nur noch aufeinander hocken. Paar Tagen waren ja Okay und er genoss sie auch unendlich, aber einige Monate würden sicherlich nicht gut gehen, da jeder von ihnen seine Freiheiten brauchte.

Aber dieses erste, kleine Lächeln, zeigte ihm auch, dass sie sich richtig entschieden hatten und Kyo war gerade glücklicher, als jemals zuvor.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  ScarsLikeVelvet
2015-12-08T20:44:28+00:00 08.12.2015 21:44
Ach ja...ich hab gerne Schuld dran ^^ bevor ich das vergesse
Antwort von:  myamemo
08.12.2015 21:47
ist ja doch etwas draus geworden, ne? xD
Antwort von:  ScarsLikeVelvet
08.12.2015 21:49
auja ^^ ich find's supi ^^
hätte nicht gedacht, dass die beiden zusammenpassen, aber hey...man lernt nie aus
Antwort von:  myamemo
08.12.2015 21:51
Ich auch nicht, glaube mir, ich auch nicht xD aber klappte besser als gedacht ^^
Von:  ScarsLikeVelvet
2015-12-08T20:41:04+00:00 08.12.2015 21:41
Awww~


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