Zum Inhalt der Seite

Chasing Demons

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Abandon All Hope

Byakuya stellte fest, dass während Soi Fons erster Schachzug ganz klar dazu gedacht war, ihn zu verärgern, der Zweite dazu diente, Renji aus der Fassung zu bringen.
 

Ōmaeda hatte sie zum Haupteingang des Gefängnisses geführt. Direkt dahinter lag eine große Erdspalte, die das Madennest von dem Rest der Division abtrennte. Eine lange, einsame Holzbrücke knarzte, während sie schwankte. Seine unheimlich, verlassenen Geräusche ließ Byakuyas Nackenhaare aufstellen.
 

Im Gegensatz zu dem Madennest war das Gefängnisgelände vor ihnen überirdisch. Durch das verschlossene Tor konnte Byakuya den großen Hauptturm sehen, von dem sich sternenförmig barackenartigen Holzgebäude ausbreiteten. Das Gelände war groß und trostlos, es waren keine Besonderheiten oder Pflanzen zu sehen. Staubwolken schwebten vom starken Wind hinauf, der auch an seinem Haori zog.
 

„Was willst du mir damit sagen, dass ich mein Zabimaru bei dir lassen soll?“, in Renjis Stimme, die eben noch ruppig, aber mit einem Hauch Humor durchzogen war, schwang nun etwas Panik mit.
 

Es half nicht, dass die Person, die ihre Hände ausstreckte, in voller Ausrüstung der Onmitsukidō gekleidet war. Die glatte, schwarze Kleidung betonte Muskeln und Sehnen, doch verhüllte ansonsten vollständig. Byakuya war sich noch nicht einmal vollkommen sicher, von welchem Geschlecht die Person war. Nicht, dass es von Bedeutung wäre. Die Einheit impliziert nur: Gefahr.
 

„Standardprozedere, Vizekommandant“, sagte der Agent mit einem gelangweilten Ton. Er oder sie zeigte Renji eine dicke Silberstulpe. „Und sie müssen das hier auch tragen.“
 

„Was zum Teufel ist das?“
 

Byakuya erkannte es. „Es ist eine Vorrichtung, die deinen spirituellen Druck dämpft. Ich vermute, du musst es tragen, damit sichergestellt wird, dass im Inneren des Gefängnisses kein Kidō genutzt wird.“
 

„Nun ja, dann sagen sie ihnen, dass ich so etwas nicht brauche, Kommandant“, sagte Renji und drehte sich, um Byakuya einen flehenden Blick zuzuwerfen. Seine Hand lag immer noch beschützend auf Zabimaru, welches er bisher noch nicht von seinem Obi entfernt hatte. „Mein Kidō ist Scheiße.“
 

„Tu, was sie wollen, Renji“, sagte Byakuya ruhig und wünschte sich dabei, Renji mit mehr als nur einem verstehenden Blick unterstützen zu können. Doch Ōmaeda lehnte gegen die Metallstäbe des Tores, seine Arme vor der massiven Brust verschränkt und grinste über Renjis Unbehagen. Den spöttischen Ausdruck zu sehen, stieß einen heißen Stachel durch Byakuyas Herz. Also sagte er: „Aber du kannst mir Zabimaru geben.“
 

„Eh?“, fragte Ōmaeda und stieß sich von dem Tor ab,um aufrecht zu stehen. „Was soll das?“
 

„Zabimaru wird bei mir bleiben“, beharrte Byakuya. Er hielt seine Hände auf, als sei die Angelegenheit entschieden.
 

Nun zögerte Renji nicht. „Ja, ok“, sagte er, als er das versiegelte Zanpakutō aus seinem Obi zog. Dann schien es, als würde er zu Zabimaru reden: „Ich weiß, dass ihr nicht immer die besten Freunde wart, aber es ist besser, als ein Fremder, oder?“ Byakuya hätte schwören können, dass er tatsächlich ein grollendes Gelächter hörte, als Renji die Waffe in Byakuyas geöffneten Handflächen legte. Renji wiederholte Zabimarus Ansicht mit einem dankbaren Funkeln in seinen Augen. „Sie hegen zurzeit keinen Groll, oder Kommandant?“
 

„Natürlich nicht“, sagte Byakuya und schaffte es, angemessen verächtlich dabei zu klingen.
 

Ōmaeda kratzte sich die kahle Stirn über ihren Austausch. „Ich schätze, das geht in Ordnung.“ Zu Renji sagte er dann: „Du weißt, dass dein Kommandant weiter weg sein wird, als das Fronttor, ja?“
 

Renji nickte, seine Augen blieben auf Zabimaru, während sich Byakuya rührte, um das Zanpakutō an seiner Seite, neben Senbonzakura, zu halten.
 

Ōmaeda hatte bereits auf dem Weg zum Gefängnis erklärt, dass sie getrennt werden würden. Byakuya würde von da zum Beobachtungsareal irgendwo im Hauptgebäude der Divison gehen. Soi Fon würde dort warten. Zusammen würden sie das Gespräch beobachten, indem sie irgendein Funk-Kamera-System verwenden, welches ohne jeden Zweifel von der 12. Division für sie erschaffen worden war. Byakuya hatte gehofft, körperlich näher an Renji zu bleiben, sollte eine Betreuung oder Rettung notwendig sein, doch offensichtlich hatte das Soi Fon vorausgesehen.
 

Es gab nichts, was sie noch dagegen tun könnten, außer zu hoffen, dass Soi Fon wirklich auf ihrer Seite war.
 

Byakuya konnte es nicht ertragen, Renji in irgendeiner Art gefesselt zu sehen, daher drehte er sich um und begab sich auf dem Weg zurück. Wie erwartet, huschte Ōmaeda zu seiner Seite. „Ich vermute, sie sind bereit zu gehen, huh, Kommandant?“
 

„Lass uns das hinter uns bringen“, stimmte er matt zu. „Ich habe weitaus wichtigere Dinge zu erledigen.“
 

Doch Byakuya umklammerte mit seiner Hand Zabimaru, um sich davon abzuhalten, beunruhigt zurückzublicken.
 


 

Renji wusste, dass er sich nicht sträuben sollte, aber gottverdammt, er schaffte es nicht, dass sie die Stulpe ohne einen Kampf um seinen Arm schlagen konnten. Er war froh, dass Byakuya gegangen war, so konnte der Kommandant nicht sehen, wie ein schändlicher Haufen von Onmitsukidō-Typen ihn in ihren geübten Griffen hielten, während drei von ihnen langsam seinen Arm griffen, um ihn auszustrecken. Die Haupttorwache hing fast schon über seinen Arm, während er durch zusammengebissenen Zähnen sagte: „Sie könnten wenigstens versuchen, etwas mehr zu kooperieren, Vizekommandant!“
 

Seine Muskeln hatten diesen Zeitpunkt ausgewählt, um aufzugeben, also war es eh egal. Die Stulpe rastete mit dem Laut von kaltem Metal ein.
 

Renji spürte, wie die anderen ihre Griffe lockerten. Er schüttelte sie ab und hatte gerade wieder angefangen, wieder zu Atem zu kommen, als die Stulpe an seinem Handgelenk anfing zu zischen und kleine, pinke Funken auszuspucken. Plötzlich wurden die Griffe um ihn wieder fester.
 

„Was ist das?“, fragte eine Wache und blickte in Renjis Gesicht. „Du bist Kommandantenlevel?“
 

Renji grinste sie knurrend an. „Das wusstest du nicht? Ich dachte, ihr Typen seid die Spionagetruppe.“
 

Die Wache ließ ein ganzes, blumiges Potpourri an Flüchen hinaus. „Du musst noch ein Zweites tragen.“
 

Also begann der Kampf von vorne.
 


 

Byakuya bemühte sich, Vizekommandant Ōmaedas konstantes Brabbeln während des Rückwegs auszublenden. „Du solltest wirklich mein Anwesen besuchen“, schlug er vor, während er seinen Ellbogen bedeutungsschwanger in Byakuyas Seite rammte. „Ich habe eine begehrte Schwester. Du bist jetzt schon lange genug Witwer, oder nicht?“
 

Zabimaru knurrte in seiner Hand. Byakuya konnte nur zustimmen. Eine weitere Minute und er wäre versucht zu gucken, ob Renjis Zanpakutō seine Zähne für ihn entblößen würde.
 

Ein bebendes und bejahendes Gezische ging durch Byakuyas Kopf.
 

Geschockt blieb er stehen. Er stand in der Mitte des hölzernen Weges und starrte auf Zabimaru. Ōmaeda fuhr einfach mit seinem Gerede fort, die die Optik seiner Schwester lobte, unbeirrt von der Tatsache, dass Byakuya nun eine Schritte hinter ihm war. Byakuya hob Zabimaru an. Das gesprenkelte Licht, dass durch die Baumkronen fiel, dämpfte das markante Blutrot, das um den Griff gebunden war. „Das würdest du?“, wisperte er. „Du würdest dein Shikai für mich freisetzen?“
 

Ja, zischte die Stimme, dieses Mal deutlicher.
 

Wenn das diesen Idioten zum Schweigen bringt, fügte eine zweite Stimme mit eigenartigem Klang hinzu. Doch du wirst niemals die Fähigkeit haben, uns zu kontrollieren. Es ist besser, wenn du uns versiegelt benutzt.
 

„So befriedigend es vielleicht wäre, aber ich kann ihn nicht wirklich töten“, sagte Byakuya trocken.
 

Leider!, zischte Zabimaru, doch einen Hauch Vergnüngen war in der kalten, reptilienartigen Stimme zu hören.
 

Ōmaeda hatte endlich realisiert, dass Byakuya nicht mehr neben ihm war. Er lief zurück und fragte: „Sind sie in Ordnung, Kommandant?“
 

Er blickte noch einmal auf Zabimaru und schüttelte dann verwundert den Kopf. Renji war bis ins tiefste Innere unorthodox. Zu Ōmaeda sagte er dann: „Ja, mir geht es gut. Wie auch immer, Zabimaru hat mich nur darüber informiert, dass er sie wesentlich weniger mag, wie ich es tue.“
 

Ōmaeda blinzelte Byakuya, mit dümmlich offen hängenden Unterkiefer, an. Dann kräuselten sich seine dicken Lippen zu einem Lächeln. „Haben sie gerade gesagt, dass sie mich mögen?“
 

Byakuya seufzte und stampfte an ihm vorbei.
 


 

Statt zu einem der Gefängnisbarracken zu gehen, wie Renji erwartet hatte, hatten sie ihn zu dem großen, zentralen Turm geführt. In den letzten paar Minuten waren sie im Inneren nach oben gegangen. Renji vermutete, dass sie nahe der Turmspitze sein mussten, nachdem sie mehrere Sicherheitspunkte durchschritten hatten. An jedem Punkt wurde Renji eingehend untersucht und die Reiatsu-unterdrückenden Armstulpen geprüft und überprüft. Selbst seine Eskorte fand die Routine ermüdend und begannen damit, die überraschte Frage vorauszuahnen und mit einem ungeduldigen „Ja, Kommandantenlevel“ zu beantworten.
 

Gitterstäbe öffneten sich und Renji und seine Eskorte passierten den letzten Sicherheitspunkt und kletterten eine schmale Treppe hinauf. Während sie aufstiegen wurde es offensichtlich, dass sie die Spitze des Turms erreicht hatten. Ein einziger, abgeschlossener Raum dominierte den runden Platz. In präzisen Abständen entlang der Wand standen Dutzende von vermummten Wachen, die in den Raum hineinblickten. Jeder mit einem Sponton und einem Zanpakutō bewaffnet.
 

Renji ließ seinen Blick über sie gleiten, zählte, überlegte. Ihre Uniformen und die versteckten Gesichter erinnerten Renji sofort an die Wachen, die Rukia zu einem anderen Turm gebracht hatten, dem Senzaikyū. Was war das überhaupt mit Türmen und seiner Familie?
 

„All das für ein halb verhungertes Kind auf dem Rukongai, huh?“, fragte er die Eskorte. „Scheint ein wenig übertrieben, oder nicht?“
 

„Wenn sie mir bitte folgen würden, Vizekommandant“, sagte die erste Wache. Vor der Tür des zentralen Raums hielt er an und zog etwas aus der Innenseite seiner Tasche im Shihakushō. Er hielt es zwischen Finger und Daumen ausgestreckt und Renji dachte, dass es aussah, wie eine kleine, schwarze Perle. „Das ist ein Ohrstöpsel“, erklärte die Eskorte. „Es erlaubt dir, Fragen von oder an das Hauptquartier zu stellen beziehungsweise zu richten.“
 

Renji nahm es vorsichtig und hob es zu seinem Ohr. Gerade, als er sich fragte, wie das Ding sicher im Ohr bleiben würde, spürte er, wie etwas wie Insektenbeine davon ausgingen. Er hätte es vor Überraschung fallen gelassen, doch es krabbelte bereits tiefer in sein Ohr, kitzelte dabei etwas so tief in seinem Ohrenkanal, dass er husten musste. „Was zum Teufel?“
 

Die Wache gab ihm ein mattes Lächeln. „Du kannst der Zwölften dafür danken.“
 

„Wunderbar“, murmelte Renji und befühlte den harten, insektenpanzerartigen Knopf in seinem Ohr mit einem Finger. „Weiß es, wann es wieder rauskommen muss?“
 

„Es reagiert auf Funkwellen“, nickte die Wache. „Sobald du online bist, werden wir weitermachen.“
 

Als wäre das der Einsatz gewesen, knisterte etwas in seinem Ohr, gefolgt von einem Gefühl, das einem Ploppen nicht ganz unähnlich war. Dann war da eine blecherne Version von Soi Fons Stimme: „Wir sind bereit, wenn du es bist, Vizekommandant.“
 

Bereit? Renji fühlte sich weit davon entfernt. Dennoch blieb ihn nicht viel mehr übrig, als sich Kopfüber hineinzustürzen. „Ja, ok. Legen wir los.“
 

Die Wache tippte sich gegen das Ohr und schien selbst ein Signal zu erhalten. Er nickte kurz als Antwort auf den stillen Befehl. Dann trat er auf Seite und schob die Tür für Renji auf.
 

Renji machte sich mit einem vorsichtigen Atemzug auf das Schlimmste gefasst und machte einen Schritt hinein. Das Innere des Raumes war überraschend hell, Sonnenlicht fiel durch eine Reihe Dachfenster an der hohen Decke hinein. Das war eine erfreuliche Sache daran. Der Raum war schmal und eng und roch nach Blut und dem kalten Hauch von Angst.
 

Seichi kniete auf dem Flur, sein Kopf tief gebeugt. Alles, was Renji sehen konnte, war das zerzauste hellbraune Haar, immer noch ein wahlloses Durcheinander von verzwirbelten, matten Klumpen, die mit einer Vielzahl von Fetzen und bunten Stoffstücken zusammengebunden war. Seine krumme Haltung sah sehr geschlagen aus, doch trotz der Tatsache, dass er ganz klar ein Bad brauchte, schien er ziemlich gesund.
 

Zwei weißgekleidete Wachen standen an jeder Seite von ihm, hielten jeweils einen Sponton, die Renji sofort in dem geschlossenen Raum aufspießen könnten. Seichis Handgelenke waren vor ihm gefesselt, eingeschlossen in hölzernen Handfesseln. Seine Finger waren auf dem Tatami gespreizt und zeichneten Zeichen: ‚Flipp nicht aus/Bleib locker‘.
 

Renji schnappte trotz der Warnung nach Luft, als Seichi sein Gesicht hob.
 

In der Mitte von Seichis Gesicht war ein dickes, schwarzes Tattoo – die Art, die verwendet wurde, um Kriminelle zu kennzeichnen. Es war ein einziges Wort.
 

Hund.
 

Diese verfickten Bastarde.
 


 

„Versuchen sie absichtlich meinen Vizekommandanten zu provozieren?“, keifte Byakuya.
 

Er saß mit Soi Fon vor einem großen, flachen Bildschirm, der aus der Wand gewachsen zu sein schien. Sogar mit pulsierenden Tentakeln. Der Raum hatte offensichtlich früher einmal Yoruichi gehört, denn es war sonst mit komfortablen, vornehmen Kissen gefüllt. Viele Fenster erfüllten den Raum mit warmem Sonnenlicht. Soi Fon sah absolut fehl am Platz aus, nicht in der Lage, ihre steife Haltung zu entspannen.
 

Byakuya hielt Zabimaru auf seinen Knien und spürte einen Anfall von Panik, als die Energie des Schwertes zu verdampfen schien. Plötzlich fühlte es sich an, als würde er kalten Stahl halten, nicht mehr als ein Asauchi.
 

Der Dämon.
 

Lieber Himmel, der Dämon kam zum Vorschein.
 

„Beende es augenblicklich“, sagte er und sprang auf die Füße. Er hatte Zabimarus leere Hülle fest in der Hand, sein Herz schlug ihm bis zum Hals. „Ich fordere einen unverzüglichen Abbruch. Holt Renji sofort da raus.“
 

Soi Fon neigte ihren Kopf, um zu ihm aufzublicken. Ihre scharfen Gesichtszüge studierten Byakuya sorgsam. Ihre Stimme war weich und eben, als sie fragte: „Wovor haben sie Angst, Kommandant Kuchiki?“
 

„Das“, sagte er und deutete dabei auf den Bildschirm und die Kamera, die auf das Zeichen auf der Stirn von Renjis Bruder gerichtet war. „Es ist nun mehr als klar, dass du uns unter einem falschen Vorwand hierhergelockt hast. Die Revolutionäre sind nicht dein Ziel“, Byakuya könnte spüren, wie die Ruhe aus seiner Stimme wich. „Was kann mit dieser abgesprochenen Schikanierung erreicht werden?“
 

„Wir haben einen neuen Auftrag“, sagte Soi Fon einfach. „In Folge von Aizens Verrat ist es die Pflicht der 2. Division, potenzielle Bedrohungen innerhalb der Hofgarden aufzudecken.“
 

„Renji ist vollständig loyal gegenüber den Hofgarden“, beharrte Byakuya.
 

Sie blickte wieder zum Bildschirm, als würde sie ihn entlassen und sagte: „Dann sollten sie nichts zu befürchten haben, Kommandant.“
 


 

Hund auf seinem Gesicht und auf die Knie hinuntergedrückt.
 

Es war wie dieser Moment, vor langer Zeit, als Renji gezwungen war, einen weiteren Bruder sterben zu lassen. Nur dieses Mal würde er sie töten. Alle töten.
 

Er spürte, wie er selbst einsackte, während etwas anderes aufkam.
 

Die silbernen Armstulpen an Renjis Handgelenken begann einen Kurzschluss zu erzeugen und machten laute Summ- und Plopp-Geräusche. Pinke Blitze wölbten sich von Metall zu Haut und ließen Funken regnen. Doch dann, plötzlich, war er nicht mehr alleine. Selbst als Renjis Seele vor Wut aufheulte, legte sich eine übernatürliche Ruhe auf seine Schultern. Wie eine warme Berührung breite sie sich langsam durch seinen Körper aus, beruhigte bebende Muskeln, lockerten seinen zusammengebissenen Kiefer, entspannte seine Fäuste, die sich an seiner Seite geballt hatten.
 

Zabimaru.
 

Ruhig, zischte eine Stimme. Wir sind bei dir.
 

Seichis Stimme war angespannt und schwach, als er nervös anbot: „Ich vermute, wir passen jetzt zusammen, eh?“
 

Renjis erwidertes Grinsen war nur ein bisschen zu breit, doch er schaffte es, absolut ruhig zu klingen. „Ja, aber irgendein Amateur hat deine gemacht. Was zum Teufel, Bruder, die haben dir noch nicht einmal anständige Augenbrauen verpasst.“
 

Er beobachtete die Wachen vorsichtig, als er nach oben griff, um sein Bandana aufzuknoten. Als er jedoch einen Schritt nach vorne machte, waren 2 Spitzen auf sein Herz gerichtet. Er hob die Hände langsam, doch irgendwo in seinem tiefsten Inneren, zog ein Dämon seine Kreise.
 

„Ich leihe Seichi nur das, verstanden?“, sagte Renji in die Luft. Er blickte umher und fragte sich, ob die Kameras sehen konnten, wie seine Pupillen geschrumpft und sich rötlich gefärbt hatten oder ob dieses Vieh in seinem Ohr, die Schreie des Dämons empfangen konnte. Sicher konnten sie sehen, da er die Arme gehoben hatte, wie die Armstulpen so sehr spritzten und spuckten, dass sie sich von Pink zu Silber färbten. Doch die Ruhe kam durch den Nebel, trieben Renji an, zu sagen: „Ich bin hier, um einen Job zu erledigen, doch ich brauche eure Beleidigung nicht hinzunehmen, oder?“
 

Eine lange, angespannte Stille folgte. Die Spitzen der Sponton blieben auf sein Herz gerichtet.
 

„Sie möchten ihre Informationen, oder nicht, Kommandantin Soi Fon? Darum bin ich hier… Richtig?“, fragte Renji. „Lasst mir nur diese eine Sache und dann ist die Show ihnen alleine.“
 

„Also gut“, gleichzeitig zu Soi Fons Stimme, die in sein Ohr sprach, wurden die Waffen mit Präzision gehoben.
 

Nach ein paar Schritten vorwärts kniete Renji vor seinem Bruder. Mit bedachtsamen Bewegungen richtete Renji den Stoff. Seichis dicke Dreadlocks machten es schwierig, um seinen Kopf zu kommen, bis Renji ein paar zur Seite schob, um die über das Bandana zu legen. Als Renji sich vorbeugte, um es festzubinden, wisperte Seichi ängstlich: „Warum bist du hier, Renji? Ich habe ihnen bereits alle Fragen beantwortet… Ich habe ihnen gesagt, dass du nichts damit zu tun hast.“
 

Renji zog sich überrascht zurück. Er griff nach Seichis Schultern und suchte den Blickkontakt. „Was? Hast du diesen Blödmännern nicht gesagt, dass du nur mit mir redest?“
 

Die Wachen verlagerten leicht das Gewicht ihrer Füße. Seichis Mund schloss sich schnell und er beugte seinen Kopf tief. Renji brauchte nicht einmal das leichte Kopfschütteln zu sehen, um die Antwort zu wissen.
 

Er ließ Seichi gehen und stand auf. „Was zum Teufel ist das? Was geht hier vor?“
 

„Bist du bereit, die Fragen zu fragen, Abarai?“, fragte Soi Fons Stimme scharf.
 

Renji lachte, spürte wie der Dämon sich auflöste. Wie er sein Herz losließ und weg glitt, dorthin zurück versank, aus welchen Tiefen er auch immer gekommen war. „Sicher“, sagte er. „Warum nicht? Wir können genauso gut die Farce fortsetzen.“
 


 

„Siehst du?“, fragte Byakuya. Die Erleichterung erlaubte ihm, sich endlich zurück in die Kissen fallen zu lassen. Zabimaru fühlte sich immer noch leer an, doch plötzlich erfüllte ihn diese Tatsache nicht mehr mit Furcht. Stattdessen bemerkte er, dass er ein stilles Gebet des Dankes an den Nue richtete.
 

Soi Fons Gesicht war verbissen und frustriert, als sie warnte: „Es ist noch nicht vorbei.“
 

Doch das war es.
 

Byakuya entspannte sich in Yoruichis Kissen, nicht länger besorgt. Renji hatte Zabimaru und die Wahrheit. Das war alles, was er brauchte. Egal welche Provokation Soi Fon noch für ihn parat hatte, Renji und Zabimaru würden dem gemeinsam widerstehen. Vielleicht würde er später darüber wüten, wie erbärmlich Seichi als Köder für all das benutzt wurde, doch vielleicht würde Renji von dem Fakt getröstet, dass es offensichtlich war, dass Seichi ein Abarai war – Genauso tapfer und selbstlos wie sein Bruder.
 

„Du wusstest bereits, dass Renji nicht an der Revolution beteiligt war“, bemerkte Byakuya, hörte den Fragen nur halb zu. „Also auf was genau hast du gehofft?“
 

„Dein Vizekommandant hatte bereits seine Bereitschaft gezeigt, für seine Familie zum Verräter zu werden“, antwortete Soi Fon, ihre Augen suchten den Bildschirm ab.
 

„Und du hast gehofft, ihn noch einmal dabei zu erwischen“, nickte Byakuya verstehend. „Doch es ist nicht so, oder? Die Wahrheit ist, dass Renji einer der wenigen war, der nicht nur vermutet hatte, dass etwas faul an den Befehlen von Central war, sondern der auch die Nerven hatte, dagegen zu handeln. Zurückzudrängen und das Gesetz zu brechen, um das zu beweisen. Denke an meine persönliche tiefe Schande, als herauskam, dass er richtig lag und mir bewusst wurde, dass ich die Möglichkeit hatte, es mir anzuhören. Doch ich hatte abgelehnt.“
 

Leise richtete Soi Fon eine weitere Frage zu Renji durch ihr Mikrofon und drehte sich dann zu Byakuya um. „Er hatte Glück. Du gibst ihm weitaus mehr Vertrauen, als er verdient.“
 

Byakuya blickte auf Zabimaru in seinem Schoß hinunter. „Vielleicht“, gab er zu und strich mit den Fingerspitzen über die weiche Lederhülle. „Doch vielleicht habe ich ihm auch zu viele Vorwürfe gemacht.“
 

Sie runzelte die Stirn. „Was soll das bedeuten?“
 

„Ich habe etwas sehr wichtiges an Zabimaru missverstanden“, erklärte er. „Doch wie auch immer, das ist etwas zwischen meinem Vizekommandanten und mir.“ Er hob die Hand zur Scheinbefragung, die sich auf dem Bildschirm abspielte und fuhr mit dem Thema ihrer Unterhaltung fort. „Du siehst nun, dass Renji entsprechend handelt, wenn es um Gerechtigkeit geht. Er versteht, dass ein wahres Verbrechen bestraft werden muss. Auch wenn du seinen Bruder absichtlich auf die provokanteste Art, die überhaupt möglich war, verunstaltet hast, akzeptiert Renji das. Du kannst seine Loyalität gegenüber den Hofgarden nicht länger anzweifeln. Du musst das sehen, was ich sehe: Ein Soldat, der seine Pflicht ungeachtet der persönlichen Kosten verrichtet.“
 

„Das tue ich“, antwortete Soi Fon knapp. „Ich bin jedoch weniger überzeugt, dass er dieses Mal nicht einfach Glück hatte, aber ich muss deinem Punkt nachgeben.“
 

Byakuya nickte. „Ich schätze deinen Willen, dies zuzugeben.“
 

Sie sprach in das Mikrofon, um die Befragung zu beenden. Sie stand auf und richtete die Worte wieder zu Byakuya. „Du hast eine solche Bewunderung für ihn. Wirst du für seine Kommandantenprüfung stehen?“
 

„Wenn die Zeit kommt, werde ich das“, sagte Byakuya und erhob sich ebenfalls.
 

Sie ließ ein spöttisches Lachen heraus. „Wenn die Zeit kommt? Abarai hätte beinahe meine Armstulpen zerstört mit seinem Kraftanstieg. Was für ein Meilenstein muss er deiner Meinung nach noch überqueren?“
 

„Kontrolle“, sagte Byakuya ehrlich. Dann blickte er zu Zabimaru herunter und fügte hinzu: „Doch das ist nicht so weit weg, wie ich einmal befürchtet hatte.“
 


 

Renji schüttelte immer noch seinen Kopf, als die Wache die Tür aufschob. Die Stimmung hatte sich sofort gewandelt, als die Befragung angefangen hatte. Jeder außer ein armer, verängstigter und irritierter Seichi war gelangweilt und desinteressiert.
 

Sie hatten noch nicht einmal etwas gefragt, was Renji wirklich wissen wollte. Wie Seichi es getan hatte? War sein Bruder schuld an Fujimotos Mord? Was hatten die Rebellen dabei gehofft zu gewinnen, in dem sie eine Fußpatrouille der 6. Division attackiert hatten? War es eine zufällige Gewalttat oder waren sie hinter jemanden oder etwas Speziellem her gewesen?
 

Statt dessen war alles: ‚Wo warst du in der Nacht?‘, ‚Wo waren deine Gefährten?‘, ‚Kannst du die Szene beschreiben?‘ und ‚Wer ist alles in eurer Organisation…?‘. Dinge, die sie Seichi bereits eine Millionen Mal gestellt haben mussten.
 

Was zum Teufel.
 

Untersuchte überhaupt jemand Fujimotos Tod?
 

„Was ein Haufen Schwachsinn“, grummelte Renji. Er blickte zurück zu den Wachen, die Seichi auf seine Füße zogen. Renji deutete mit seinem Daumen dorthin und fragte: „Was passiert jetzt mit ihm?“
 

Die Wache, die die ganze Zeit am Freundlichsten gewesen war, hob die Schultern. „Wir bringen ihn zurück in seine Gefängnisbarracke und da bleibt er, bis ermittelt wurde, ob er Schuld an dem Mord ist oder nicht. Wenn er es ist, wird er gehängt. Wenn nicht, wird das Tattoo als Strafe genug erachtet und er wird freigelassen.“
 

„Warte, was? Also ihr Jungs wisst noch nicht einmal, ob er es getan hat?“
 

Die Wache hob friedvoll die Hände und sagte: „Ich bin nur die Wache, Kumpel. Du musst dich an die Ermittler wenden, wenn du Details wissen möchtest.“
 

„Wie ist es, wenn ich einfach ihn frage“, schlug Renji vor und deutete mit seinem Kopf in Richtung Seichi.
 

„Tu, was du nicht lassen kannst“, sagte die Wache. „Wir gehen eh alle in die gleiche Richtung. Hey, Yogi, komm rüber. Lass den Vizekommandanten ihn übernehmen.“
 

Yogi, einer der weißgekleideten Wachen sah überrascht aus, was entweder am Befehl lag oder am Laut seines Namens. Er schien einen Moment verwirrt, doch nickte dann und bot Renji dann an, seinen Platz zu übernehmen und einen von Seichis Armen zu halten.
 

Seichi blickte nervös zu Renji, doch dieser drückte den Arm beruhigend. „Ich möchte deine neue Bude sehen“, sagte Renji.
 

„Oh, du wirst furchtbar beeindruckt sein, Renji. Es hat sein eigenes Dach und alles“, sagte er, ein wenig von seinem vorherigen Humor kam zurück.
 

„Ein Dach, huh? Ich verstehe, wie das jetzt ist. Du bist jetzt Herr Bonze, eh?“
 

„Nun ja, ja. Schau dir mein Gefolge an“, Seichi deutete, in dem er die Handfesseln hob. „Offensichtlich bin ich der Prinz von dem Ort hier.“
 

Sie gaben tatsächlich eine imposante Parade ab: Zwei Mitglieder der Onmitsukidō am Anfang, Renji und ein weißgekleideter, Sponton-Halter auf jeder Seite von Seichi und der übriggebliebene Typ, Yogi, der hinter ihnen her trottete.
 

Der Hauptturm an sich war so viel dunkler, dass Renjis Augen einen Moment brauchten, um sich daran zu gewöhnen. Bald stapften sie die endlosen Treppen hinab, hielten an jedem Sicherheitspunkt. Doch rauszukommen, war viel müheloser, als hineinzukommen. Es gab keine Fragen, außer zu welcher Barrackennummer Seichi zurückkehren würde. Einige Wachen blickten Seichi nur an und notierten etwas mit den Worten „Zwanzig, richtig?“.
 

Offensichtlich hatte Seichi Renjis Stirnrunzeln nach einer diese Austausche bemerkt und erklärte: „Es gibt selbst hier eine Hierarchie. Niedrigere Distrikte bekommen die niedrigsten Nummern. Da sind genug von uns aus Inuzuri und Zaraki, dass wir einen eigenen Ort haben.“
 

„Nett“, murmelte Renji.
 

„Wie du dir vorstellen kannst, hat es alle neusten Annehmlichkeiten“, sagte Seichi.
 

Bedeutete also das Schlimmste vom Schlimmsten. Super. Renji hatte ein wenig Frieden mit alldem schließen können, doch nun begann es wieder, an ihm zu nagen.
 

Sie traten aus dem Turm hinaus, auf den staubigen Hof. Wind heulte an den Ecken des Gebäudes entlang.
 

„Aber vielleicht verdienst du Schlimmeres, huh?“, fragte Renji. „Hast du es getan, Seichi? Hast du meinen Soldaten umgebracht?“
 

„Ich war da“, sagte Seichi. Sein Lächeln fiel in sich zusammen und seine Stimme klang kühler, furchtsamer.
 

„Warum hast du das getan? Ich meine, was hat sie dir getan? Es ist nicht so, als würde unsere Patrouille Geld oder Güter transportieren. Da gab es kein Gewinn dran, oder?“
 

Seichi schüttelte den Kopf, sein Gesicht zusammengekniffen. „Ich hatte nichts davon gehört, dass du in der Sechsten bist, Renji. Ich schwöre, ich habe es erst herausgefunden, als es zu spät war“, sagte er sanft. „Wir wussten nur, dass sie zum Kuchiki gehören.“
 

Oh. Also ging es darum, die Adelshäuser zu treffen. Scheiße. Renji haute Seichi auf den Kopf, überraschte damit die Wachen und Seichi. „Die Soldaten, die du umgebracht hast, warum vom Rukongai, du Volltrottel“, sagte er. „Fast alle gewöhnlichen Soldaten sind das, besonders die, die im Feld sind, du verdammter Idiot.“
 

„Nenne ein besseres Ziel im Rukongai“, protestierte Seichi.
 

Renji kannte da ein paar, inklusive der Versorgungslinien für Essen und Güter, die direkt an die Adelshäuser statt den Hofgarden gingen. Natürlich waren das zivile Handelsleute, welche, die von den Hofgarden beschützt wurden. Doch selbst dann, diese Personen zu überfallen war nicht nur ein direkter Schlag gegen die Adeligen, sondern sie würden auch Güter erlangen, die man Essen oder mit denen man handeln konnte… Und dann waren da noch Einrichtungen, die direkt auf Adlige mit zu viel Geld und Zeit abzielten… also… „Warte, sagst du mir, dass du und deine dummen Kameraden sich überall im Rukongai umgeschaut hattet und dann euch gesagt habt: ‚Wisst ihr was? Diese eng verbundene, hoch trainierte Kampftruppe, die bis zu den Zähnen mit lebenden Waffen bewaffnet ist, scheint das perfekte Ziel. Denn, wisst ihr, wir haben Steine und Stöcke. Niemand kann gegen Steine was ausrichten!‘ Habt ihr Steine statt Hirne oder sonst was?“
 

Seichi errötete und schaute weg. „Du warst immer der Schlauere, Renji.“
 

Renji lachte. „Möge Gott dir beistehen. Aber man muss nicht schlau sein, um herauszufinden, dass das nicht nur eine schlechte Idee, sondern auch Selbstmörderisch ist. Wer hat dich dazu überredet, huh? Denn du kannst mir nicht sagen, dass keiner aus deiner Truppe auf die Widrigkeiten geguckt hat und ‚Keine verschissene Möglichkeit‘ gesagt hat.“
 

Die waren zu der hintersten Tür am Ende eines langen Barackengebäudes. Renji konnte die Geräusche eines Streits im Inneren hören. Genau wie er gedacht hatte, wurde der Ort hier angeführt von demjenigen, der am Stärksten war und die Wachen stellten nur sicher, dass niemand dem Gelände entkam. Er erschauderte. Es gab vermutlich auch ein Rattennest da drin. Es roch, wie ein Schweinestall und sie hatten noch nicht einmal die Tür geöffnet.
 

Seichis Mimik um den Mund herum war hart geworden. „Du würdest es nicht verstehen, Renji.“
 

„Da liegst du richtig, das tue ich nicht“, sagte er.
 

Sie standen vor der Tür zur Baracke, während einer der weißgekleideten Wachen einen Schlüssel hervorholte und Seichis Handfesseln öffnete.
 

Renji trat aus dem Weg, um sie übernehmen zu lassen. „Wer auch immer euch Idioten mit dem Rat gefüttert hatte, hat mich euch gespielt, Seichi. Die waren nicht Teil eurer Rebellion, sie stellten sicher, dass ihr gefangen genommen werdet. Scheiße, du Volltrottel kannst von Glück reden, dass ihr überhaupt jemanden töten konntet, bevor ihr abgeschlachtet worden seid. Wenn du deine Anführer schützt, werden sie dir todsicher den Gefallen nicht erwidern.“
 

„Er ist eh weg“, sagte Seichi. „Verschwunden. Wir sind nun auf uns alleine gestellt.“
 

„Und wie ist das gelaufen für dich?“, spottete Renji, doch der Spott erstarb in seiner Kehle, als die Fesseln entfernt wurden und ein dünnes Metallband an Seichis Handgelenk im Sonnenlicht glitzerte. Er griff nach Seichis Arm und schaute es sich an. Sicher, es war dünner, doch sonst sah es genau so aus, wie die, die er um den Arm tragen musste. „Was zum Teufel ist das?“, forderte er von der Wache zu wissen.
 

„Standardprozedere“, antwortete einer von ihnen.
 

„Hält sich davon ab, streitlustig vor Hunger zu werden“, sagte ein anderer.
 

Denn sie waren alle hungrig. Jeder in dem Gefängnis hatte genug spirituelle Energie, um zu kämpfen, also hatten sie natürlich auch Reiatsu. Renji suchte den Blick von Seichi. „Warum bist du nicht zur Akademie gegangen, als du die Möglichkeit hattest?“
 

„Mit meinem Strafregister hätten sie mich nicht genommen“, sagte Seichi. „Außerdem hat mich das nie interessiert. Ich möchte kein Werkzeug wie du werden, Renji. Ich möchte nicht im Himmel dienen – mich vor den Bastarden, die uns unten halten verbeugen und kriechen. Die uns absichtlich verhungern lassen, die uns leiden und sterben lassen. Scheiß darauf, Bruder. Scheiß auf all das.“
 

Die Wachen bewegten sich, um Seichi in die Baracke zu bringen und Renji war gezwungen, ihn loszulassen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Bemerkung von junko:
Manchmal ist die Geschichte selbst die Muse. Als ich nach Informationen über Gefängnisse in der Edo-Periode in Japan geschaut habe, habe ich herausgefunden, dass Tattoos mal eine Bestrafung für bestimmte Verbrechen waren. Tatsächlich bin ich darüber gestolpert: ‚Straftäter wurden mit einer Vielzahl an Symbolen markiert, die den Ort bezeichnen, an dem die Tat begangen wurde. In einer Region wurde das Piktogramm für „Hund“ auf die Stirn der Täter tätowiert.‘ Quelle

Vorschau Kapitel 57:
Nach all dem Stress der Gefangennahme von Renjis Bruder Seichi und der Anklage wegen Unzucht, denkt Byakuya daran, Renji zur Entspannung anzubieten, ihm ein Bier in einem Izakaya nahe der 2. Division auszugeben. Renji erwartete nicht unbedingt das, was passiert, wenn Byakuya zu viel getrunken hatte… Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück